elavogel
Gold-Bug
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Hallo Vogelfreunde,
anbei ein Bericht über den Bau unserer Fenstervoliere.
Ausgangspunkt
Wir haben einen Balkon mit zwei Türen und zwei Fenstern. Über uns ist offen und direkt oberhalb vom Fenster fängt die Dachschräge an! Neben dem Türen geht es jeweils gleich in eine Außenabseite. Es handelt sich außerdem um ein Mehrparteienhaus und eine Mietwohnung, deshalb wollten wir nicht gleich den ganzen Balkon vergittern.
Wir wollten an Außenwand und Dachschräge zur Befestigung nichts festmachen, wegen Mietwohnung,
zudem ist direkt über dem Fenster unter der Dachschräge nur eine Art "Deko-Holzwand", die keine tragende Rolle bei der Befestigung spielen kann.
Die einzige praktikable Möglichkeit für eine Außenvolieren sahen wir darum in einer freistehenden Fenstervoliere.
Planung Abmaße Voliere
Die Fenstervoliere sollte mit ihrer Breite und Höhe genau in den Fensterrahmen gesetzt werden.
Das hat drei Vorteile:
- Das Fensterbrett kann eine tragende Funktionübernehmen
- Der Rolladen lässt sich noch runtermachen (da er sich eben "in" der Voliere befindet)
- Die Fenstermauern rechts, links und oben verhindern, dass ein leichtes Verrücken der Voliere gleich einen ausbruchbereiten Spalt für den Vogel anbietet.
Planung Holz
Die Fenstervoliere sollte also ein Bodenbrett haben mit der Breite des Fensterrahmens und auf vier Füßen stehen. Die vorderen zwei Füße sollten nach oben verlängert sein um die Höhe des Fensterrahmens und die hinteren zwei Füße durften nicht ganz hinten sein, weil das Bodenbrett ja
zunächst auf dem Fensterbrett aufliegt. Auf dem Bodenbrett sollte dann eben ein volierenartiger Aufsatz sein. Die beiden verlängerten Füße vorn und die beiden Hochstangen hinten sollten dabei jeweils die Höhe des Rahmens haben (130cm). Dementsprechend mussten die anderen Stangen um die Breite des Holzes reduziert werden, um sie genau zwischen die Hochstangen zu platzieren.
Die Breite war 144 cm und wir entschieden uns für eine Tiefe von 65 cm bei diesem Balkon. Im Baumarkt wurden uns Hölzer von 45x45 mm empfohlen.
Die oberen/unteren Streben hatten also eine Länge von 144-(4,5x2) und die vorderen/hinteren Streben eine Länge von 65-(4,5x2).
Die hinteren Füße hatten eine Länge von 63 cm (gemessen vom Balkonboden bis Oberkante Fensterbrett) und die vorderen Füße/Hochstange 63cm+130 cm.
Das ließen wir uns im Baumarkt alles zuschneiden.
Wir wollten Holz verwenden, da wir dachten, es lässt sich relativ gut bearbeiten auch von Laien.
Es wurde weiches Holz verwendet, hartes Holz lässt sich nicht so gut was reinschrauben. Die Bodenplatte ist aber aus Sperrholz.
Planung Gitter
Hier sollten es Edelstahldrahtgitter sein, da uns das Risiko bei verzinkten einfach zu hoch war.
Wir nahmen 19x19 Gitter.
Die Gitter gibt es immer nur in einer Höhe von 1m und dann kann man z.B. 6 laufende Meter bestellen. Ich hab die verschiedenen Seitenteile, die vergittert werden sollen, mit ihren Maßen
auf ein Blatt Papier gezeichnet und dann geschaut, wie ich vom Drahtgitter abschneiden kann, das ich mit möglichst wenig Draht auskomm.
Daraus ergab sich auch, dass wir an jedem Seitenteil noch eine Querstrebe brauchten (auch vorn) natürlich.
Der Aufbau
So hatten wir nun Hölzer und das Gitter bei uns daheim und konnten anfangen.
Wir brauchten außerdem noch:
- Winkel + passende Schrauben
- lange Schrauben
- Nägel
- Tackernadeln
An Werkzeug:
- Hammer
- passender Schraubenzieher, auch "Flex"-Schraubenzieher
(oder wie das heißt, damit man die Schrauben leichter reinkriegt so ein bestimmter Schraubendreher)
- Bohrer mit passendem Aufsatz
- Holzsäge
- Schleifpapaier
- Drahtklipser
- Tacker
Besonders schwierig fand ich, den passenden Aufsatz für Schraubendreher und Bohrer, gut, wer einen handwerklich versierten Papa mit entsprechendem Equipment hat
Mit dem Drahtklipser haben wir das Edelstahldrahtgitter nach dem Plan abgeknipst.
Der Drahtklipser war manuell und ich hab mir von der Arbeit Blasen an den Händen geholt.
Vielleicht gibt es das auch in elektrisch? Da es einfach war, haben wir auch immer in der Mitte zwischen zwei Gitterstangen geknipst. Das hatte zur Folge, dass wir mehr Gitter verbraucht haben wie berechnet und die einzelnen Gitterelemente auch größer wurden wie geplant.
Zudem war das Zuschneiden echt eine sch... Arbeit, wir haben uns total oft an den scharfen Enden gestochen :(
Dann haben wir zunächst zwischen die zwei längsten Stangen die vordere Querstrebe befestigt. Wir haben mit Winkeln befestigt. Dann haben wir relativ ungeplant weitere Stangen verbunden, die Winkel auch irgendwie befestigt; das hätte man vielleicht etwas professioneller angehen können; da hatten wir kein Plan für. Die Füße nach oben und die Hochstangen auf dem Brett haben wir
geschraubt. Die Querverbindungen, die nur dazu da sind, dass man das Gitter befestigen kann, haben wir auch geschraubt. In das Brett haben wir vorne Aussparrungen gesägt für die beiden längsten Hochstangen!
Die Füße nach unten mussten wir etwas versetzt nach innen anschrauben, weil wir so klug waren, die unteren Streben zuerst auf das Brett zu nageln, da ging natürlich dann keine Schraube mehr durch Strebe und Brett und noch in den Fuß Laienfehler.
Dann haben wir die zusammengebaute Voliere auf den Balkon getragen und hatten das Problem, dass sie krumm und schief vorm Fenster stand. Was war geschehen? Wir hatten nicht bedacht, bzw. nicht bemerkt, dass die Zierblende überm Fenster nach links abfiel und dass außerdem auch der Balkonboden abfiel nach vorne und nach links.
Wie haben wir das gelöst? Zum einen haben wir das linke Brett etwas nach unten gesetzt und vom hinteren linken Kantholz oben ein Stück rausgesägt; so dass wir die Konstruktion ganz in den Rahmen schieben konnten.
Das Balkonniveau haben wir ausgeglichen, indem wir gemessen haben, wieviel an Höhe noch fehlt und dann jeweils eine Schraube reingedreht, die genau diese Höhe rausguckt. Die Niveauunterschiede waren beträchtlich: 0,4; 0,5; 0,8 und 2,8! Kein Wunder, dass die Konstruktion
gewackelt hat!
Vorteil ist nun aber, das Ding steht auf Schrauben und das Holz steht nicht im Nassen, wenn es
mal regnet.
Behandlung
Das ganze Holz haben wir, um es regendichter zu kriegen, mit einem Wachs-Lack angestrichen. Ist auf Wachsbasis, für Kinder geeignet. Die innen liegenden Winkel und Schraubenenden haben wir auch damit angestrichen.
Gitter drauf
Als das Holz getrocknet war, haben wir die Gitter ans Holz getackert. Auch hier wieder:
manueller Tacker, Scheiß-Arbeit. Man braucht für dieses Tackern eine irrsinnige Kraft, die ich als Frau irgendwann einfach nicht mehr hatte. Zudem hab ich mir noch Finger in dem Sch.. Teil eingeklemmt, was auch höllisch weh tut.
Wir wollten eigentlich zunächst jede Verbindung tackern (also jedes "Quadrat" einmal), im Moment ist aber nur jedes zweite bis dritte Quadrat getackert.
Die Gitterenden haben wir mit einem Hammer umgeklopft und in das weiche Holz getrieben. Später mal kommt da noch eine Holzleiste drüber, als zusätzlicher Schutz und weil es schöner aussieht.
...
anbei ein Bericht über den Bau unserer Fenstervoliere.
Ausgangspunkt
Wir haben einen Balkon mit zwei Türen und zwei Fenstern. Über uns ist offen und direkt oberhalb vom Fenster fängt die Dachschräge an! Neben dem Türen geht es jeweils gleich in eine Außenabseite. Es handelt sich außerdem um ein Mehrparteienhaus und eine Mietwohnung, deshalb wollten wir nicht gleich den ganzen Balkon vergittern.
Wir wollten an Außenwand und Dachschräge zur Befestigung nichts festmachen, wegen Mietwohnung,
zudem ist direkt über dem Fenster unter der Dachschräge nur eine Art "Deko-Holzwand", die keine tragende Rolle bei der Befestigung spielen kann.
Die einzige praktikable Möglichkeit für eine Außenvolieren sahen wir darum in einer freistehenden Fenstervoliere.
Planung Abmaße Voliere
Die Fenstervoliere sollte mit ihrer Breite und Höhe genau in den Fensterrahmen gesetzt werden.
Das hat drei Vorteile:
- Das Fensterbrett kann eine tragende Funktionübernehmen
- Der Rolladen lässt sich noch runtermachen (da er sich eben "in" der Voliere befindet)
- Die Fenstermauern rechts, links und oben verhindern, dass ein leichtes Verrücken der Voliere gleich einen ausbruchbereiten Spalt für den Vogel anbietet.
Planung Holz
Die Fenstervoliere sollte also ein Bodenbrett haben mit der Breite des Fensterrahmens und auf vier Füßen stehen. Die vorderen zwei Füße sollten nach oben verlängert sein um die Höhe des Fensterrahmens und die hinteren zwei Füße durften nicht ganz hinten sein, weil das Bodenbrett ja
zunächst auf dem Fensterbrett aufliegt. Auf dem Bodenbrett sollte dann eben ein volierenartiger Aufsatz sein. Die beiden verlängerten Füße vorn und die beiden Hochstangen hinten sollten dabei jeweils die Höhe des Rahmens haben (130cm). Dementsprechend mussten die anderen Stangen um die Breite des Holzes reduziert werden, um sie genau zwischen die Hochstangen zu platzieren.
Die Breite war 144 cm und wir entschieden uns für eine Tiefe von 65 cm bei diesem Balkon. Im Baumarkt wurden uns Hölzer von 45x45 mm empfohlen.
Die oberen/unteren Streben hatten also eine Länge von 144-(4,5x2) und die vorderen/hinteren Streben eine Länge von 65-(4,5x2).
Die hinteren Füße hatten eine Länge von 63 cm (gemessen vom Balkonboden bis Oberkante Fensterbrett) und die vorderen Füße/Hochstange 63cm+130 cm.
Das ließen wir uns im Baumarkt alles zuschneiden.
Wir wollten Holz verwenden, da wir dachten, es lässt sich relativ gut bearbeiten auch von Laien.
Es wurde weiches Holz verwendet, hartes Holz lässt sich nicht so gut was reinschrauben. Die Bodenplatte ist aber aus Sperrholz.
Planung Gitter
Hier sollten es Edelstahldrahtgitter sein, da uns das Risiko bei verzinkten einfach zu hoch war.
Wir nahmen 19x19 Gitter.
Die Gitter gibt es immer nur in einer Höhe von 1m und dann kann man z.B. 6 laufende Meter bestellen. Ich hab die verschiedenen Seitenteile, die vergittert werden sollen, mit ihren Maßen
auf ein Blatt Papier gezeichnet und dann geschaut, wie ich vom Drahtgitter abschneiden kann, das ich mit möglichst wenig Draht auskomm.
Daraus ergab sich auch, dass wir an jedem Seitenteil noch eine Querstrebe brauchten (auch vorn) natürlich.
Der Aufbau
So hatten wir nun Hölzer und das Gitter bei uns daheim und konnten anfangen.
Wir brauchten außerdem noch:
- Winkel + passende Schrauben
- lange Schrauben
- Nägel
- Tackernadeln
An Werkzeug:
- Hammer
- passender Schraubenzieher, auch "Flex"-Schraubenzieher
(oder wie das heißt, damit man die Schrauben leichter reinkriegt so ein bestimmter Schraubendreher)
- Bohrer mit passendem Aufsatz
- Holzsäge
- Schleifpapaier
- Drahtklipser
- Tacker
Besonders schwierig fand ich, den passenden Aufsatz für Schraubendreher und Bohrer, gut, wer einen handwerklich versierten Papa mit entsprechendem Equipment hat
Mit dem Drahtklipser haben wir das Edelstahldrahtgitter nach dem Plan abgeknipst.
Der Drahtklipser war manuell und ich hab mir von der Arbeit Blasen an den Händen geholt.
Vielleicht gibt es das auch in elektrisch? Da es einfach war, haben wir auch immer in der Mitte zwischen zwei Gitterstangen geknipst. Das hatte zur Folge, dass wir mehr Gitter verbraucht haben wie berechnet und die einzelnen Gitterelemente auch größer wurden wie geplant.
Zudem war das Zuschneiden echt eine sch... Arbeit, wir haben uns total oft an den scharfen Enden gestochen :(
Dann haben wir zunächst zwischen die zwei längsten Stangen die vordere Querstrebe befestigt. Wir haben mit Winkeln befestigt. Dann haben wir relativ ungeplant weitere Stangen verbunden, die Winkel auch irgendwie befestigt; das hätte man vielleicht etwas professioneller angehen können; da hatten wir kein Plan für. Die Füße nach oben und die Hochstangen auf dem Brett haben wir
geschraubt. Die Querverbindungen, die nur dazu da sind, dass man das Gitter befestigen kann, haben wir auch geschraubt. In das Brett haben wir vorne Aussparrungen gesägt für die beiden längsten Hochstangen!
Die Füße nach unten mussten wir etwas versetzt nach innen anschrauben, weil wir so klug waren, die unteren Streben zuerst auf das Brett zu nageln, da ging natürlich dann keine Schraube mehr durch Strebe und Brett und noch in den Fuß Laienfehler.
Dann haben wir die zusammengebaute Voliere auf den Balkon getragen und hatten das Problem, dass sie krumm und schief vorm Fenster stand. Was war geschehen? Wir hatten nicht bedacht, bzw. nicht bemerkt, dass die Zierblende überm Fenster nach links abfiel und dass außerdem auch der Balkonboden abfiel nach vorne und nach links.
Wie haben wir das gelöst? Zum einen haben wir das linke Brett etwas nach unten gesetzt und vom hinteren linken Kantholz oben ein Stück rausgesägt; so dass wir die Konstruktion ganz in den Rahmen schieben konnten.
Das Balkonniveau haben wir ausgeglichen, indem wir gemessen haben, wieviel an Höhe noch fehlt und dann jeweils eine Schraube reingedreht, die genau diese Höhe rausguckt. Die Niveauunterschiede waren beträchtlich: 0,4; 0,5; 0,8 und 2,8! Kein Wunder, dass die Konstruktion
gewackelt hat!
Vorteil ist nun aber, das Ding steht auf Schrauben und das Holz steht nicht im Nassen, wenn es
mal regnet.
Behandlung
Das ganze Holz haben wir, um es regendichter zu kriegen, mit einem Wachs-Lack angestrichen. Ist auf Wachsbasis, für Kinder geeignet. Die innen liegenden Winkel und Schraubenenden haben wir auch damit angestrichen.
Gitter drauf
Als das Holz getrocknet war, haben wir die Gitter ans Holz getackert. Auch hier wieder:
manueller Tacker, Scheiß-Arbeit. Man braucht für dieses Tackern eine irrsinnige Kraft, die ich als Frau irgendwann einfach nicht mehr hatte. Zudem hab ich mir noch Finger in dem Sch.. Teil eingeklemmt, was auch höllisch weh tut.
Wir wollten eigentlich zunächst jede Verbindung tackern (also jedes "Quadrat" einmal), im Moment ist aber nur jedes zweite bis dritte Quadrat getackert.
Die Gitterenden haben wir mit einem Hammer umgeklopft und in das weiche Holz getrieben. Später mal kommt da noch eine Holzleiste drüber, als zusätzlicher Schutz und weil es schöner aussieht.
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