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Da wird aber einiges ins falsche Licht gerückt. Fakt ist Zebrafinken sind Nestschläfer auch wenn man ihnen Schlafnester nicht immer zur Verfügung stellen kann (darauf hat Angela ja hingewiesen indem sie eine Männergesellschaft empfohl). Ich weiß natürlich nicht wie sehr ihr euch mit der Lebensweise dieser Art auseinandergesetzt habt, sie ziehen jedoch nicht jeden Tag weiter und bauen neue Schlafnester sondern verweilen so lange am Ort bis die Ressourcen knapp werden. Zu den Schlafplätzen, auch während der Ruhezeit, werden, weil sie sehr begehrt sind, lange Wege in Kauf genommen. Meist werden alte Nester oder verlassene Nester anderer Vogelarten ausgebessert, Schlafnester dienen im Freiland nicht nur der Thermoregulation sondern auch dem Schutz vor Beutgreifern.
Wandern sie in ein neues Gebiet ab, wiederholt sich das Ganze oder im Idealfall signalisieren die Bedingungen, dass es Zeit für einen Brutversuch ist.
Es gibt aber auch etliche Populationen die resident sind und ganzjährig im gleichen Gebiet bleiben.
Wer mehr über Zebrafinken erfahren will sei das Buch und es ist wirklich DAS Buch von R.ZANN empfohlen (erste Reihe rechts)
http://www.hofmann-photography.de/html/bucher-vogel.html
Ich denke es ist nicht fair Liebhabern die den Vögeln ein möglichst natürliches Leben ermöglichen wollen dies als Vorwurf zu machen. Zebrafinken züchten ist einfach aber Zebrafinken so halten das sie ihr Verhaltenweisen ausleben können ist um einiges schwieriger. Am Schwierigsten ist es sicherlich sie vom Brüten abzuhalten (ist übrigens schon bei Wildfängen so). Zum einen will man sie nicht zu mager füttern zum anderen können wir den Kalorienverbrauch (vor allem der Flüge zum Wasser und Schlafplatz) nie simulieren.
Um Fragen vorzubeugen ja ich habe mich selbst davon überzeugt, dass es im Freiland Nestschläfer sind und zwar an mehreren Kolonien. Und ja ich habe auch Daten über die Wanderbewegungen und die Distanzen die zu den Schlafnestern zurückgelegt werden. Für so etwas gibt es heute neben Ringsystemen auch kleine Transmitter wie wir sie beim Roststärlingsprojekt
http://nationalzoo.si.edu/ConservationAndScience/MigratoryBirds/Research/Rusty_Blackbird/
verwenden.
Bei mir erhalten alle Arten bei denen Schlafnester nachgewiesen wurden und bei denen es sich einrichten lässt (Timor Zf. z.B. nicht weil sie wie die Unterart aus Australien ebenfalls Gelege an Gelege reihen würden) Schlafnester, schon allein aus dem Grund, weil ich etwas mehr über die Art erfahren möchte als nur das Kochrezept wie man sie vermehrt.
Gruss Gerhard