Zur Zeit wohne ich die meisten Tage in der Woche in einer ökologischen Forschungsstation. Es handelt sich dabei um ein älteres Gebäude mit alten Rolladenkästen. Morgens und abends habe ich immer etwas über meinem Bett knistern hören. Da war irgendein Tier. Irgendwann kam ich dann halt mal auf die Idee in den Kasten über dem Fenster zu gucken. Folgendes kam zum Vorschein.
Außer diesem Nest aus Stroh, Moos und Fell fanden wir (ich + Kommilitonin) noch Vogelkot, Fledermauskot, zwei alte Hornissennester und viele Marienkäfer. Hier haben also schon sehr viele Tiere drin gehaust.
Plötzlich macht es "plopp" und da saß dann eine Blaumeise zwischen Fenster und Fliegengitter. Da es schon sehr dunkel war, war sie auch sehr orientierungslos. Zuerst versuchten wir sie einzufangen und wieder in das Nest zurücksetzen, aber da flog sie schon durchs Zimmer.
Weil wir sie nicht eingefangen bekommen haben, mussten wir sie schließlich durch das Fenster herausscheuchen. Wir entfernten das Fliegengitter, um der Meise einen besseren Einflug zu gewähren und die Sicherheit, dass sie nicht mehr zwischen das Fenster und das Fliegengitter fällt. Den Rollokasten verschloss ich wieder und klebte ihn noch mit Panzertape zu.
Am nächsten Morgen sah ich die Meise dann am Fenster, wie sie in den Kasten flog. Sie knisterte etwas darin rum und wurde danach den ganzen Tag nicht mehr gesehen. Abends kam sie aber wieder.
Mein Eingriff in ihr Privaleben scheint sie also nicht so sehr verschreckt haben. Ich konnte sie nach dem Vorfall immer wieder beobachten.
Ich entschuldie mich außerdem für die Qualität der Bilder. Mein Handy ist eine Kartoffel.