Manfred
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wie ihr alle wisst bin ich kein Roller- oder Purzler-Fan oder gar -Züchter; lese aber gerne mal den einen oder anderen Fachartikel über verschiedene Flugtaubenrassen, auch eben über die Vorgenannten. Werde hier mal einen, wenigstens für mich, sehr interessanten Artikel über den OR reinstellen.
Sollte sich daraus jedoch ein Streitthema entfachen, so bitte ich euch, dies sachlich, fair und fundiert zu führen.
Hier der besagte Artikel:
<<Der Orientalische Roller (Flugtyp)
Ein oft gebrauchter und vielleicht auch etwas strapazierter Ausdruck für diese Rasse ist „Der König der Lüfte“ Aber für die Züchter dieser Tauben ist er immer noch recht aktuell.
Der Anlass für diese Zeilen über den Orientalischen Roller ist ein Artikel im Fachorgan des VDT, 2/08, über diese Rasse. Über den Autor dieses Artikels möchte ich mich nicht äußern, aber zum Inhalt muss einiges gesagt werden.
Als der Deutsche Flugroller Club (DFC) vor 40 Jahren gegründet wurde, geschah dies, um den Orientalischen Roller seine Flugfähigkeit zu erhalten oder auch wiederzugeben. Durch den Krieg, und vor allem dadurch, dass viele Orientalen-Züchter ihre Tauben nur noch zum Ausstellen züchteten, war es um die Flug- und Rollleistung des OR nicht gut bestellt.
Damals begannen einige wenige Idealisten, aus den vorhandenen Resten neue Zuchten aufzubauen, und es ist gelungen in vielen Jahren Züchterarbeit, wieder leistungsfähige OR zu züchten.
Unsere Orientalen sind im Deutschen Flugroller Club eine der beliebtesten Flugrassen. Sie fliegen oft weit über eine, oft auch mehrere Stunden, erreichen oft Höhen, die für das Auge nicht mehr erreichbar sind und zeigen einen Variationsreichtum an Flugfiguren, bei der keine andere Rasse mithalten kann.
Es ist schon paradox, gerade unseren Club einen herbei geredeten Niedergang des OR, wie es in diesem Artikel zu lesen ist, anzuhängen!
Für den ebenfalls zitierten Deutschen Hochflug Club (DHC) dürfte ähnliches gelten. Sie legen etwas mehr Wert auf den Hochflug, aber insgesamt verfolgen wir das gleiche Ziel.
Unsere Wettflugordnung wurde im Laufe der letzten 40 Jahre öfters geändert und dies unter Berücksichtigung der jeweiligen Erfahrungen.
Beispielsweise die Größe des Flugstiches: Man begann damals mit 7 Tauben zu fliegen. Dies erwies sich nach einigen Jahren aber als unpraktikabel. Daraufhin verringerten die damaligen Sportfreunde die Zahl schrittweise, auf zuletzt drei Tauben.
Diese Stichgröße hat sich bestens bewährt und wurde auch auf fast alle anderen Flugrassen in unserem Club übertragen. Auch andere Flugvereine haben diese bewährte Form übernommen.
Einiges in diesem besagten Artikel entspricht durchaus den Tatsachen, z.B. die Beschreibung der Flugfiguren. Wenn man aber in der heutigen Zeit noch über Märchen philosophiert, in dem Tauben 100 – 150 m abrollen, dann spricht dies für sich.
Wir haben nicht nur aus Tierschutzrechtlichen Gründen die Tiefe der Rollfiguren so festgelegt, dass es für Figuren über 2 m zwei Punkte gibt, aber tiefer wie einige Meter sollten die Tauben nicht rollen.
Ein solches Verhalten zerreißt einen Flugstich, zehrt an den Kräften der Tauben und ist auch für die Vielfalt der Figuren nicht förderlich.
Wer natürlich seine OR auf reine Doppelüberschläge selektiert, ist möglicherweise vorübergehend im Vorteil, aber auf Dauer ist dies eine Sackgasse. Wer will schon solche Roller, zum einen spricht sich das herum, zum anderen fliegt man diese Taubenrasse um sich an ihrem Flugspiel zu erfreuen, ob da ein langweiliger Pokal entschädigt??
Aber eins muss klar gesagt werden, zum Flugspiel des OR gehören Doppelüberschläge, ebenso wie Rollvorgänge, Mühle, Schraube oder Kombinationen davon!
Wie auch erwähnt ,wird bei uns im DFC seit einigen Jahren weitergewertet, bis die letzte Taube sich setzt. Diese durchaus vernünftige Entscheidung hat ihre Gründe.
Eine Taube allein fliegt nur in seltenen Fällen weiter und wenn, dann punktet sie kaum noch. Aber wenn ein Teilnehmer seine Tauben monatelang trainiert und sich bei einer Flugkastenmeisterschaft dann kurz nach dem Start eine Taube setzt, macht es schon Sinn, die anderen beiden Tauben weiterzubewerten .Ebenso am Heimatschlag, wenn ein Wertungsrichter vielleicht nur einmal im Jahr anreist, und das über oft hunderte von Kilometern, und es passiert dies wieder, dann kann nur jemand, der keinen Einblick in die Materie hat, so etwas zerreden!
Ähnlich verhält es sich mit dem öfters erwähnten Roll-Index. In unserem Club wurde der Roll-Index schon vor über 30 Jahren abgeschafft. Hiermit also Zahlenspielereien zu betreiben, ist doch etwas abwegig.
Der Autor des Artikels musste 6 Jahre zurückgehen, um ein Ergebnis zu finden welches für Orientalische Roller nicht typisch ist. ( 66 Punkte in 5 Minuten). Aber dies war ein Ergebnis, dass am Flugkasten erflogen wurde und jeder, der mit dieser Materie vertraut ist, weiß, wie das Schicksal hier oft spielt.
Beim Flugkastensport ist das wichtigste, dass der Teilnehmer seine Tauben wieder sicher in den Flugkasten zurückbekommt, hier spielen Zeit und Punkte nicht unbedingt die Hauptrolle. Das zeigt schon die lange Jahre bewährte Regel für alle Rassen, das nach 30 Minuten die Wertung endet.
Man kann auch dieses Ergebnis mit dem 1. Platz am Heimatschlag im dortigen Jahr vergleichen und dann nachdenken. (497 Punkte in 57 Minuten!)
Zuletzt kurz zu diesem angeblichen Anträgen bei der JHV 2007 über die Abschaffung des Doppelüberschlages u. Zusatzpunkten für andere Figuren usw. Diese Themen wurden mit keinem Wort beim DFC erwähnt, nachzulesen im Protokoll !!!
Unser Orientalischer Roller wird aber wie bisher weiter fliegen und seinen Züchtern noch viel Freude bereiten.
Das einzige Problem, das er hat, sind momentan die überproportionale Bestandsdichte der Raubvögel, daran können wir aber nur wenig ändern.
Willi Baunach
Flugwart im Deutschen Flugroller Club e.V.
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Sollte sich daraus jedoch ein Streitthema entfachen, so bitte ich euch, dies sachlich, fair und fundiert zu führen.
Hier der besagte Artikel:
<<Der Orientalische Roller (Flugtyp)
Ein oft gebrauchter und vielleicht auch etwas strapazierter Ausdruck für diese Rasse ist „Der König der Lüfte“ Aber für die Züchter dieser Tauben ist er immer noch recht aktuell.
Der Anlass für diese Zeilen über den Orientalischen Roller ist ein Artikel im Fachorgan des VDT, 2/08, über diese Rasse. Über den Autor dieses Artikels möchte ich mich nicht äußern, aber zum Inhalt muss einiges gesagt werden.
Als der Deutsche Flugroller Club (DFC) vor 40 Jahren gegründet wurde, geschah dies, um den Orientalischen Roller seine Flugfähigkeit zu erhalten oder auch wiederzugeben. Durch den Krieg, und vor allem dadurch, dass viele Orientalen-Züchter ihre Tauben nur noch zum Ausstellen züchteten, war es um die Flug- und Rollleistung des OR nicht gut bestellt.
Damals begannen einige wenige Idealisten, aus den vorhandenen Resten neue Zuchten aufzubauen, und es ist gelungen in vielen Jahren Züchterarbeit, wieder leistungsfähige OR zu züchten.
Unsere Orientalen sind im Deutschen Flugroller Club eine der beliebtesten Flugrassen. Sie fliegen oft weit über eine, oft auch mehrere Stunden, erreichen oft Höhen, die für das Auge nicht mehr erreichbar sind und zeigen einen Variationsreichtum an Flugfiguren, bei der keine andere Rasse mithalten kann.
Es ist schon paradox, gerade unseren Club einen herbei geredeten Niedergang des OR, wie es in diesem Artikel zu lesen ist, anzuhängen!
Für den ebenfalls zitierten Deutschen Hochflug Club (DHC) dürfte ähnliches gelten. Sie legen etwas mehr Wert auf den Hochflug, aber insgesamt verfolgen wir das gleiche Ziel.
Unsere Wettflugordnung wurde im Laufe der letzten 40 Jahre öfters geändert und dies unter Berücksichtigung der jeweiligen Erfahrungen.
Beispielsweise die Größe des Flugstiches: Man begann damals mit 7 Tauben zu fliegen. Dies erwies sich nach einigen Jahren aber als unpraktikabel. Daraufhin verringerten die damaligen Sportfreunde die Zahl schrittweise, auf zuletzt drei Tauben.
Diese Stichgröße hat sich bestens bewährt und wurde auch auf fast alle anderen Flugrassen in unserem Club übertragen. Auch andere Flugvereine haben diese bewährte Form übernommen.
Einiges in diesem besagten Artikel entspricht durchaus den Tatsachen, z.B. die Beschreibung der Flugfiguren. Wenn man aber in der heutigen Zeit noch über Märchen philosophiert, in dem Tauben 100 – 150 m abrollen, dann spricht dies für sich.
Wir haben nicht nur aus Tierschutzrechtlichen Gründen die Tiefe der Rollfiguren so festgelegt, dass es für Figuren über 2 m zwei Punkte gibt, aber tiefer wie einige Meter sollten die Tauben nicht rollen.
Ein solches Verhalten zerreißt einen Flugstich, zehrt an den Kräften der Tauben und ist auch für die Vielfalt der Figuren nicht förderlich.
Wer natürlich seine OR auf reine Doppelüberschläge selektiert, ist möglicherweise vorübergehend im Vorteil, aber auf Dauer ist dies eine Sackgasse. Wer will schon solche Roller, zum einen spricht sich das herum, zum anderen fliegt man diese Taubenrasse um sich an ihrem Flugspiel zu erfreuen, ob da ein langweiliger Pokal entschädigt??
Aber eins muss klar gesagt werden, zum Flugspiel des OR gehören Doppelüberschläge, ebenso wie Rollvorgänge, Mühle, Schraube oder Kombinationen davon!
Wie auch erwähnt ,wird bei uns im DFC seit einigen Jahren weitergewertet, bis die letzte Taube sich setzt. Diese durchaus vernünftige Entscheidung hat ihre Gründe.
Eine Taube allein fliegt nur in seltenen Fällen weiter und wenn, dann punktet sie kaum noch. Aber wenn ein Teilnehmer seine Tauben monatelang trainiert und sich bei einer Flugkastenmeisterschaft dann kurz nach dem Start eine Taube setzt, macht es schon Sinn, die anderen beiden Tauben weiterzubewerten .Ebenso am Heimatschlag, wenn ein Wertungsrichter vielleicht nur einmal im Jahr anreist, und das über oft hunderte von Kilometern, und es passiert dies wieder, dann kann nur jemand, der keinen Einblick in die Materie hat, so etwas zerreden!
Ähnlich verhält es sich mit dem öfters erwähnten Roll-Index. In unserem Club wurde der Roll-Index schon vor über 30 Jahren abgeschafft. Hiermit also Zahlenspielereien zu betreiben, ist doch etwas abwegig.
Der Autor des Artikels musste 6 Jahre zurückgehen, um ein Ergebnis zu finden welches für Orientalische Roller nicht typisch ist. ( 66 Punkte in 5 Minuten). Aber dies war ein Ergebnis, dass am Flugkasten erflogen wurde und jeder, der mit dieser Materie vertraut ist, weiß, wie das Schicksal hier oft spielt.
Beim Flugkastensport ist das wichtigste, dass der Teilnehmer seine Tauben wieder sicher in den Flugkasten zurückbekommt, hier spielen Zeit und Punkte nicht unbedingt die Hauptrolle. Das zeigt schon die lange Jahre bewährte Regel für alle Rassen, das nach 30 Minuten die Wertung endet.
Man kann auch dieses Ergebnis mit dem 1. Platz am Heimatschlag im dortigen Jahr vergleichen und dann nachdenken. (497 Punkte in 57 Minuten!)
Zuletzt kurz zu diesem angeblichen Anträgen bei der JHV 2007 über die Abschaffung des Doppelüberschlages u. Zusatzpunkten für andere Figuren usw. Diese Themen wurden mit keinem Wort beim DFC erwähnt, nachzulesen im Protokoll !!!
Unser Orientalischer Roller wird aber wie bisher weiter fliegen und seinen Züchtern noch viel Freude bereiten.
Das einzige Problem, das er hat, sind momentan die überproportionale Bestandsdichte der Raubvögel, daran können wir aber nur wenig ändern.
Willi Baunach
Flugwart im Deutschen Flugroller Club e.V.
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