Amsel: Gefieder nicht richtig ausgebildet

Diskutiere Amsel: Gefieder nicht richtig ausgebildet im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo zusammen, Ich erhoffe mir hier eine fachkundige Aussage, da mir vor 2 1/2 Wochen ein -vielleicht 4 Tage altes- Amselküken übergeben wurde...
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Jero

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Hallo zusammen,

Ich erhoffe mir hier eine fachkundige Aussage, da mir vor 2 1/2 Wochen ein -vielleicht 4 Tage altes- Amselküken übergeben wurde. Das Nest wurde bei Baumfällarbeiten von der städtischen Gärtnerei unbeabsichtigt mitgefällt, so dass 3 Küken beim auffinden wohl schon tot waren, eines war so stark lädiert, da konnte man nix mehr machen. Und das übrig gebliebene übergab man mir. Wir haben uns bereits bei der Stadt beschwert, dass man um diese Jahreszeit solche Arbeiten macht.

Jedenfalls hat sich die Amsel echt super entwickelt. Ich habe sie mit lebenden Heimchen, Fliegen, Heuschrecken, Wachsmaden und was mir noch so über den Weg lief ernährt. Manchmal gab ich etwas Korvimin hinzu. Nun ist sie auch voll befiedert und hüpft fröhlich durch den Garten. Ich habe keine Voliere, so dass es so gehen muss, weil ich sie auch nicht einsperren möchte. Nach wie vor bettelt sie mich an, obwohl ich dachte, dass man so nach 10 Tagen Ästlingszeit ans Auswildern denken kann. So langsam macht sie mir, trotz gutem Allgemeinbefinden, Sorgen. Die Schwungfedern auf dem Flügelpaar sind unterschiedlich entwickelt. Ich würde schätzen, dass sie rechts dreifach so viele Schwungfedern hat, wie links. Und das nun schon mehrere Tage ohne Veränderung. Kann sich das noch auswachsen? Gott sei Dank haben wir keine Katzen im Garten. Aber ich hätte natürlich gerne, dass der Kuckie endlich fliegen kann. Abends hebe ich die Amsel immer in Ihr Nest, auf 1.50m Höhe. Das runterflattern früh morgens klappt ohne Probleme. Aber ans abheben ist nicht zu denken, bisher...

Würde mich freuen was ihr zu den unterschiedlich entwickelten Federn sagt...
 

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Auf dem einen Flügel hat er gerade mal 2 oder 3 lange Federn...
 

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hallo Jero
herzlich willkommen bei den Vogelforen :zustimm:
Habe deinen Beitrag vom "Allgemeinen" hierher verschoben.
 
Moin moin,

ausgewildert ist die Amsel dann ja schon, wenn auch nicht wildbahntaugli8ch. Bis jetzt Glück, dass es noch kein Rabenvogel oder 4 beiniger Räuber spitz bekommen hat, dann ist es ganz schnell vorbei.
Insektenfresser brauchen lange bis zur vollständigen Selbständigkeit, das Betteln über mehrere Wochen ist normal und bei der herrschenden Dürre sind Würmer und ähnliche bevorzugte Nahrung der Amsel draußen auch kaum zu finden.
Den Flügel sollte sich ein vogelkundiger Tierarzt ansehen. Wenn die Federn kümmerlich gewachsen sind könnten sie gezogen werden, aber erst wenn sie keine Spulen mehr haben, sonst blutet es stark und kann irreparable Schäden verursachen. Ansonsten würde der Federwechsel bis zur nächsten Mauser, also recht lange dauern. Wenn es gut läuft wachsen die Federn dann innerhalb 4 Wochen normal nach. Liegt eine Schädigung des Federfollikels vor können allerdings niemals flugtaugliche Federn nachwachsen. Das sieht man dann nach einigen Wochen und im ungünstigen Fall wäre die Amsel dann nicht wildbahntauglich, könnte aber in einer Voliere ein gutes Leben führen.

Bis die Federn gut nachgewachsen sind sollte die Amsel dann wieder in einer geschützten Unterbringung gehalten werden, sonst löst sich das Problem sowieso kurz über lang auf andere Weise (Fressfeinde, Straßenverkehr etc.).

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Federn nach dem Ziehen flugtauglich nachwachsen.
Wenn man die Amsel nicht mehr länger halten möchte z. B. über wildvogelhilfe.org oder die fb Seite wildvogelhilfe Notfälle eine geeignete Pflegestelle suchen.

Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Hi Thomas,

lieben Dank für Deine ausführliche Antwort!
Ja, Du hast recht. Ausgewildert ist er eigentlich schon Nach ca. 10 Tagen im Nest hat er mir deutlich gezeigt, dass er raus will. Da wollte ich dem guten auch nicht im Wege stehen. Aber er verlässt mich dennoch nicht und wartet immer im Vorgarten um mich abzupassen oder kommt sogar noch rein ins Wohnzimmer um zu betteln... Natürlich versorge ich ihn noch regelmäßig. Mein Plan, dass hier Ende der kommenden Woche Zapfenstreich ist, scheint jedenfalls nicht aufzugehen. Der Kleine ist wenigstens sehr vital und checkt auch, dass er ein Vogel ist. Das freut mich natürlich, dass es die Mühe scheinbar wert war... Die Federn sehen auch, nach meinem Ermessen, total normal aus. Es fehlen halt große Federn an dem einen Flügel. Wo der Vogel nachts sitzt, kann eigentlich kein Tier an ihn heran kommen. Über dem Busch ist auch noch eine uralte Buche, so dass Greifvögel ihn definitiv nicht sehen können. Hab da schon etwas mitgedacht. Da es nicht mein Plan ist ihn zu halten, werde ich ihm noch eine gute Woche geben und wenn dann keine Federn an dem einen Flügel nachgekommen sind, suche ich ein einigermaßen artgerechtes Zuhause bei vogelkundigen Leuten. Mir wird das dann einfach zu viel. Bin bisher schon locker 150€ losgeworden für Futterinsekten. Jetzt noch zum TA, geht mir offen gesagt zu sehr ins Geld. Über den Sinn der Aktion rätsel ich derweil sowieso. Ich habe für den Vogel locker 500 Insekten gekillt. Ist ein Insektenleben weniger wert, wie das eines Vogels? Ok, ist ne philosophische Diskussion....

Danke nochmal - Dein Beitrag hat mir wirklich sehr geholfen
 
Futterinsekten sind nicht günstig, stimmt, aber so eine Summe ? Tauwürmer kriegt man z. B. günstig im Anglershop, ein Teil können Mehlwürmer sein, die auch billig sind. Man kann auch Grashüpfer etc. von draußen sammeln, ist eh das beste Futter. Zusätzlich in der Größe auch schon zusätzlich Brombeeren, Stückchen von Pflaumen, Pfirsich etc.
Man kann zumindest beim TA mal anfragen, viele behandeln Wildtiere kostenlos oder sehr günstig und es wäre hier eine kleine Sache mit Flügelcheck und ggf. Kiele ziehen
Die Federn werden nicht einfach so nachwachsen, wenn die Kiele noch da sind. Dann dauert es bis zur Mauser. Nur bei vollständig gezogenen Kielen können Federn nachwachsen und das dauert einen Monat. In einer Woche kann eine wildbahntaugliche Flugfähigkeit keinesfalls erreicht werden. Die Amsel wird ihren Bewegungsradius auch ausdehnen und irgendwann sitzt sie halt ungünstig im Straßenverkehr oder für Fressfeinde sichtbar. Dann ist es besser, eine Stelle zur Unterbringung zu suchen. Ansonsten ist auch die bereits getätigte Investition für die Katz (oder Waschbär, Marder, Wiesel, Elster...)

Na ja, die philosophische Diskussion: für jeden gehaltenen Hund sterben unzählige Schweine, Rinder und andere Wirbeltiere und die Menschenmassen richten einen ganzen Planeten zugrunde, der womöglich einzigartig im Universum ist...

Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Ich will halt schauen, ob noch was an Federn wächst. Bisher dehnt die Amsel ihren Radius nicht aus, aber ich vermute Du wirst da einfach mehr Ahnung von haben. Ich hab den Eindruck, dass der Vogel weiß, dass er ohne mich ins Jenseits geht. Daher klebt der an mir. Eine Dose Heuschrecken/Heimchen etc. kosten im hiesigen Zoofachhandel 4€. 1 1/2 Dosen macht der am Tag platt, plus noch ein bischen Körnerfutter (aber erst seit vorgestern). Hinzukommt, die Insekten kippen bei den Temperaturen schnellstens aus den Latschen. Also musste ich teilweise auch Dosen wegwerfen... Ok. Vielleicht sind es auch nur 100€. Mein Limit ist aber trotzdem erreicht und bei seinem Konsum, kann ich beim besten Willen nicht auch noch Grashüpfer fangen. Das tat ich nämlich die ersten 2 Tage und stellte schnell fest, das kann keine Dauerlösung sein :roll: 2, 3 Käfer, die meinen Weg zufällig kreuzen, kriegt er schonmal, aber dann muss es gut sein... Danke nochmal für den Hinweis mit den Federkielen ziehen. Ich habe ja noch ein paar Tage Zeit und dann treffe ich die Entscheidung. Wobei mir leider kein TA bekannt ist, der das kostenlos machen würde.
 
Wenn ich mich eines Tieres annehme sollte ich ihm die bestmögliche Versorgung zukommen lassen und es nicht Fressfeinden aussetzen wenn es aufrgrund des nicht vollständigen Gefieders nicht flüchten kann. So hat er keine Chance...gib ihn in erfahrene Hände ab. LG...
 
Auf einer guten Wiese mit einem kleinen Kescher kriegt man den Tagesbedarf Grashüpfer ganz leicht zusammen und kann Überschuss noch frosten und später geben. Die Amsel braucht grundsätzlich unbedingt einen größeren Anteil Regenwürmer. Die Tauwürmer aus dem Anglerladen sind ergiebig, man kann direkt auch Pinkimaden und Mehlwürmer mitnehmen, die man frostet und portionsweise auftaut. Es gibt auch im www reichlich günstige Angebote für gefrostete Futterinsekten in größerer Menge. Die Grillen und Heuschrecken aus dem Zooladen sind extrem überteuert und meist nicht von bester Qualität. Brombeeren gibt es momentan draußen zuhauf, da kann man auch den Wochenbedarf der Amsel recht schnell einsammeln und einen Teil einfrieren.
Am besten beim TA erstmal fragen. Wenn sie alle absagen oder Unsummen haben wollen hat man ja einen Anhaltspunkt. Es gibt auch Vernünftige, die sich das zumindest erstmal kostenlos ansehen bei einem Wildtier.
Wenn Du das nicht weiter machen möchtest würde ich sie wirklich in eine Pflegestelle geben. Flugunfähig draußen geht das nicht lange gut.
Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Danke Thomas, für Deine konstruktiven Beiträge. Ich weiß das wirklich zu schätzen. Ich schau mal wie sie sich die kommenden Tage entwickelt... Ggfs. geht sie dann zur Wildvogelhilfe. Ich werde berichten!
 
Nach 10 Tagen im Nest hat der Vogel Dir gezeigt, dass er raus will? Nach der Nestlingszeit wird ein Vogel zum Ästling, das heißt, er verlässt das Nest, ist aber -ganz besonders Amseln- noch lange nicht in der Lage, zu fliegen oder selber Nahrung aufzunehmen. Es ist sehr verantwortungslos, den hilflosen Vogel sich draußen selbst zu überlassen mit einem fluguntauglichen Gefieder.

Der Vogel braucht noch Zeit, um ein intaktes Gefieder auszubilden, das ist doch deutlich auf den Fotos zu sehen. Entweder holst Du ihn wieder ins Haus und ziehst ihn so lange auf, bis er selbständig Nahrung findet und aufnimmt, die Möglichkeiten, das zu lernen, musst Du ihm im Haus in geschützter Umgebung bieten, inclusive der Möglichkeit das Gefieder voll auszubilden und durch Training Flugmuskulatur aufzubauen oder Du gibst ihn umgehend in professionelle Hände. Diese zu finden kann ich versuchen zu helfen, wenn Du Deine PLZ angibst.
 
Hallo Astrid,

Auch Dir lieben Dank für Deine Antwort!

Glaubst Du, dass sich da noch Federn bilden? Immerhin ist er jetzt so um die 4 Wochen alt, schätze ich grob. Heute morgen hatte ich den Eindruck, dass da noch was kommt. Super kleine Federn konnte ich an dem Flügel sehen. Aber ob die noch wachsen?

Und zum Thema Unverantwortlichkeit: Der Vogel ist fast 1 Monat alt. Ich habe ihn mit ca. 4 Tagen bekommen (Augen waren auf). Dass er nach weiteren 10 Tagen anzeigt, dass er raus will, ist sein natürliches Programm und auch sein gutes Recht. Solche Tiere gehören in die Freiheit und nicht in einen Käfig oder eine Voliere. Selbst wenn das mit dem Nestunfall nicht passiert wäre, wäre er nun auf sich gestellt. Die oberste Priorität ist es für mich, ihn nicht zu sehr auf Menschen zu prägen. Dem Vogel versaut man nur sein Leben dadurch. Während ich schreibe, pickt er mit den Spatzen im Beet. Ich muss ihn seit 2, 3 Tagen nicht mehr in den Schnabel füttern. Du siehst, es läuft seit 3 Wochen hier blendend und ich werde das auch nicht umstellen, nur weil manche meinen, in eine Art Wahn und Besserwisserei verfallen zu müssen.

Nochmals herzlichen Dank für Deine Mühe!
 
Während ich schreibe, pickt er mit den Spatzen im Beet. Ich muss ihn seit 2, 3 Tagen nicht mehr in den Schnabel füttern.
Er hat also von den Spatzen das gelernt was ihm normalerweise die Elternvögel beibringen. Ist ein guter Schritt.
Astrid hat recht damit daß er noch ein Ästling ist, also noch nicht flugfähig, auch wenn alles bei ihm in Ordnung wäre. Er hängt dadurch daß er halt ohne Elternvögel ist in seiner Entwicklung etwas zurück.
Eigentlich kannst du jetzt nur noch abwarten ob die Federn nachwachsen.
 
Hallo Alfred,

Danke auch für für Deine Sichtweise. Ich habe nochmal nachgeguckt. Ich habe die amsel am 14. Juli bekommen. Da wird sie bereits um die 4 Tage alt gewesen sein. Normalerweise sollte der Vogel also schon fliegen können. Ich mach das so, ich warte noch etwas ab. Sollte sich so gar nix bis zum Ende der kommenden Woche tun, werde ich ihn wohl in eine Auffangstation geben müssen. In 3 Wochen bin ich nämlich 2 Tage nicht da und in dem aktuellen Zustand ist er einfach noch zu sehr auf mich angewiesen.

Ich berichte weiter!
 
ich werde das auch nicht umstellen, nur weil manche meinen, in eine Art Wahn und Besserwisserei verfallen zu müssen!

Sehr unverschämter Kommentar für jemanden, der über keine Sachkenntnis verfügt.

Glaubst Du, dass sich da noch Federn bilden? !

Ja natürlich, wenn der Vogel die erforderliche Hilfe sowie Zeit zum Durchmausern bekommt. Die Amsel ist grade mal 20-22 Tage alt laut Deinen, nun präziseren, Angaben. Sie hat eine Chance auf ein ganz natürliches, arttypisches Leben, aber nicht, wenn sie weiter sich selbst überlassen bleibt.
 
Hallo Astrid,

Du hast das falsch verstanden. Die Amsel ist nicht auf sich gestellt. Sie wird weiter von mir mehrmals täglich versorgt und abends in ihr Nest gesetzt. Das ist dermaßen eingespielt, dass ich sicher den Beweis antreten werde, dass man solche Fundtiere auch unter freiheitlichen Bedingungen bis zur Autarkie pflegen/begleiten kann. Eingesperrt wäre der Vogel sicher nicht glücklich. Er pickt gerade wieder mit den Spatzen und heute hatte ich den Eindruck, dass er etwas besser flattern kann. Ich habe den Flügel kontrolliert und mehrere kleine Federn gesehen, die unversehrt ausschauen, aber noch nicht voll ausgereift sind. Ich hoffe, dass er am Wochenende (endlich) fliegen kann. Dann ist er 4 Wochen alt und diesbzgl. überfällig.

Ein Kommentar sei mir erlaubt:
Ich halte es für falsch verstandene Tierliebe, die Tiere mit (auch interimsweise) Käfig-/Volierenhaltung vor Eventualitäten schützen zu wollen. Fast 3 Wochen ist sie nun bei mir und es ist nichts passiert. Nochmals: Hier sind keine Katzen, wohl aber Greifvögel. Die sehen den kleinen aber nicht, weil hier viel Gebüsch und Bäume sind. Wenn er es Ende der Woche zum fliegen geschafft haben sollte, habe ich einem Vogel das Leben geschenkt, der auch weiß, dass er ein Vogel ist. Die Amsel hat größtes Vertrauen zu mir, eben weil ich sie zu nichts zwinge. Unter normalen Bedingungen wäre er längst weitestgehend auf sich gestellt.

Danke für Deinen Hinweis, dass Du als fachkundige Person davon ausgehst, dass die Entwicklung normal erscheint. Das beruhigt mich sehr!
 

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Falls in Zukunft jemand diesen Strang finden sollte:

Korvimin hat bei meinem Zögling zu Durchfall geführt. Nach absetzen hat sich der Kot binnen 2 Tagen normalisiert.
 
Korvimin hat bei meinem Zögling zu Durchfall geführt.
Kann passieren, hast du richtig gemacht.
Was auch hilfreich ist das ist Calcium mit Vitamin D3. Wobei das Vitamin in deinem Fall nicht erforderlich ist da die Amsel ja ungefiltertes Tageslicht hat. Das Calcium kann auch mithelfen. Meine Stubengeier bekommen das auch zweimal die Woche, allerdings mit D3.
 
Hallo Alfred,

echt super, dass Du meinen Strang weiter verfolgst und sogar teil nimmst. Danke dafür!!

Als er Durchfall hatte, habe ich mich quer durchs Forum gelesen und wie das halt in Foren häufig so ist... Man findet immer die Panikmacher, die bei kleinsten Kleinigkeiten sofort zum TA rennen, als würde Geld und Zeit und Nerven keine Rolle spielen. Das verunsichert dann natürlich. Richtig war in meinem Fall, dem Vogel etwas mehr Wasser zu geben und eben auf Verdacht das Korvimin abzusetzen. Das Wasser hat er geliebt und wahrscheinlich auch gebraucht. Den Rest haben seine Selbstheilungskräfte erledigt. Natürlich muss es nicht immer so einfach sein, aber die Panikmache von manchen, hilft dem Laien in solchen Situationen echt nicht weiter. Daher bin ich froh und dankbar zugleich, dass es noch gelassenere Ratgeber, wie Dich gibt. Die Kritik an 'meiner' freiheitlichen Methode, kann ich irgendwo nachvollziehen. Aber als er mir eines morgens -da war er ca. 14 Tage alt- morgens nicht mehr im Nest saß, sondern an der Terrassentüre stand, war mir klar, dass er nun raus will. Er hatte ohnehin tagelang zuvor immer zum fenster geschaut, als hätte er dort bereits gewusst, 'da gehöre ich hin'. Man muss nur in die Augen des Tieres blicken und man sieht, was ihnen fehlt bzw. gut tut. Ich machte einfach die Türe auf und habe es dem natürlichen Lauf überlassen. Obwohl ich ihn nie unnötig viel betätschelt habe, kommt er mich häufig besuchen. Erst vorgestern abend kam er hereinspaziert und wolle auf die Couch, um sich dann auf meinen Beinen, einem Nickerchen hinzugeben. Zu schön :)) Nach ner halben Stunde sprang er auf, streckte sich und hüpfte wieder runter und ging in den Garten zurück. Bin gespannt, wie lange er noch Lust auf Kontakt zu mir hat.

Heute morgen hatte ich dennoch zunächst keine Lust mehr, weil ich kaum Fortentwicklung sehen kann. Die Entwicklung scheint nun deutlich langsamer zu gehen... Dann habe ich 5(!) Wildvogelstationen angerufen. Ausnahmslos alle nehmen keine Vögel mehr an. Und dann schlug König Zufall zu: Der Vogel ist erstmalig ca. 50cm hoch geflattert. Damit stieg mein Launepegel und ich glaube Du wirst recht behalten und die bisher fehlenden Federn kommen in ein paar Tagen. Auch wenn er viel Arbeit macht: Ich hab den echt in mein Herz geschlossen und freue mich auf den Tag, wo ich ihn im Horizont davon fliegen sehe...

Anbei ein (leider recht unscharfes Bild) vom ersten Tag, da war er ca. 4 Tage alt...
 

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Das Foto habe ich gerade gemacht. Er pickt fröhlich mit den Spatzen. Manchmal spielen sie sogar zusammen. Herrlich!
 

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Thema: Amsel: Gefieder nicht richtig ausgebildet

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