Relativ preiswerter artgerechter Käfig mit Recyclingmöglichkeit (?!)
Moin Cala
Ich glaube, am artgerechtesten und auch günstigsten dürfte die Verwendung eines 50 cm tiefen Ivarregals (im übrigen ist das später nicht nur durch Anbau erweiterbar, sondern auch wieder der ursprünglich gedachten Nutzung zurückzuführen - nach dem Abschleifen der Tackerlöcher) als Grundgestell des Käfigs sein. Da die Tiere den Raum unten (unterhalb "Deiner Gürtellinie" sicher sowieso nicht nutzen werden, kann man diesen per Einschub der normalen Bretter weiterhin für andere Sachen (z.B. Vogelzeugs - oder man hält da unten die Meerschweinchen, so wie Soni - Bild davon hier irgendwo in den Foren - sie hat die
Voliere vor einiger Zeit wegen Umzug verkauft) nutzen und verliert nicht zuviel Stauraum im Zimmer. Der Käfig hat dann zwar keine 100 cm waagrechte Flugstrecke, sondern nur 80 cm, aber besser als nix.
Eine Hinterwand aus Sperrholz ist, wenn der Käfig dauerhaft an der Wand steht, nur als Dreckschleuderschutz für die Tapete nötig, sonst aber ein sehr, sehr wichtiger Sichtschutz, da der Vogel sich dann zurückziehen kann.
Das ist der entscheidende Nachteil runder Käfige => Dauerstress!
Nun noch eventuell auch die Seitenwände (s.u.) aus dünnem (bei Katzen dickerem) Sperrholz aus dem Baumarkt, die Vorderseite am besten mit einem Alugitter (später, wenn genug Geld da ist ...) oder Kükendraht (auch Baumarkt - kleines Geld bei eventuellem "Katzenbefall" dickerer Draht) betackern (am besten doppelt, denn da war bei mir die gefundene Schwachstelle), Hinterwand (wenn aufgund des Käfigstandortes nötig) mit Stangendurchschublöchern oder Klemmvorrichtungen für Naturzweige versehen. Fast fertig!
Jetzt bleiben nur noch die beiden schwierigsten Probleme. Der Wechsel der Käfiginnereien (wie Zweige, Näpfe, usw.) und des Sandes durch die mit Kükendraht betackerte Vorderwand. Ich habe das erste Problem damals mit Hilfe einer mit Plexiglas versehenen Klappe (ca. 50 cm x 80 cm) zu lösen versucht (Klappe mit Klavierband an einer zusätzlichen Querstrebe befestigt). Das war allerdings nicht so ganz der Brüller, da mir das Ding beim Arbeiten im Käfig immer ins Kreuz "krachen" wollte. Für einen oben im Kükendraht zu befestigenden Haken war das Ding durch das Klavierband und Plexiglas zu schwer. Da drohten Beulen im Draht. Da mein Käfig aber auch erst in Brusthöhe begann, hätte ich für eine Haken ganz oben an der Decke jedes Mal auf einen Hocker steigen müssen.
Praktischer wäre da der Einbau kükendrahtbespannter Türen aus Dachlatten als Seitenteile. Da der Käfig ja nur 80 cm breit breit ist, müsstest Du dann mit den Händen überall hinlangen können. Eine eventuelle spätere "Flugroutenerweiterung" auf zwei einfachst aneinanderzubauenden Regale "übersteht" diese Lösung aber auch nicht.
Als Sandschuber (Problem N. 2) habe ich normale durchsichtige Malerfolie zurechtgeschnitten und die doppelt mit einiger Überlappung in Richtung der Käfighöhe ausgelegt. Dies habe ich dann am Kükendraht mit Hilfe von Wäscheklammern zu befestigen versucht, was bei der Toberei auch nicht immer dauerhaft von Erfolg gekrönt war.
Weitere Ergänzungsbauteile Deines Käfigs:
1. Plexiglasscheibe (Baumarkt) für den unteren Teil der Vorderfront (ca 30 hoch cm x 80 cm breit) und der Seitenteile verhindert das weiträumige Herausschleudern des Sandes und sonstigen Drecks zu nicht unerheblichen Prozentsatz.
2. Eine Tageslichtlampe (Neonröhre mit elektronischem Vorschaltgerät - Kosten ca 80 DM) oben an der Zimmerdecke aufzuhängen verhindert Vitaminmangel bei den Vitaminen, die nur durch "echtes" Sonnenlicht (UV-Licht kommt durch Fensterglas nicht durch) im Körper selbst gebildet werden (z.B. "D") => daher darf die Käfigdecke dann nicht aus einem Brett besehen, sondern muss ebenfalls mit Kükendraht bespannt sein, was für das Aufhängen der Schaukeln, Leckerlis usw. sowieso notwendig ist.
PS.:
Wenn Du züchten willst, wirst Du Deinen Käfig an den Seitenwänden auf jeden Fall mit Kükendraht (oder Aluelementen) versehen müssen, weil nach vorn gerichtete Nester bestimmt nicht genommen werden. Die Gefahr gepackt zu werden, ist da zu groß.
Dazu muss noch nicht einmal das Jagdverhalten einer Katze erlebt werden. Das machen die instinktiv so.
Abschließend noch eine Warnung!!!
Normaler Kükendraht übersteht den unbeobachteten ernsthaften Angriff einer jagenden Katze nach meiner eigenen Erfahrung leider nicht. Das war damals ein regelrechtes Schlachtfest, was die Nachbarskatz da bei mir angerichtet hat.