Brut bei Weißbrustrallen

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Suzuki

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Hallo zusammen,

mich würde interessieren, ob hier Mitglieder sind, die gegenwärtig oder in der Vergangenheit Brasilianische Weißbrustrallen gezüchtet haben. Leider war der Züchter, bei dem ich mein Paar gekauft habe, nicht besonders geschwätzig, was Haltung und Zucht angeht. Der Tenor war "alles ganz einfach". Die Fütterung hatte ich mir vor der Anschaffung schon aus einem alten Artikel von Kleefisch in der GW angelesen. Leider fehlen aber auch da einige Eckdaten zur Brut. Eine Informationen, die ich gern hätte, wäre zum Beispiel Legeintervalle sowie Beginn der Bebrütung. Mein Paar sitzt während der Brut die meiste Zeit gemeinsam auf dem Nest und es ist schwierig zu beurteilen, wann sie aktiv zu brüten anfangen haben.

Am Mittwoch abend ist nun ein Jungvogel geschlüpft, der aber leider nicht überlebt hat. Das zweite Ei schien befruchtet zu sein und so habe ich es noch im Nest belassen. Gestern war es beschädigt und ich habe es dann entfernen wollen. Gewohnheitsmäßig öffne ich alle Eier behutsam, bevor ich sie wegschmeiße, um zu sehen, wann und eventuell woran das Küken gestorben ist. Zu meiner Überraschung war ein noch lebendiges Küken drin, das aber noch nicht schlupfbereit war. Ich habe das halbgeöffnete Ei, dessen Inneres unversehrt ist, nun in eine Brutmaschine überführt und hoffe, dass es heute im Laufe des Tages schlüpft.

Natürlich ist die Situation sehr unglücklich und enstand aus der Überlegung heraus, dass Nestflüchter in der Regel synchron schlüpfen. Das wäre in meiner Situation ja nun offenbar nicht der Fall gewesen, denn das zweite Ei liegt in der Entwicklung ja doch weit hinter dem ersten.
Sollte das Küken noch schlüpfen, hat es Sinn zu versuchen, es den Eltern noch wieder unterzuschieben? Gibt es da Erfahrungen? Bei Wachteln funktioniert es ja häufig... Eine volle Kunstbrut möchte ich nur ungern druchführen.

Wer also etwas zur Erhellung der Brutbiologie beitragen kann, darf sich meines Dankes gewiss sein.

Beste Grüße

Gert
 
Hi Gert,

erstmal Glückwunsch das du schonmal soweit gekommen bist, da ich mich auch schon mit dieser Art beschäftigt habe (ich habe mal überlegt sie in meiner Zimmervoliere zu setzen, bin aber derzeit davon ab), kann ich dir vielleicht helfen, die ERstzuchtdaten ect. liegen dir ja sicher vor. Also ich habe nur rausgefunden das die Eier im Normalfall alle innerhalb von 24 bis 36 Stunden schlüpfen, mir wurde mitgeteilt, dass das Gelege eigentlich mit dem letzten Ei erst auch bebrütet wird.

Aber wenn ich deine Angaben sehe muss es ja nicht imemr so sein (so sind sie halt die Tiere ...).

Leider findet man nur wenig über diese Tiere und obwohl die Zucht ja garnicht mehr so selten ist, rückt leider keienr mit DAten raus. Aber hast du mal versucht Kleefisch zu kontaktieren ob er noch etwas rausgefunden hat ?
 
Hallo Rene,

vielen Dank für Deine Antwort und Deinen Heinweis. Ich habe manchmal gar nicht auf dem Plan, dass Menschen, die vor über 20 Jahren etwas veröffentlicht haben, noch aktiv sein könnten. Aber Du hast ja recht, Herr Kleefisch lebt nicht nur noch, sondern er ist ja auch der Vogelzucht treu geblieben.

Die Angaben bei Kleefisch kann ich noch etwas ergänzen. So scheint ein wesentlicher Faktor für die Eiablage nicht die Fütterung, sondern Sonnendauer und -intensität zu sein. Zu einer ersten Eiablage ist es bei mir gekommen, als ich die Leuchtstoffröhren über den Innenvolieren durch HCI-Strahler ersetzt habe, die deutlich lichtstärker sind. Damals hat die Henne die Eier sogar einfach fallen lassen, weil ich (im Februar) noch keine Nistmöglichkeit bereitgestellt hatte. Nach dem ersten Gelege kam eine ganze Zeit gar nichts, bis ich die Sonnendauer von 12 auf 14-15 Stunden erhöht hatte. Wieder gab es unmittelbar danach ein Gelege, das die Henne nun in das Schlafnest gelegt hat. Leider hatte sie aus der Nisthöhle (eine aus Beton wie sie für Rotschwänze verwendet wird) sämtliches Material entfernt, so dass die Eier im Laufe der Bebrütung stark beschädigt wurden. Das wiederholte sich noch einmal, nachdem ich künstlich Gras und Blätter eingebracht hatte, das aber ebenso überwiegend entfernt wurde. Danach habe ich eine Halbhöhle aus Holz angefertigt, die erst dann akzeptiert wurde, nachdem die Betonhöhle entfernt wurde. Da haben sich nun die Eier "normal (?)" entwickelt.
Zur Verträglichkeit kann ich sagen, dass sie auch kleinere Vogelarten außerhalb der Brutzeit völlig ignorieren. Während der Brut wird der Nestbereich bis ca. 50 cm Entfernung hauptsächlich vom Männchen recht stark verteidigt.
Es sind auf jeden Fall tolle Vögel. Meine beiden sind nicht im geringsten schreckhaft. Wenn man in der Voliere still hält, nutzen sie mich auch durchaus als Klettermöglichkeit, sind aber ein wenig entrüstet, wenn man sich dann doch bewegt. Eine panische Flucht gibt es aber auch dann nicht. Also gerade für euch Weichfresser-Freunde sind sie, glaube ich, eine echte Bereicherung. Für eine Zimmervoliere (in einem Wohnraum) ist sie allerdings nur dann geeignet, wenn man sich an dem Geruch des Futters und der Ausscheidungen nicht stört (bin da etwas empfindlich). Außerdem baden sie unwahrscheinlich gerne, so dass man mit Spritzwasser leben können müsste. In meiner Vogelstube ist beides natürlich kein Problem.

Das Küken ist noch immer nicht geschlüpft aber putzmunter. Es hat die Eihaut nun durchstoßen und atmet jetzt Luft. Meist dauert es dann noch zwischen 12 und 48 Stunden bis zum endgültigen Schlupf. Mal sehen, wie es weiter geht.

Beste Grüße

Gert
 
Hallo Gert,

zu meinem Plan wegen Zimemrvoliere, damit ist schon mein Vogelzimmer gemeint gewesen, denn ich "dulde" nur noch die Goulds in wohnräumen (Büro). Aber das Problem ist ja leider, an diese Tiere auc hran zu kommen.

Ich selbst jedenfalls versuche es derzeit nicht weiter, denn wie du ja selsbt weißt, Info's gibt es nur wenige und das schreckt mich etwas ab, zumal ich sie nur "innen" halten könnte und bestenfalls im Somemr in der großen Aussen.

Aber mit dem ruhigen Verhalten, ja das ist mir auch aufgefallen, sonst wäre das nachfoglende Bild niemals gelungen.

Freue mich über weitere Angaben von dir, denn interessant ist es!
 

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Hallo nochmal,

also das Küken hat es nicht geschafft. Es ist zwar noch geschlüpft, aber erst Sonntag Nachmittag und das mit Hilfe. Die Eltern haben es nicht mehr akzeptiert. Soweit ich das hören konnte, sind die schon wieder mit dem Nachgelege beschäftigt (die Kopula ist deutlich zu hören). Am Montagmorgen lag das Küken tot in der Kükentränke, ein Modell, wie es auch für Wachtelküken genutzt wird. Immerhin habe ich bei der ganzen Sache eine Menge gelernt.

Beste Grüße

Gert
 
hallo gert, zur nisthöhle hätte ich noch eine idee. es gibt in der taubenzucht für nistteller nisteinlagen aus naturstoffen. diese zurechtgeschnitten und eingeklebt könnte doch eine lösung sein. ich habe noch welche. wenn du das mal zum test ausprobieren möchtest ,würde ich dir mal eine zuschicken. mußt mir nur per PN deine anschrift senden. auf einen versuch kommt es an. gruß mario
 
Hallo Mario,

vielen Dank fürs Angebot, aber ich denke, dass das Problem mit beschädigten Eiern mit dem neuen Kasten aus der Welt ist. Falls nicht, habe ich aber auch noch Einlagen da.

Beste Grüße

Gert
 
Thema: Brut bei Weißbrustrallen

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