"Das Leiden der Greifvögel"

Diskutiere "Das Leiden der Greifvögel" im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hallo, grade eben diese Seite entdeckt: Falknerei Also mal ernsthaft, "Wasserkammer", "Wachtragen"?! Ich bin zwar kein Falkner, aber so weit ich...
Hummel01

Hummel01

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Hallo,

grade eben diese Seite entdeckt: Falknerei
Also mal ernsthaft, "Wasserkammer", "Wachtragen"?! Ich bin zwar kein Falkner, aber so weit ich weiß, erzwingt man Greifvögeln doch nicht die Unterwerfung! So ein Greifvogel braucht uns Menschen doch nicht, der kann auch alleine in der Wildniss überleben und bei der nächsten Gelegenheit abhauen. Und man kann einen Greifvogel doch auch nicht hungern lassen, wenn man mit ihm beizen möchte, muss der doch in bester Form sein?
Aber gibt es eigentlich wirklich Falknereien, die die Greifvögel so behandeln? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen... :nene:

Viele Grüße,
Annika
 
Das mit der Wasserkammer sind Gruselgeschichten die dort leider seit Jahren verbreitet werden und ebenso leider ist man dort keineswegs bereit sich auch nur im Geringsten aufklären zu lassen.

" Eine besonders grausame Methode ist die Wasserkammer. Hier handelt es sich um einen Raum, dessen Boden vollständig mit Wasser bedeckt ist. Im Wasser zu landen bedeutet für den Vogel den Tod. " Absoluter Schwachsinn!
"Z.B. wird der scheue Vogel auf ein Reck gesetzt und mit einer Schnur, die an seinen Füßen befestigt ist, immer wieder auf die Faust des Falkners gezogen." Absoluter Quatsch !!!
" Die Prozedur wird Tag für Tag über Wochen und Monate wiederholt, bis der Vogel keinen Widerstand mehr leistet, sondern „freiwillig“ auf der Faust des Falkners landet." Abtragen kann man in zwei drei Wochen. Hat mit dem Beschriebenen aber nicht viel zu tun.

Uralte Geschichten, endlos wiederholt von dummen, nicht informierbaren Extremtierschützern. Die Weigerung sich informieren zu lassen ist so gross, dass man beim Versuch einfach geblockt wird.
 
Einfach mal die Forumssuche mit dem Stichwort "Wasserkammer" bemühen.

Das Thema taucht hier in schöner Regelmässigkeit auf.

Warum sollte man sich diese Mühe machen, wenn man sich den Vogel mit freundlichen Methoden einfacher und schneller zum (Jagd-)Partner machen kann? Weil alle Falkner gestörte Sadisten sind?

Beste Grüsse,
tox
 
Okay, ich hatte schon Sorge, dass es wirklich den ein oder anderen Falkner gibt, der diese Methoden durchführt.
Ich verstehe aber einfach nicht, wieso man solche Lügen über Falknereien ins Internet stellt, wenn man nicht mal über das Thema informiert ist. Was bringt das einem? :+keinplan
 
Die Wasserkammer kenne ich nur aus dem Fantasyroman "Herrin der Falken", möglich, dass es sowas im Mittelalter mal gab, aber ich habe dafür bis heute keine Nachweise gefunden. Aber die Frage ist auch, wer einen ganzen Raum unter Wasser setzen würde, wenn eine kleine Falkenhaube reicht...

Ich habe schon diverse dieser Vereine angeschrieben, die verwenden auch alle genau den selben Text und behaupten dann auf Nachfrage, sie hätten ihn selbst geschriebenund recherchiert - Fragen zu einzelnen Fakten können sie aber nicht beantworten. Einigen Vereinen habe ich schon Mails geschrieben und Erklärungsversuche gestartet, dass sie sich mit derartigen "Fakten" lächerlich und unseriös machen. Hier einige anonymisierte Antworten, die ich darauf bekommen habe:

"die Autorin hat sich sehr mit dem Thema beschäftigt und dabei natürlich Kontakt zu den "Fachmännern" (Falknern) gehabt."


"Wir beschäftigen uns seit sehr vielen Jahren mit diesen Themen, insbesondere der Falknerei"

"wir werden Ihre Anmerkungen nochmals durchgehen, prüfen und den Artikel ggf. überarbeiten" (das ist 3 Jahre her, es wurde nichts geändert)

Es wurde nie der Versuch gemacht, irgend eine Behauptung zu belegen/beweisen, sondern immer nur absolut oberflächlich nochmals betont, dass Falknerei ganz böse ist (und der Grund dafür ist eigentlich egal):

"Aus persönlichen Anschauung heraus sind wir der Meinung, dass eine artgerechte Haltung dieser Tiere in Gefangenschaft niemals möglich ist"

"Und selbst wenn alles "legal" wäre [Es ist bei entsprechendem Verein noch nicht angekommen, dass Falknerei legal ist]: Die Haltung der Tiere in Gefangenschaft ist nicht vertretbar. Auch dazu haben wir genug gesehen."

Von den Leuten in diesen Vereinen hat überhaupt keiner einen blassen Schimmer, was Falknerei eigentlich ist und was man da macht, und es will sich auch niemand damit beschäftigen: Auf meine Einladung, mal einen Falkner zu begleiten, hieß es, dass dann ja alles vorbereitet wäre und man keine illegalen und tierquälerischen Dinge zu Gesicht bekäme, die sonst ja bei der Falknerei Alltag wären - WTF?

Postfaktorisches Zeitalter und so...


EDIT: Wachtragen gibt es aber tatsächlich und es ist auch nicht verboten. Ich denke aber nicht, dass das noch häufig angewandt wird. Das genannte Flügelstutzen basiert tatsächlich auch auf dem Fakt, dass ein einzelnes Habichtweibchen in den 80ern oder 90ern ein einziges Mal gestutzt wurde, weil man damals noch am Ausprobieren war, wie man Habichte züchtet und es nicht besser wusste (das Weibchen versuchte das Männchen zu töten und man versprach sich vom Stutzen, dass das Männchen sicherer wäre - war keine gute Idee und wurde daher meines Wissens nach auch nie wiederholt). Das war aber in der Brutzeit, der Habicht war entsprechend 3 oder 4 Monate darauf wieder normal flugfähig. In dem Artikel natürlich trotzdem falsch, weil es als gängige Praxis dargestellt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem bei diesen Organisationen ist: Fehlerhafte Informationen zu haben ist schlecht. Sich aber standhaft strickte zu weigern sich besser informieren zu lassen, ist dumm, bzw, berechnend punkto Leserbeeinflussung.
Dies betrifft nach eigener Erfahrung fast alle militanteren Tierschutzorganisationen.
Wiederholte Versuche zur Informierung führen regelmässig einfach zu Sperrungen.

Dies nicht nur bei diesem Thema. Bei einer Tierrechtsorganisation schrieb vor Kurzem ein Mitglied auf ihrer FB Seite, dass man alle Menschen die Pelz tragen erschiessen sollte.
Auf meine Anmerkung ( mit einem Bild von pelzbekleideten Inuitkindern), ob das echt so generell für alle, auch für diese gemeint sei, kam die Antwort: "Ich rücke keinen Millimeter von meiner Ansicht ab" . Das Statement des Schreibers bekam innert Kürze über 50 Likes ! Vom Verantwortlichen der Seite gab es auf meine Meldung keinerlei Reaktion.
Dieselbe Organisation hat mit ihrem Logo einen Ableger der sich Jesuspeoples for Animals nennt.
Bei Fanatikern jeder Art, ist alles zwecklos.
 
Thema: "Das Leiden der Greifvögel"
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