Es stellt sich doch zuerst die Frage, warum sind die Ölsaaten schon im Mischfutter vorhanden?
Es wäre spielend einfach sie nicht unter zu mischen.
Wenn aber trotzdem darauf bestanden wird, sollte man doch annehmen, die Futterhändler tun den Tieren etwas Gutes.
Was nicht richtig ist!
Wer hier nun auf die glorreiche Idee gekommen ist, läßt sich nun nicht mehr feststellen, aber alle klammern sich weiter krampfhaft daran fest.
Im März war ich bei einem Bekannten, der eine große Anzahl australischer Prachtfinken hatte. Alle Papageiamadinen hatten Gefiederschäden und sahen sehr schlecht aus. Er fütterte eine fertige Hirsemischung, die auch Hanf und Negersaat enthielt. In
Volieren wird immer nachgelegt und nicht gewartet bis alles restlos verzehrt ist, insbesondere wenn darin gezüchtet wird.
Ich habe alle RPA rausgefangen und bei ausnahmslos allen einen schweren Leberschaden festgestellt. Goulda. hätten längst den "Abflug" gemacht, aber RPA haben einen etwas stabileren Stoffwechsel. Aber auch hier war es 5 vor 12.
Die RPA hatten soviel Ölsaaten zur Verfügung, das sie ausschließlich darauf zurück gegriffen haben. Es wurde ja immer nachgefüllt.
Wieso zum Henker, sind den Hanf und Negersaat überhaupt im Futter, denn ohne hätten die Tiere kein Schaden genommen.
Wieso werden immer Ausreden gesucht, anstatt diese Saaten nicht bei Grassamenfressern ins Futter zu mischen.
Das ist doch nun wirklich die einfachste Sache der Welt.
Aber nicht einmal das bekommen einige geregelt.
Wer will entscheiden bei wieviel es zu gesundheitlichen Beeinträchtungen kommen kann und bei wieviel nicht.
Dann unterscheiden wir auch noch Käfig- und
Volierenfütterung.
Nun haben 10 Gramm Hanf, die ein Prachtfink aufnimmt 3,5 Gramm reines Öl.
Selbst bei mit Fett angereichertem Eifutter überlege ich gerade wieviel an Gewicht des Eifutters ein Vogel fressen muß, um die 3,5 Gramm fett aufzunehmen. Eifutter wird ja eigentlich in der Brut vermehrt angeboten und das eigentlich auch nur teelöffelweise, in der Ruheperiode kann eh darauf verzichtet werden.
Allerdings sind die Ölsaaten auch im Grundfutter für die Ruheperiode.
Wieso muß ich überhaupt Wildsämereien, die einen Anteil von X an ölhaltigen Samen haben verfüttern, denn ich kann auf Nummer sicher gehen und lasse sie weg. Sie sind weder notwendig, noch hat man deshalb bessere Vögel.
An Australier habe ich nie Wild- oder Grassamen verfüttert und das nicht in 40 Jahren. Grassamen habe ich erst, seitdem ich auch feinschnäbelige Astrilde züchte, bin aber davon überzeugt, das es auch ohne geht.
Macht bei mir in der Gesamtmenge des Körnerfutters vielleicht 0,5% aus.
Das sagt doch genug, wenn man dabei bedenkt wieviel Papageiamadinen dazu noch gehalten werden.
Gruß
Ivan