Eier nicht im Nest
Ich denke dass man das Verlegen der Eier schon etwas differenziert sehen muss: Es kommt immer darauf an, was mein Zuchtziel ist: Für die landw. Fasanenhaltung ist es egal ob die Eier verstreut oder im Nest liegen. Ich will gut befruchtete Eier, die Nachkommen müssen auch nur d a s zu Stande bringen.
Wenn Fasane die Eier nicht ins Nest legen kann das verschiedene Gründe haben:
1. keine oder ungeeignete Niststandorte
2. zu hohe Besatzzahlen und damit sozialer Stress
3. Störungen von außen
und: ein genetischer Defekt!
Gerade wenn Fasane zum Auswildern gezüchtet werden, sollte auf die Anlage von Nestern ein Selektionskriterium sein.
Ein Jäger äußerte, seine Fasane (jährliche Auswilderung!) bringen im ersten Jahr im Revier kein Gelege zusammen, sie verstreuen die Eier, erst im 2. Jahr brüten sie (Wie er eine ein- von einer zweijährigen Henne im Revier unterscheiden will, bleibt sein Geheimnis). Das kanns doch nicht sein, welche Tierart produziert Eier ausschließlich zu Fressen von irgendwelchen Eierliebhabern.
Beispiel: Ich hielt in einer Biotopvoliere 1,1 Ph.C.Zarudny und 1,1 Rebhühner (Hahn Wildfang, Henne aus ausgemähte Gelege). Beide Paare legten ein sauberes Nest an und ich ließ die Fasanenhenne auch brüten. Nur die Rebhühnereier kamen unter die Zwerghuhnglucke (anschl. wieder Adoption durch die Rebhühner).
Zwei Jahre später bekam ich für den Rebhuhnfang zwei zahme Hühner aus Holland als Lockhühner. Nach Ende der Balzzeit sperrte ich dieses Paar in diese Biotopvoliere, ohne jeden "Stress" durch Mitbewohner,sprich Fasane, etc. Die Henne konnte sich nicht für einen Nistort entscheiden und am Schluss lagen das tägliche Ei jeden Tag auf der eingebauten Kastenfalle. Solche Hühner werden dann zum Auswildern verkauft. Die bringen in der Wildbahn nie ein Nest zusammen und das Problem dieser Verhaltenskrüppel löst sich einfach und biologisch.
Jeder Fasanenhalter freut sich über ein Ei und ein Küken und wie schon gesagt, das Verlegen der Eier kann verschiedene Ursachen haben. Wer die Auswahl hat, sollte auf Hennen selektieren die ein ordentliches Nest anlegen.
Bei allem Verständnis für den Wunsch möglichst viele Küken zu bekommen, wir müssen uns überlegen welche Preis wir dafür bezahlen.
Unser Ziergeflügel kann sicher mit so einem Verhaltensdefekt in der
Voliere überleben, aber bitte nicht wenn z. B. Jagdfasane auch ausgewildert werden sollen. Aus diesem Grund gibt es so gut wie keine Fasanerie die wildbahntaugliche Jungtiere aufzieht.
Ich kann jedem nur raten, genug Nistmöglichkeiten anzubieten, das brauchen wie aday schreibt keine Nester zu sein, aber eben Niststandorte mit Sichtschutz und Ruhe.
Was haben wir mit derartigen Methoden in der Tierzucht schon fertig gebracht. Da gibt es Pandas die nur noch künstlich befruchtet werden und was weiß ich noch für Zootiere. Vielleicht landen wir beim Fasan da auch mal.
Gruß C