Greifvogel besucht uns regelmässig oder unsere Spatzen?

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HansHuckebein

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Hallo Ihr Lieben,
wir haben in unseren recht großen Garten (800qm) auf dem Dorf in Randlage zahlreiche Bäume und Büsche. Ebenso zahlreiche Spatzen, Meisen, Elstern und Amseln. Über den angrenzenden Feldern kreisen häufig große Raubvögel. Nun kommt seit Tagen regelmässig ein kleinerer "Raubvogel" an unser Haus, und hockt sich oberhalb der Fenster im 1. Stock auf den dort vorhandenen Vorsprung. Dieser "Vorsprung" ist aus Holz und ca. 8cm - 10cm von der Wand abstehend und schützt die Fensterscheiben etwas vor Niederschlag. Darüber ist dann der recht weite Dachvorsprung. der "Raubvogel" hat bisher zahlreiche "Gewölle" hinterlassen. Uns stört das nicht aber wir wollen nicht, dass er die zahlreichen Spatzen (20 Vögel -40 Vögel einschl. der Meisen) bei uns jagd bzw. frisst. Heute konnte ich mal (leider nur) die Schwanzfedern fotografieren. Von der Grösse her, ist der "Raubvogel wesentlich kleiner als die zahlreichen über den Feldern kreisenden Greifvögel. Vielleicht kann jemand anhand der Schwanzfedern etwas über diesen Vogel sagen?
Gruss
uwe
 

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Es ist eindeutig ein Turmfalke (Weibchen oder Jungvogel).
Und ein Wanderfalke wäre im Vergleich zum Mäusebussard deutlich kleiner und im Vergleich zum Turmfalken deutlich größer.
Beides (Mäusebussard und Wanderfalke) ist anhand des Bilder zu 100% ausgeschlossen. Wanderfalke schon allein aufgrund der Situations Beschreibung :)
Lg
 
Hei,

du darfst auch nicht vergessen, dass so ein Vogel nicht wie wir, einfach seinen Teller vor sich gestellt bekommt.
Der muss sich sein Futter hart erarbeiten. Und zugleich geht er äußerst sparsam mit seiner Energie um.
Das bedeutet, dass er hauptsächlich andere Tiere schlägt, die leichte Beute sind. Kranke, alte oder anderweitig geschwächte oder einfach nur doofe Tiere. Ich würde mich narrisch über einen Turmfalken freuen, denn wir haben schon genug Mäuse...
Also kannst Du Dich auch freuen, sollte er tatsächlich mal nen Singvogel erwischen. Dann war dieser Vogel garantiert nicht mehr fit und der Bestand im Ganzen wird gesund gehalten. Er wird sich aber, wie schon geschrieben, eher an Mäuse und Insekten halten...


Grüße

Tom
 
Kranke, alte oder anderweitig geschwächte oder einfach nur doofe Tiere.....
Also kannst Du Dich auch freuen, sollte er tatsächlich mal nen Singvogel erwischen. Dann war dieser Vogel garantiert nicht mehr fit und der Bestand im Ganzen wird gesund gehalten.
Hmm, in diesem Sommer neu Garten(vogel)fan geworden, musste ich sehr schlucken, dass ein Baby nach dem andern abgegriffen wurde, insbesondere beide unsere Amsel-Babys. Wenn sauber durchtrennt, dann Bisstöter, wohl unsere örtlichen Wanderfalken, sonst auch Sperber.
Einmal wurde eine halbtote Baby-Ringeltaube der Kopf abgenommen, da war ich ausnahmsweise dann erleichtert. Nach Flugunfall der Taube war sie wohl als "dusselig" einzustufen - ja, aber waren wir nicht alle mal klein?... Das passte dazu, dass ich einige Wochen vorher unter dem Wanderfalken-Turm einen Amselkopf gesehen hab.
Aber entsprechend deiner nüchternen Einschätzung ist mir klar geworden, dass ich distanzierter die Brutzeit nur überlebe, wenn ich klar kriege, dass die Vogel-Brutzeit gefährlicher ist als die menschliche, und dass irgendjemand ja als Vogelfutter für unsere ganzen Greifvögel und deren Babys herhalten muss, wenn sie zu 90% von Vögeln leben....
Wie man ein meiner Wortwahl (Babys, irgendjemand) sieht, mag/kann ich nicht ganz in die Distanz gehen, aber schon ne Ecke mehr als vorher....
 
Manche Arten passen ihre Brutzeit ganz speziell auf die Beutetiere ab. Sperber und Baumfalken zB brüten extra spät wenn die Populationsdichte der Singvögel durch den gerade flüggen Nachwuchs am höchsten ist.
Mit Gefühl und Mitgefühl muss man ganz vorsichtig haushalten :)
Menschliche Maßstäbe sind da nicht gerecht.
Lg
 
Hei,

genau so isses doch! Die Natur. Ein Kreislauf! Nur der Mensch versaubeutelt wieder alles, wenn er eingreift. ;-)


Viele Grüße

Tom
 
genau so isses doch! Die Natur. Ein Kreislauf! Nur der Mensch versaubeutelt wieder alles, wenn er eingreift. ;-)
Ja, schon, aber das ist ja Hirnwissen. Während dein Wort "gerecht" kurz und knackig meinem Herzen hilft mitzukommen, wenn in meinem Garten eine Sperberin eine Stunde lang eine Heckenbraunelle zerpflückt, weil sie sonst selber verhungern würde, oder die heiß ersehnten kleinen Amseln im lang beobachteten Nest hinterm Schuppen es wieder alle nicht geschafft haben, damit unsre Wanderfalken überleben.
Da gestehe ich mir trotz allem zu, dass es mir auch jetzt noch ein bisschen weh tun darf... ::+keinplan
 
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Ja klar! Emotional blind sollte man natürlich auch nicht sein.
Jedes Lebewesen hat ja auch einen Willen zu leben. Man sollte da auch nicht zwischen "schönen" und hässlichen Tieren unterscheiden. Da gibt es kein Tier was wertvoller ist, oder welches mehr "recht" hat zu leben.

Grüße

Tom
 
kein Tier was wertvoller ist, oder welches mehr "recht" hat zu leben.
Hmm, theoretisch ja, aber was ist mit der andern Frage, dass wir seltenere Vögel/Tiere (wie bei uns die Wanderfalken) zuungunsten von andern Vögeln/Tieren fördern sollten, also doch nicht nur fördern, sondern auch eingreifen, eins dem andern vorzuziehen?
Oder Mauersegler usw.: wir greifen ja schon dadurch unbemerkt aber oft hemmungslos ein, dass wir Überhand nehmen, alle Natur zurückdrängen, also dann ist ja doch "gerecht", da Ausgleich zu schaffen....
 
P.S.
Wanderfalken gehen nicht an Nester und halten sich auch nicht in Gärten auf...
Typische Nesträuber sind Krähen, Elstern, Eichelhäher, Spechte, Turmfalken und teilweise auch Kohlmeisen (oh ja). Dazu kommen natürlich ganz viele Säugetiere - Mäuse, Ratten, Eichhörnchen, ...

Erwachsene Singvögel werden erbeutet von Sperber, Habicht, im freien Luftraum auch vom Wanderfalken, wenn geschwächt auch vom Turmi oder Bussard.

Und tatsächlich sollte der Effekt nicht unterschätzt werden, dass Beutegreifer den Beutetieren auch "einen Dienst tun", indem sie bevorzugt kranke, schwache oder auffällige Tiere fangen. So funktioniert die Gesunderhaltung in der Tierwelt. Das darf man aber weder auf den Menschen übertragen noch unsere Moralvorstellungen auf Tiere.

Kleine Falken sind im Übrigen zuckersüß :zwinker:
 
Hei,

also ganz ehrlich? Da spreche ich dem Menschen (noch) das Wissen ab, seine Folgen abschätzen zu können.
Trotzdem hast Du vollkommen Recht! Auch ich als Falkner hab grad wieder nen Mäusebussard aufgepäppelt.
Obwohl diese bestimmt nicht vom Aussterben bedroht sind. Evtl. wäre es auch klüger gewesen, hier der Natur ihren Lauf zu lassen. Man kann halt als Mensch auch nicht aus seiner Haut und pflegt die Tiere, zu denen man einen besonderen Draht verspürt.

Grüße

Tom
 
Wanderfalken gehen nicht an Nester und halten sich auch nicht in Gärten auf...
Typische Nesträuber sind Krähen, Elstern, Eichelhäher, Spechte, Turmfalken und teilweise auch Kohlmeisen (oh ja). Dazu kommen natürlich ganz viele Säugetiere - Mäuse, Ratten, Eichhörnchen, ...

Erwachsene Singvögel werden erbeutet von Sperber, Habicht, im freien Luftraum auch vom Wanderfalken, wenn geschwächt auch vom Turmi oder Bussard.
OK, da hast du mich an meinen eigenen Zweifeln (und denen meiner Frau) gepackt, wer in unsern Garten kommt und einen sauberen Schnitt durch einen Taubenhals macht und nur den Kopf mitnimmt, und einen ebenso sauberen Schnitt durch eine fastflügge Amsel und nur die obere Hälfte mitnimmt, jeweils ohne jegliche Reste wie Federn. (Nach Sperber-Mahlzeiten war alles voller Federn und anderen Resten.) Der Garten ist auch entsprechend deiner Anzweiflung nicht besonders offen, mit einer riesigen Kirsche und andern Bäumchen ....

An Raubvögeln haben wir nur Wanderfalken und Sperber. Ach nee, und Mäusebussard. Turmfalken haben wir garantiert nicht hier, versichert mir unser örtlicher Ornithologen-Experte. Alles andere würde doch eher zerfleddern, Katze nicht zu vergessen. (Alles andere haben wir zwar, Habicht und Ratten aber glaub ich nicht).

Hast du einen Verdacht, was am ehesten?? Ein Sperber ist doch "Schlag-" und Grifftöter, Mäusebussard auch, oder nicht? Oder würden die auch sauber durchtrennen können?
 
Zuletzt bearbeitet:
also ganz ehrlich? Da spreche ich dem Menschen (noch) das Wissen ab, seine Folgen abschätzen zu können.
Ich weiß noch wie ich irgendwann aufgehört hab, Spinnen zu retten, die in ner blöden Situation waren, z.B. in Wasser, weil ich sie dabei sehr häufig eh zerdetscht hab.
(Wenn ich ein Glas drüber stülpen kann, weil sie meiner Frau zu groß sind, dann gehts. (Und bei Spinnweben werden nur die alten verstaubten weggemacht, die ihnen eh nix mehr nützen.))
 
Wanderfalken gehen nicht an Nester und halten sich auch nicht in Gärten auf...
..... im freien Luftraum auch vom Wanderfalken,
Hmm... da fällt mir noch ein: deren Turm ist Innenstadt, so richtig "freier Luftraum" ist das nicht, die meisten ihrer Beutevögel müssten eigentlich in den Gärten ringsum sein, und unser ist höchstens 1km davon entfernt... - entsprechend kreisen sie oft oben drüber...
 
Zuletzt bearbeitet:
OK, da hast du mich an meinen eigenen Zweifeln (und denen meiner Frau) gepackt, wer in unsern Garten kommt und einen sauberen Schnitt durch einen Taubenhals macht und nur den Kopf mitnimmt, und einen ebenso sauberen Schnitt durch eine fastflügge Amsel und nur die obere Hälfte mitnimmt, jeweils ohne jegliche Reste wie Federn.
Wer hat denn nur Lust am Töten, aber braucht die Kalorien nicht? Das wird ziemlich sicher eine Hauskatze sein, die das Tier dann abreißt oder abkaut. Selten machen das auch Krähen.
An Raubvögeln haben wir nur Wanderfalken und Sperber. Ach nee, und Mäusebussard. Turmfalken haben wir garantiert nicht hier, versichert mir unser örtlicher Ornithologen-Experte. Alles andere würde doch eher zerfleddern, Katze nicht zu vergessen. (Alles andere haben wir zwar, Habicht und Ratten aber glaub ich nicht).
Der Wahrscheinlichkeit halber habt ihr Turmfalken, aber keine Wanderfalken. Eigentlich gut unterscheidbar: Wanderfalken sind ganz schwarz-weiß-grau (die Jungen braungrau) und recht kurzschwänzig, Turmis dagegen langschwänzig und mindestens immer mit orangebraunem Rücken. Außerdem zeigen sie als typisches Verhalten "Rütteln", also in der Luft stehen mit breit gefächertem Schwanz und schnellem Flügelschlag. Machen Wanderfalken niemals.

Und natürlich habt ihr auch Ratten, in kleiner Population fallen sie nur nicht auf.
 
Thema: Greifvogel besucht uns regelmässig oder unsere Spatzen?
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