Katharinasittiche sind sehr ängstlich

Diskutiere Katharinasittiche sind sehr ängstlich im Forum Südamerikanische Sittiche im Bereich Sittiche - Hallo liebes Forum! Ich wende mich an euch, weil ich mit meinen Kathis überhaupt nicht vertrauter werde und nicht weiss, was ich besser machen...
Sintarella

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Hallo liebes Forum!
Ich wende mich an euch, weil ich mit meinen Kathis überhaupt nicht vertrauter werde und nicht weiss, was ich besser machen könnte.
Ich habe vor über einem Jahr drei Katharinasittiche aus den Kleinanzeigen übernommen. Angeblich zwei Hennen und ein Hahn, der zweite Hahn war entflogen. Sie mussten weg, weil eine Katze eingezogen ist.
Schon beim Einzug waren die Vögel völlig panisch und haben sich die ersten Tage überhaupt nicht bewegt. Weil einer der drei nicht richtig fliegen konnte und ein anderer eine blutige Schramme über dem Schnabel hatte, stellte ich die drei schon frühzeitig beim TA zum Eingangscheck vor. Die drei waren gesund bis auf Schockmauser und die Schrammen durch ihre Panikflüge beim Einfangen, ausserdem waren es drei Hähne.
Die Voliere der drei steht in einer Ecke in unserem Wohn-Esszimmer, so dass sie aus sicherem Abstand am Familienleben teilhaben können. Ausser ihnen gehören noch zwei Kanariendamen und ein ruhiger, ausgeglichener Hund zur Familie. Abends um 18 Uhr werden die Sittiche abgedeckt, die Kanarienvögel können auch ohne Abdecken schlafen.
Bis dato kannten die drei kein Frischfutter, das konnte ich ihnen mittlerweile schmackhaft machen. Ansonsten haben sie vor allem Angst. Zweige rühren sie nicht an, vor Spielsachen haben sie Angst.
Die täglichen Routinedinge (Futter und Wasser wechseln, Badehaus, Ablageflächen säubern, Abdecken) kündige ich mit immer den gleichen Worten an. Trotzdem gibt es ständig Panikausbrüche, wenn ich in die Nähe des Käfigs komme.
Anfangs konnte ich die drei frei fliegen lassen, das Zurückgehen in den Käfig hat mal besser mal schlechter geklappt. Sie haben einen Vogelbaum und mehrere Anflugäste, die sie jedoch alle nicht nutzen. Sie sitzen nur im Haselnusszweig über dem Käfig.
Bei einem der unzähligen Panikflüge, wenn ich an den Käfig trete, bei denen sie dann völlig unkontrolliert gegen Wand, Möbel , auch gegen mich fliegen, hat sich einer der drei verletzt und kann seitdem nicht mehr richtig fliegen. Wir waren beim Tierarzt, dort wurde ein Bruch des Rabenbeins vermutet, ein Flügelbruch konnte ausgeschlossen werden. Da er nicht mehr selbständig in den Käfig gelangen konnte, musste ich ihn ein paarmal mit dem Kescher fangen. Das war so traumatisch für ihn und auch die beiden anderen Vögel, dass das jegliches Vertrauen , was möglicherweise im Ansatz entstanden war, zerstört hat. Ich lasse sie mittlerweile nur noch frei fliegen wenn ich den Käfig grundreinige, aber so habe ich mir die Vogelhaltung nicht vorgestellt.
Ich brauche keine handzahmen Vögel aber so viel Vertrauen sollte da sein, dass ich Routinearbeiten ausführen kann.
Hat jemand eine Idee, wie ich die Vögel vertrauter machen kann?
Das Problem mit dem Freiflug wird sich innerhalb des nächsten Jahres erledigen: Wir bauen gerade, und für die Sittiche ist ein eigenes Vogelzimmer geplant. Aber auch dort muss ich Routinetätigkeiten ausführen und sie können sich durch Panikflüge verletzen.
 
Hallo Sintarella, wie groß ist denn deine Voliere/Käfig und haben deine Sittiche die Möglichkeit über dir zu sitzen wenn du fütterst und sauber machst?
 
Ich habe die More For Voliere Darwin (100 x 65 x 187). Ich bin 165 cm gross, also die Vögel sitzen knapp über mir. Ich habe ganz oben das Schlafhäuschen, und sie verstecken sich immer auf dem Häuschen.
 

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Hallo Babara,
wenn ich das so lese, denke ich, die Ängstlichkeit der drei Kleinen könnte eventuell mit der vorherigen Haltung zusammen hängen. Die Katze wurde sicherlich schon angeschafft, bevor du die Drei geholt hast und was eine Katze im Haus eventuell für so kleine, quirlige Vögel bedeuten kann, darüber brauchen wir, glaube ich, nicht weiter zu diskutieren. Hier gegenseitiges Vertrauen auf zu bauen dauert, man sieht es auf Bild 1, wie ängstlich sie zusammengekauert auf dem Ast sitzen....das hat garantiert nichts mit dir oder euch als Halter zu tun....ich denke, sie brauchen Zeit, Zeit und nochmals Zeit.
Was die Einrichtung des Käfigs betrifft, welche auch zum Wohlfühlfaktor der Vögel mMn beitragen sollte, hätte ich noch einige Verbesserungsvorschläge (bitte nicht als Kritik auffassen).
1. Empfehle ich dir Näpfe für die Körnermischung und Obst/Gemüse......weit oben im Käfig angebracht, am besten wären Edelstahlnäpfe zum einhängen oder zum fest schrauben am Gitter.
2. Alles was aus "billigen" Holz besteht (Kugelleiter, Sitzstangen, Holzring, Seil u.s.w) würde ich entfernen und ersetzen durch Naturäste (quer angebracht) in verschiedenen Stärken. Außerdem einige Beschäftigungsmöglichkeiten aus Naturmaterialien z.B aus Weide und Kork. Ich sehe im Käfig fast alles senkrecht angebracht (verbessere mich bitte, wenn ich falsch liege), kann mir nicht so wirklich vorstellen, dass sie das alles nutzen.
Der Käfig selbst ist ok, der Hasel-Ast auf dem Käfig, auch der Weidering ebenfalls. Versuche vielleicht, mit Hirse oder anderen Leckerlis, welche sie gerne mögen, ihr Vertrauen zu gewinnen...wenn du viel Zeit hast, oder ein anderes Familienmitglied...ruhig, leise mit den Vögeln kommunizieren (mit etwas Distanz).....sie müssen erkennen, dass von dir/euch keinerlei Gefahr ausgeht. Das wird sicher kein einfacher Weg und nicht von heute und Morgen gehen, viel viel Geduld ist von deiner/eurer Seite gefragt, nicht verzweifeln oder den Mut verlieren, nicht aufgeben....das wird im laufe der Zeit....ganz bestimmt!
Was ich super finde, ist eure Planung eines Vogelzimmers....ein solches wäre natürlich für die drei kleinen Racker das Optimum, hier kann man wesentlich besser den Bedürfnissen dieser Sittichart gerecht werden. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stimme Sam & Zora voll und ganz zu. So wie das klingt werden die Süßen vorher schon eher negative Erfahrungen gemacht haben, das sollte weniger mit dir zu tun haben. Wie von Sam & Zora bereits erwähnt, geht es jetzt vor allem darum den kleinen viel Zeit zu geben und zu versuchen über Leckerlis langsam die negativen Erfahrungen durch positive zu Ersetzen. Um so erst einmal ein gewisses Grundvertrauen herzustellen und sie wissen zu lassen, dass sie dich mit Futter verbinden (etwas positivem) und du für sie kein Fressfeind bist ;) Sobald du weißt, was als Leckerli hoch im Kurs steht, ist das schon die halbe Miete. Dann kannst du immer wieder versuchen aus der Hand etwas anzubieten oder zumindest etwas für sie platzieren, was in deiner Nähe ist und dich dann Stück für Stück nähern. In der Psychologie, bzw. Psychotherapie wird diese Methode der Desensibilisierung auch gegen Ängste angewendet :D

Irgendwann wird die Neugier und die Futtermotivation über die Angst triumphieren. Aber es braucht neben viel Geduld vor allem auch eine gewisse Konstanz, gerade am Anfang würde ich das einfach regelmäßig versuchen ;)

Ich wünsche dir viel Glück und hoffe, dass du bald schon Fortschritte siehst :)

Liebe Grüße,

Jonathan
 
Hallo Babara,
wenn ich das so lese, denke ich, die Ängstlichkeit der drei Kleinen könnte eventuell mit der vorherigen Haltung zusammen hängen. Die Katze wurde sicherlich schon angeschafft, bevor du die Drei geholt hast und was eine Katze im Haus eventuell für so kleine, quirlige Vögel bedeuten kann, darüber brauchen wir, glaube ich, nicht weiter zu diskutieren. Hier gegenseitiges Vertrauen auf zu bauen dauert, man sieht es auf Bild 1, wie ängstlich sie zusammengekauert auf dem Ast sitzen....das hat garantiert nichts mit dir oder euch als Halter zu tun....ich denke, sie brauchen Zeit, Zeit und nochmals Zeit. ......
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, Corinna.
Der Gedanke ist uns auch schon gekommen, dass die Kleinen einfach "verkorkst" sind. Für mich ist es auch kein Weltuntergang, dass sie nicht zutraulich sind, aber dass sie sich so oft verletzen (blutige Schnäbel, Federverlust), finde ich gefährlich.
Wir haben aber auch Fortschritte gemacht in unserem gemeinsamen Jahr: jedesmal wenn wir essen, schmatzen alle drei auch in ihrem Futternapf! Das geniesse ich, weil sie dann doch freiwillig recht nahe kommen.
Korkstücke sind mehrere im Käfig angebracht, die benagen sie auch. Das Ersetzen der Stangen durch Naturäste habe ich bei meinem Mann in Auftrag gegeben, das werde ich umsetzen - ich glaube nur nicht, dass das etwas an ihrer Ängstlichkeit ändern wird...
Im Käfig fliegen die Drei nach Möglichkeit nicht - ausser sie geraten in Panik. Jeder Weg wird durch Klettern bewältigt. Am liebsten klettern sie am Gitter. Deshalb habe ich die vielen Kletterhilfen senkrecht angebracht, sie nutzen sie allerdings kaum...
Geduld und Zeit, das ist kein Problem... das gebe ich den Süssen.
 
Ich stimme Sam & Zora voll und ganz zu. So wie das klingt werden die Süßen vorher schon eher negative Erfahrungen gemacht haben, das sollte weniger mit dir zu tun haben. Wie von Sam & Zora bereits erwähnt, geht es jetzt vor allem darum den kleinen viel Zeit zu geben und zu versuchen über Leckerlis langsam die negativen Erfahrungen durch positive zu Ersetzen. Um so erst einmal ein gewisses Grundvertrauen herzustellen und sie wissen zu lassen, dass sie dich mit Futter verbinden (etwas positivem) und du für sie kein Fressfeind bist ;) Sobald du weißt, was als Leckerli hoch im Kurs steht, ist das schon die halbe Miete. Dann kannst du immer wieder versuchen aus der Hand etwas anzubieten oder zumindest etwas für sie platzieren, was in deiner Nähe ist und dich dann Stück für Stück nähern. In der Psychologie, bzw. Psychotherapie wird diese Methode der Desensibilisierung auch gegen Ängste angewendet :D

Irgendwann wird die Neugier und die Futtermotivation über die Angst triumphieren. Aber es braucht neben viel Geduld vor allem auch eine gewisse Konstanz, gerade am Anfang würde ich das einfach regelmäßig versuchen ;)

Ich wünsche dir viel Glück und hoffe, dass du bald schon Fortschritte siehst :)

Liebe Grüße,

Jonathan
Hallo Jonathan,
Auch dir Danke für deinen Zuspruch. So ähnlich ist meine Herangehensweise auch bzw. So habe ich es mir vorgestellt. Praktisch ist es nicht ganz so gut umsetzbar, da sie an Leckerlis erst nach mehreren Stunden/Tagen gehen, die kleinen Feiglinge. Aber ich bleibe dran.
 
ich glaube nur nicht, dass das etwas an ihrer Ängstlichkeit ändern wird...
Barbara, mir ging es einfach darum, dass die Vögel mehr mit Schreddern/Knabbern beschäftigt und dadurch abgelenkt sind und vielleicht dadurch ausgeglichener und ruhiger werden.
Wenn es, wie du schreibst, immer noch Stunden oder/und Tage dauert, bis sie sich an ein Leckerli trauen, möchte ich mir nicht vorstellen was sie vielleicht früher alles so erlebt haben (nur eine Vermutung), normalerweise kann kein Vogel lange widerstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Versuch mal den Käfig oben abzudecken.

Nicht oben, sondern eine Käfikhälfte, damit sie sich dort "verstecken" können.

Hatte sich bei meinem ersten Aymara-Paar damals bewährt, da die anfangs auch total panisch waren.

Ansonsten ist hier viel Geduld gefragt und die Vermeidung von jeglichem Streß, wozu leider auch ein ruhiger Hund beitragen kann.

PS: Ruhige, melodiöse Musik, vorzugsweise mit Frauengesang, hatte sich bei Fahrten zum Tierarzt bei mir immer als sehr beruhigend herausgestellt. Vielleicht versuchst Du das auch mal bei der Käfigreinigung. Wichtig sind dann aber auch langsame Bewegungen.
 
Vielleicht könnte ein Schlafhäuschen so weit oben wie möglich im Käfig angebracht ihnen etwas Sicherheit geben ( oder auch ein Weidentunnel ).
Wenn am Käfig hantiert oder geputzt wird könnten sie sich darin verstecken.
 

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Ich danke euch allen für die vielen Tipps, die ich zeitnah umsetzen werde. Irgendwie habt ihr mir damit auch Mut gemacht - Ich war insgesamt schon sehr deprimiert....

Dass der Hund bei den Vögel Angst auslöst ist mir klar. Aber natürlich war der Hund schon vor den Vögeln da und ist auch ein vollwertiges Familienmitglied. Er ist an Vögel gewöhnt und hat schon viele Kanarienvögel erlebt. Ausnahmslos alle Kanarienvögel haben sich an den Hund gewöhnt, und eigentlich erwarte ich das auch von den Sittichen. Er lässt jedenfalls die Vögel völlig in Ruhe. Und wenn nicht, dann greift ja Plan B mit dem Vogelzimmer
 
Aber natürlich war der Hund schon vor den Vögeln da .... Er ist an Vögel gewöhnt ...

Schön, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Sittiche enorm gestresst sind und der Hund hier nicht unerheblich dazu beiträgt.

Wenn die Sittiche Vertrauen schöpfen sollen, gilt es ALLE Stressfaktoren zu vermeiden.

Versuche Dich mal in die Situation der Sittiche zu versetzen, auch wenn das alles andere als einfach ist. Aber versuche mal zu verstehen, wie sie ihre Umwelt wahrnehmen, insbesondere wenn man weiß, dass sie eine unschöne Vorgeschichte haben.
 
Hallo Christian!
Ich will das gar nicht kleinreden. Dass die Vögel Angst vor dem Hund haben bzw durch den Hund gestresst sind, weiss ich. Hab ich ja auch gesehen. Die waren anfangs richtig panisch. Zum Glück hat der Hund keinerlei Interesse an den Vögeln und überschreitet dadurch ihren Sicherheitsabstand nicht. (Anders als ich, wenn ich am Käfig hantiere).

Meinst du, es wäre besser, die Sittiche in das Gästezimmer zu stellen? Da wären sie allerdings ziemlich weit ab vom Schuss (neben dem Schlafzimmer) und ganztägig alleine. Das führt ja auch nicht zum Vertraut Werden?

Ich weiss nicht genau, woran ich das festmache, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Abdecken der Käfighälfte ein guter Ansatz ist.
 
Meinst du, es wäre besser, die Sittiche in das Gästezimmer zu stellen?

Wäre als vorübergehende Massnahme zu überlegen, damit sie erstmal zur Ruhe kommen.

Ich weiss nicht genau, woran ich das festmache, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Abdecken der Käfighälfte ein guter Ansatz ist.

Das wäre mein erster Step. Und wenn das nach ein paar Tagen (spätestens 2 Wochen) nicht zu einer Verbesserung führt, würde ich sie vorübergehend ins Gästezimmer umziehen.
 
Ich hatte nicht die Käfighälfte gemeint, sondern des Dach (Oberseite), meinetwegen ein dunkles Tuch.
Warum sind Zuchtkäfige nur nach vorn offen? Es geht um das Sicherheitsbedürfnis der Vögel.
Beispiel
 
Ich hatte nicht die Käfighälfte gemeint, sondern des Dach (Oberseite), ...

Ja, aber ICH meinte die Käfighälfte, weil sich das bei meinem ersten Aymara-Paar bewährt hatte, die nämlich auch anfangs extrem ängstlich waren.

Sorry, aber was bitte soll es bringen, das Dach abzudecken?! Im Zimmer ist einfach zu viel Trouble mit Hund und dergleichen, also brauchen sie einen Rückzugsort, den eine Dachabdeckung nicht bietet. Denn es gilt einen Sichtschutz zur Seite zu bieten und nicht nach oben.
 
Thema: Katharinasittiche sind sehr ängstlich
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