Kranke Haubenmeise?

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Ich habe heute eine evtl. kranke Haubenmeise entdeckt.
Sie saß aufgeplustert in einem Zuckerhut, ließ mich auf fast einen Meter heran und wurde von einer anderen Haubenmeise ein paar mal mit Futter versorgt, welches sie gierig aufnahm.
Da ich schon einmal einen ähnlichen Grünfink und eine Blaumeise hatte, Beide überlebten nicht, möchte ich diesmal noch vorsichtiger sein.
Haltet ihr es für nötig, die ganze Fütterung für längere Zeit einzustellen. Wäre natürlich jetzt zur Brutzeit denkbar schlecht.
 

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Haltet ihr es für nötig, die ganze Fütterung für längere Zeit einzustellen. Wäre natürlich jetzt zur Brutzeit denkbar schlecht.
Jetzt mit dem Frühling gibt es in der Natur bzw. im Garten genug Futter. Am besten schleichst du die Fütterung langsam aus, also nicht mehr jeden Tag bestücken oder kleinere Mengen.

Deine Vermutung stimmt schon. Wahrscheinlich wäre die Meise schon lange tot, wenn du sie nicht mittels der Fütterung "künstlich am Leben erhalten" würdest. So kann sie auch deutlich länger Krankheitserreger ausscheiden und an der Fütterung sogar direkt verteilen. Ich stelle das Füttern jetzt auch langsam im Garten ein. Versorgung der Altvögel hin oder her, die würden normalerweise jetzt auch selbst Insekten fressen.

Aber zur Meise: Trichomonaden, andere Innenparasiten, Viren - such dir was aus, und alles ist mutmaßlich ansteckend. Würde aber auch nicht eingreifen, ist vermutlich auch zu spät.
 
Haltet ihr es für nötig, die ganze Fütterung für längere Zeit einzustellen. Wäre natürlich jetzt zur Brutzeit denkbar schlecht.
Also ich würde die Fütterung nicht komplett einstellen. Wen es möglich ist folgendermaßen vorgehen:
Hygienemaßnahmen erhöhen nur noch an wenigen Stunden (morgens und Abends)füttern und den Rest entsorgen. Zwischendurch gut Reinigen und vor allem trocknen. Trinkwasser mehrmals am Tag wechseln.
Jetzt mit dem Frühling gibt es in der Natur bzw. im Garten genug Futter.
Hört doch endlich mal mit diesem Ammenmärchen auf. Vor 50 Jahren hätte ich euch Recht gegeben, aber durch den Klimawandel ist alles aus der Spur gekommen. Insekten Mangelware, Früchte verfault, und was bleibt dann?
 
Eine künstlich hochgepuschte Überpopulation an Gartenvögeln, die die natürliche Nahrungssuche verlernt haben und deren Lebensraum tatsächlich nicht genug für den Bestand her gibt.
Ich halte Fütterung vor allem im Sommer für vollkommen falsch ausgelebte Tierliebe.
 
Das mit dem Füttern über das ganze Jahr ist ja ohnehin umstritten.
Für mich war die Tatsache entscheidend, daß es ja erwiesenermaßen viel weniger Insekten gibt als früher.
Merkt jeder Autofahrer an der Windschutzscheibe.
Und auch Dr. Peter Berthold, den ich für einen wirklichen Experten auf dem Gebiet der Ornithologie halte und der ja auch für die Ganzjahresfütterung eintritt.
 
Eine künstlich hochgepuschte Überpopulation an Gartenvögeln, die die natürliche Nahrungssuche verlernt haben und deren Lebensraum tatsächlich nicht genug für den Bestand her gibt.
Ich halte Fütterung vor allem im Sommer für vollkommen falsch ausgelebte Tierliebe.
Genau so sehe ich das auch. Es gibt Studien, die das bestätigen, aber auch solche, die einen Nutzen für die Vögel sehen, deshalb zu Recht
ohnehin umstritten.
Für mich war die Tatsache entscheidend, daß es ja erwiesenermaßen viel weniger Insekten gibt als früher.
Aber die verfütterst du ja nicht, oder?
Ich bin immer noch für das Füttern bzw. Fördern von Insekten. Pflanz ein paar Salweiden und ein großes Beet mit heimischen Pflanzen (Hornklee, Wilde Möhre, Löwenzahn, Disteln, Sonnenblumen etc), das jedes Jahr wieder hochkommt. Das ist einfach 1000x effektiver als ein paar blöde Meisenknödel hinhängen. Insekten werden angelockt und siedeln sich dort an und die Vögel haben im Sommer einen gedeckten Tisch von Insekten und im Winter Sämereien und Kleintiere wie Spinnen, Larven etc.

Habe das und eine konventionelle Fütterung im Garten, im Winter wird es 50/50 genutzt und im Sommer schauen die Vögel höchstens mal an der Fütterung vorbei, wenn es Premium-Fettkuchen mit Erdnuss gibt. Ansonsten finden die alles in meinem unordentlichen Kleingarten, was sie brauchen (und ich freu mich über Meisen, die die Schädlinge an meinem Gemüse wegfangen).
 
Ich kann mich einfach mit dem Gedanken, daß sich Berthold so irren sollte, nicht anfreunden.
 
Was für ein schöner Vogel! Ein Jammer das der wohl über'n Jordan gehen wird. Diese Art ist bei uns an der Ostsee extremst selten! Fantastisch was du im Garten fliegen hast- diese Art kennen viele nur aus Büchern! Hut ab! Ich füttere auch das Jahr über, jeder Vogel mehr ist eine Wohltat, egal was andere sagen! Wenn es im Revier zu eng wird, wird abgewandert. Haben wir jedes Jahr.....
 
Mit ein Grund zur Ganzjahresfütterung ist die Tatsache, daß sich gerade in der Brutzeit der Bedarf an Meisenknödel verdoppelt.
 
Nur noch kurz einen Nachtrag. Letztes Jahr lag erst ein toter weiblicher GImpel (Sommer) auf dem Balkon und ein paar Monate später eine Grünfink der die gleichen Symptome aufwies wie die Haubenmeise.

Ich hatte beide obduzieren lassen. Beim Gimpel war die Todesursache Insektengift und beim Grünfink Pilze mit einem geringen Befall von Giardien. die er aber überlebt hätte.

Ich habe hier unter strenger Hygiene weiter gefüttert, denn was bringt es wenn ich die Fütterung einstelle und andere Futterstellen weiter betrieben werden. Z.B: Futtersilos die einmal bis oben gefüllt werden und dann Monate hängenbleiben bei einer extrem feuchten Witterung.
Oder Futterstellen Monate lang immer nur nachgefüllt werden ohne gesäubert zu werden, Wasserstellen den kompletten Winter über auch nicht gereinigt werden, wo sich Katzen, Marder, Füchse bedienen.

Zur Brutzeit die Fütterung einzustellen ist aus meiner Sicht völlig falsch. Bersorge Dir Frostfutter oder Lebendfutter. Schalen die an Pfählen gehängt werden und mindestens täglich gesäubert werden, aus Edelstahl oder Kunstoff, kein Holz da sich bei feuchter Witterung in Holz gerade Trichomonaden, Spirochäten, Giardien und viele Bakterien wohl fühlen, die zum Großteil durch Säugetiere verbreitet werden. Auch Wasserschalen entsprechend anbringen.
 
Das mit Sicherheit, aber wenn doch der meinetwegen städtische Lebensraum nunmal nicht genug Futter für eine gesunde Population hergibt, erzeuge ich doch künstlich einen Vogelbestand in einem Lebensraum, der nicht dafür geeignet ist mit Vögeln, die ohne mein Zutun an diesem Standort nicht überlebensfähig wären.
Das hat für mein Verständnis mit Unterstützung der "Natur" nicht viel zu tun :+keinplan
 
Moin Moin,
macht ja nichts, daß du da lieber nichts machst! Das tun dann eben andere für uns alle.....
Die "künstlich erzeugte" Vogelpopulation wandert dann i.d.R. in andere, günstigere Gebiete ab und kann dort dann neue Populationen gründen. Verrückt - was Vögel unter Gebrauch ihrer Flügel zu leisten im Stande sind!
 
Hervorragend, dann kann ich mich ja getrost zurücklehnen, während alle die Welt für mich mit retten :roll:
wandert dann i.d.R. in andere, günstigere Gebiete ab
und kann dann dort vergeblich nach Meisenknödeln für die Jungenaufzucht suchen oder stirbt einfach ;)

Ich geb ja zu, dass es hübsch anzusehen ist und Spaß macht, aber sinnvoll finde ich es außerhalb des Winters nicht und selbst da sehe ich es kritisch. Naturschutz sollte bedeuten die Natur soweit zu schützen, dass sie ein brauchbares Habitat zur selbstständigen Arterhaltung bietet.
Natur, natürliche Habitaterschließung und natürliche Selektion hört in dem Moment auf, wo man den ersten Meisenknödel aufhängt und einer Art eine künstliche Lebensgrundlage bietet, die der von mir für die Vögel gewünschte Lebensraum eben nicht her gibt.
Verrückt, was manche für Naturschutz halten ;)
 
Es bleibt ja jedem überlassen wie er es handhabt.
Ich bin ein Verfechter der Ganzjahresfütterung, aber angepasst. Wer es nicht machen möchte, er muss ja nicht. Aber wir sollten uns nicht anmaßen über Bedürfnisse zu entscheiden die wir überhaupt nicht durchblicken, weder in der einen noch in der anderen Sicht.

Wir wissen nicht wie unsere Vögel denken, selbst bei unseren Haustieren blicken wir öfters nicht durch.

Aber ich gestehe Vögeln zu dass sie selbst entscheiden sollten und nicht wir, aber dazu muss man ihnen eine Auswahl lassen.

Außerdem vermindert die Fütterung den Druck auf Tiere die wir nicht direkt erreichen.
 
Moin Moin,
Ja andere machen das gerne für dich.....
Sie füttern nicht nur, sie sorgen sogar "künstlich" für Brutmöglichkeiten, wie z.B. Mauerseglerkästen, Betonschwalbennester, Meisenkästen, Kästen für Wiedehopfe,
Nistkasten für Schnäpperarten, Nistwände für Bienenfresser und Eisvogel, Rotkehlchen- und Zaunkönignisttaschen, Storchennest und Adlerhorste"..... Da werden von " Leuten die das alles komplett falsch verstehen" Vögeln (Rappe), mit Fluggeräten der Weg über die Alpen gezeigt. Verrückt die Typen!
Nun mal im ernst: Jeder Vogel den wir mehr haben ist meiner Meinung nach eine Chance für die Natur.
Ich wehre mich dagegen alles sehenden Auges gegen die Wand zu fahren- das machen für mich schon höchst professionell meine Freunde aus der Politik! Da lasse ich mir nicht reinpfuschen- ich mach das einfach - fertig! Egal was andere sagen......
 
Vielleicht dient die Ganzjahresfütterung nur zum beruhigen des schlechten Gewissens,
weil wir schon so viel vom Lebensraum der Vögel zerstört haben?
 
Vielleicht dient die Ganzjahresfütterung nur zum beruhigen des schlechten Gewissens,
weil wir schon so viel vom Lebensraum der Vögel zerstört haben?
Sicherlich werden durch Aktionen wie diese Endorphine freigesetzt, aber das werden sie auch wenn ich einem Obdachlosen ein Frühstück spendiere. Man fühlt sich besser wenn man geholfen hat, egal wem. Und daran ist doch nichts Schlechtes.
Darauf beruht unsere ganze Gesellschaft. Nur wäre es schön wenn man nicht um helfen zu können erst ganze Systeme zerstören würde, übrigens auch in der Humangesellschaft. Erst ausbeuten und dann mildtätige Gaben spenden und das ohne die Ausbeutung zu beenden.
 
Nun mal im ernst: Jeder Vogel den wir mehr haben ist meiner Meinung nach eine Chance für die Natur.
Ich wehre mich dagegen alles sehenden Auges gegen die Wand zu fahren- das machen für mich schon höchst professionell meine Freunde aus der Politik! Da lasse ich mir nicht reinpfuschen- ich mach das einfach - fertig! Egal was andere sagen......
Ich machs, wie gesagt, anders und versuche lieber meinen Garten "ganzheitlich" für Vögel zu optimieren statt nur Futter und Nistmöglichkeiten anzubieten. Finde ich einfach viel sinnvoller und natürlicher, und der Aufwand ist geringer: Man muss sich hauptsächlich überwinden, mal wilde Ecken wilde Ecken sein zu lassen. Das kostet gar nichts und man hat nicht die negativen Effekte von Fütterung wie Krankheitsverbreitung, einseitige Ernährung (und finanzielle Belastung) etc.

Und den Weg kann man ja noch weitergehen: Mal Sonntags bei einer Moor-Entkusselung mitmachen, Müll an Stränden sammeln, Aufklärung von Besitzern "englischer Gärten", und wenn man keine Zeit hat, dann die Leute finanziell unterstützen, die sowas machen... Außer Fütterung gibt es so viel mehr :)

Von der kranken Haubenmeise zu den großen Problemen der Welt sind es gerade mal ein Dutzend Beiträge ;)
 
Vielleicht dient die Ganzjahresfütterung nur zum beruhigen des schlechten Gewissens,
weil wir schon so viel vom Lebensraum der Vögel zerstört haben?
Nur mal gleich vorweg, dieser Blickwinkel war mir bis dato total fremd. Mag aber für den einen oder anderen wohl auch Grund für sein Tun sein.
Jeder ist bemüht, unsere Vögel zu erhalten beziehungsweise den Bestand, der uns noch geblieben ist.
Ich habe noch nie ein schlechtes Gewissen haben müssen, sondern schäme mich, dass ich nicht noch mehr tun kann.
Geben, helfen und spenden sind die Dinge, welche im innern eines jeden wachsen oder sterben.
Es geht uns doch allen um den Erhalt der Vögel, und jeder von uns, welcher ganzjährlich füttert, ist auf seine Weise bemüht, jeden Vogel zu behalten.
Wir machen hier die tollsten Verrenkungen im Hinblick auf unsere Mauersegler, basteln Nistkästen, installieren Klangattrappen, nur damit sie wiederkommen. Vor einigen Jahren war es noch eine Selbstverständlichkeit Mauersegler und Mehlschwalben in unmittelbarer Nähe zu wissen.
Jetzt müssen wir mit dem leben, was wir zur Verfügung haben und es ist an uns diese Situation so gut wie möglich zu meistern.
Dass diese Probleme nicht mit unüberlegtem Futterangebot gelöst werden, ist doch wohl allen klar. Es geht um den Lebensraum der Vögel und jeder kann dazu beitragen in irgendeiner Weise.
Sie sind nun einmal die Relikte der Urzeit, wundervolle Geschöpfe, welche die einzigartige Fähigkeit haben, fliegen zu können.
Und diese Fähigkeit, ahmt der Mensch allzu gerne nach.
 
Thema: Kranke Haubenmeise?

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