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madbibo
Guest
Leere entsteht --- mit einem Anruf um ca. 21:10
Fassunglosigkeit
Lucy ist gestorben, heute abend, in der Vogelklinik in Leipzig
Ab morgen gibt es kein fröhliches "morgen" als Antwort mehr auf den Guten Morgen den wir ins Vogelzimmer gerufen haben. Keine Edeldame mehr die sich an meinen Hals anschmiegt und passende situationsbedingte Kommentare abgibt und die vielen anderen Dinge die meine Frau und mich zum Lachen gebracht haben.
Der Tod kennt keine 2. Chance.
Vor 3 Tagen hat sie ihr 3. Ei gelegt, ihr Letztes.
Es ging alles gut, aber sie war wohl schon angeschlagen.
Ich hatte vor knapp 8 Jahren die Verantwortung für unsere beiden Edels
übernommen als ich sie zu uns holte.
Offensichtlich bin ich dieser Verantwortung nicht ganz gerecht geworden; in letzten 2-3 Wochen ist das Feuchtfutter (also Obst und Gemüse mit ein paar Körnern) schon mal 12 Stunden gestanden, das war zu lange. (unser Sohn war krank, es waren viele Geburtstage und Weihnachten, aber was spielt das jetzt noch für eine Rolle)
Gestern nachmittag ging es ihr urplötzlich schlechter, mittag war sie noch im Käfig Hirse knabbern, am frühen abend als ich nach Ihnen sah hatte sie Hirsekörner erbrochen. Sie setzte keinen Kot mehr ab bis auf ein paar wässerige Pfützen die aber seit gestern abend keinen Grünanteil mehr hatten.
Abends hab ich mit allen Mitteln versucht sie zum fressen zu bewegen --- ohne Erfolg. Ich hab ihr dann etwas Brei mit Vitaminen in den Schnabel gegeben mit sehr mäßigem Erfolg.
Heute früh, es ist mein Geburtstag, ich gebe ihr 20 ml Baby"milch" von unserem Sohn (da er Neurodermitis hat ist diese sog. Milch rein pflanzlich und komplett ohne Milchzucker und Milcheiweis) Anruf in der Klinik, beide Vögel zusammengepackt und losgefahren. Sie sieht nicht gut aus, hält sich aber während der Fahrt tapfer.
Auch die anschließenden strapaziösen Untersuchungen: Röntgen, Ultraschall, Calciumspritze, Nährlösung gegen die Dehydration, übersteht sie gut --- ich bin dabei.
Aber ich muss sie dort lassen, ein weiteres Röntgenbild von der Seite und Abstriche sollen Klarheit bringen. Möglich ist von einer Legedarmentzündung bis zu einem weiteren nicht calcifizierten Ei alles. Ich muss fahren, die Klinik will anrufen wenn sich was ergibt.
Als ich um 15:30 wieder zu Hause bin sagt meine Frau, das bereits angerufen wurde, es handle sich um eine Hefepilzinfektion. Ihr Zustand ist noch nicht besser aber es sehe nicht so schlecht aus, wie angenommen. Erleichterung macht sich in mir breit. Haltungsfehler bzw. Hygieneprobleme kommen dafür laut Aussage der Klinik angeblich nicht in Frage, der geschwächte Allgemeinzustand nach der Eiablage habe wohl zur Infektion geführt.
heute abend 21:10 Uhr:
Die Klinik ruft an: Es tut mir leid Herr Jahn aber Lucy hat es nicht geschafft, wir haben noch alles versucht aber sie ist gestorben. Die Pilzinfektion hat scheinbar zu einer heftigen Darmentzündung geführt.
Das war es also 7,5 Jahre Zusammenleben mit einem Mal beendet.
Es war immer schlimm für sie in Leipzig bleiben zu müssen, denn nicht Gandalf, ihr Vogelpartner, sondern ich war ihre Bezugsperson, so wenig ich das eigentlich geplant hatte, so sehr war es Tatsache. Sie hat in Leipzig immer unter der trennung gelitten und musste zwangsernährt werden, die zwei mal die sie dort war. Sie dachte, ich habe sie verlassen.
Und heute hat sie vielleicht aufgegeben, weil sie schon zu schwach war und ich war nicht da um sie zu halten und zu trösten. Sie wurde nur 8,5 Jahre alt, viel zu jung für eine so liebe und intelligente Edelpapageidame um schon zu sterben.
Ich weiss nicht was jetzt werden soll - wir geben uns und Gandalf, der es sicher überhaupt nicht verstehen wird erstmal 1-2 Monate um Abschied zu nehmen, aber ich bin mir nicht sicher ob ich noch einmal eine neue Edeldame möchte. Der Schmerz sie verloren zu haben ist unerträglich aber das diffuse Gefühl daran vielleicht auch noch schuld zu sein ist einfach nur erdrückend.
Es wäre gut möglich, das wir Gandalf in gute Hände weitergeben werden. Vielleicht dahin wo er endlich ein Mädel findet, das ihn mag und mit im kleine Edelbabys haben will.
Lucy hing eben an mir und das hat sich in 7,5 Jahren nicht geändert.
Ihr Tod hat ein Loch in mein Leben gerissen und in das Leben meiner kleinen Familie. Mein kleiner Sohn, der mittlerweile etwas mehr als 1 Jahr alt ist, hat sie auch sehr geliebt und wirklich immer gelacht wenn er sie sah.
Ich hoffe und will einfach glauben, das es wie für uns Menschen auch für Ihre kleine Vogelseele eine ewige Herrlichkeit gibt, mit endlosen Tieflandregenwäldern und vielen toten Baumriesen mit Höhlen darin in die sie sich so gerne verkrochen hat. Ich hoffe einfach, das sie es jetzt besser hat als hier........................ als bei mir.................
Marko
Fassunglosigkeit
Lucy ist gestorben, heute abend, in der Vogelklinik in Leipzig
Ab morgen gibt es kein fröhliches "morgen" als Antwort mehr auf den Guten Morgen den wir ins Vogelzimmer gerufen haben. Keine Edeldame mehr die sich an meinen Hals anschmiegt und passende situationsbedingte Kommentare abgibt und die vielen anderen Dinge die meine Frau und mich zum Lachen gebracht haben.
Der Tod kennt keine 2. Chance.
Vor 3 Tagen hat sie ihr 3. Ei gelegt, ihr Letztes.
Es ging alles gut, aber sie war wohl schon angeschlagen.
Ich hatte vor knapp 8 Jahren die Verantwortung für unsere beiden Edels
übernommen als ich sie zu uns holte.
Offensichtlich bin ich dieser Verantwortung nicht ganz gerecht geworden; in letzten 2-3 Wochen ist das Feuchtfutter (also Obst und Gemüse mit ein paar Körnern) schon mal 12 Stunden gestanden, das war zu lange. (unser Sohn war krank, es waren viele Geburtstage und Weihnachten, aber was spielt das jetzt noch für eine Rolle)
Gestern nachmittag ging es ihr urplötzlich schlechter, mittag war sie noch im Käfig Hirse knabbern, am frühen abend als ich nach Ihnen sah hatte sie Hirsekörner erbrochen. Sie setzte keinen Kot mehr ab bis auf ein paar wässerige Pfützen die aber seit gestern abend keinen Grünanteil mehr hatten.
Abends hab ich mit allen Mitteln versucht sie zum fressen zu bewegen --- ohne Erfolg. Ich hab ihr dann etwas Brei mit Vitaminen in den Schnabel gegeben mit sehr mäßigem Erfolg.
Heute früh, es ist mein Geburtstag, ich gebe ihr 20 ml Baby"milch" von unserem Sohn (da er Neurodermitis hat ist diese sog. Milch rein pflanzlich und komplett ohne Milchzucker und Milcheiweis) Anruf in der Klinik, beide Vögel zusammengepackt und losgefahren. Sie sieht nicht gut aus, hält sich aber während der Fahrt tapfer.
Auch die anschließenden strapaziösen Untersuchungen: Röntgen, Ultraschall, Calciumspritze, Nährlösung gegen die Dehydration, übersteht sie gut --- ich bin dabei.
Aber ich muss sie dort lassen, ein weiteres Röntgenbild von der Seite und Abstriche sollen Klarheit bringen. Möglich ist von einer Legedarmentzündung bis zu einem weiteren nicht calcifizierten Ei alles. Ich muss fahren, die Klinik will anrufen wenn sich was ergibt.
Als ich um 15:30 wieder zu Hause bin sagt meine Frau, das bereits angerufen wurde, es handle sich um eine Hefepilzinfektion. Ihr Zustand ist noch nicht besser aber es sehe nicht so schlecht aus, wie angenommen. Erleichterung macht sich in mir breit. Haltungsfehler bzw. Hygieneprobleme kommen dafür laut Aussage der Klinik angeblich nicht in Frage, der geschwächte Allgemeinzustand nach der Eiablage habe wohl zur Infektion geführt.
heute abend 21:10 Uhr:
Die Klinik ruft an: Es tut mir leid Herr Jahn aber Lucy hat es nicht geschafft, wir haben noch alles versucht aber sie ist gestorben. Die Pilzinfektion hat scheinbar zu einer heftigen Darmentzündung geführt.
Das war es also 7,5 Jahre Zusammenleben mit einem Mal beendet.
Es war immer schlimm für sie in Leipzig bleiben zu müssen, denn nicht Gandalf, ihr Vogelpartner, sondern ich war ihre Bezugsperson, so wenig ich das eigentlich geplant hatte, so sehr war es Tatsache. Sie hat in Leipzig immer unter der trennung gelitten und musste zwangsernährt werden, die zwei mal die sie dort war. Sie dachte, ich habe sie verlassen.
Und heute hat sie vielleicht aufgegeben, weil sie schon zu schwach war und ich war nicht da um sie zu halten und zu trösten. Sie wurde nur 8,5 Jahre alt, viel zu jung für eine so liebe und intelligente Edelpapageidame um schon zu sterben.
Ich weiss nicht was jetzt werden soll - wir geben uns und Gandalf, der es sicher überhaupt nicht verstehen wird erstmal 1-2 Monate um Abschied zu nehmen, aber ich bin mir nicht sicher ob ich noch einmal eine neue Edeldame möchte. Der Schmerz sie verloren zu haben ist unerträglich aber das diffuse Gefühl daran vielleicht auch noch schuld zu sein ist einfach nur erdrückend.
Es wäre gut möglich, das wir Gandalf in gute Hände weitergeben werden. Vielleicht dahin wo er endlich ein Mädel findet, das ihn mag und mit im kleine Edelbabys haben will.
Lucy hing eben an mir und das hat sich in 7,5 Jahren nicht geändert.
Ihr Tod hat ein Loch in mein Leben gerissen und in das Leben meiner kleinen Familie. Mein kleiner Sohn, der mittlerweile etwas mehr als 1 Jahr alt ist, hat sie auch sehr geliebt und wirklich immer gelacht wenn er sie sah.
Ich hoffe und will einfach glauben, das es wie für uns Menschen auch für Ihre kleine Vogelseele eine ewige Herrlichkeit gibt, mit endlosen Tieflandregenwäldern und vielen toten Baumriesen mit Höhlen darin in die sie sich so gerne verkrochen hat. Ich hoffe einfach, das sie es jetzt besser hat als hier........................ als bei mir.................
Marko