H
HenryC
Guest
Hallo an euch alle!
Ich bin so entsetzt und traurig!! Mein Ziegi (so habe ich ihn genannt, weil ich nicht weiss, ob er/sie ein Hahn oder eine Henne war) ist plötzlich gestorben.
Damit ihr euch ein Bild machen könnt, muss ich etwas ausholen. Ich habe langjährige Erfahrungen in der Haltung von Wellis und Nymphen. Vor 1,5 Jahren habe ich ein kleines Zimmer (9qm) in meiner Wohnung als Vogelzimmer ausgebaut. Das heisst für die Vögel: 24 Stunden am Tag Freiflug. Richtig toll! In diesem Zimmer gibt es 2 offene Zimmervolieren und einen grossen Vogelspielplatz. Ich hab mich auf die Haltung von Wellis beschränkt (10 Stück). Vor 5 Wochen ist einer meiner Sorgenkinder (ein Standarthahn, den ich ein Jahr vorher übernommen habe und den ich in einem Jahr 4 mal zum TA bringen musste) in der Praxis meiner Tierärztin an einem Schlaganfall gestorben.
In dieser Praxis sind immer etliche Vögel, die dort stationär behandelt werden. Unter anderem ein Lutino-Ziegensittich. Meine Tierärztin fragte mich, ob ich diesem Vogel ein neues Zuhause bieten könnte.
Es kam raus, dass dieser arme Vogel von seinen Besitzern dorthin gebracht wurde (3 Monate vorher), unterernährt war und keine einzige Feder mehr am Körper hatte. Die Besitzer haben ihn von einem Züchter gekauft und danach 5(!!!!) Jahre ohne Kontakt zu einem anderen Vogel in einem winzigen Käfig ohne Freiflug untergebracht!!!!!!! Es ist wirklich war. Die TA hat angeboten, den Vogel zu übernehmen. Die Besitzer waren offensichtlich froh, ihn los zu sein.
Er wurde dann hochgepäppelt und die Federn sind zum grössten Teil wieder gewachsen.
Ich habe zwei Tage überlegt (hab mich in der Zeit im Internet über Ziegensittiche informiert, natürlich auch in den Vogelforen). Danach hatte ich einen Plan. Das hat auch alles geklappt. Bis heute.
Ich konnte davon ausgehen, dass Ziegen mit Wellis auskommen, wenn genügend Platz da ist. Ausserdem musste ich mir keine Sorgen wg. ansteckender Krankheiten machen, schliesslich sind ja alle möglichen Tests bei der TA gemacht worden.
Und so wars ja auch dann. Ziegi ist in meinem Vogelzimmer sofort aufgeblüht, keine Angst vor den Wellis (eher umgekehrt am Anfang). Die Wellis und Ziegi haben sich gegenseitig respektiert, aber nicht geliebt. Das ist klar. Und so sollte Ziegi in den nächsten Wochen einen Partner bekommen. Nächste Woche wollte ich zur TA um einen DNA-Test für die Geschlechtsbestimmung machen zu lassen.
Die Pläne für eine extra Voliere (die perfekt unter den Vogelspielplatz gepasst hätte) hab ich schon gemacht. Dort hätten Ziegi und ihr(sein) Partner dann brüten können (auf Plastikeiern, hab keine ZG).
Ich hab diesen Vogel gleich in mein Herz geschlossen! Diese Neugier, dieses elegante Hüpfen und Fliegen, diese Knopfaugen, das Quäken und Gemecker.
Das einzige, was Ziegi noch gefehlt hat, war ein Partner. Ich war stolz, denn die kahlen Stellen am Kopf sind zugewachsen, das gesamte Gefieder war wieder in einem Top-Zustand. Alles bestens anscheinend.
Ich mache mir jetzt auch Vorwürfe. Es war kurz nachdem Ziegi zu den Wellis kam. Ich gehe ins Vogelzimmer und sehe, dass Ziegi ganz wenig Blut an den Nasenlöchern hat.
Erst war ich entsetzt, dann hat er selbst das Blut ausgeschneuzt, und dann war es gut. Ich habe gedacht, dass er vielleicht irgendwo gegengeflogen ist.
Das hab ich bei den Wellis auch zweimal schon erlebt. Ich gehe wirklich bei jedem Verdacht zum TA. Er hat aber auch keinerlei Symptome einer Gehirnerschütterung gezeigt. Er ist sofort wieder geklettert, geflogen, gefressen und hat gemeckert. Er hat sich wie ein Vogel verhalten, der absolut fit ist und Spass am Leben hat. Und zwar bis heute...
Ich gehe heute um 16Uhr weg. Wenn ich weggehe, schaue ich immer ins Vogelzimmer. Als prima, die Wellis quasseln, Ziegi sitzt am Futternapf und hat einen Sonnenblummenkern mit seinem Fuss gegriffen. Er schaut mich an und scheint zu sagen: Servus, bis später. Es war wirklich nichts, aber auch gar nichts merkwürdiges zu sehen.
Ich komme um 19Uhr nach Hause und schaue wie immer ins Vogelzimmer. Erst fällt mir nichts auf. Aber dann sehe ich Ziegi auf dem Boden liegen. Er ist tot!
Er liegt auf dem Bauch, sein Schnabel ist blutverkrustet. Ich nehme ihn auf und bemerke, dass die Totenstarre schon einsetzt. Das heisst, er muss kurz nach meinem Weggehen schon gestorben sein. Es sieht aus wie eine innere Blutung. Vor ihm sieht man noch einiges Blut am Boden. Im ganzen Vogelzimmer ist kein Blut, nicht in seinem Gefieder, auch nicht bei den Wellis. Also keine Verletzung oder Kampf.
Morgen bringe ich ihn zur Tierärtzin und werde eine Sektion verlangen. Ich hab natürlich Angst, dass es eine ansteckende Infektion sein könnte und die Wellis angesteckt werden könnten.
Ich hoffe so sehr , dass er nicht lange leiden musste. Es scheint so, als wäre er an seinem Blut erstickt. Ich hab versucht, ihm ein schönes Leben zu geben. Ich werde ihn sehr, sehr vermissen! Es tut verdammt weh!!!
viele Grüsse
Stefan
Ich bin so entsetzt und traurig!! Mein Ziegi (so habe ich ihn genannt, weil ich nicht weiss, ob er/sie ein Hahn oder eine Henne war) ist plötzlich gestorben.
Damit ihr euch ein Bild machen könnt, muss ich etwas ausholen. Ich habe langjährige Erfahrungen in der Haltung von Wellis und Nymphen. Vor 1,5 Jahren habe ich ein kleines Zimmer (9qm) in meiner Wohnung als Vogelzimmer ausgebaut. Das heisst für die Vögel: 24 Stunden am Tag Freiflug. Richtig toll! In diesem Zimmer gibt es 2 offene Zimmervolieren und einen grossen Vogelspielplatz. Ich hab mich auf die Haltung von Wellis beschränkt (10 Stück). Vor 5 Wochen ist einer meiner Sorgenkinder (ein Standarthahn, den ich ein Jahr vorher übernommen habe und den ich in einem Jahr 4 mal zum TA bringen musste) in der Praxis meiner Tierärztin an einem Schlaganfall gestorben.
In dieser Praxis sind immer etliche Vögel, die dort stationär behandelt werden. Unter anderem ein Lutino-Ziegensittich. Meine Tierärztin fragte mich, ob ich diesem Vogel ein neues Zuhause bieten könnte.
Es kam raus, dass dieser arme Vogel von seinen Besitzern dorthin gebracht wurde (3 Monate vorher), unterernährt war und keine einzige Feder mehr am Körper hatte. Die Besitzer haben ihn von einem Züchter gekauft und danach 5(!!!!) Jahre ohne Kontakt zu einem anderen Vogel in einem winzigen Käfig ohne Freiflug untergebracht!!!!!!! Es ist wirklich war. Die TA hat angeboten, den Vogel zu übernehmen. Die Besitzer waren offensichtlich froh, ihn los zu sein.
Er wurde dann hochgepäppelt und die Federn sind zum grössten Teil wieder gewachsen.
Ich habe zwei Tage überlegt (hab mich in der Zeit im Internet über Ziegensittiche informiert, natürlich auch in den Vogelforen). Danach hatte ich einen Plan. Das hat auch alles geklappt. Bis heute.
Ich konnte davon ausgehen, dass Ziegen mit Wellis auskommen, wenn genügend Platz da ist. Ausserdem musste ich mir keine Sorgen wg. ansteckender Krankheiten machen, schliesslich sind ja alle möglichen Tests bei der TA gemacht worden.
Und so wars ja auch dann. Ziegi ist in meinem Vogelzimmer sofort aufgeblüht, keine Angst vor den Wellis (eher umgekehrt am Anfang). Die Wellis und Ziegi haben sich gegenseitig respektiert, aber nicht geliebt. Das ist klar. Und so sollte Ziegi in den nächsten Wochen einen Partner bekommen. Nächste Woche wollte ich zur TA um einen DNA-Test für die Geschlechtsbestimmung machen zu lassen.
Die Pläne für eine extra Voliere (die perfekt unter den Vogelspielplatz gepasst hätte) hab ich schon gemacht. Dort hätten Ziegi und ihr(sein) Partner dann brüten können (auf Plastikeiern, hab keine ZG).
Ich hab diesen Vogel gleich in mein Herz geschlossen! Diese Neugier, dieses elegante Hüpfen und Fliegen, diese Knopfaugen, das Quäken und Gemecker.
Das einzige, was Ziegi noch gefehlt hat, war ein Partner. Ich war stolz, denn die kahlen Stellen am Kopf sind zugewachsen, das gesamte Gefieder war wieder in einem Top-Zustand. Alles bestens anscheinend.
Ich mache mir jetzt auch Vorwürfe. Es war kurz nachdem Ziegi zu den Wellis kam. Ich gehe ins Vogelzimmer und sehe, dass Ziegi ganz wenig Blut an den Nasenlöchern hat.
Erst war ich entsetzt, dann hat er selbst das Blut ausgeschneuzt, und dann war es gut. Ich habe gedacht, dass er vielleicht irgendwo gegengeflogen ist.
Das hab ich bei den Wellis auch zweimal schon erlebt. Ich gehe wirklich bei jedem Verdacht zum TA. Er hat aber auch keinerlei Symptome einer Gehirnerschütterung gezeigt. Er ist sofort wieder geklettert, geflogen, gefressen und hat gemeckert. Er hat sich wie ein Vogel verhalten, der absolut fit ist und Spass am Leben hat. Und zwar bis heute...
Ich gehe heute um 16Uhr weg. Wenn ich weggehe, schaue ich immer ins Vogelzimmer. Als prima, die Wellis quasseln, Ziegi sitzt am Futternapf und hat einen Sonnenblummenkern mit seinem Fuss gegriffen. Er schaut mich an und scheint zu sagen: Servus, bis später. Es war wirklich nichts, aber auch gar nichts merkwürdiges zu sehen.
Ich komme um 19Uhr nach Hause und schaue wie immer ins Vogelzimmer. Erst fällt mir nichts auf. Aber dann sehe ich Ziegi auf dem Boden liegen. Er ist tot!
Er liegt auf dem Bauch, sein Schnabel ist blutverkrustet. Ich nehme ihn auf und bemerke, dass die Totenstarre schon einsetzt. Das heisst, er muss kurz nach meinem Weggehen schon gestorben sein. Es sieht aus wie eine innere Blutung. Vor ihm sieht man noch einiges Blut am Boden. Im ganzen Vogelzimmer ist kein Blut, nicht in seinem Gefieder, auch nicht bei den Wellis. Also keine Verletzung oder Kampf.
Morgen bringe ich ihn zur Tierärtzin und werde eine Sektion verlangen. Ich hab natürlich Angst, dass es eine ansteckende Infektion sein könnte und die Wellis angesteckt werden könnten.
Ich hoffe so sehr , dass er nicht lange leiden musste. Es scheint so, als wäre er an seinem Blut erstickt. Ich hab versucht, ihm ein schönes Leben zu geben. Ich werde ihn sehr, sehr vermissen! Es tut verdammt weh!!!
viele Grüsse
Stefan
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