Moin Rosita!
Willkommen im Forum und gleich eine Entschuldigung für die späte Antwort - das ist nicht die Regel, aber ich war in den letzten Tagen quasi auf einer "Fortbildung".
Gratulation zu Deiner Entscheidung, Deinem Grauen einen Partner zu gönnen! Das zeigt für mich schon, das Du so ein Neuling nicht sein kannst!
Zunächst das, was mir einfacher zu beantworten scheint:
von dem Versuch einer artfremden Vergesellschaftung würde ich abraten - jede Vogelart besitzt unterschiedliche Kommunikationsysteme, hat unterschiedliche Signale, um den Artgenossen seine Wünsche, Stimmungen etc. mitzuteilen. Ein artfremder Vogel versteht diese Signale unter Umständen nicht, was Streit zwischen beiden zur Folge haben kann.
Außerdem hat natürlich jede Vogelart ihre speziellen Vorlieben und Abneigungen, auf die ein artfremder nicht gut eingehen kann. Hinzu kommt der Unterschied in der Körpergröße (der bei grünem Kongo und Grauen nicht so groß ist, aber dennoch), was immer die Gefahr von Unfällen birgt.
Zwar liest man immer wieder von der erfolgreichen Paarhaltung verschiedener Arten. In Einzelfällen kann es auch sein, das nach vergeblichen Versuchen einer Verpaarung mit einem Artgenossen die mit einem artfremden Vogel gelingt. Aber ich glaube, dies sind die Ausnahmen und von den vielen Fällen, in denen es nicht geklappt hat, hört man nur wenig.
Die Paarhaltung mit einem artfremden Partner gelingt auch meist auch nur dann, wenn die Partner sehr eng verwandt sind, zumindest der gleichen Gattung angehören - das aber ist bei Graupapagei und grünem Kongo-Papagei nicht der Fall.
Das Risiko, das Du statt einem Einzelvogel dann zwei hast, erscheint mir sehr hoch.
Schwieriger ist die Frage nach dem Alter des zukünftigen Partners zu beantworten: da habe ich die unterschiedlichsten Meinungen und von den verschiedensten Erfahrungen gelesen.
Gerade bei einem Vogel, der einen Artgenossen nicht mehr gewohnt ist, kann es sein, das es mit einem jüngeren Vogel, der noch nicht geschlechtsreif ist (und das gilt ja für einen fünf Monate alten Grauen) besser klappt, da er eventuell vor diesem weniger Angst hat. Doris aus dem Araforum hat eine entsprechende Erfahrung bei der Verpaarung ihres Aras gemacht.
Andererseits: wenn sich dann die beiden vertragen und kommt dann der ältere in Brutstimmung kann es leicht passieren, das er zu aufdringlich wird - so z.B. derzeit bei einem meiner Mohrenkopfpapageienpaaren. Das muß nicht schlimm sein, kann aber auch mal in Aggressionen von Seiten des älteren umschlagen.
Insgesamt tendiere ich daher eher dazu, es mit einem mindestens drei Jahre alten Weibchen zu versuchen - dann tritt oft schon die Geschlechtsreife ein, spätestens aber mit fünf Jahren.
Das Problem kann freilich sein, das man einen Grauen in diesem Alter nicht mehr vom Züchter bekommt, sondern meist nur noch aus Privathand und dann ist er genauso an Menschen gewöhnt oder vielleicht sogar fehlgeprägt wie Deiner, was die Verpaarung schwieriger machen kann.
Was das Geschlecht Deines Grauen betrifft: bist Du sicher, dass er ein Männchen ist? Graue sollen sich auch mit einem Partner gleichen Geschlechts verpaaren lassen, dennoch halte ich es für günstiger, einen gegengeschlechtlichen Partner zu wählen, weil es damit meines Erachtens auf einen Erfolg steigen.
Übrigens: hast Du schon einmal versucht, ob dein Grauer (wie heißt er denn?) vielleicht auf Deinen Unterarm steigt -mein Grauer Alf hat auch die Angewohnheit, nicht auf die Hand oder den Finger zu steigen (vor hingehaltenen Stöckchen hat er panische Angst), sondern nur auf den Arm. Weshalb das so ist, kann ich auch nicht sagen, denn ansonsten hat er keine Angst vor der Hand und läßt sich ebenfalls kraulen und streicheln.
Ich freue mich auf rege Teilnahme in unserem Forum!