Hallöchen,
Keine Ahnung wie es mit Pilzmitteln ist, aber bei Antibiotika richtet man mehr Schaden als nutzen an, wenn sie nicht exakt dosiert gegeben werden. Ich denke jeder hat schon einmal von resistenten Keimen gehört, wenn man Antibiotika unterdosiert verabreicht züchtet man die sich extrem schnell ran.
Denn: Es werden nur die Keime überleben, die mit dieser Konzentration an Medikament klarkommen. Selbst wenn das Anfangs nur wenige sind, vermehren Bakterien exponentiell solange genug Nährboden und Platz vorhanden ist. Dazu kommt dann noch, das Bakterien die für Resistenzen verantwortlichen Gene aktiv miteinander austauschen können. Also sind alle Nachkommen sind gegen dieses Antibiotikum resistent. Im Studium wurde uns ein schönes Experiment gezeigt, dass veranschaulicht wie schnell das geht. Ich verlinke mal das Video:
Für alle, die die Englisch evtl nicht so gut verstehen: Die Forscher haben anstatt der kleinen runden Petrischalen in denen man Bakterienkulturen züchtet eine 2 x 4 Fuß (ca 61x 122 cm) große Nährbodenplatte gegossen (Der Nährboden besteht aus Agar der mit einer Nährlösung versetzt ist). Der Nährboden ist unterteilt in 9 Zonen: In den äußeren beiden Zonen ist kein Antibiotikum. Die daran anschließenden haben eine Konzentration von etwas mehr Antibiotikum als die Bakterien normalerweise überleben können. In den nächsten Zonen ist diese Konzentration 10 mal so hoch, daran anschließend 100 mal höher als Anfangs und in der Mitte schließlich ist die Konzentration 1000(!) mal höher, als die Bakterien eigentlich überleben dürften. Darüber ist eine dünne Schicht, in der die Bakterien sich bewegen können. Hintergrund ist schwarz, der Nährboden durchsichtig, die Bakterien erscheinen weiß.
Zunächst sieht man nur wie sich die Bakterien dort ausbreiten, wo kein Antibiotikum ist, bis ihnen dort die Nährstoffe und der Platz ausgehen. Auf der rechten Seite gekennzeichnet durch einen Pfeil taucht dann eine Mutante auf, die das Antibiotikum überlebt und sich weiter ausbreitet. Da gesellen sich bald auch noch mehr dazu, die miteinander konkurrieren. Vor jeder neuen Zone stoppt die Verbreitung einmal kurz und geht dann ungehindert weiter. Nach 11 Tagen (!) haben sie es dann geschafft, die 1000-fache Konzentration zu bewachsen.
Das ganze dient nur zur Veranschaulichung, wie schnell das mit den Resistenzen wirklich geht. Und diese extrem hohen Konzentrationen könnte man in einem lebenden Vogel oder Menschen niemals anwenden.
Ich bin kein Arzt, aber wenn ich es nicht schaffen würde meinem Tier die angegebene Dosis sicher einzuflößen, würde ich das Antibiotikum nicht geben. Gerade auch in Hinsicht auf die vielen anderen Medikamente, die alle auf die Leber schlagen.
Kannst du Olympi evtl beibringen, das Wasser mit Medikament drin aus einer Futterspritze zu nuckeln? Dann hättest du zumindest eine Übersicht, wie viel er davon genommen hat. Und wenn er eine ganz tolle Belohnung danach bekommt, findet er es vielleicht gar nicht schlimm.
Liebe Grüße,
Caro