Unsere Brille

Diskutiere Unsere Brille im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Moinsen ! Da ich durch eine zugeflogende zahme Dohle, die nun in eine Auswilderungsstation ist, auf diese Forum aufmerksam geworden bin...
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Friesenkanzler

Guest
Moinsen !


Da ich durch eine zugeflogende zahme Dohle, die nun in eine Auswilderungsstation ist, auf diese Forum aufmerksam geworden bin, möchte ich hier unsere Graue mal vorstellen:


Unsere Graue ist mittlerweile 13 Jahre alt und auch zum Teil zahm.
Sie läßt sich gerne kraulen aber auf den Finger geht sie ungerne.

Da wir mittlerweile nicht mehr soviel Zeit haben wir früher, wollen wir Ihr gerne einen Partner suchen.

Da sie aber 13 Jahre alleine war, fragen wir uns, ob es überhaupt noch machbar ist ?!

Alles neue ist für sie immer ein großes Problem, was wir immer wieder merken, wenn wir in ihrem Käfig einen neuen Ast machen oder ein neues Spielzeug.
Für mindestens 1 Woche macht sie einen großen Bogen um das neue Teil.

Ich hoffe hier im Forum nun viele Tips und Hilfen zu bekommen :-)


Gruß

Friese



P.S.

Achja plappern kann unsere Brille wie ein Weltmeister :)
 
Moin Friese!

Willkommen im Graupapaforum!
Man kann wohl sagen, das die Vergesellschaftung eines Großpapageien in der Regel einfacher ist, je jünger das Tier ist.
Aber Ausnahmen gibt es zahlreiche: so waren auch Verpaarungen von Großpapageien aus mehr als zwanzigjähriger Einzelhaltung erfolgreich und manchen Fällen sogar ganz problemlos.
Alleine das Alter ist also kein Kriterium für die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges oder Mißerfolges.
Mit 13 Jahren würde ich auf alle Fälle bei einem Graupapageien einen Vergesellschaftungs- bzw. Verpaarungsversuch unternehmen - bei guter Haltung lebt die Graue noch einige Jahrzehnte.
Allerdings mußt Du für die Zusammenführung die erforderlichen die Rahmenbedingungen schaffen:

Du schreibst, "die" Graue - es ist also sicher, das es sich um ein Weibchen handelt?
Eine gleichgeschelchtliche Verpaarung kann bei Grauen durchaus funktionieren, jedoch steigen meiner Ansicht nach die Chancen auf den Erfolg, wenn der potentielle Partner gegengeschlechtlich ist.
Wenn also Unsicherheit hinsichtlich ihres Geschlechtes besteht würde ich zuerst eine Geschlechtsbestimmung anhand einer DNA-Untersuchung machen lassen. Am besten geht dies mit Hilfe einer frisch gezogenen Feder, einige Institute versuchen es aber auch mit frisch ausgefallenen Federn. Adressen für eine solche Untersuchung, falls notwendig, können Dir hier vermittelt werden.

Steht das Geschelcht fest stellt sich die Frage, welches Alter der potentielle Partnervogel haben sollte.
Hier gilt die Regel, dass zu einem geschlechtsreifen Vogel ein ebenfalls geschlechtsreifer Vogel hinzugesetzt werden sollte.
Sonst kann es passieren, dass der geschelchtsreife Vogel in Brutstimmung kommt, der junge Vogel damit allerdings noch nichts anzufangen weiß. In der Folge kann es vorkommen, dass der ältere Vogel aggressiv auf den jüngeren reagiert.
Allerdings gibt es auch hier wieder Ausnahmen: es gibt durchaus Papageien, die nach längerer Einzelhaltung sehr ängstlich auf Artgenossen reagieren - in manchen Fällen hilft das Hinzusetzen eines jüngeren Vogels, der eher akzeptiert wird.

Du schreibst, das Deine Graue sehr ängstlich auf alles Neue reagiert. Daraus könnte man schließen, das sie auch ängstlich auf Artgenossen reagieren wird.
Aus eigener Erfahrung kann ich vor diesem Schluß aber nur warnen: wie ängstlich ein Vogel bspw. auf neues Spielzeug oder neue Äste reagiert läßt keinen Rückschluß auf seine Reaktion auf Artgenossen zu.
Ich habe selbst Graue, die sehr ängstlich auf neues Spielzeug etc. reagieren, auch neuen Artgenossen gegenüber jedoch überhaupt nicht. Anedere Graue reagieren kein bischen ängstlich auf neue Gegenstände und Artgenossen, aber sehr ängstlich auf ihnen unbekannten Menschen. Und wieder ein anderer reagiert ängstlich auf neues Spielzeug und kümmert sich überhaupt nicht um neue Äste.
Empfehlenswert scheint es deshalb zu sein, eine Möglichkeit zu suchen, das Deine Graue eine probehalber in Kontakt mit anderen Grauen - möglichst in einer für beide Umgebung - zu bringen, um ihre Reaktion einschätzen zu können.
Reagiert sie sehr ängstlich, kann es empfehlenswerter sein, die Verpaarung mit einem jüngeren und unerfahreneren Vogel zu versuchen.
Leider hat man oft nicht diese Möglichkeit der probeweisen Kontaktaufnahme und ist daher bei der Einschätzung des Charakters seines Vogels auf Mutmaßungen angewiesen.

Insgesamt würde ich aber empfehlen, das der potentielle Partner mindestens fünf Jahre alt sein sollte.

Du schreibst, sie sei fast zahm. Daraus schließe ich, das es sich bei der Grauen nicht um eine Handaufzucht handelt und auch ihre Fixierung auf den Menschen nicht so ausgeprägt ist. Das sind beste Vopraussetzungen für den Erfolg einer Verpaarung.
Grundsätzlich halte ich aus verschiedenen Gründen nicht allzuviel von Handaufzuchten, doch abgesehen von diesen Gründen würde ich auch bei einem stark menschenfixierten Vogel eine Naturbrut als potentiellen Partner empfehlen: ich habe den Eindruck gewonnen, dass eine Naturbrut sich eher auf den Artgenossen statt auf den menschen konzentriert. Bei einer Handaufzucht kann es passieren, dass der Artgenosse ignoriert und der Mensch als Ersatzpartner gewählt wird.
Wenn meine Eiunschätzung, das Deine Graue nicht sehr stark menschenfixiert ist, käme eine Handaufzucht - abgesehen von den grundsätzlichen Bedenken - eher in Frage.
Bei einer Naturbrut für die Wohnungshaltung ist darauf zu achten, dass der Vogel gut an Menschen gewöhnt ist. es ist sehr risikoreich eine ältere Naturbrut aus einer Aussenvoliere zu nehmen - hier muß man spezielle Haltungsbedingungen haben, die ein möglichst stressfreies Gewöhnen an den Menschen ermöglicht.
Bei einer Handaufzucht ist darauf zu achten, das sie zumindest im Geschwisterverband aufgezogen wurde, damit sie im Rahmen der Handaufzucht einen möglichst natürlichen Soziallisationsprozess durchgemacht hat und nicht auf den menschen geprägt wurde.
Natürlich kann man auch eine meschengeprägte Handaufzucht nehmen, solche Vögel gehören für mich allerdings eher in eine Gruppenhaltung mit entsprechenden Rahmenbedingungen.

So, die Suche nach dem "idealen" Partner haben wir jetzt soweit eingerenzt, das es ein gegengeschlechtliches, mindestens fünf Jahre alte Naturbrut sein sollte. ;)
Leider ist nicht gesagt, das Du einen solchen Vogel auch findest.
Aber: auch mit einem anderen Grauen, der eines oder sogar keines dieser Kriterien erfüllt, kann eine Verpaarung erfolgreich sein, letztlich befinden wir uns immer noch auf dem Feld der Spekulation und sprechen lediglich von Wahrscheinlichkeiten.

Ich selbst habe stets die besten Erfahrungen damit gemacht, die Vögel direkt zusammen zu setzen. Dazu notwendig ist allerdings eine ausreichend große Voliere. Ein absolutes Minmum wäre eine Voliere von 2m Länge, 2m Höhe und mindestens 1m Breite. Aber auch die kann schon zu klein sein und ist leider selten in der Wohnungshaltung zu finden.
Wenn deine Graue eine solche Voliere bewohnen sollte, ist es sinnvoll, sie vor dem Einzug des neuen herauszunehmen und trotz ihrer Ängstlich allen neuen gegenüber umzugestalten. Dann erstmal für einige Stunden den Neuzugang einzusetzen und dann erst wieder Deine Graue. Vielleicht hat sie während dieser Zeit auch Freiflug und Du kannst erste Reaktionen auf den Neuen beobachten. Dabei ist es keineswegs iuungewöhnlich, das ein Grauer den anderen versucht, durch das Gitter zu attackieren.
Zusammen in einer Voliere ohne Gitter dazwischen ist die Aggression gegenüber den anderen in vielen F#ällen aber weitaus geringer.
Eben aus diesem Grunde halte ich eine Zusammenführung in zwei getrennten Käfigen auch oft nicht für so sinnvoll, doch können die räumlichen Gegebenheiten bei Euch so sein, das kein anderer Weg bleibt.
Doch auch bei einer Zusammenführung in einer Voliere sollte man daraug vorbereitet sein, einen der Vögel seperat in einen Extra-Käfig zu setzen und die andere Form der Zusammenführung zu probieren.

Diese besteht meist darin, die Vögel in zwei Käfige zu setzen, die dicht nebeneinander stehen und die erste Begegnung bei einem gemeinsamen Freiflug zu ermöglichen.
Dabei ist es gut, zunächst den neuzugang herauszulassen, damit dieser sich in der ihm neuen Umgebung erst einmal orientieren kann. Auch hier ist es wieder so, das eine der Vögel sich gegenüber dem anderen im Käfig manchmal aggressiv zeigt, bei direkten Kontakt aber nicht mehr.
Wichtig ist es natürlich, den Vögeln soviel wie irgend möglich an gemeinsamen Freiflug zu bieten - dies auch deshalb, weil sie sonst Probleme haben, den anderen Vogel als Bestandteil ihres Revieres zu akzeptieren.
Meine Erfahrtungen waren bisher so, das man binnen weniger Tage /Wochen erkennt, ob zwei Vögel zusammenkommen oder nicht.

Allerdings gibt es auch einige Erfahrungsberichte, bei denen die Zusammenführung ein Jahr oder länger gedauert hat.
Wenn Deine Graue doch menschenfixierter sein sollte als ich annahme ist es auch sinnvoll, sich in der Zeit der Zusammenführung von den Vögeln soweit möglich zurückzuziehen, damit sie gleichsam gezwungen werden, sich mtieinander statt mit dem vertrauten Menschen zu beschäftigen.

Ich wünsche natürlich, das eine Zusammenführung schnell und problemlos erfolgt, aber leider ist das oft nicht der Fall: Vielfachg klappt es auch mit dem ersten potentiellen Partnervogel nicht: Graue sind in der Wahl ihtrer Partner oft recht eigen und nehmen nicht den erstbesten.
Deshalb ist es auch sehr gut, wenn eine Aufnahme des potentiellen Partners auf Probe möglich ist - leider mit all den Konsequenzen, die das für den potentiellen Partnervogel mnit sich bringt.
Noch idealer wäre es, wenn sich deine Graue in einer Graupapageiengruppe selbst einen Partner suchen könnte. Dies bedeutet natürlich die zeitweise Abgabe des Tieres. Möglichkeiten für eine solche Verpaarung gibt es zwar, sie sind aber leider sehr selten.

Wenn ich hier von "Verpaarung" spreche meine ich in diesem Zusammenhang noch keine richtige Paarbildung. Zweifellos wäre es schön, wenn es dazu käme: bei Vögeln aus längerer Einzelhaltung muß man sich aber oft schon damit zufrieden geben, das sie sich gegenseitig akzeptieren und einige soziale Verhaltensweisen untereinander zeigen, ohne ein richtiges Paar zu werden.
Zumindest für Deine Graue wäre dies bereits ein Fortschritt, da sie so mehr Abwechslung und Gesellschaft in ihrem Leben hat.
Tatsächlich kann es auch immer noch sein,d as Vögel, die ein Jahr oder länger friedlich nebeneinander leben doch noch ein Paar bilden.
Zweifellos handelt es sich dabei um eine "Zwangsverpaarung" in Ermangeluing eines anderen, eventuelle geeignetern Partnervogels, jedoch unter den vorliegenden Bedingungen ist da kaum etwas anderes möglich.

Ich möchte keine Augenwischerei betreiben und sagen, alles sei problemlos und einfach, aber ich denke, für die nächsten Lebensjahrzehnte Deiner Grauen lohnt sich zeitlicher, materieller und vielleicht auch nervlicher Aufwand.
 
Hallo Friese,

aufgrund Rüdigers ausführlichen Berichtes heiße ich dich hier nur Willkommen:0-
Im Interesse deines Grauen würde ich aber auch -nach Geschlechtsbestimmung- einen Partner dazuholen.
 
Moinsen :)

@Rüdiger

Danke für Deinen ausführlichen Bericht !
Hat mir schon sehr geholfen :)


Gruß


Friese
 
Moinsen :)


Hier mal nen Bild von unsererem Wildfang ;-)
 

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Moinsen :)


Hier mal unser Stubentiger mit unserer Stubengrauen ;-)


Gruß


Friese
 

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Hallo Friese,

schön, dass du deine Brille (heißt die wirklich so?:D ) hier vorstellst.
Also dann ein herzliches Willkommen hier unter den Grauenfans!:0-

Rüdiger hat dir ja schon jede Menge Hinweise und Tipps gegeben.
Aber du hast noch nicht geschrieben, ob dein hübsches Timnehmädel nachweislich eine Henne ist.:~

Ich würde dir auf alle Fälle raten, wenn Brille eine Henne ist, einen wenigstens geschlechtsreifen (ca. ab 5 Jahre) Timnehhahn dazuzugesellen. Zur Not würde auch ein Kongohahn gehen, aber besser/natürlicher wäre schon ein süßer Timneh...;)

Alles neue ist für sie immer ein großes Problem, was wir immer wieder merken, wenn wir in ihrem Käfig einen neuen Ast machen oder ein neues Spielzeug.
Dies zeichnet aber gewöhnlich alle Grautiere aus. Sie sind nun mal sehr konservativ, was Neuerungen betrifft. Weit weg, es könnte ja beißen....:D
Ich denke aber, dass diese Tatsache nicht auf eine Vergesellschaftung und deren Ausgang übertragbar ist.
In dem Thread mit der Dohle hast du ja geschrieben, dass Brille Interesse für die Dohle zeigen würde. Also scheint sie schon für was Gefiedertes ein offenes Auge zu haben.;)
Ist Brille ein Wildfang oder eine Nachzucht? Wenn Nachzucht, ist sie eine Handaufzucht oder Naturbrut?
Wildfänge und Naturbruten sind gemäß den Erfahrungsberichten leichter zu vergesellschaften als Handaufzuchten.
Aber auf alle Fälle rate ich dir dazu, den passenden Deckel für Brille zu suchen! ;)
 
Stubentiger

Hallöchen!!

mal interessehalber, wie klappt das so mit "Stubentiger" und deinem "Grauen"??

Unser Rocky (Grauer) lebt jetzt seid 14 Tagen bei uns und mit uns auch noch 2 Hunde und 2 Katzen, wobei unsere Lissi (Kätzchen) erst 4 Monate alt ist und noch sehr verspielt. Was hast Du so für Erfahrungen? Auf dem Bild sehe ich das der Kratzbaum der Katze ziemlich nahe am Käfig steht, ich musste erst mal alles verrücken weil Lissi am Käfig hing:0-

Viele Grüße

Jeannette
 
Zu Rüdigers ausführlichen Ausführungen braucht man wirklich nichts mehr hinzuzufügen.
Also auch ich würde einen Vergesellschaftungsversuch mit einem gegengeschlechtlichen Timneh-Partner versuchen !
 
Re: Stubentiger

Original geschrieben von Jeannette
Hallöchen!!

mal interessehalber, wie klappt das so mit "Stubentiger" und deinem "Grauen"??

Unser Rocky (Grauer) lebt jetzt seid 14 Tagen bei uns und mit uns auch noch 2 Hunde und 2 Katzen, wobei unsere Lissi (Kätzchen) erst 4 Monate alt ist und noch sehr verspielt. Was hast Du so für Erfahrungen? Auf dem Bild sehe ich das der Kratzbaum der Katze ziemlich nahe am Käfig steht, ich musste erst mal alles verrücken weil Lissi am Käfig hing:0-

Viele Grüße

Jeannette


Moinsen :)

Also wir haben zwei Katzen im Alter von ca. 4 Monaten und sie sind mit unserer Grauen aufgewachsen.
Also die beiden halten immer Sicherheitsabstand und eher müssen wir aufpassen das unsere Graue den Katzen nichts antut :p
in Ihren 13 Jahren hat sie schon einige Katzen aufwachsen sehen und ist daran gewöhnt und verschafft sich immer Respekt;)
Aber wenn die Katzen und unsere Graue zusammen im Raum sind, ist immer einer dabei ! Sicher ist sicher :p

Und auf dem Bild sieht man ja unsere Graue im Angriff ;)


Gruß

Friese
 
Thema: Unsere Brille

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