Hallo Zusammen,
Nachtigall mitte Februar in Köln halte ich für ausgeschlossen, das wäre eine Sensation. Da hat wohl eine Möhne geträllert
Spaß beiseite
Die "Nachtigallen" im Winter od. zeitigen Frühling sind meist Singdrosseln. Deren Gesang ist ja auch wunderbar und wird zuweilen verwechselt.
Die Kurzstreckenzieher reagieren tatsächlich schnell auf Klimaveränderungen mit verändertem Zugverhalten und früherer Rückkehr. Dazu gehören z. B. Rotkehlchen, Singdrossel, Star.
Bei Langstreckenziehern, die südlich der Sahara überwintern ist eine Anpassung des Zugverhaltens weit schwieriger und erfolgt nur in sehr langen Zeiträumen. Sie sind die Verlierer der Klimaveränderung.
Die Nachtigall ist so ein Langstreckenzieher.
Gründe:
Vom milden Winter in Europa bekommen die in ihrem weit entfernten Überwinterungsgebiet gar nichts mit.
Der einfache Weg ist mit ca. 5000 km und mehr sehr lang und benötigt meist um die 8 Wochen, damit werden pro Jahr schon ca. 4 Monate für den Zug benötigt.
Viele Langstreckenzieher machen eine Wintermauser im Überwinterungsgebiet die man nochmal mit ca. 8 Wochen ansetzen muß
Dazu werden noch Rast- und Ruhezeiten benötigt in denen Energiereserven aufgefüllt werden müssen
Die Vögel sind für den langen und kräftezehrenden Flug auf günstiges Wetter, insbesondere günstigen Wind angewiesen, der den Rückflug meist nur in einem ganz bestimmten Zeitfenster erlaubt. Der Aufbruch aus dem Winterquartier erfolgt also immer etwa zur gleichen Zeit.
Abzüglich dieser Zeiten ergibt sich für die Nachtigall damit nur eine Aufenthaltsdauer im Brutgebiet von ca. 4 Monaten. Die Rückkehr ins Brutgebiet erfolgt praktisch immer im Laufe des April und bis in die ersten Maitage.
Auch jetzt Mitte März halte ich eine singende Nachtigall in Deutschland für unmöglich.
Hier sind die Gesänge von Nachtigall, Singdrossel und Rotkehlchen, da kann man es ja einfach mit dem Gehörten vergleichen.
Liebe Grüße
Thomas