Hallo,
Andrea, einen Mauersegler aufzuziehen ist, wenn man einige wichtige Dinge beachtet, gar nicht soo schwierig. Das hat jetzt mit dem Thema Vogelzug nicht allzuviel zu tun, aber die Frage will ich natürlich gerne beantworten.
Für einen Vogel, der wie gesagt, sein ganzes Leben in der Luft verbringt, ist ein einwandfreies Gefieder lebenswichtig, deshalb sollte er so wenig wie möglich mit den Händen berührt werden, was beim Füttern natürlich kaum zu vermeiden ist. Die ersten Tage muß man ihn leider greifen und ihm das Futter tief in den Schnabel stecken. Mauersegler sperren nicht, das erschwert die Sache, aber sie lernen nach kürzester Zeit, nach dem Futter zu schnappen, dann braucht man ihnen nur noch das Futter vor den Schnabel zu halten und sie nehmen es sich von den Fingern oder der Pinzette.
Untergebracht werden sie am besten in einer Kunststoffwanne, aus der können sie nicht herausklettern, den Boden legt man mit Küchentüchern aus und achtet auf peinlichste Sauberkeit. Die Wanne decke ich halb ab, damit er sich ein wenig wie in einer Höhle fühlt. Als Wärmequelle eignet sich eine Wärmflasche, die man unter die Kiste legt. Nach ein paar Wochen fängt der Segler mit seiner Fluggymnastik an, dabei trainiert er ständig seine Flügel, er stemmt sich sogar vollständig auf seinen Flügeln ab, das sieht sehr merkwürdig aus.
Als Futter gebe ich zu 90% Heimchen, 1-2cm lang. Die kann man im Zoogeschäft kaufen, tieffrieren und jeden Tag die jeweilige Portion auftauen und verfüttern. Zusätzlich kann man noch Bällchen aus Rindertartar, vermischt mit Claus Insektenfutter, Eiaufzuchtfutter, Mineralien und einer Prise Korvimin geben. Ich habe das Glück, daß ganz in der Nähe ein Kuhstall ist, wo ich mit der Fliegenklatsche Fliegen fangen kann, obwohl der Bauer dann immer etwas "befremdet" schaut
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Man kann Fliegen auch selber aus Fliegenmaden züchten und dann einfrieren, aber das ist nicht jedermanns Sache.
Tja, und wenn der Kerl mindestens 43 Gramm wiegt und alle Schwanz-und Schwungfedern ganz aus den Kielen heraus sind, ist er eigentlich groß genug zum Freilassen. Auf gar keinen Fall sollte man ihn in die Luft werfen, sondern er muß von selbst losfliegen. Das probiert man, wie schon gesagt, am besten auf einer großen Wiese aus, wo man ihn notfalls wieder findet, wenn er doch abstürzen sollte.
Es ist schon sehr aufregend, wenn er einen erst noch aus seinen schönen schwarzen Augen ansieht, zittert und dann wegfliegt. Mauersegler sind sofort selbstständig, sie brauchen als einzige nicht großartig ausgewildert werden.
Ich hoffe, das reicht erst mal an Informationen zum Thema Mauersegleraufzucht.
Ich mag diese Vögel sehr gerne, sie sehen aus wie Wesen aus einer anderen Welt und irgendwie sind sie das ja auch...
viele Grüße,
Anke