Hallo 1860Madrid,
vor über 12 Jahren stand ich vor der gleichen Ausgangssituation - Vogelhaltung und Zucht in einer neu zu bauenden Freivoliere. Die Maße damals waren ähnlich gewählt wie jetzt bei Dir. Man möchte den Vögeln, gerade als Neuling, viel Gutes bieten und optisch soll das Ganze auch was hermachen, also muß eine naturnahe Gestaltung mit Bepflanzung und Schutzhaus her. Sieht auch am Anfang alles toll aus, aber Pflanzen wachsen teilweise sehr schnell und müßen dann zurückgeschnitten werden, und auch die Vögel werden erfahrungsgemäß im Laufe der Jahre mehr und die Verschmutzung der
Voliere vor Allem aber der Pflanzen nimmt stark zu. Und damit kommen wir Menschen ins Spiel - eine relativ kleine und stark bewachsene
Voliere lässt sich äußerst schwer und nur unzulänglich reinigen.
Natürlich hatte ich auch für ein "Schutzhaus" gesorgt - doppelwandig und gedämmt - die Vögel sollten es im Winter ja gut draußen haben, aber kein einziger "erkannte" diesen Vorzug und folglich wurde es auch nicht angenommen. Es nahm nur wertvollen Platz weg und trieb die Baukosten unnötigerweise in die Höhe.
Heute, die Anlage ist mittlerweile auf 10 m erweitert worden, arbeite ich nur noch mit frischen Ästen und Zweigen in den Abteilen. Sie werden zum leichteren Auswechseln nur in Halter gesteckt oder mit Asthaltern an den Seitenwänden befestigt. Ich gebe saisonabhängig viel Futterpflanzen aus der Natur und achte auch auf genügend Bewegunsfreiheit für mich in den einzelnen
Volierenabteilen. Das Schutzhaus habe ich wieder demontiert, es war einfach unnötig! Um winterharte Vögel in einer
Voliere zu schützen reicht es aus diese an den Wetterseiten zu verkleiden und das Dach, zumindest teilweise, zu decken. Wichtiger als ein Schutzhaus wäre m. M. nach der Bau einer kleinen Schleuse.
Meine Lösung ist aber kein "Königsweg" - hier muß jeder für sich und nach seinen Möglichkeiten entscheiden. Tatsache ist aber, dass meine Vögel trotz dieser eher spartanischen Einrichtung jedes Jahr brüten und Junge aufziehen