Wer/Was war schuld ?

Diskutiere Wer/Was war schuld ? im Forum Wassergeflügel im Bereich Hühner- und Entenvögel - Hallo, zur Vorgeschichte: gestern kamen meine Frau und ich nach Hause und bemerkten auf einem großen Pflanzkasten auf einem Balkon eines...
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GSD

Guest
Hallo,

zur Vorgeschichte:
gestern kamen meine Frau und ich nach Hause und bemerkten auf einem großen Pflanzkasten auf einem Balkon eines Nachbarhaus eine Wildente mit Küken. Wir gingen in unsere Wohnung (die direkt auf gleicher Höhe gegenüber liegt) und stellten fest, dass in der Zwischenzeit ein Küken auf den Boden gefallen war und die Ente es nervös umlief. Oben im Nest in ca. 12m Höhe waren noch weitere 6 Küken. Einige Bewohner hatten das Ganze ebenfalls mitbekommen und nachdem sie feststellten, dass die verbleibenden Küken hinterhersprangen (nicht alle auf einmal, aber alle paar Minuten eines) holten sie schnell eine Decke und versuchten den Sturz zu bremsen. Dabei kam eines der Küken unglücklich auf und war danach für einige Zeit so benommen, dass niemand mehr an die "Genesung" gedacht hätte. Aber es rappelte sich halbwegs wieder auf, allerdings erst, nachdem die Mutter schon weg war.
Eines allerdings lief auf der Balkonbrüstung herum und fiel nach hinten auf den Balkon (ca. 20cm tiefer, als die Brüstung). In der Annahme es käme dort ohne fremde Hilfe nicht mehr auf die Brüstung, gingen die Helfer wieder auseinander. Wir wollten warten bis die Nachbarn eintreffen würden, um dann das Küken seiner Mutter hinterherzutragen (die Mutter war bereits mit den verbleibenden 5 Küken weitergezogen, ein Hausbewohner hat sie beobachtet, um sie wiederfinden zu können). Das benebelte Küken wurde dann allerdings von der Feuerwehr (irgendjemand hatte die gerufen) ins Tiefheim geschafft.

So, das dazu. Nun war es aber so, dass das auf dem Balkon verbliebene Küken die ganze Zeit nach seiner Mutter gerufen hatte und dann plötzlich still war. Wir sahen aus dem Fenster und bemerkten, dass es doch irgendwie auf die Brüstung gelangt und gesprungen war. Wir liefen mit einem hohen Pappkarton hinunter und sahen uns das Dilemma an. Ihm ging es viel schlechter, als den anderen. Es konnte nicht mehr laufen, schloss ständig die Augen und ließ den Kopf immer wieder zur Seite sinken. Die Atmung ging tief und schnell. Es gab auch keinen Laut mehr von sich. Wie legten es in den Karton und liefen der Mutter hinterher, von der wir nur wußten, wohin sie vor ca. einer halben Stunde gelaufen war. Wir fragten bei den betreffenden Gebäuden einige Anwohner - manche hatten sogar die kleine Entenfamilie gesehen. Finden konnten wir sie aber nicht. Wir suchten etwa eine Stunde, bis zum Einbruch der Dunkelheit. In der Zwischenzeit wurde das Küken immer schwächer, lag nur noch da, regte sich nur noch sehr selten und die Atmung wurde unregelmäßiger. Wir nahmen es mit nach Hause, hüllten es in etwas Stoff, träufelten etwas Wasser auf den Schnabel und versuchten es mit einem Fön wieder leicht zu erwärmen. Leider schlief es dann nach einer weiteren halben Stunde ein und regte sich fortan gar nicht mehr. Eine Atmung konnte auch nicht mehr beobachtet werden. Es war offensichtlich tot und so beerdigten wir es auf der Gründfläche im Hof.

Tja, aber was uns nun bewegt ist: war der unglückliche Sturz (immerhin 12m) Schuld an seinem Ableben oder wir mit unserer Unwissenheit und dem möglicherweise damit verbundenen Auskühlen des Kükens ?

Was denkt ihr ?

Gruß

René
 
hallo,

wieder ein beispiel dafür, welche unkenntnis herrscht.

wenn ihr die enten in ruhe gelassen hättet, wäre nichts passiert.

selbst ein 12m-sprung macht den küken nichts aus.


das küken, das zurückgelassen wurde, weil ihr diese gestört habt, kühlte aus und konnte danach den flug nicht mehr richtig koordinieren, was zwangsläufig dazu führte, dass der aufprall unkontrolliert vonstatten ging.

mit dem versuch den sturz zu bremsen habt ihr genau das gegenteil erreicht.

in der natur springen küken mancher vogelarten aus weit größeren höhen herunter, ohne dass es ihnen schadet.

also bitte in zukunft besser staunen über diese leistung, aber wegbleiben und in ruhe lassen.
 
Hmmm...ok, danke für den Hinweis. :traurig:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hab ich auch nicht so verstanden. Bin jetzt halt nur noch etwas deprimierter.

Ernsthaft ? Knallharter Beton macht so einem Küken bei einem 12m Sturz nichts aus ?

Gruß
René
 
es macht ihnen nichts aus.
ist schwer zu glauben, aber wahr.

ich weiß nur nicht, wie ich den anatomischen sachverhalt dazu erklären soll (mir fehlen da gerade die richtigen begriffe etc. dazu).

aber sicher ist hier jemand, der das noch machen wird.

grüße floyd
 
Na toll, da haben wir ja ganz schön Mist gebaut ! :(

Allerdings wäre das letzte Küken auch so ausgekühlt, weil es ja dummerweise von der Brüstung gefallen war und dann für eine halbe Stunde hilflos auf dem anderen Balkon herumlief.

Gruß
René
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo und willkommen im forum.
wenn ich nicht in einem dokumentarfilm gesehen hätte, zu welchen leistungen entenküken fähig sind, hätte ich es auch nicht gewusst.
ich denke, du musst nicht unbedingt ein schlechtes gewissen haben, denn viele andere hätten ebenso wie du helfen wollen - ich schliesse mich da nicht aus!
und auch in der natur geht bei den sprüngen nicht immer alles glatt ab!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hätten wir die Suche nach der Mutter lieber lassen und das Küken in einem warmen Wasserbad o.ä. wieder aufwärmen sollen ?

Wie man's macht, macht man's falsch...

Gruß
René
 
Aber noch etwas "lustiges": eine der anwesenden Helferinnen wurde etwas ungehalten und meinte, man müsse die Bewohner der betreffenden Wohnung verklagen, weil es ja wohl nicht sein könne, dass sich diese auf ihrem Balkon Wildenten halten... *ohne worte*
 
GSD schrieb:
Aber noch etwas "lustiges": eine der anwesenden Helferinnen wurde etwas ungehalten und meinte, man müsse die Bewohner der betreffenden Wohnung verklagen, weil es ja wohl nicht sein könne, dass sich diese auf ihrem Balkon Wildenten halten... *ohne worte*


hallo,

da kann man auch nur sprachlos sein.
 
Ist aber schon etwas dumm gelaufen, wenn sich die Ente zum Brüten einen großen, fest stationierten Pflanzkübel auf einem Wohnungsbalkon aussucht...

Gruß
René
 
GSD schrieb:
Ist aber schon etwas dumm gelaufen, wenn sich die Ente zum Brüten einen großen, fest stationierten Pflanzkübel auf einem Wohnungsbalkon aussucht...

Gruß
René


hallo rené,

viele wissen es nicht. auch stockenten, nehme an, dass es so eine war, brüten auch mal in luftiger höhe auf bäumen (höhlen, vertiefungen, große nester anderer vögel u.ä.). was für einen unterschied macht es dann in diesem fall ?
 
Also nachdem ich jetzt hier im Forum (kannte ich bis heute dummweise noch nicht) ein wenig gelesen habe, bin ich mir sicher, dass wir das Ganze völlig falsch gemacht haben. Selbst wenn das Kleine schon vom Sturz angeschlagen gewesen sein sollte (das seitliche Wegnicken und Augenschließen) könnte doch auch mit einer Auskühlung zu tun haben, oder ?), dann hätten wir es nicht in einem offenen Karton hinter der Mutter hertragen sollen, sondern schnell ins Warme und wieder auf Temperatur bringen, schließlich waren es draußen nur ca. 12-15°C.

Wir haben's vermasselt - so ein Mist !

René
 
René, es sterben in der Natur 25% der Kücken innerhalb der ersten 2-4 Tage. Es ist leider so. Auch in der Natur, fallen manche unglücklich und wenn eines krank oder benommen ist, dann wartet die Mutter nicht ewig, sondern sie lässt es zurück. Ich beschäftige mich seit ca. 3 Jahren mit wildlebenden Enten und ich sage dir, aus unserer sicht ist es grausam. aber das liegt nicht an uns es zu entscheiden, sondern die Natur hat wohl ihre Gründe...Falls ihr eines aufziehen wollt: nicht in warmes wasser, sondern vielleicht unter den pullover fürs erste bis eine rotlicht oder wärmelampe aufgefunden wird. es ist echt unbeschreiblich schön wenn sich so ein kücken an einen kuschelt.
lieb grüße.
penelope
 
Thema: Wer/Was war schuld ?
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