Hallo Boncuk,
fast ein Fünftel des Vogelkörpers wird vom Atmungsapparat gebildet, wobei die Lungen den kleinsten Anteil haben. Den größten Anteil bilden die Luftsäcke.
Beim Einatmen strömt die frische Luft direkt in die hinteren Luftsäcke. Beim Ausatmen wird sie durch die Lungen in die vorderen Luftsäcke gepresst, dabei findet der Sauerstoffaustausch mit dem Körper statt.
Im Innern der Lunge strömt Luft durch winzige Röhren, die an Blutgefäßen mit entgegensetzt fließendem Blut entlangführen. Durch dieses System findet ein sehr intensiver Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid statt. So erhält der Vogelkörper pro Atemzug bald 25% mehr Sauerstoff als Säugetiere. Die in den vorderen Luftsäcken befindliche, verbrauchte Luft wird ausgeatmet.
Vögel haben keinen Kehlkopf wie z.B. wir Menschen, sondern eine sogenannte Syrinx, ein kompliziertes Gebilde aus Membranen und Knorpelringen. Sie befindet sich im Brustkorb dort, wo die Luftröhre in die beiden Bronchien übergeht. In ihr geraten beim Ausatmen trommelfellähnliche Membranen zwischen umgebildeten Knorpelringen in der Wand der Bronchien in Schwingungen. Die Membranen werden beim Ausatmen durch Muskeln ge- und entspannt und dadurch die verschiedenen Töne erzeugt. Diese Membranen können auch unabhängig von einander arbeiten, so dass der Vogel gleichzeitig mehrere Töne hervorbringt. Durch diese ganze "Mechanik" ist der Vogel in der Lage, lange und ausdauernd zu singen ohne aus der Puste zu kommen.
