Hallo liebe Cardueliden-Freunde,
bei der artgerechten Haltung bzw. Zucht von Wildvögeln sollte man sich immer mit deren natürlichen Biotop- und Ernährungsansprüchen befassen. Venezuela, das tropische Hauptverbreitungsgebiet des Kapuzenzeisigs, ist eines der heißesten Länder. Z. B. galt Maracaibo lange Zeit als Hitzepol der Erde. Entsprechend sinken im Verbreitungsgebiet selbst nachts vielerorts in Höhen bis zu 500 m die Temperatur häufig nicht unter 30° C ab. Daher erübrigt sich ein Hudern der Küken bereits nach wenigen Tagen. Dieses natürliche Verhalten muß bei der Zucht von Kapuzen -ähnliches gilt auch für Yarrellzeisige - berücksichtigt werden. Die ca. vier Jahrzehnte Domestikationszucht können Jahrzigtausende oder mehr der Artenselektion nicht rückgängig machen. Die natürliche nächtliche Huderzeit der Kapuzen beträgt nur 3 bis 4 Tage. Um u. a. diese zu verlängern, wurden leider in den 1970iger Jahren Magellanzeisige eingekreuzt, weswegen von kompetenten Züchtern die Kapuzen teilweise als artverfälscht bzw. nicht mehr als artenrein erachtet werden. Es wurde daher schon gefordert, natürlich ohne jegliche Aussicht auf Erfolg, aus der vor wenigen Jahren neu entdeckten Kapuzenzeisigpopulation in SW-Guayana Wildfänge in begrenzter Zahl zur Blutauffrischung für unsere Gehegepopulationen zur Verfügung zu stellen.
Beste Grüße
Spinusist