Wiedehopf züchten und wieder ansiedeln

Diskutiere Wiedehopf züchten und wieder ansiedeln im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Ich bin neu hier im Forum, meine Name ist Heinrich und ich wohne in Dortmund Brechten Mein Interesse...
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Heinrich59

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Ich bin neu hier im Forum, meine Name ist Heinrich und ich wohne in Dortmund Brechten Mein Interesse gilt dem Wiedehopf. Da mein Wohnort Dortmund Brechten den Wiedehopf im Wappen trägt
habe ich Wunsch diese Gattung in den Brechtener Niederungen wieder heimisch zu machen.
Ich besitze selber einige landwirtschaftliche Flächen dort und hätte die Möglichkeit selber aufgezogene Tiere
dort anzusiedeln. Wer kann mir dabei helfen Zuchttiere zu erwerben. Das Projekt unterliegt keinem Zeitdruck
Ich würde mich über einen Kontakt freuen.
 
Hallo Heinrich59,

herzlich willkommen hier im Vogelforum.

Wiedehopfe zu bekommen ist keine große Schwierigkeit. Sie werden, wenn auch nicht in großen Stückzahlen, immer wieder gezüchtet. Sie werden von Zeit zu Zeit im Tierflohmarkt angeboten.

So toll und anspruchsvoll Dein Vorhaben auch ist - der Knackpunkt liegt woanders. Meines Wissens darf man als Privatperson nicht so ohne weiteres gezüchtete Vögel in die Natur entlassen / ansiedeln. Genaue Informationen dazu bekommst Du wahrscheinlich bei der für Dich zuständigen Naturschutzbehörde.
 
Das geht nur, wenn die Tiere der lokale Population entstammen oder genetisch gut dazu passen, wenn bei der Verpaarung auf die Genetik (Allelerhalt) geachtet wird, peinlich geprüft wird, dass keine fremden Pathogene und Parasiten in die Population eingeschleppt werden, das Habitat alle geeigneten Bereiche in ausreichender Größe bietet und die Auswilderung gut vorbereitet wird.
Aus diesen Gründen sind private Initiativen verboten und Du musst Dich einem zentral wissenschafltich gesteuerten Erhaltungszuchtprogramm anschließen, wenn Du wirklich an Auswilderung denkst.

Für den Wiedehopf gibt es ein ESF, European Studbook, an dem vorwiegend Zoos teilnehmen. Aber Du kannst Dich ja mal erkundigen
 
Das geht nur, wenn die Tiere der lokale Population entstammen
Je nach Bewandnis geht das schon, ich habe selbst an zwei Projekten mitgearbeitet, wo das der Fall war (die Tiere waren in D komplett ausgestorben).
Muss aber, wie gesagt, mit dem OK von ganz oben erfolgen. Naturschutzbehörde oder große Verbände wie BUND oder NABU können vielleicht dazu was wissen. Bei uns lief es damals mit dem NLWKN (Niedersachsen), den beiden Verbänden und großen Geldgebern sowie zwei Zoos, von denen die Nachzuchten kamen. Aber als Einzelperson kannst du das knicken, ich kann dir sagen, dass das nicht zu bewerkstelligen ist - außer für dich wären 90% Ausfallrate ok.
 
Hallo

unabhängig davon ob es gestattet ist oder nicht wären mir die Tiere viel zu schade für dieses Experiment.:nene: Wir brauchen die Tiere dringender um einen guten Bestand in unseren Volieren zu erhalten.:bier:
 
Aus diesen Gründen sind private Initiativen verboten und Du musst Dich einem zentral wissenschafltich gesteuerten Erhaltungszuchtprogramm anschließen, wenn Du wirklich an Auswilderung denkst.

Das ist es bei Wölfen doch auch, als private Initiative verboten - oder nicht?
Trotzdem gibt es inzwischen in Deutschland drei mal so viele Wölfe in ganz Skandinavien.

@ Heinrich59
Ich würde deshalb empfehlen, das Biotop zur Auswilderung vorzubereiten, so weit dies in deinen Möglichkeiten liegt - und dann einfach machen! Eventuell nimmst du hier zu dem User Colchicus Kontakt auf, der macht das mit anderen Wildvögeln seit Jahren.
 
Das ist es bei Wölfen doch auch, als private Initiative verboten - oder nicht?
Ganz genau, das ist verboten und mindestens mal sehr teuer, wenn man erwischt wird (Frag mich nicht, ob nur Ordnungswidrigkeit oder Straftat). Also empfehle es hier doch bitte nicht. Wenn man falsch vorgeht, z.B. Vögel mit unerkannten Viren auswildert, kann man sogar den heimischen Bestand gefährden!

Trotzdem gibt es inzwischen in Deutschland drei mal so viele Wölfe in ganz Skandinavien.
Es sind übrigens etwa so viele wie in NO und SE zusammen, nicht dreimal so viele (s. hier). Aber was tut das hier zur Sache?
 
dem User Colchicus Kontakt auf, der macht das mit anderen Wildvögeln seit Jahren.

... handelt somit ungesetzlich und gefährdet vielleicht ernstlich bedrohte Restpopulationen anstatt ihnen zu nutzen.
Woher will er wissen, dass die Genetik seiner Vögel ebenso passt, wie Microbiom und Parsitenspektrum?
Manches sieht gut aus, weil man nicht genug weiss...das macht es nicht gut, wohl aber dumm..

Abgesehen davon ist Daniels Äusserung rechtlich hart an der Aufforderung zu einer Straftat..oder schon drüber!
Wäre ich Moderator, würde das zu sofortigem unwiderruflichen Rauswurf aus dem Forum führen!


P.S.: Genetische Daten belegen gut die Migrationsherkunft der deutschen Wölfe und zeigen, dass es entweder keine Auswilderungen gegeben hat, oder dass zumindest keine zur heutigen Verbreitung der Wölfe in Deutschland beigetragen haben.
Alles andere sind urban legends.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Dr. Andreas Grasmüller seinerzeit auf die Behörden gewartet hätte, gäbe es immer noch keine Biber in Deutschland.
 
Wenn der Dr. Andreas Grasmüller seinerzeit auf die Behörden gewartet hätte, gäbe es immer noch keine Biber in Deutschland.

Du hältst die Privat-Auswilderung also für eine super Idee trotz nicht unwahrscheinlicher Kosten durch Schäden und Geldstrafen? Passt vom Intellekt zu den Äußerungen deiner Fußzeile.


Zum Wiedehopf allgemein: Man muss zur Klärung der Sinnhaftigkeit so einer Maßnahme erst einmal hinterfragen, warum der Wiedehopf bei Dortmund nicht bzw. nicht mehr vorkommt. Liegt es an Bejagung, Klima, Fehlen von Nisthöhlen oder Nahrung? Ausgewilderte Individuen werden sich, wenn diese Faktoren nicht passen, dort nicht etablieren können.

Gerade habe ich gelesen, dass die nächste Population gerade mal 100 Kilometer von Brechten entfernt ist. Wenn die Lebensraumqualität der Brechtener Niederung zum Wiedehopf passt, ist es nur noch eine Frage weniger Jahre, bis sie sich wieder bei euch von selbst ansiedeln, denn die Population ist - auch wegen des milden Klimas - im Wachstum. Eine Ausdehnung nach Norden ist seit Jahren im Gange. Entsprechend ist ein Wiederansiedeln in diesem Fall nicht wirklich sinnvoll, denn entweder ist der Lebensraum geeignet und die wilden stehen bald vor eurer Tür - oder die ausgesetzten wandern ab oder sterben.

Auswilderungsprojekte, an denen ich als Helfer beteiligt war, galten der Ansiedelung von heimischen Arten, die vom Menschen ausgerottet wurden, etwa dem Europäischen Nerz. Dabei war Auswilderungsgebiet gezielt das Gebiet, wo die Art ihre letzte bekannte Population hatte und der Mink noch nicht vorkam (Steinhuder Meer). Zuchttiere kamen aus Spanien und Russland, in Mitteleuropa gab es keine Bestände mehr. Mehrere Organisationen und zig dutzend Freiwillige halten mit - es war trotzdem nicht einfach! Gerade bei Fluchttieren kann man nicht einfach den Käfig aufmachen. Es braucht große Volierenanlagen, Gewöhnung an natürliche Futtertiere etc etc.
 
Wenn der Dr. Andreas Grasmüller seinerzeit auf die Behörden gewartet hätte, gäbe es immer noch keine Biber in Deutschland.

Zufällig kannte ich den persönlich.
Und als Person habe ich keine besonders hohe Wertschätzung für ihn. Dem ging es immer mehr um Aussenwirkung als um die Sache.
 
So groß scheint sein Interesse auch nicht zu sein. Dieser Heinrich hat am Samstag um 15 Uhr die frage gestellt und ist seit dem nicht wieder online gewesen.
Gruß
Terra
 
Dann warten wir mal auf die ersten Auswilderungsprojekte des Berliner Wappentieres im Grunewald :D
 
Thema: Wiedehopf züchten und wieder ansiedeln

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