Um diese an Schadenfreude grenzende Reaktion mal etwas zu relativieren: die Dohle könnte genau so gut tot sein. Die Möglichkeiten muss ich ja wohl nicht aufzählen. Beginnt bei "A" wie "Auto" und endet bei "Z" wie "Zwist mit Krähen".
Ich möchte zu dieser Diskussion nur mal eines beitragen, was mich wirklich ganz extrem nervt.
Viele Vogelbesitzer (vor allem hier im Forum) verhalten sich so heuchlerisch und ignorant, dass es teilweise schwer zu ertragen ist.
Sicherlich ist für jeden Vogel zu hoffen, das er von Menschen aufgezogen bzw. gehalten wird, die dies gewissenhaft und selbstlos tun.
Und sicher ist auch, dass es für jeden Vogel natürlicher ist, mit Artgenossen im Freien zu leben, als innen mit Menschen.
Ebenfalls sicher ist, dass ein Vogel nicht einfach so der Natur entnommen werden sollte, nur damit sich ein Mensch daran erfreuen kann.
Aber das gilt für ALLE Vögel, also auch für Kanarien, Sittiche, Großsittiche und Papageien!
Viele Vogelhalter hier scheinen der Ansicht zu sein, ein einheimischer Vogel gehört nach draußen (weil Haltung kann ja nicht artgerecht sein) aber dass man hier die exotischsten Vögel kaufen, halten und züchten darf, empfinden scheinbar alle als normal.
Es wäre eigentlich viel "normaler" wenn man Vögel halten und züchten würde, die in den jeweiligen geographischen Breiten nativ sind. Aber das scheinen viele aufgrund von Tierschutzbestimmungen als Tabu zu empfinden. Wie absolut unlogisch, kontraproduktiv, hirnrissig und schildbürgerhaft dies Bestimmungen in ihrer Implementierung teilweise sind, brauche ich glaube ich auch nicht näher erläutern.
Ich wiederhole was ich zuvor sagte: Wildentnahme und falsche Haltung sind nicht o.k.. Aber ich empfinde es ebenfalls als Unverschämtheit, wie teileweise Menschen kriminalisiert werden, nur weil sie einheimische Vögel halten (wollen).
Biologisch gesehen ist es das größere Verbrechen, was man überzüchteten Arten wie Wellensittichen antut. Nur weil sich exotische Vögel aus kolonialer Wichtigtuerei vor langer Zeit als bevorzugte Zuchtarten durchgesetzt haben, hat kein Vogelhalter das Recht, mit dem Finger auf einen anderen zu zeigen, nur weil dieser sich mehr zu einheimischen Vögeln hingezogen fühlt.
Auch die - allein schon vom Gesetzgeber her unterschiedlichen Ansprüche an "artgerechte" Haltung sind lachhaft. Da kann so manch Single-Welli in seinem Mini-
Volieren/Ferplast:::238_239.html"]Ferplast[/URL] -Gefängnis mit 20 min Freiflug pro Tag nur neidisch gucken.
Legendär ist für mich eine Diskussion aus einem anderen Forum. Jemand erkundigte sich gaaaanz zaghaft, ob es möglich bzw. erlaubt wäre, ich Deutschland eine Krähe zu halten, weil sein Sohn sich dies sehr wünsche. Als Antwort kam dann wortwörtlich: "Warum soetwas exotisches wie eine Krähe. Warum nicht einen Beo, der ist auch schwarz."
Man führe sich die ironische Dummheit dieser Aussage vor Augen.
MfG,
scmcg