K
Kai
Guest
Hallo zusammen,
eigentlich halten wir nur Sittiche (von einer kleinen Agapornieden-Gruppe über Nymphensittiche, etc. bis zum Schildsittich). Nun sind wir letzten Donnerstag Abend quasi wie die Jungfrau zum Kinde zu einem Gelbwangenkakadu gekommen. Er ist männlich, Alter unbekannt und heißt Hugo. Er kommt aus einem Tierheim, wo er in einer doch für Großpapageienverhältnisse recht tristen Umgebung gehalten wurde. Er hatte dort zwar, was für Tierheime doch eher selten ist, riesigen Platz, aber weder Partner noch in irgendeiner Form Fürsprache vom Pflegepersonal. Da er jegliche Gesellschaft mit anderen seinesgleichen ablehnte, war er dort ziemlich alleine (es wurde uns gesagt, das er zu anderen Kakadus dazugesetzt wurde, aber seinerseits keine Kontaktaufnahme oder ähnliches passierte, dann ist er von einem anderen Männchen verletzt worden, seine Schnabelspitze wurde abgebissen, und er bekam seine eigene Voliere). Er ist extremst Menschenbezogen. Seine Vorgeschichte ist unbekannt. Naja, da wir beide aktiv hier im Österreichischen Papageienschutz unterwegs sind, und nun die einmalige!!! (Vergabe nämlich normalerweise ausgeschlossen) Chance hatten Hugo dort mitzunehmen, haben wir nicht lange gezögert. Und eines gleich vorweg, uns liegt es nicht unbedingt nahe ihn zu behalten, aber wenn er bei uns ist, stehen die Chancen um ein vielfaches höher ihn zu vergesellschaften und evtl. einen Platz mit Großraumvoliere zu vermitteln (vielleicht auch bei uns, denn in ein bis zwei Jahren gibt’s bei uns im Garten einen 50-60 m² Voliere).
Da meine Frau derweil Urlaub hat und den ganzen Tag im Haus ist, haben wir Ihn in unserer Sittichvoliere (ca. 16m²) untergebracht. Alles in allem fühlt er sich dort sehr wohl, er hat gleich erstmal sein eigenes Futterbrett montiert bekommen und zwei neue Bäume angebracht, von denen er einen auch als seinen lieblingsplatz schon ausgesucht hat. Für die anderen Sittiche zeigt er überhaupt kein Interesse, er geht den größeren sogar aus dem weg. Nachts ist er außerhalb der Voliere im ca. 10m² großen Vorraum von dieser (ein 25²m Zimmer geteilt, einen kleinen Beobachtungsteil für uns und einen großen für die Vögel), da wir keine Zusammenstösse im dunklen riskieren wollen. Hugo ist, wie oben ja schon erwähnt, extremst Menschenbezogen. Wenn keiner im Vogelzimmer ist plappert er vor sich hin und ist sehr ruhig, hat bislang nur einmal einen Schreier gelassen, als im Vorzimmer der Staubsauger eingeschaltet wurde. Wenn einer von uns das Zimmer betritt, so fliegt er sofort zum Gitter und schaut uns zu, lässt sich füttern, hört genau hin, wenn man mit ihm redet und schaut sichtlich zufrieden aus. Wenn dann die Tür geöffnet wir und er zu uns darf, dann scheint sein Herz regelrecht zu springen und sofort wird meine Frau komplett vereinnahmt.
So, nun zu meinen Fragen.
Kann man es riskieren ihn auch unbeaufsichtigt bei den Sittichen zu lassen (wie gesagt, er ist komplett desinteressiert), z.B. wenn meine Frau auch wieder arbeiten gehen muß?
Kann seine zutiefste Zuneigung zum Menschen eine Vergesellschaftung/Verpaarung verhindern?
Wenn ja, kann diese Zuneigung irgendwie durchbrochen werden, sodass er Interesse an Artgenossen zeigt?
Wenn ich alleine das Vogelzimmer betrete kann ich mich dort frei bewegen (also auch füttern und putzen), entweder werde ich nicht beachtet, obwohl er mit mir „spricht“ und mir zuhört, oder er knabbert ein wenig an meinem Finger rum, lässt sich kurz kraulen um dann gleich wieder was anderes zu machen, wie z.B. sich putzen. Sind meine Frau und ich zusammen im Vogelzimmer, so kann sie keinen Schritt mehr ohne den Vogel tun, er verlangt ihre komplette aufmerksamkeit. Dann werde ich fixiert, der Körper und Kopf gesenkt und er fliegt mich an. Dann geht das gebeiße los und das tut verdammt weh. Kann man Hugo es irgendwie beibringen, das ich dann doch noch eine Stufe in der Hierarchie über Ihm stehe und er mich wenigstens nicht mehr angeht, wenn wir zu zweit im Zimmer sind? Denn mittlerweile habe ich einen Höllen Respekt vor ihm und trau mich nicht mehr ihn anzufassen.
So, nun vorerst die letzte Frage, sollte eine Vergesellschaftung/Verpaarung so schnell wie möglich erfolgen, oder sollte man noch warten, und ihn sich in seiner neuen Umgebung erstmal komplett einleben lassen und warten das er mit Dingen anfängt zu spielen und sich mit irgendwas von selber beschäftigt, denn das tut er bislang nicht, obwohl genügend Beschäftigung vorhanden ist?
Danke für Euer bemühen, sich das ganze durchzulesen, und schon mal vorweg für die Beantwortung der Fragen. In den nächsten Tagen wird ich dann Bilder haben und stell sie dann hier rein.
eigentlich halten wir nur Sittiche (von einer kleinen Agapornieden-Gruppe über Nymphensittiche, etc. bis zum Schildsittich). Nun sind wir letzten Donnerstag Abend quasi wie die Jungfrau zum Kinde zu einem Gelbwangenkakadu gekommen. Er ist männlich, Alter unbekannt und heißt Hugo. Er kommt aus einem Tierheim, wo er in einer doch für Großpapageienverhältnisse recht tristen Umgebung gehalten wurde. Er hatte dort zwar, was für Tierheime doch eher selten ist, riesigen Platz, aber weder Partner noch in irgendeiner Form Fürsprache vom Pflegepersonal. Da er jegliche Gesellschaft mit anderen seinesgleichen ablehnte, war er dort ziemlich alleine (es wurde uns gesagt, das er zu anderen Kakadus dazugesetzt wurde, aber seinerseits keine Kontaktaufnahme oder ähnliches passierte, dann ist er von einem anderen Männchen verletzt worden, seine Schnabelspitze wurde abgebissen, und er bekam seine eigene Voliere). Er ist extremst Menschenbezogen. Seine Vorgeschichte ist unbekannt. Naja, da wir beide aktiv hier im Österreichischen Papageienschutz unterwegs sind, und nun die einmalige!!! (Vergabe nämlich normalerweise ausgeschlossen) Chance hatten Hugo dort mitzunehmen, haben wir nicht lange gezögert. Und eines gleich vorweg, uns liegt es nicht unbedingt nahe ihn zu behalten, aber wenn er bei uns ist, stehen die Chancen um ein vielfaches höher ihn zu vergesellschaften und evtl. einen Platz mit Großraumvoliere zu vermitteln (vielleicht auch bei uns, denn in ein bis zwei Jahren gibt’s bei uns im Garten einen 50-60 m² Voliere).
Da meine Frau derweil Urlaub hat und den ganzen Tag im Haus ist, haben wir Ihn in unserer Sittichvoliere (ca. 16m²) untergebracht. Alles in allem fühlt er sich dort sehr wohl, er hat gleich erstmal sein eigenes Futterbrett montiert bekommen und zwei neue Bäume angebracht, von denen er einen auch als seinen lieblingsplatz schon ausgesucht hat. Für die anderen Sittiche zeigt er überhaupt kein Interesse, er geht den größeren sogar aus dem weg. Nachts ist er außerhalb der Voliere im ca. 10m² großen Vorraum von dieser (ein 25²m Zimmer geteilt, einen kleinen Beobachtungsteil für uns und einen großen für die Vögel), da wir keine Zusammenstösse im dunklen riskieren wollen. Hugo ist, wie oben ja schon erwähnt, extremst Menschenbezogen. Wenn keiner im Vogelzimmer ist plappert er vor sich hin und ist sehr ruhig, hat bislang nur einmal einen Schreier gelassen, als im Vorzimmer der Staubsauger eingeschaltet wurde. Wenn einer von uns das Zimmer betritt, so fliegt er sofort zum Gitter und schaut uns zu, lässt sich füttern, hört genau hin, wenn man mit ihm redet und schaut sichtlich zufrieden aus. Wenn dann die Tür geöffnet wir und er zu uns darf, dann scheint sein Herz regelrecht zu springen und sofort wird meine Frau komplett vereinnahmt.
So, nun zu meinen Fragen.
Kann man es riskieren ihn auch unbeaufsichtigt bei den Sittichen zu lassen (wie gesagt, er ist komplett desinteressiert), z.B. wenn meine Frau auch wieder arbeiten gehen muß?
Kann seine zutiefste Zuneigung zum Menschen eine Vergesellschaftung/Verpaarung verhindern?
Wenn ja, kann diese Zuneigung irgendwie durchbrochen werden, sodass er Interesse an Artgenossen zeigt?
Wenn ich alleine das Vogelzimmer betrete kann ich mich dort frei bewegen (also auch füttern und putzen), entweder werde ich nicht beachtet, obwohl er mit mir „spricht“ und mir zuhört, oder er knabbert ein wenig an meinem Finger rum, lässt sich kurz kraulen um dann gleich wieder was anderes zu machen, wie z.B. sich putzen. Sind meine Frau und ich zusammen im Vogelzimmer, so kann sie keinen Schritt mehr ohne den Vogel tun, er verlangt ihre komplette aufmerksamkeit. Dann werde ich fixiert, der Körper und Kopf gesenkt und er fliegt mich an. Dann geht das gebeiße los und das tut verdammt weh. Kann man Hugo es irgendwie beibringen, das ich dann doch noch eine Stufe in der Hierarchie über Ihm stehe und er mich wenigstens nicht mehr angeht, wenn wir zu zweit im Zimmer sind? Denn mittlerweile habe ich einen Höllen Respekt vor ihm und trau mich nicht mehr ihn anzufassen.
So, nun vorerst die letzte Frage, sollte eine Vergesellschaftung/Verpaarung so schnell wie möglich erfolgen, oder sollte man noch warten, und ihn sich in seiner neuen Umgebung erstmal komplett einleben lassen und warten das er mit Dingen anfängt zu spielen und sich mit irgendwas von selber beschäftigt, denn das tut er bislang nicht, obwohl genügend Beschäftigung vorhanden ist?
Danke für Euer bemühen, sich das ganze durchzulesen, und schon mal vorweg für die Beantwortung der Fragen. In den nächsten Tagen wird ich dann Bilder haben und stell sie dann hier rein.