Sind Stadttauben "Freiwild"?

Diskutiere Sind Stadttauben "Freiwild"? im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Ein Jäger und Falkner meint, eine ganz perfide Tour fahren zu können: Weil Stadttauben "herrenlos" sind, meint er, er könne sie einfangen...
Moin Almut,

Bitte, Michi (und Ludger ?) - in welcher Verordnung steht, daß Brieftauben vom Verzehr ausgeschlossen sind ? Lerne ja gerne dazu.

wahrscheinlich wird hier auf den § 60 AMG (Arzneimittelgetz) abgestellt, dem zufolge Brieftauben als Heimtiere eingestuft werden, sofern sie nicht ausdrücklich zum Verzehr bestimmt sind.
Wären sie als Masttiere eingestuft worden, wäre die Behandlung von Brieftauben gegen Krankheiten sicherlich erschwert worden.


Viele Grüße

Heinrich


Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln (Arzneimittelgesetz - AMG)
§ 60 Heimtiere
Arzneimittelgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 12. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3394), das zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom 28. September 2009 (BGBl. I S. 3172, (3578)) geändert worden ist

(1) Auf Arzneimittel, die ausschließlich zur Anwendung bei Zierfischen, Zier- oder Singvögeln, Brieftauben, Terrarientieren, Kleinnagern, Frettchen oder nicht der Gewinnung von Lebensmitteln dienenden Kaninchen bestimmt und für den Verkehr außerhalb der Apotheken zugelassen sind, finden die Vorschriften der §§ 21 bis 39d und 50 keine Anwendung.

(2) Die Vorschriften über die Herstellung von Arzneimitteln finden mit der Maßgabe Anwendung, dass der Nachweis einer zweijährigen praktischen Tätigkeit nach § 15 Abs. 1 entfällt.

(3) Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wird ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technonlogie und dem Bundesministerium durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Vorschriften über die Zulassung auf Arzneimittel für die in Absatz 1 genannten Tiere auszudehnen, soweit es geboten ist, um eine unmittelbare oder mittelbare Gefährdung der Gesundheit von Mensch oder Tier zu verhüten.

(4) Die zuständige Behörde kann Ausnahmen von § 43 Abs. 5 Satz 1 zulassen, soweit es sich um die Arzneimittelversorgung der in Absatz 1 genannten Tiere handelt.
 
@ paloma: ich denke wie du, dass es sich bei den tauben beim landwirten ehr weniger um stadttauben handelt, und wenn doch, sind diese wie andere tauben zu behandeln, was die jagdzeiten betrifft.

lg Plym
 
...sofern sie nicht ausdrücklich zum Verzehr bestimmt sind.
Danke, Heinrich. Genau das meinte ich: das heißt ja nicht, daß man Brieftauben generell überhaupt nicht zum Verzehr vorsehen kann. Bleibt noch die Frage, welcher (vernünftige) Tötungsgrund dann herangezogen wird, wenn Verzehr für die meisten Brieftaubenzüchter (etwa wegen der zahlreichen Medikamente ?) nicht in Betracht kommt ?
 
Bleibt noch die Frage, welcher (vernünftige) Tötungsgrund dann herangezogen wird, wenn Verzehr für die meisten Brieftaubenzüchter (etwa wegen der zahlreichen Medikamente ?) nicht in Betracht kommt ?

Vernünftiger Tötungsgrund?
Jedenfalls keiner, der dem Tierschutzgesetz gerecht wird. Sich verflogen zu haben und "zu spät" zu kommen, ist wohl keiner. Wird Zeit, dass das Töten gesunder (sowohl Rasse- als auch Brief-)Tauben als das eingestuft wird, was es ist, nämlich tierschutzrelevant.


---------------------------------------------
Zitat: kannst du überhaupt nicht beurteilen - Dagmar H.
 
Also zur Frage nach der Stadt, die Kreisstadt ist Coesfeld, die zugehörige Gemeinde, um die es geht, Nottuln-Appelhülsen.

Alles sehr ländlich und gar nicht bereit, auf die "Schädlinge" einzugehen. Und ja, hier auf dem Land wird geschossen...
 
Sagt mal, Leute, findet ihr nicht auch, das daß hier langsam zum kleinlichen Affentanz gerät?

Der klare Lösungsvorschlag für den Bauern ist da, wenn er das so handhabt, hat er die Tauben... Und wenn er sie hat, dann soll er sie sich meinetwegen in den Topf hauen, umsiedeln oder sich 'nen Taubenschlag einrichten, so daß er langfristig davon profitieren kann...
Ländliche Zuchttaubenabkömmlinge sollten ja mithin "gesünder" sein als städtische, und von daher sollte dem Verzehr nichts im Wege stehen, wenn der Bauer denn will, und eine Nutztierzucht lässt sich aus denen auch etablieren...

Und Zuchttaubenabkömmlinge sind es, denn Ringeltauben gehen nicht freiwillig in Gebäude, und selbst Türkentauben sollten doch eher den freien Himmel vorziehen, wenngleich die ohne weiteres in leicht zugängliche Gebäude hineingehen, um zu fressen...

Wundert sich denn hier einer, wenn die betroffenen Leute schnelle und radikale Lösungen bevorzugen, bevor sie tagelang ziellos herum diskutieren, wo am Ende doch nichts herauskommt außer heisse Luft?

Leute, seht ein, dass der Tod zum Leben dazu gehört, und nicht immer alles aus rosaroten Wolken besteht und sich so lösen lässt, wie man es am liebsten hätte.
Die Natur tötet grausam, oft langsam, skrupellos und ohne Mitleid.
Wie lange liegt zB eine Taube lebend unter dem Habicht, bis sie an den Frasswunden stirbt (der Habicht und viele andere Beutegreifer warten beileibe nicht immer, bis die Beute tot ist...)?
Und was passiert, wenn der Mensch kommt? Der macht es als Sachkundiger schnell, und die Sache ist in Sekunden ausgestanden.

Gibt es keine andere Lösung (Taubenschlag auf dem Hof, Umsiedlung in einen Schlag/ eine Kolonie) dann habt ihr zu akzeptieren, das es manchmal nur einen Weg gibt! Die Beweggründe mögen peinlich sein, aber leider werdet ihr das nicht ändern können, vor allem auf dem Lande!

Grüße, Andreas
 
paloma, stadttauben haben keine jagdzeiten, das stimmt. deswegen dürfen sie das ganze jahr beschossen werden, zumindest außerstadtlich, da sie keine einschränkung haben.
sie stehen nicht unter schutz, und sind somit "frei" zu schießen.

lg Plym
 
Sagt mal, Leute, findet ihr nicht auch, das daß hier langsam zum kleinlichen Affentanz gerät?
Ja, das finde ich auch, und zwar veranstalten das Affentheater diejenigen, die unbedingt weiterhin Tötungsberechtigungen für Stadttauben herbeikonstruieren wollen, obwohl es gute Gründe dafür gibt, warum es nur auf behördliche Anordnung zulässig ist.
Wundert sich denn hier einer, wenn die betroffenen Leute schnelle und radikale Lösungen bevorzugen…
Mich wundert gar nichts, aber was Leute machen (wollen) und was sie dürfen (sollten), sind immer noch zweierlei.
Leute, seht ein, dass der Tod zum Leben dazu gehört…
… und dass Brieftauben vom Verzehr ausgeschlossen seien (bzw. immer solche Medikament brauchen, dass sie auszuschließen sind) ? Wie soll ich das nun noch verstehen ?
...ehr weniger um stadttauben handelt, und wenn doch, sind diese wie andere tauben zu behandeln, was die jagdzeiten betrifft.
Nein, da Stadttauben nicht dem Jagdrecht unterliegen, sind sie auch nicht analog zu jagdbaren Tauben zu behandeln. Würde auch keinen Sinn ergeben, da sie eine andere (ganzjährige) Brutzeit haben. Auch Jagdzeiten haben nämlich einen Grund.
Das Abschießen verwilderter Haustauben zum Schutz der Bevölkerung vor Krankheitserregern und historischer Gebäude vor der Beschädigung durch Taubenkot ist keine Jagdausübung;…http://www.idur.de/html/ordnungsrecht.html

Die Beweggründe mögen peinlich sein,…
In der Tat. Anstatt sich weiterhin auf „einen Weg“ zu versteifen, könnte man etwas intelligentere Vorschläge erwarten.
 
ich finde, wir sollten es mal dabei belassen.
wir haben hier zwei parteien, die auf ihren standpunkten beharren, vlt., weil die einen auf dem land wohnen, und andere ansichten haben, als die städter.
aber, vogelklappe, die leute, die die tötungsvorschläge herbringen, werden von anderen provoziert, diese hervor zu bringen.

lg Plym
 
Provoziert gesehen habe ich mich nicht, die Sache ist nur die...
Ich habe die prägenden ersten drei Kindheitsjahre auf dem Lande verbracht, und bin heute noch Landmensch, wenngleich mit gewissen Zivilisationserscheinungen...

Meine Einstellung zur Sache ist nun diese:
- Sind die Tauben lebend aus der Scheune zu holen und in einem Schlag an-, oder umzusiedeln, dann ist es gut!

- Besteht so eine Möglichkeit ohne erheblichen Aufwand nicht (wozu auch 300 km Fahrt gehören, um die Tauben fliegen zu lassen. Damit verlagert man die Sache zudem nur...), dann tja, sehe ich auch keine Einwände, die Tauben zu töten und zu konsumieren, und wenn der Bauer nicht will, sie wenigstens für den sicherlich vorhandenen Hund zu kochen...

Meine Einstellung: So wenig Tod wie möglich, aber wenn nötig, ok, dann aber nicht umsonst, und vor allem nicht nach Lust und Laune oder aus dem Stehgreif!

Grüße, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
paloma, stadttauben haben keine jagdzeiten, das stimmt. deswegen dürfen sie das ganze jahr beschossen werden, zumindest außerstadtlich, da sie keine einschränkung haben.
sie stehen nicht unter schutz, und sind somit "frei" zu schießen.

lg Plym

Das wäre ja mal ne krasse Sache, wenn man alles schießen dürfte, für das es keine Jagdzeiten gibt und auch nicht unter Schutz stehen :+schimpf
 
Ich und Städter ? 8o
...tja, sehe ich auch keine Einwände, die Tauben zu töten...
Du nicht, aber der Gesetzgeber, und daran hat sich jeder zu halten.
...aber, vogelklappe, die leute, die die tötungsvorschläge herbringen, werden von anderen provoziert, diese hervor zu bringen.
Was (oder wen ?) meinst Du damit ? Etwa Wandterz ? Der provoziert doch höchstens das Gericht.
 
Bitte erwähnt doch nicht ständig daß die Diskussion beendet werden sollte auf Grund verschiedener Meinungen.

Ich kann dem viel gutes abgewinnen, erfahre Dinge die ich noch nicht wusste oder bedacht hab, und wir entwickeln uns alle irgendwie weiter dadurch. Wenn jmd einwendet, das wäre nicht so : es bleibt ja ihm selbst überlassen der Diskussion fern zu bleiben.

Wir streben eine (möglichst) Tierschutzgerechte Lösung an. Wir bevorzugen NICHT wie manch andere den einfacheren Weg um uns "Leid" zu ersparen um es anderen (den Tieren) aufzutragen.

Das hat nichts mit rose Wölkchen zu tun, sondern mit Mitgefühl für andere Lebewesen.

ich bin stolz drauf und habe ein gutes Gewissen dabei, mein Möglichstes zu tun um Schwächeren zu helfen und ihnen nicht zu schaden. Dazu nehm ich auch gern die oft etwas überflüssigen Kommentare hier hin ;-). Dazu gebe ich auch gerne etwas her, damit es anderen auch gut geht.

Eben gerade weil Tiere uns unterstellt sind, dürfen wir nicht alles mit ihnen tun, was wir möchten.

Freiwild?
Natürlich bin ich nicht einverstanden damit, daß Tiere geschossen werden dürfen, egal ob zu bestimmten Zeiten oder generell.
Mir ist klar, daß es durch Gesetze erlaubt ist und dass es immer Menschen geben wird, die von der Erlaubnis gebrauch machen.
Solche Diskussionen können aber auch solche Mitleser nachdenklich stimmen, evtl sogar umstimmen.

Warum Tiere töten, die man garnicht zum überleben braucht?

"die Tauben gefährden die Gesundheit des Menschen"
na-und? Der Mensch gefährdet auch die Gesundheit der Tauben :zwinker:

Sind wir besser/ wichtiger als die Tiere?
 
Warum Tiere töten, die man garnicht zum überleben braucht?

Sagen wir es mal so rum... Muss ich mich deshalb anpassen, und anonymes Fleisch aus dem Supermarkt fressen?
Klar braucht man die Wildtiere nicht zum Überleben, es gibt ja das Heil der Massentierhaltung... Wenn ich nun aber keinen Bock auf Massentierhaltungsschit habe, den ICH nicht zum Überleben gebrauchen will?
Und wenn ich kein Mensch bin, der nur von Grünzeug, oder schlimmer noch, Tofu leben will?

Sind wir besser/ wichtiger als die Tiere?

Nö, meiner Ansicht nach gleichgestellt. Und haben damit auch das Recht, Tierbestände zu nutzen, wie es jeder andere Beutegreifer tut (welche wir als opportunistische Allesfresser auch sind)...

Wenn ich Tiere töte, dann nutze ich diese auch möglichst zu meiner Ernährung, und kann somit auf Massentierhaltungsmist verzichten...

Vielleicht das Ganze auch mal von der Seite sehen, und nicht immer denken, alle die Tiere töten, haben automatisch 'ne Beule in der Hose, wenn ich das mal so sagen darf (oh, es gibt sicherlich viele von der Sorte, zu denen ich aber ganz sicher nicht gehöre)...

Grüße, Andreas
 
Zitat: " Sind wir besser/ wichtiger als die Tiere?" Zitatende

Eindeutig Ja!!!!! Ich möchte nicht mit einer Stadttaube oder einem anderen Tier eine glückliche menschliche Beziehung führen. Ich bin ein Mensch und werde auf immer andere Menschen lieben, verehren,ggfs pflegen und bemenschen.
Ich werde auch für Menschen mehr Einsatz zeigen als für Tiere, weil es meine eigene Art (biologisch ist).

Ich habe seit meiner Kindheit (40 Jahre?? oder so) Kontakt zu Kuscheltieren, Stall-und Wildtieren durch Privathaltung, Kontakte zu Jägern, Landwirten, zoologischen Gärten und Anderen. Ich ziehe Schlachtgeflügel, achte und pflege meine Tauben, habe nachweisbar vielen Tierschutztieren geholfen,oft mit Hilfe von staatlichen Stellen und Ärzten( im Notfall habe ich auch Humanmediziner gebeten....)

Aber Das geht zu weit, auch ein Vogelforum hat bitte den Menschen zu achten, hier lesen, denken, schreiben und fühlen Menschen, keine Tiere.

Keine Löwe, keine Stadttaube, kein Tier hat jemals einen Menschenschutzverein gegründet.

Natürlich hat der Mensch Verantwortung für die Schöpfung und dafür kämpfe ich in meinem Rahmen.
Aber das geht wie gesagt zu weit.........

Ich bitte um löschen meines Accounts wenn diese meine Worte mal wieder zu deutlich waren.
 
Sind wir besser/ wichtiger als die Tiere?
Mit Tieren meinst du vermutlich Wirbeltiere? Wenn ja:
Sind Wirbeltiere besser/wichtiger als Insekten, Schnecken, Würmer und ähnliche?
Sind Tiere besser/wichtiger als Pflanzen?
Falls deine Antwort auf die Fragen "ja" lautet: Für wen oder was sind sie wichtiger? Falls Nein, warum macht man um ihren Tod, die zertretene Schnecke, den plattgetretenen Grashalm, nicht einen solchen Aufstand? Das sehe ich als die große Unlogik der Tierethiker an, weshalb ich sie (diese Art von Ethik) nicht nur für weltfremd, sondern auch für naturwidrig halte.

Für mich sind sie alle, Wirbeltiere wie Krabbeltiere wie Pflanzen, gleich wichtig für das Leben als Ganzes auf der Erde. Sie haben alle ihre Funktion und eines dient dem anderen als Nahrung, wobei einige es geschafft haben, am Ende der Nahrungskette zu stehen, andere es geschafft haben, ihren Lebensraum auf Kosten anderer, die nicht Nahrung sind, zu verändern oder zu dominieren.
Der Mensch, als geistig höchstentwickeltes Wirbeltier, macht da keine Ausnahme.

Ich mag auch kein Tier leiden sehen, dennoch erschlage ich die Mücke, weil sie mir Schaden zufügt, setze aber die Spinne nach draußen. Heißt im Klartext, ich versuche, das zu beseitigen, was meinen Lebensraum beeinträchtigt, wenns nicht anders geht, eben auch durch Töten.

Ich esse Fleisch, wie es die Menschen seit Jahrtausenden tun, also muss ich Tiere dafür töten, bzw. dies durch andere besorgen lassen, weil ich es selber nicht gelernt habe.

Tiere und ihre Produkte (Milch, Eier) zu nutzen, Tiere fachgerecht zu töten, um sie zu essen oder weil sie uns schaden, empfinde ich als normal. Tiere zu quälen, ihnen Schmerz zufügen, das ist für mich unethisch.

Dies übertriebene um Himmels Willen bloß kein Tier töten erscheint mir als eine Ausgeburt einer übersättigten und gelangweilten Gesellschaft. Auf solche Ideen wäre in meiner Kindheit und Jugend sicherlich keiner gekommen.
 
Mir ging es auch eher um das bewußte Leidenlassen der Stadttauben, wenn man zum Thema zurückkommen darf. :o
 
Thema: Sind Stadttauben "Freiwild"?

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