Über Vogelhaltung und die Ethik

Diskutiere Über Vogelhaltung und die Ethik im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Guten Abend, Ich habe mir die letzten Tage viele Gedanken darüber gemacht, und zwar speziell über die Haltung von Vögeln. Ich hatte in der...
und es geht wieder genau darauf hinnaus wie es immer war. Die bösen Züchter die Ihre Vögel in zu kleinen Käfigen halten und nur an den Profit denken. Was ich nicht verstehe ist - wenn ich Kenntniss davon habe das Vögel schlecht gehalten werden. Schmutz und wenig Licht ,kranke Vögel denen man den Hals umdreht , dann frage ich mich warum zum Teufel zeige ich solche bösen Züchter oder Halter nicht an ??? Es gibt für uns ehrlichen Züchter keine Billigvögel. Zebrafinkenzüchter halten und züchten ihre Vögel mit der gleichen Hingabe wie Kanarienzüchter oder Wellensittichzüchter.Nur wenn so gehandelt wird .kann man die Bösen unter den Züchtern ausschalten. Auch ich bin nach wie vor für Zuchtgenehmigungen und Sachkundenachweisen.
 
Heinrich, hätte auch nichts dagegen.
Und ja nicht falsch verstehen. Verantwortliche Vogelhalter wissen auch, wie sie ihre Vögel unterbringen und versorgen müssen (egal welche Art).
 
Eine wirklich interessante und erhellende Diskussion, die hier losgetreten ist. Ich habe hier Einiges gelernt, auch was Züchter angeht, vor allem worauf zu achten ist.
Ich bin aber auch überrascht über den Zuspruch, und habe auch von der Gegenseite Einiges gelernt. Im Grunde ist das doch ähnlich wie bei der Hundezucht, nur dass man in Deutschland keine Tiere im nächsten Supermarkt bekommt, sondern eine dafür vorgesehene Zucht betreiben muss. Auch dort gibt es viele Tragödien von Hunden als Geschenk, die dann an Raststätten oder im Wald angebunden werden, weil das Herrchen keine Lust oder Zeit mehr auf sie hat. Bis jetzt habe ich zum Glück von keinen Fällen gehört/gelesen, in denen man Vögel freiwillig aus dem Fenster hat fliegen lassen, weil sie Einem zu blöd waren. Die entflogenen Vögel sind ja schon traurig genug.

ich für meinen Teil habe meine Nymphensittiche heute an erfahrene Halter abgegeben, mit einem Haus, das eindeutig größer ist als meine Bude, und Hennen, damit die Vögel wieder näher bei Ihresgleichen sind.

Was mich jedoch wurmt ist, dass sich hier Züchter darüber beschweren, dass ich sie angeblich über einen Kamm schere, und sie pauschal als unmenschlich, oder geldgierig bezeichnet habe. Das ist jedoch nicht wahr, und ich verstehe auch nicht, wie sich ein Züchter darüber beschweren kann, wenn ich über Missstände in der Zucht klage.
Als ich meine Nymphensittiche abgeben wollte, meldete sich ein - ich nenne ihn mal Vogelbesitzer, um jetzt weder Züchter, noch Halter wieder zu triggern - der erstmal so unverschämt war, mir anzubieten, meine Nymphensittiche für "schöne Wellensittiche" einzutauschen. Ich weiß nicht, was bei Anzeigen, die Informationen geben wie "ich suche einen erfahrenen Sittichhalter" und "mir liegt das Wohl der Sittiche an erster Stelle" nicht verständlich ist. Wenn man mir mit Tiertausch schon kommt, hat das für mich was pathologisches! Als er mir dann Fotos von seinen Sittichen zeigte, waren diese in einem merklich dunklen Raum mit 24/7 Glühbirnenbeleuchtung eingekerkert, und er hat Schrauben durch Äste gebohrt, weiß Gott warum. Er hielt auch noch andere Tiere, und ich nehme mal an, dass das entweder ein Schuppen oder ein Keller war. Ihm über das Internet den Hals umdrehen geht leider nicht, wenn ich so eine salopp bildliche Sprache verwenden darf.

Meine Wellensittiche erhielten wir damals von diversen Züchtern. Einer funktionierte einen Großtierstall zu einer Art Zuchtstall um, wo massig Voliere mit Vögeln in bis zu 2-stelligen Bereich pro Volier untergebracht waren. Die saßen reihenweise nebeneinander auf den Sitzstangen, und mich hat damals schon gewundert, was die denn für ein Leben haben müssen, außer nebeneinander zu sitzen und zu piepsen wird wohl leider kaum drin sein.
Ein anderer Züchter hielt Sittiche einer Außenvoliere. Er konnte die Vögel nicht einmal fangen, und hat in seiner Verzweiflung dann einen der Jüngeren geschnappt, der für gute Flüge noch nicht die Ausdauer hatte. Den konnte er dann natürlich packen und in eine Transportbox stecken.

Wenn ich solche Züchter gesehen habe, dann ist es ja klar, dass ich über die Haltung eher schockiert bin. Es ist ja auch eine Frage der Betrachtung und eigenen Erfahrung. Wenn ich bei Bekannten bisher lediglich Vögel sah, die in kleinen Käfigen sitzen, und die die Halter kein einziges mal fliegen lassen, oder anders Zeit mit ihnen verbringen, solltet ihr euch nicht wirklich wundern, dass ich in euren Augen voreilig urteile, und Vögel lieber Wildtiere sein lasse. Das geht jetzt bei Exoten natürlich überhaupt nicht, die könnten in den kalten Monaten hier nicht überleben.

Was hätte ich dafür gegeben, einen Züchter zu kennen, der, wie ihr, seine Vögel mit so einer Leidenschaft aufgezogen hat, und meinen Eltern und mir erklärt hätte, was für einen Blödsinn wir machen? Nur leider zeigt sich immer wieder, dass Züchter, die auch nur in Ansätzen die Bedürfnisse ihrer Vögel ernst nehmen, mal wieder am anderen Ende der Welt leben, und ich werde mir nicht wieder eine 90 minütige Fahrt antun, mit Tieren in einer kleinen Box, ohne zu wissen, ob die jeden Moment wegen dem Stress umkommen! Ich weiß jetzt jedenfalls, dass ich auch hier lieber auf mein Bauchgefühl hören sollte, anstatt mir von meinen Mitmenschen alles kleinreden zu lassen.

Das mag jetzt für einige unfair klingen, aber meines Erachtens zeigt der Umstand, dass es massig Menschen gibt, die ihre Vögel falsch halten, und sie die Tiere hinterhergeschmissen bekommen doch eher, dass dieses Problem noch immer stark präsent ist und es angegangen werden muss. Natürlich kann der Züchter nicht jeden Haushalt kontrollieren, und wenn er jemandem völlig Inkompetenten und Unmenschlichen Sittiche beschert, dann kann er für das Schicksal der Vögel am Ende auch nichts. Aber es muss ja eine Möglichkeit geben, Interessenten und tatsächliche Halter über ihre Fehler zu unterrichten. Wenn auch für einen kleinen Teil, so habe ich es die letzten Wochen geschafft, vor allem meine Verwandten und Freunde darüber zu informieren, dass Vogelwünsche für sie nicht in Frage kommen, sollten sie nicht 24/7 Zeit für sie haben und mit enormem Platz bestückt sein. Für mich hat sich das Kapitel Vogelhaltung jedenfalls erledigt, und es ist auch schön zu lesen, dass beispielsweise Australien schon im 19. Jhd. den Export ihrer Vögel verboten hat.
 
Dabei weitem größte Problem dürfte die Sittich-und Papageienhaltung sein.
Diese Vögel sind psychisch allgemein eher empfindlich. Menschen sehen in ihnen oft Sozialpartner und behandeln sie dementsprechend.
Nun sind diese Vögel häufig sehr intelligent, haben ein reichhaltiges Gefühlsleben, enge Paarbindung und sie erreichen ein hohes Alter. Das macht sie für Menschen so interessant begünstigt aber auch psychische Probleme seitens des Vogels. Gar nicht wenige Arten sind auch Wildtiere und nicht domestiziert. Diese Tiere verzeihen in der Haltung keine Fehler, es ist aber sehr leicht, Fehler zu machen.

Ich habe noch nie einen Züchter getroffen, der für Geld züchtet, im Gegenteil. Die meisten stecken eine Menge Geld, Zeit und Mühen rein. Wenn es so weit kommt, dass man als Züchter Tiere in den Zoofachhandel gibt, hat man echt was falsch gemacht. Das macht auch keinen guten Eindruck bei Züchterkollegen. Die Züchter von Spitzschnäbeln (Cardueliden, Prachtfinken, Weichfresser) geben ihre Vögel größtenteils wieder an Züchter ab, da landet kaum ein Vogel beim Privathalter.
Die Haltung war und ist nicht überall optimal, aber der Großteil gibt sich da Mühe. Ich habe schon unglaubliche Anlagen gesehen, dagegen sehen Zoos ärmlich aus. Gerade für die Zucht der Weichfresser muss man oft diesen Aufwand betreiben.

Die Vögel, die bei uns in Zoofachketten zu verkaufen sind, stammen nicht von Züchtern, sondern von Menschen, die sie extra für den Verkauf in diesen Läden züchten.
Man sieht den Vögel auch an, dass sie "irgendwer" gezüchtet hat und ganz sicher niemand, der Ahnung davon hatte.

LG
 
@Boreas
Wie bist Du nur an solche Adressen gekommen ?
Hat Dich jemand gezwungen, dort Vögel mizunehmen ?
Vielleicht solltest Du mal einige Blicke in eine gute Fachzeitschrift werfen (z.B. "Gefiederte Welt"). Dort wirst Du dann auch mal Einblicke in "gute" Vogelhaltung bekommen. Auch wirst Du auf seriöse, ehrliche Züchter stossen.
Es geht eben nichts über Informationen, Recherche, Gespräche mit verschiedenen Haltern und Züchtern, BEVOR man sich erstmals einen Vogel kauft.

Und jetzt zu Australien :
Es ist richtig, dass aus Australien keine Tiere mehr ausgeführt werden. (Mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen).
Aber Du weisst schon, dass gleichzeitig jedes Jahr z.B. tausende Kakadus als Schädlinge
von Farmern legal erschossen, vergiftet oder sonstwie getötet werden ?????
 
@Boreas
Wie bist Du nur an solche Adressen gekommen ?
Hat Dich jemand gezwungen, dort Vögel mizunehmen ?
Vielleicht solltest Du mal einige Blicke in eine gute Fachzeitschrift werfen (z.B. "Gefiederte Welt"). Dort wirst Du dann auch mal Einblicke in "gute" Vogelhaltung bekommen. Auch wirst Du auf seriöse, ehrliche Züchter stossen.
Es geht eben nichts über Informationen, Recherche, Gespräche mit verschiedenen Haltern und Züchtern, BEVOR man sich erstmals einen Vogel kauft.

Und jetzt zu Australien :
Es ist richtig, dass aus Australien keine Tiere mehr ausgeführt werden. (Mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen).
Aber Du weisst schon, dass gleichzeitig jedes Jahr z.B. tausende Kakadus als Schädlinge
von Farmern legal erschossen, vergiftet oder sonstwie getötet werden ?????

Nein, das ist mir nicht bewusst. Eine Schande sowas, und ich verstehe nicht, warum die australische Regierung nichts dagegen unternimmt.

Ich habe lediglich von meinen Erfahrungen von vor über 10 Jahren erzählt, da war ich noch nicht mal 12, und meine Mutter hat mich da ein, zwei mal zu solchen Züchtern mitgenommen.
 
Aber Du weisst schon, dass gleichzeitig jedes Jahr z.B. tausende Kakadus als Schädlinge
von Farmern legal erschossen, vergiftet oder sonstwie getötet werden ?????
Mal vom eigentlichen Thema etwas ab.
Was ich dabei nicht verstehe ist, dass z.b meine Rosas dann hier unter Artenschutz stehen. Was schützt man denn da? Geht es darum in hiesigen Gefilden keinen Unfug damit zu treiben und deswgen stehen sie unter Schutz? Wenn ja, greift dieser Schutz effektiv mal garnicht. In Australien sind sie soweit ich weiß in manchen Landstrichen ganz offiziell zum Abschuss frei gegeben. Genauso wie Nacktaugenkakadus.
Ich verstehe einfach den Grund des Schutzstatus nicht. Weiß das vielleicht jemand?
 
In Australien musste man die Reißleine ziehen, weil man dort den Himmel leergefangen hat. Im Übrigen sind die Australier passionierte Vogelzücher und in vielen englischsprachigen Foren vertreten.

Ich weiß auch nicht, an welche Leute du da geraten bist. Nichtmal als ich in den 90ern meinen ersten Wellensittich bekam, gab es solche Zustände. Wegen der Prachtfinken war ich bei so vielen Züchtern zu Hause, manche hatten Vögel im Keller, im Hasenstall, im unverputzten Dachboden, im Gartenhaus. Das waren oft die schrägsten Behausungen, aber dass sich da die Vögel gestapelt haben oder andere Grauslichkeiten, das gab es einfach nicht.

Ein Züchter wird auch einem Privathalter, der irgendwelche Nymphensittiche hat, sicher keine "schönen Wellensittiche" zum Tausch anbieten.
Die Leute, die sich auf Anzeigenportalen tummeln sind leider zu einem großen Teil eher wunderlich, egal was man verkaufen will.
 
Marco auch ich verstehe manches nicht !
Mich macht ja auch schon seit Jahren wahnsinnig zornig, dass in Deutschland unsere Singvögel sehr streng (zurecht) geschützt sind, aber gleichzeitig noch immer in Italien, Frankreich, Malta, u.a. Rotkehlchen, Ortolane, Stare, Grasmücken, Finken und alle anderen Sänger weiter bejagt werden dürfen und massenweise, oft nur zum Spass, abgeschossen werden.
 
Ich hab solche Zustände auch schon live gesehen bzw sehen müssen. Ist zwar schon bestimmt 14 Jahre her, aber als junger Bub hat mich das echt geschockt. Es war bei einem größeren Händler. Der Garten war voller wunderschöner Weichfresseranlagen, mit Bachlauf durch, besetzt mit Bartmeisen, Kardinälen und was weiß ich. Das schien Privatvergnügen zu sein. Im Haus befanden sich auf einer Art Dachboden ein ganzer Schwung großer Zuchtboxen mit Bergen an importierten (vermute ich zur damaligen Zeit mal) Prachtfinken. Eigentlich suchte ich schöne Kanarien zu der Zeit, hab aber bei den Prachtfinken mal durchgeschaut. In einer Box saß ein Fink herum mit blutendem Auge und schlechter Allgemeinverfassung. Ich sage dem Händler Bescheid, dass da ein kranker Vogel sei. Der griff kurz entschlossen in den Käfig, packte das Vögelchen und warf es vor mir kommentarlos auf den Boden. Das hat mich damals wie heute echt geschockt.
Ich kenne auch einen aktuellen Fall von einem Züchter/ Vermehrer, der ähnlich haarsträubend ist. Das Ergebnis hockt bei mir herum und hat einen Schaden zwischen den Ohren.

Es passiert überall, ihr wisst es doch. Sicher beileibe nicht bei jedem, aber es gibt genug. Nicht umsonst gibt es so viele Vögel zur Abgabe, in mieser Haltung, nicht futterfeste HZs usw. Ich spreche hier expilizit von Papageien, Kanarien und ,,billigen" Prachtfinken. Weichfresser und Exoten würde ich mal kategorisch ausklammern.
Wenn man wissentlich einen Grünwangenrotschwanzsittich in Einzelhaft abgibt und wissentlich in einen Käfig, der wenig größer als ein Schuhkarton ist (keine Übertreibung) ist das eine Sauerei! Wenn man drei Wochen alte Kakaduküken an völlig ahnungslose Privatleute verkauft zur weitern Handaufzucht, ist das eine Sauerei! Und von den Papageienhaltern hier hat von diesem Züchter vermutlich jeder schonmal was gehört.
Dementsprechend ist das meiner Meinung nach kein Einzelfall und nichts außergewöhnliches. Es liegt mir fern gute und ehrenhafte Züchter zu verunglimpfen, ganz im Gegenteil, ich finde es eine Schande, dass solche Leute gute Züchter in ein schlechtes Licht rücken, da nicht jeder differenzieren kann und will.
 
....und ein anderer Gedankengang!
Befindlichkeiten beziehen sich immer auf das Wort „Züchter“.

Was ist ein Züchter? Jemand, der Vögel vermehrt?
Nein!
Vermehren heißt nicht züchten!
Ein Züchter hat ein bestimmtes Ziel vor Augen, ein Zuchtziel, Form, Farbe, Gestalt, Standard, Arterhaltung oder was auch immer.
Ein Züchter hat Zuchttiere, die wertvoll sind, weil diese aus einer Auslese entstanden sind und deren Vererbung erhalten bleiben muß. Ein Verlust dieser Zuchtiere kann einen Züchter zig Jahre in seinem Zuchtziel zurückwerfen.
Ein Züchter würde niemals Tiere aus einer Vermittlung, einer Anzeige im Tiermarkt aufnehmen, denn im Regelfall ist deren Entstehung und damit Vererbung nicht bekannt. Zusätzlich besteht für die eigenen Zuchttiere ein hohes gesundheitliches Risiko, aber wie gesagt, ein Züchter kann nicht irgendwelche Vögel aufnehmen oder gebrauchen.

Ein Züchter gibt natürlich auch Tiere ab, Tiere, die im Regelfall eben genau nicht dem Zuchtziel entsprechen. Ein Züchter kann sich aber keine schlechten Haltungsbedingungen erlauben, denn das zeigt jeder Vogel im Erscheinungsbild, im Gefieder. Solche Vögel lassen sich nicht prämieren oder ausstellen.
Deshalb immer etwas vorsichtig mit dem Wort Züchter umgehen!

Ich kann es auch auf andere Tiere übertragen. Hunde, welche unter erbärmlichsten Bedingungen im Ausland aufgezogen werden und wegen „Geiz ist geil“ von vielen Leuten dann hier wegen ein paar Euro Ersparnis aufgekauft werden, kommen nicht aus renommierten Zuchtstätten.

Hunde, mit Papieren aus renommierten deutschen Zuchten, kosten mehr Geld, aber da sind dann auch Verbände, die die Züchter beraten, kontrollieren und ja, auch überwachen. Kann man gutheißen oder eben auch nicht.

Tierelend gibt es und gab es immer schon, man muß es anprangern, wieder und wieder, zweifelsohne.
Aber man sollte sich auch mit der Materie befassen und erstmal überhaupt informieren.

Nicht den Zeigefinger erheben und Vermehrer, Tierquäler, Halter mit Verstand oder auch ohne Hirn mit Züchtern über einen Kamm scheren.

Schlechte Beispiele gibt es viele, aber gute Beispiele muß man auch nicht erwähnen, denn das interessiert kaum jemanden. Negativbeispiele sind für die meisten viel besser geeignet, ist viel interessanter!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht den Zeigefinger erheben und Vermehrer, Tierquäler, Halter mit Verstand oder auch ohne Hirn mit Züchtern über einen Kamm scheren.

Schlechte Beispiele gibt es viele, aber gute Beispiele muß man auch nicht erwähnen, denn das interessiert kaum jemanden. Negativbeispiele sind für die meisten viel besser geeignet, ist viel interessanter!

OK, das habe ich hier bis jetzt wirklich auch das erste mal gelesen. Das Wort Vermehrer habe ich in diesem Zusammenhang zuvor noch nie gehört, und ich dachte immer, jemand, der selbst Vögel hält, sie aufzieht, brüten lässt und dann verkauft, sei ein Züchter. Tut mir Leid deswegen.

Schlechte Beispiele sind nicht interessant, und ich habe darüber auch nicht geschrieben, weil ich unbedingt ein heißes Thema wollte, sondern weil ich etwas gegen solche Zustände tun möchte, und auch mein eigenes Denken und Wissen erweitern wollte. Warum sollte man den ganzen Tag darüber reden, wie toll und großartig alles ist, und die Friede Freude Eierkuchen Vögel bewundern, wenn es viele Vögel gibt, die dieses Glück nicht haben, und zwar weil sie irgendeiner Kreatur in die Hände gefallen sind?

In Kreisen von Hundefreunden ist es mittlerweile zum Trend geworden, Hunde lieber in Tierheimen zu adoptieren, anstatt Welpen zu kaufen. Da ist aber auch der Bezug des Laien anders. Laien interessieren sich in der Regel auch nicht dafür, einem Hund Kunststücke beizubringen, oder irgendwelche anderen Besonderheiten. Der denkt maximal an eine bestimmte Rasse, sucht sich dann ein gutes Angebot, und hat dann ein Tier, das ihm nach einer kleinen Eingewöhnungsphase nicht von der Seite weicht.

Bei Vögeln ist das anders. Es gibt natürlich Viele, die so bescheuert sind, und sie als Radioersatz wollen, also rein in einen kleinen Käfig, damit er die ganze Zeit dort sitzt und vor sich hinzwitschert, wenn überhaupt. Aber manche wollen ihnen auch sprechen beibringen, oder andere Kunststücke, oder einfach nur haben, weil sie so knuddelig aussehen. Und da fängt dann das ganze perverse Drumherum an.

Nun weiß ich natürlich nicht, was ich zukünftig tun kann, wenn mir wieder so eine Person begegnet, die mit ihren Tieren so umgeht. Ob man da gewisse Behörden einschalten kann, oder Verbände auf diesen aufmerksam machen soll.
Was habt ihr für Vorschläge? Bei seriösen Züchtern statt bei solchen miserablen Vermehrern zu kaufen ist ja klar, aber den Vermehrern sollten die Vögel ja auch irgendwie entzogen werden können. Werden die, ähnlich wie bei kranken Hunden, eingeschläfert? Gibt es da eine Art Notschlachtung? Können solche Tiere an Züchter vermittelt werden, oder gibt es Auffangstationen für sie, in denen sich um sie gekümmert wird?
Übrigens auch sehr interessant, wie man einen ganzen Bereich im Tierschutz von der Politik einfach ignoriert. Bis dahin scheinen Regulierungen und Verbote wohl noch nicht durchgedrungen sein. Da sind banalere Probleme derzeit wohl nach wie vor interessanter...

Und noch was - ich habe jetzt auch öfters gelesen, dass ihr Vögel, die unter solchen Umständen gelitten haben, wieder aufgepeppt habt. Könnt ihr vielleicht ein paar Erlebnisse teilen, damit ich mir ein Bild davon machen kann? Habt ihr es geschafft, dass sie euch zutraulich wurden, oder zumindest wieder mit anderen Vögeln vergesellschaftet werden konnten?
 
Wolfguwe, das Thema ZÜCHTER/VERMEHRER wurde hier im Forum vor einiger Zeit schon sehr ausführlich durchgekaut.
Aber Du hast Recht, Jemand der die "Wildform" erhält, ist eigentlich ein Vermehrer. Finde ich aber gut, bin selbst einer. Das Wort "Züchter" hat sich eben für alle eingebürgert.

Katastrophen, Unglücke, Skandale oder Verbrechen lassen sich schon immer besser "vermarkten", als das andere langweilige Leben. Meldungen über unser schönes Hobby interessiert die Allgemeinheit wenig. Enthüllungen über Missstände werden aber sofort überall
angeprangert (natürlich zurecht).
 
Können solche Tiere an Züchter vermittelt werden, oder gibt es Auffangstationen für sie, in denen sich um sie gekümmert wird?
Und genau da beißt sich die Katze in den Schwanz. Die beschlagnahmten Vögelchen müssen irgendwo unterkommen. Die Auffangstationen sei es privat oder staatlich unterstützt, sind über und übervoll, viele haben Aufnahmestops wegen Überfüllung und viele Stationen sind auch nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Da kommen die Vögel vom Regen in die Traufe.
Teils werden da behördlich auch Sachen veranlasst, wo man sich an den Kopf greift. Zum Beispiel die Auswilderung von ganz eindeutig ,,heimischen", und zu unrecht beschlagnahmten Kapuzenzeisigen in Wäldern des Kölner Umlandes.

Wobei sich die Zeiten da schon gebessert haben denke ich. Zu Zeiten des ungehemmten Imports von allen möglichen exotischen Vögeln lag weniger Augenmerk auf der Zucht. Es gab ja genug erschwinglichen Nachschub. Zum Beispiel bei Sonnenvögeln.
Diese Mentalität hat so mancher Art hier in Deutschland das Genick gebrochen. Auf die Zucht wurde zu Zeiten der Verfügbarkeit kein Augenmerk gelegt und als der Stopp kam, gabs keine Erfahrungswerte, ausreichend Zuchtvögel und die Preise stiegen astronomisch hoch. Heute gibt es von machen Arten vielleicht noch eine Hand voll, aber den Genpool ist zu klein für eine stabile Population.
 
Zuletzt bearbeitet:
Boreas - jetzt bist Du aber auf dem ganz falschen Holzweg !!!!!!!!

Vermehrer sind NICHT misserabel.
Vermehrer sind Leute, die die ihre Vögel in ihrer Wildform erhalten wollen. Und die Vögel deshalb meist möglichst artgerecht unterbringen und versorgen.

Züchter sind NICHT ZWANGSLÄUFIG seriös.
Züchter sind Leute, die versuchen Zuchtziele zu erreichen. Vögel durch Selection in Körpergrösse und Gestalt zu verändern. Mutationen zu züchten, z.B. um neue Farbschläge zu erhalten.

DIese Erklärung ist natürlich nur grob. Aber ich hoffe, Du verstehst was ich meine.
DIe erfahrenen Vogelhalter,-züchter,-vermehrer verzeihen mir hoffentlich, wenn ich mich jetzt irgendwie falsch ausgedrückt habe.
Züchter oder Vermehrer sind alles normalerweise rechtschaffende Leute, die ihre Vögel lieben.
Schwarze Schafe wirst Du aber in beiden Lagern finden.
 
@ Kapuzenzeisige
Sag blos, dass das ein Witz ist.
Wer kommt denn auf so eine Schwachsinnsidee, Kapuzenzeisige (Heimat Trinidad/Tobago)
in Deutschland frei zu lassen und somit zum Tode zu verurteilen ?
Kann ich fast nicht glauben.
 
Ob man nun einen domestizierten Vogel züchtet, von dem es zig Farbsschläge gibt oder einen Wildvogel züchtet, macht für mich keinen Unterschied.
In beiden Fällen macht man das geplant und man denkt sich was dabei. Man vermehrt dabei immer Tiere, die Frage ist doch warum und unter welchen Bedingungen.
Es ist ein großer Unterschied, ob ich 10 xbeliebige Wellensittiche in eine Voliere setze und die nonstop wird durcheinander brüten lasse, um sie in Massen zu Schleuderpreisen zu verkaufen oder ob ich ein paar Silberohrsonnenvögel in der Voliere habe, die hoffentlich alle paar Jahre mal brüten.

Wann immer es darum geht, Tiere in Massen zu produzieren um Geld damit zu machen, geht das massiv auf Kosten der Tiere. Ganz egal ob das Goldfische, Wellensittiche, Katzen oder Hunde sind. Mir ist noch nie ein Züchter untergekommen, der gezielt auf Masse produziert.
Es kann dazu kommen, dass man sehr viele Jungvögel hat, aber gezüchtet wurden die nicht für Geld. Zwei Bekannte haben Reisamadinen, insgesamt sicher 200 bis 300 Jungvögel pro Jahr. Die werden samt und sonders verkauft, da kommen die Züchter aus halb Europa, auch aus der Türkei. Finanziell bringt das den beiden aber garnichts, es ist nichtmal kostendeckend. Es bleibt reines Hobby.

In den Niederlanden gibt es Betriebe von professionellen Züchtern, die davon leben. Die haben ganze Hallen voller Vögel, zehntausende. Für einen normalen Züchter ist die Menge nicht schaffbar, den Platz und die Zeit hat keiner.
 
@ Kapuzenzeisige
Sag blos, dass das ein Witz ist.
Wer kommt denn auf so eine Schwachsinnsidee, Kapuzenzeisige (Heimat Trinidad/Tobago)
in Deutschland frei zu lassen und somit zum Tode zu verurteilen ?
Kann ich fast nicht glauben.
So geschehen bei der riesen Beschlagnahmungsaktion bei Deckert vor ca 2 Jahre. Auf der Website steht es nicht mehr, nurnoch von Braunkopfammern. Ursprünglich stand da mal, dass es eine große Auswilderungsaktion gab u.a auf von Kapuzenzeisigen. Der Händler konnte wohl tag täglich die toten Vögel im Wald aufsammeln die Wochen danach. 170 von 500 Vögeln sind eingegangen bei der Beschlagnahmung. Teils in der Station von Ratte getötet worden usw.
Die Seite wird immer mal wieder aktualisiert, deswegen verschwinden alte Beiträge leider.

Vogelhandlung Decker
 
Und was deinen "5,- Euro" Wellensittich angeht, ich gehe auch mit einem solchen Tier zum Doc, wenn es krank ist.
Ja, Du, sicher. Hat auch niemand etwas anderes behauptet.
Nein, jeder der sich ein Pärchen Kanarien zulegt, kann damit eine Hobbyzucht betreiben, ohne von Behördenvertretern besucht zu werden.
Gut möglich. Da ich jedoch nur Krummschnäbel hatte und habe weiß ich daß da die Züchterei gemeldet werden mußte, wegen Psittakose. Ich nehme an daß dies nicht
mehr der Fall ist. Und gewerbliche Zucht muß auf jeden Fall angemeldet werden, alleine schon wegen der Steuern. Auch eine Hobbyzucht kommt ab einem gewissen finanziellen Umsatz daran nicht vorbei wenn man sich nicht strafbar machen will.
WIe schon geschrieben, ich habe dies in über 40 Jahren Vogelhaltung, -züchtung, -vermehrung
so krass noch nie erfahren. DIe wahrscheinliche Erklärung, es kommt wohl auch auf die jeweilige Vogelart an.
Das mit Sicherheit. Ich weiß auch daß die Krummschnäbel praktisch unter fast allen Umständen brüten. Ein anderer, jetzt ehemaliger, Züchter hatte Papageien auf dem Dachboden, recht dunkel, im Sommer heiß, im Winter kalt. Körnerfutter und Wasser, ein Nistkasten rein und die haben gebrütet. Als die Henne des letzten Paares starb, der ging nie zum Tierarzt, habe ich den Hahn mitgenommen, der lebt jetzt bei mir.
 
Zuletzt bearbeitet:
,kranke Vögel denen man den Hals umdreht , dann frage ich mich warum zum Teufel zeige ich solche bösen Züchter oder Halter nicht an ???
Nur wenn so gehandelt wird .kann man die Bösen unter den Züchtern ausschalten.
Heinrich, dazu muß man es erst mal handfest und rechtssicher beweisen können. Und das ist fast unmöglich wenn man sich nicht strafbar machen will. Es gab ja schon genug Sendungen im TV wo bei Nutztierzüchtern mit versteckter Kamera gefilmt (Wiesenhof, Entenzucht) wurde oder Leute nachts einbrachen (Schweinezucht) um zu filmen. Wären die erwischt worden hätte es Knast geben können.
 
Thema: Über Vogelhaltung und die Ethik

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