Ja, bei Haus/Stadttauben ist das Problem: die haben nicht mehr so starke Instinkte wie Wildtauben, weil sie ja eigentlich verwilderte Haustiere sind. Wäre so, als wenn Du eine Katze "freilässt". Da nennt man das Aussetzen. Manche machen das aus der Not heraus mit Tauben, aber es ist eigentlich sehr riskant für die Tauben.
Stadttauben haben es meist ohnehin schwer, Futter zu finden. Weil sie gar nicht von hier stammen und nicht an unser Nahrungsangebot angepasst sind. Das Problem ist, dass die Jungtauben von ihren Eltern gezeigt kriegen, wie man halbwegs überlebt. Und wenn sie bei Dir war, hat sie nichts gelernt.
Das dritte Problem ist: sie wird vermutlich sehr zahm sein. Wir haben schon mehrmals (vermutlich handaufgezogene) Tauben erlebt, die dann auf der Straße Leuten auf den Kopf fliegen, wenn sie Hunger haben, oder zumindest nicht fliehen, keine Angst vor Menschen haben. Und bei den vielen Taubenhassern ist es sehr gefährlich, zu zahm zu sein.
Wenn es irgendwie geht, kannst Du evtl. einen betreuten Taubenschlag finden, wo man sie aufnimmt. Dann hat sie erstmal eine Starthilfe. Such mal nach Stadttaubenhilfevereinen. Von wo kommst Du?
Oder Du hast einen Garten am Haus und kannst ihr eine Unterkunft bauen, dass Du sie selbst versorgst. Dann müsstest Du Dir aber noch Artgenossen dazuholen. Taubenhilfevereine suchen immer Unterkünfte für Jungtauben.