ängstlicher Wellensittich

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Laney

Guest
Hallo,

ich habe ein Problem mit meinem Peter: Er ist jetzt ein Jahr alt und hat immer noch furchtbare Angst vor Menschen. Obwohl ich mich in seiner Gegenwart ruhig bewege und jeden Tag die gleichen Handgriffe ausübe, verliert er seine Scheu vor mir und meiner Hand einfach nicht.
Sein "Kollege" Rocky ist ein paar Jahre älter und nahezu handzahm. Er läßt sich anfassen und kommt auf den Finger - zwar nicht für lange, aber immerhin.
Ich habe meines wissens nach nichts gemacht, was Peter einen dauerhaften Schreck versetzt haben könnte. Kann ich etwas tun, um ihn zahm zu bekommen?
Viele Grüße,
Laney
 
Hai Laney !

So hat sich mein erster Wellensittich, den ich vor 22 Jahren gekauft habe, auch verhalten. Da ich damals als Kind noch verdammt viel Zeit hatte, hab ich wohl (zufällig) das richtige getan. Wenn er in den Käfig ging (sonst hatte er 24h iieiflug), machte ich ihn zu und setzte mich etwa eine halbe Stunde zumKäfig und als er nicht mehr nur vor meinem Gesicht scheute, hab ich dann die Hand neben den Käfig gelegt. Der nächste Schritt war die Hand am Käfig, dann ein Finger zwischen dem Gitter durch. Dann hab ich ihm einen Apfelschnitz neben den Finger zwischen die Gitter geschoben. Schließlich konnte ich mit der Hand in den Käfig und dann ging alles sehr schnell. Er ließ sich sogar gerne _zwischen_ die Hände nehmen und schlief dort in seiner "Höhle".
Tja, so blieb es dann 17Jahre lang, bis Bazi eines Tages unter der Eckbank lag und auf mich wartete, bis ich ihn in die Hand nahm. Er wehrte sich mit letzter Kraft dagegen, daß ich ihn auf den Käfig setzen wollte und starb 30min. später in meiner Hand.
 
Liebe Laney,

vielleicht liegt das Ereignis aber noch weiter zurück, so daß er in frühester Kindheit eine nahezu instinktive Angst vor Händen entwickelt hat (eine Veranlagung dafür hat jeder Wellensittich in sich, denn Hände sind für ihn gleichbedeutend mit den Klauen oder Pranken von Räubern, das ist eine Form, die von Natur aus einen Fluchtinstinkt bewirkt). Normalerweise lernen die Wellis dann, daß diese Hände ihnen nichts Böses tun, allerdings, wenn sie dann vielleicht noch mal eingefangen werden oder gar wiederholt, sieht es schon wieder anders aus, da wird dieser unbewußte Instinkt noch verstärkt.

Gerade, wenn das Tier aus einem Zooladen stammt, ist es mindestens zweimal zuvor eingefangen worden. Das reicht manchmal für's ganze Leben.

Natürlich kann man die meisten wieder davon überzeugen, daß Hände nicht immer gefährlich sind und dies kann man auf die schon beschriebene Weise tun oder einfach, indem es die besten Leckerbissen grundsätzlich aus der Hand gibt. Die kann man zuerst durch's sichere Gitter reichen, dann vielleicht leicht erreichbar, so daß er im Freien mit langem Hals an das Futter kommt, ohne die Hand betreten zu müsssen.

Manche Vögel fürchten sich ein Leben lang vor den Innenseiten der Hände, steigen aber furchtlos auf den Handrücken oder einen Finger, andere steigen nur auf den Arm oder die Schulter.

Es hängt stark vom Charakter des Vogels ab, wie anhaltend er von dieser Furcht beherrscht wird, da muß man einfach geduldig sein und vielleicht kleinere Einschränkungen akzeptieren, wenn es nun mal so ein Hasenfüßchen ist.

Gruß, Silke.
 
Thema: ängstlicher Wellensittich
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