Hallo Bellchen,
wir hatten hier im VF eine Aga Liebhaberin, die in den USA gelebt hat und anfang des Jahres mit ihren Tieren nach hause zurück gekommen ist. Sie hat uns auch mit selbst erlebten Beispielen erklärt, dass z. B. in den USA gerade Agas vorzugsweise einzeln und mit beschnittenen Flügeln gehalten werden.
Ich habe mit einem Freund gesprochen, der ähnliche Situationen in Japan erlebt hat. Ich glaube, die machen sich weniger Sorge um artgerechte Haltung, als um ihr persönlichen Ansprüche an so ein Tier. Ich weiss nicht, welche Lücke im Leben seines Halters so ein Tier füllen muss, aber zum Kuscheln eignen sich andere Tiere besser.
Man sieht in den Videobeiträgen wie unterschiedlich Tiere gehalten werden. Da sind Agas, die Fliegen und Spass haben und dann sind da die lustigen Bilder vom Aga, der in der hohlen Hand am Wasserhahn seine Dusche nimmt. Die finde ich schön, diese Tiere müssen keine Kunststücke machen. Ich glaube, das ist der Unterschied. Freiwillige und zufällige Komik gegenüber den Tierfotos, die nur deshalb so zustandekommen, weil das betreffende Tier schon Ersatz für Irgend Etwas ? geworden ist, auf den Mensch so geprägt und genormt ist, wie halt in anderen dieser Videos.
Was bleibt so einem armen Wicht auch übrig ohne Partner und Flügel, die nicht mehr funktionieren? Du könntest alle Überzeugungskraft aufbringen, derer Du fähig bist, diese Besitzer sind fest überzeugt, dass sie das Beste für ihr Tier tun. So ein kleiner Aga spielt und fliegt für sein Leben gerne, wenn er in sein eigenes Spiel vertieft ist, ist mir das spannend genug.
Es fällt schwer, nicht schwach zu werden, und ein Tier, dass vertraut mit einem ist, gegen seine Natur zu beeinflussen. Aber wenn ein Aga erwachsen ist und zu sehr auf den Menschen geprägt ist, oder wie in manchen Beispielen durch die äusseren Bedingungen zum Spielzeug degradiert wird, dann macht mich das traurig, das ist nicht in Ordnung. Ich bin da total Deiner Meinung.
Hier im VF habe ich solche Auswüchse noch nie beobachtet. Flügel stutzen, undenkbar! In arabischen Ländern habe ich es selbst schon gesehen und vor 2 Jahren einem Hotel mal Tierschützer auf den Hals gehetzt und mich lauthals an der Reception beschwert. Dort stolperte ein Graupapagei über den Tresen, das sollte die Gäste erheitern
Ich habe es fotografiert und mich zusammen mit anderen Gästen beschwert. Ausserdem haben wir viele neue Gäste überzeugt, dass sich mindestens jede neue Woche wieder jemand beim Management beschweren müsse, und den nächsten neuankommenden Gast der länger bleibt, auch darum bittet, damit das nicht aufhört. Das Tier hatte sogar den Schnabel beschnitten, damit es die hochwohlgeborenen Gäste zwar erfreut
aber bloss nicht beisst!
Wochen später ist es einigen Tierschützern gelungen, das Tier freizubekommen. Ich bin immer PRO TIER, egal, wem ich dabei auf die Füsse trete
Je mehr Hühneraugen ich dabei treffe, um so besser!
Gruss
Andra