Alter eines Nymphensittichs

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Doro

Guest
Hallo.
Vor ca. 3 Jahren ist mir ein Nymphensittich zugeflogen. Leider weiß ich, trotz intensiver Recherche, weder Alter noch Geschlecht. (Jedoch bin ich seit geraumer Zeit fest davon überzeugt, dass Kirk ein Hähnchen ist, wegen seines Balzverhaltens.)
Jetzt habe ich in einem Beitrag gelesen, dass man anhand des Fußringes das Alter des Vogels erkennen kann. Wenn das stimmt kann vielleicht einer von euch mir helfen, sein Aler annähernd zu bestimmen. Seine Nr. lautet: Zlll 533 125.
Ausserdem suche ich einen ebenfalls einsamen Nymphensittich-Kumpel für Kirk und das schon seit geraumer Zeit, da im Tierheim meistens nur Päarchen abgegeben werden.
Was soll man bei der Partnersuche eigentlich beachten? Kirk ist sehr zarm und sehr stark auf mich fixiert. Ich hoffe, ihr schreibt mir...
Gruß, Doro...
 
Liebe Doro,

in diesem Fall muß ich Dich leider enttäuschen, dies ist ein Ring des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe, der leider - entgegen dem Ring von Zuchtverbänden - keine Jahreszahl trägt.

Das Alter anhand von äußeren Merkmalen zu schätzen, ist bei einem schon einige Jahre alten Tier kaum möglich, man erkennt nur einen sehr jungen Vogel und einen schon betagten, wobei durchlittene Krankheiten und Infektionen (besonders von Ektoparasiten) oft schon Spuren hinterlassen, die einen Vogel älter erscheinen lassen können.

Im Allgemeinen schaut man sich die Nasenhaut an, ob sie schon sehr schorfig und schrumpelig ist und ob die Schuppen an den Füßen sich deutlich abheben. Ein sehr junger Vogel wirkt sehr glatt, ein älterer hat - wie auch der Mensch seine Falten - eben etwas deutlicher hervortretende Hautschuppen.

Aber das sind nur sehr ungenaue Merkmale und ähnlich wie beim Menschen, kann man sich mit einer Schätzung auch sehr vertun.

Daß Du im Tierheim keinen Partnervogel für den Hahn bekommen kannst, kann ich nicht glauben. Natürlich wird ein Tierheim ein einmal geschlossenes Paar nicht auseinanderreißen, das wäre ja auch ein grober Unfug, aber einen Einzelvogel werden sie natürlich sofort zu einem anderen Einzelvogel geben. Da würde ich einfach mal nachfragen. Die meisten Vögel werden ja einzeln abgegeben und wenn er noch nicht so lange in der Voliere ist oder allein oder noch keine Anzeichen von Verpaarung macht, ist das doch kein Thema.

Viel Erfolg also bei der Partnersuche.

Gruß, Silke.
 
Hallo Silke!
Vielen Dank für Deine Antwort.
Natürlich werde ich mich auch weiterhin bemühen einen kleinen Freund für Kirk zu finden.
Mittlerweile habe ich jedoch ein wenig Angst, dass Kirk sich nicht mit dem neuen Vogel verstehen würde. Immerhin ist er sehr menschenfixiert. Auch hatten wir schon des öfteren (auch über längere Zeit)Vogelbesuch, der Kirk jedoch eher verängstigte als erfreute. In dieser Zeit ist er noch anhänglicher als sonst gewesen und hat mich keine Minute aus den Augen gelassen.
Auch ein Ziegensittich, der immerhin 8 Wochen zu Besuch war, hatte wenig Glück mit Kirk. Zwar durfte er nach 4 Wochen in seinem Käfig übernachten, aber während des Tages wurde er von Kirk einfach ignoriert.
Nun bin ich mir nicht sicher, ob dass überhaupt eine gute Idee ist, Kirk einen Kumpel zu besorgen. Was hab Ihr für Erfahrungen gemacht???
 
Liebe Doro,

es kommt vor, daß ein Vogel von der Anwesenheit eines Artgenossen zunächst eher verunsichert ist. WEnn man es behutsam anstellt und ihm den Artgenossen nicht gleich aufdrängt (sofort in seinen Käfig stecken usw), dann legt sich die Unsicherheit mit der Zeit völlig.

Prinzipiell ist es besser, den Vogel mit Artgenossen zu vergesellschaften, auch wenn der Start nicht gerade berauschend ist. Es ist für den stark menschengeprägten Vogel eine ungewohnte und damit scheinbar nicht ungefährliche Situation, da spielen Eifersucht, Mißtrauen usw. eine große Rolle, aber am Ende siegen eindeutig die Vorteile.

Manchmal ist es notwendig, daß sich die Bezugspersonen aus dem Leben des Vogel weitgehend zurückziehen, ihn also ignorieren oder nur zum Füttern und Käfigputzen besuchen. Das ist dann ähnlich wie ein Partner (als solcher wird die Bezugsperson ja angesehen), der sich von dem Tier abwendet und neu verpaart. Wenn der Vogel begreift, daß er sich neu orientieren muß, wird er sich dem Artgenossen zuwenden. WEnn die beiden sich dann gefunden haben, wird er schnell erkennen, daß die arteigene GEsellschaft große Vorteile hat und er Dinge erfährt, die ihm ein Mensch niemals bieten konnte.

Der Vogel ist im Moment nur völlig verwirrt und wir können ihm die Entscheidung leichter machen, wenn wir als Partner eben nicht mehr in Frage kommen.

Grundsätzlich lohnt es sich beim Nymphie immer, ihn artgerecht zu vergesellschaften, egal, wie die derzeitigen Umstände scheinen. Die Geselligkeit der Nymphensittiche ist so ausgeprägt, daß sie sich grundsätzlich auch nach Jahren noch recht gut vergesellschaften lassen. Da das Tier offensichtlich sehr scheu auf Artgenossen reagiert, solltest Du ein eher ruhiges Tier zum Partner auswählen (Charakter sind aber erst nach dem Erwachsenwerden richtig ausgeprägt, es ist also nicht sehr sinnvoll, ein nestjunges Tier zu nehmen; und Du darfst "ruhig" nicht mit "menschenscheu" verwechseln). Dann dürfte die Verpaarung gar nicht so schwer sein. Zunächst sind getrennte Käfige, aber ständiger Sicht- und Hörkontakt wichtig, dann sollte man die beiden immer mehr zusammenlassen, je mehr sie sich schon ins Auge gefaßt haben.

Gruß, Silke.
 
Moin Doro!

Ich kann Silke auch aus eigener Erfahrung mit einem extrem auf mich fixierten Nymphen nur zustimmen: dieser Nymph (Rondo) schrie ununterbrochen, wenn ich abwesend war, hörte er meine Stimme im Haus, rastete er förmlich in seinem Käfig aus und als ich ihn während eines Urlaubs zur Pflege in eine kleine Zoohandlung gab, verweigerte er die ersten Tage die Nahrung, so daß schon befürchtet wurde, das er sterben würde. Erst, als sie ihn zu den anderen Nymphen setzten, ging es wieder etwas. Aufgrund dieser Erfahrung habe ich dann nach dem Urlaub einen Partner für Rondo gekauft.
Die beiden gewöhnten sich auch recht schnell aneinander, spielten miteinander und kraulten sich. Das Schreien und "Ausflippen" ließ bei Rondo nach. Allerdings blieb es so, daß ich die Hauptrolle in Rondos leben spielte: war ich anwesend, war der (gleichfalls zahme, aber nicht so fehlgeprägte) Artgenosse uninteressant.
Ähnliches habe ich auch mit einem zahmen
Singsittich erlebt, der völlig auf meine Freundin fixiert war: auch hier spielte der Artgenosse gleichsam nur die zweite Geige, wenn Maike anwesend war.
Selbst unter diesen extremen Bedingungen
ist eine Verpaarung immer noch besser als die Einzelhaltung.
Und meist löst sich auch die Fixierung auf den Menschen, wenn ein Artgenosse da ist, da sie nicht durch eine unaufbehbarre (Fehl-)Prägung in der Jugendzeit des Vogels entstanden ist, sondern lediglich aus einer Notsituation - Mangel an einem Artgenossen - heraus und durch langjährige Gewohnheit gefestigt wurde.
Die Verpaarung von Nymphen, auch von älteren Tieren, war bei immer ziemlich problemlos, wobei auch der friedfertige Charakter von Nymphen eine Rolle spielt.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!


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Tschüss Rüdiger
 
Hallo Rüdiger, hallo Silke,

Obwohl ich aus meinen Erfahrungen mit Wellis gelernt habe, wie wichtig es ist, Vögel mit Artgenossen zu vergesellschaften, hatte ich bei Kirk so meine Bedenken. Also vielen Dank für eure Ratschläge. Aber er ist halt mein erster Nymphie und entspricht keineswegs dem Naturell eines Wellis. Ich habe die Einzelhaltung damit rechtfertigt, dass ich sehr oft zu Hause bin und versuche Kirk so gut es geht zu beschäftigen.(Übrigens habe ich noch keinen Zimmeradler gesehen der solche akrobatische Flugstunds vollbringt wie Kirk!!).
Es ist aber weiterhin schwer einen Einzelvogel aus dem Tierheim zu bekommen, was auch ich anfänglich kaum glauben konnte...
Aber Zoofachhandlungen werde ich auf keinen Fall fördern...
Liebe Grüße.
Doro
 
Liebe Doro,

ich finde Deinen Entschluß, keinen Vogel im Zooladen zu kaufen, gut. Ich selbst bemühe mich,die Vögel aus unserem Tierheim zu vermitteln und ärgere mich immer wieder, wenn ich Leute sehe, die sich ein Tier einfach im Laden "kaufen" (allein das finde ich schon sehr entwürdigend), ohne sich vorher überhaupt zu erkundigen, ob es nicht irgendwo einen Vogel gibt, der dringend ein neues Zuhause sucht.
Wenn es im Tierheim gerade keinen Partner für Deinen Vogel gibt, so würde ich dort auf jeden Fall Deine Telefonnummer hinterlassen, falls ein entsprechendes Tier abgegeben wird und auch immer wieder erneut nachfragen. Eine weitere Möglichkeit sind Kleinanzeigenblätter, wo Privatleute ihre Tiere von zu Hause aus vermitteln möchten, ohne sie erst ins Tierheim zu bringen. Auf diesem Weg hast Du vielleicht größere Chancen, Du kannst doch auch selbst inserieren.
Ich schreibe mir übrigens alle Leute auf, die sich mal nach einem Vogel erkundigt haben, oder die wiederum jemanden wissen, der einen Vogel hat oder sucht. So eine Datenbank im kleinen Rahmen hat schon etliche Erfolge gebracht.

Ich drücke Dir bei der "Partnersuche" auf alle Fälle fest die Daumen!

viele Grüße,

Anke
 
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