Das Vertrauen einer Naturbrut gewinnen

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Bertha

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Hallo All!
Bei mir wohnt seit Juni08 unsere Scheika,eine Handaufzucht, bei uns ,sie ist jetzt 1,5 Jahre. Und gestern ist Noname bei uns eingezogen. Noname ist im Juni 08 geschlüpft und von seinen Eltern großgezogen worden.
Ich habe die beiden in verschiedenen Käfigen untergebracht,damit sie sich erstmal kennenlernen konnen.
Ich habe so noch keine großen Erfahrungen mit Naturbruten gemacht und würde mich freuen ,wenn ihr mal von euch erzählt wie ihr ihr vertrauen gewonnen habt.


L.G. Gundi
 
Hallo Gundi,
diese Herausforderung hatte ich vor 17 Jahren und ich kann nur sagen, man braucht Geduld, Ruhe, Einfühlungsvermögen und man darf nicht schmerzempfindlich sein.
Als wir unsere Ramboline vom Züchter nach Hause brachten war auf der gesamten Fahrt nur ein Schreien und Kreischen. Sie konnte ja nur papageiisch. Zu Hause dann endlich in Ihrer neuen Behausung, das Umsetzen war ja ein kritischer Akt, erstmal Futter und Wasser rein. Dann habe ich sie erstmal allein gelassen um ihre neue Behausung in Ruhe zu betrachten.
Die nächsten Wochen beliess ich es auf vorsichtig Futter und Wasser geben und noch vorsichtiger auf das Reinigen, immer mit viel gutem Zuspruch. Mit Staubsaugen begann ich ungefähr nach 2 Monaten, aber erst im Nebenzimmer und täglich ein bisschen näher.
Ich habe einfach systematisch und langsam versucht die kleine auf den normalen alltäglichen Ablauf zu gewöhnen. Wenn ich gemerkt habe es bringt Stress, habe ich aufgehört und am nächsten Tag einen erneuten Versuch gestartet. Ich habe mich nicht aufgedrängt sondern bin nur langsam täglich näher gerückt.
Freiflug gab es erst dann, als sie nicht mehr panisch war wenn ich an der Voliere händeln musste und sie nicht mehr zurückgewichen ist. Es lief dann auch ganz gut, denn ich hatte vor dem Freiflug nie gefüttert, also trieb der Hunger sie wieder zurück, denn da warteten die Sonderleckerchen.
Nach ca. 1 Jahr durfte ich sie kraulen und sie hatte fast alle Scheu abgelegt.

Heute nach 17 Jahren ist sie so voll Vertrauen, dass ich fast alles mit ihr machen darf, sogar mit der Staubsaugerdüse die Flusen vom Gefieder saugen. Aber die Sache hatte einen Nachteil, sie ist total auf Menschen geprägt und wie ich zur Zeit feststellen muss, vielleicht schwieriger zu vergesellschaften wie eine Handaufzucht.

Wenn du Geduld hast und den Neuzugang nicht überforderst wirst du dich auch über ihn als überaus anhängliches und liebevolles Familienmitglied freuen.

Also keine Panik.

LG Evi
 
Hallo Evi!
Danke für deine Geschichte:freude:
Ich hoffe doch, das er durch Scheika die Scheu eher ablegt.Noname ist ein aufgewecktes kerlchen und beobachtet Scheika immer hinterher.
Ich habe heute Nachmittag miterlebt,als er das erste Mal sein Futternapf aufgesucht hat und schön Apfel und Möhre gemampft hat:beifall: ich war richtig erleichtert.:):)
Ich weiß nicht ob Scheika so noch keinen Kontakt mit Graupies hatte ,denn sie wollte nur noch aus ihren Käfig und zu mir .Sie hat den Neuling doch lieber erstmal von weiten beobachtet:zwinker:



Gundi
 
Beobachte Dein Tier sehr genau, was es mag und was nicht. Bleibt der Vogel in Deiner Nähe rede mit ruhigen Worten auf ihn ein. Mache ihm verständlich das er keine Angst vor dem Menschen haben braucht. Er sollte nur positive Dinge mit diesem in Verbindung bringen. Will er mal nicht so wie Du ( sprich in den Käfig gehen, oder er knappert an etwas rum was er nicht sollte ) ,nicht scheuchen !
Bedenke auch ; der Vogel kommt zu Dir ( und das von alleine ) nicht umgedreht .

Da Dein Tier noch sehr jung ist, is das wohl keine unlösbare Aufgabe.

MFG Jens
 
Hallo Jens!
danke ,Ich merke schon, das Noname mich genau beobachtet.Er gibt auch schon ein kurzen SChrei von sich,wenn ich das Wohnzimmer verlasse.:prima:
Er scheint auch sehr intelligent zu sein,da er hier auch schon Vogelstimmen nachmacht.
Heute Nachmittag ist er das erste mal an seinen Körnerfutter gegangen und hat es gefressen.:freude:


L.G. Gundi
 
Hallo Gundi,

haben uns im September eine Graupapageien Dame (Naturbrut) geholt.Sie war sehr aggressiv.Wir sind Anfänger und hatten keine Erfahrung mit den Grauen.Dank vieler Ratschläge und Aufmunterung hier im Forum haben wir es geschafft.So nun zu meinen Erfahrungen:

Haben Sie am Anfang in einem Papageien Käfig in unserem Wohnzimmer gehabt,dadurch konnte Sie uns ständig sehen und beobachten.Die ersten zwei Tage haben wir Sie in Ruhe gelassen.Ab dem dritten Tag nahmen wir Kontakt mit Ihr auf.Wir haben viel mit Ihr gesprochen und die Hände vorsichtig an den Käfig gelegt ca alle 30min bis Stunde.Aber nur solange bis Sie unruhig wurde.
Nach dem 8 Tag machte Ihr das nicht mehr so viel aus und wir machten die Käfigtür auf und legte die Hand ein wenig hinein.Das ganze wieder so lange bis Sie ruhiger wurde und es akzeptierte.Näher kamen wir dann erstmal nicht mehr dran weil Sie dann sehr hart gebissen hatte:zwinker:

Also dachte ich mir warum beißen lassen und überlegten uns ein Hilsmittel zu benutzen.Ich habe uns einen Naturast von ca.30cm Länge geschnitten.Diesen nahmen wir dann in die Hand und gingen dann immer näher (nach und nach)an Sie heran.Immer in Richtung Füße.Aber wirklich nur so lange bis Sie anfing nervös zu werden.Als wir bis zu den Füßen kamen und ganz sanft an sie drückten,siehe da Sie ging kurzfristig auf die Stange.Das wiederholten wir nun auch wieder und belohnten mit kleinen Leckereien.
Als Sie auf der Stange sitzen blieb versuchten wir es nun langsam Schritt für Schritt aus dem Käfig.Nach drei Wochen Geduld hatten wir es geschafft.Sie hatte zu uns Vertrauen.Die Hand akzeptierte Sie irgend wie automatisch.Wir konnten dann sogar streicheln.Mittlerweile kann man Sie kraulen und mit Ihr schmusen.:trost:

Am 08.12.08 holten wir LILI einen Partner(Mozart)auch eine Naturbrut.Scheu und aggressiv.Bei Ihm machen wir es genauso und nach 10 Tagen können wir Ihn schon durch die Wohnung tragen und ein bisschen streicheln.

Ich denke durch die Stange bekommen Sie einen besseren Kontakt zur Hand und trotzdem sind Sie auf Ihrer Distanz.

Danke auch noch mal allen die uns hier im Forum geholfen haben.


Grüße Christoph
 
Hallo Christoph!
Vielen dank ,das du von deinen erlebnissen erzählst.:zustimm:
Sie machen mir viel Mut. Ich finde es war für mich die richtige Entscheidung,eine Naturbrut zu nehmen.
Ich habe schon versucht hier mehr Informationen zu finden ,über die Erfahrung von Naturbruten. es ist mir in diesem Masse leider nicht geglückt.
Ich finde es aber super, das ihr mir hier von euch und euren Erfahrungen erzählt. Ich hoffe,das es anderen auch Mut macht sich für eine Naturbrut zu entscheiden.


L.G. Gundi
 
Hallo Gundi,

Glückwunsch zu Deiner Naturbrut :)

Ich war eine Verfechterin der HZ und der Einzelhaltung. Und dann kam ich in dieses Forum... :dance:


Quasi bekehrt wurde ich...mit SANFTEN Worten wurde mir mein Egoismus gezeigt. Als ich den denn erkannt hatte, stand ich vor der Frage: Was für einen hol ich mir denn nun dazu?
Und wieder wurde mir hier geraten dass eine Naturbrut was Tolles wäre. Natürlich was ganz anderes als eine HZ aber soooo toll.

Oki ich kaufte mir eine NB! Und Gundi ich kann Dir sagen...das war das Beste was ich tun konnte.

Sicher waren die ersten Tage und Wochen komplett anders als mit meiner HZ aber weisste...wenn man sieht wie eine NB so gaaaaanz langsam seine Scheu verliert, wenn man sieht wie Sie so gaaanz langsam sich einem annähert...dann geht einem das Herz auf.

Meine Charlene hat meiner HZ Roy gezeigt dass er ein Vogel ist und dass Sie ab sofort seine Partnerin ist und nicht ich..und mein Roy hat Ihr gezeigt dass der Mensch gar nix so Schlimmes ist.

Du brauchst Geduld....Megageduld. Bei uns dauerte es JAHRE bis meine kleine, scheue Maus mir auf die Hand kam...aber als Sie denn kam..da habsch Rotz und Wasser geflennt vor Glück.

Bleib geduldig, und Du hast die absolut richtige Wahl getroffen. Wären nur mal mehr so wie Du..es würde viel Leid erspart bleiben.

Ich habe meine kleine genau eine Woche in Ihrer Voli gelassen und dann durfte Sie raus...ab ins Zimmer...das war am Anfang schon heftig anzuschauen, weil Sie nicht die genaue Orientierung hatte...aber ab dem zweiten Tag war alles oki und Sie hatte das ganze Haus im Griff.

Mach weiter wie bisher und eines Tages wirste Dir selbst auf die Schulter klopfen und Dir sagen: "Alles richtig gemacht!" :trost:

LG Petra
 
Hallo Petra!
Auch dir ein Dannnnnnnnnnkkkkkkeschön:freude:
Ich finde deine Geschichte sehr spannend,schön,das du so eine Geduld hattest.:)Du mußtest dir das vertrauen ja schwer erarbeiten.



L.G. Gundi
 
Thema: Das Vertrauen einer Naturbrut gewinnen

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