Die Naturbrut

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Nelje

Nelje

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Weil ich darum gebeten wurde, hier ein Bericht über meine Beobachtungen der Naturbrut:

Beginnen tut die Naturbrut selbstverständlich mit dem Eierlegen, die Henne legt meist ein-zwei Eier und beginnt dann mit dem Nestbau, manchmal auch schon beim ersten Ei.
Dazu nimmt sie Nistmaterial (Heu, Kokosfaser, Sharpie, Gras oder auch Hirsekolben) und bildet damit meist wenig kunstvoll eine Kuhle.

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Da manche Hennen zu viele Eier legen und diese dann nicht alle bei der Brut bedecken, was dann noch verstärkt durch das wenden dazu führt das die Schlupfrate sehr niedrig ist, beschrifte ich alle Eier mit dem Legedatum und nehme wenn das Gelege fertig ist die ältesten Eier weg.
Das ist nicht bei allen Hennen nötig.
Auch, wenn ich fremde Eier untermogel werden die von mir markiert.

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Bei der Wahl des Nistplatzes sind manche Hennen sehr wählerisch, andere wiederum gar nicht, meist biete ich, vor allem bei der ersten Brut, verschiedene Nistmöglichkeiten an.
Das können von Hasenhäusern über zusammengebundene Zweige bis hin zu Nischen aus Ziegelsteinen alles sein was Deckung bietet. Bei mir werden meist nach oben offene Nistplätze geschlossenen Häuschen vorgezogen.
Genau wie bei der Nistplatzwahl sind auch die Nistmaterialien bei manchen Tieren mehr oder weniger beliebt.

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Nach der Brut von ca. 16-18 Tagen folgt der Schlupf. Die meisten Küken schlüpfen Nachts und man sollte die Henne nun genau wie bei der Brut möglichst in Frieden lassen.
Die Küken bleiben nun erst mal wenigstens einen halben Tag unter der Glucke bis sie vollkommen getrocknet sind, dann führt sie die Henne zum ersten mal zu Futter und Wasser.
Was genau gefüttert werden sollte wurde hier schon oft genug diskutiert und da scheiden sich auch immer etwas die Geister so das ich das hier weglasse.
Nur Blaumohn an den ersten Tagen will ich als Empfehlung mit anbringen.
Die Trinkgefäße müssen so beschaffen sein das die Küken nicht hineinfallen können, ich biete meist eine kleine Fontänentränke an.

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Aller Anfang ist für die Küken schwer, also sollte man sie im Auge behalten um eventuell verirrte Küken die auszukühlen drohen wieder zurück zur Henne zu setzen, aber nicht überreagieren und gleich immer drin herumwuseln, zu viel stören treibt die Henne nur unnötig von ihren Küken weg.
Im Normalfall stellt der Hahn bei der Naturbrut kein Problem dar und sollte in der Voliere gelassen werden. Er bewacht dann die brütende Henne und hudert die Küken mit.

http://s2b.directupload.net/images/090603/5intmfmx.jpg

Damit die Küken aber den Hahn nicht zu sehr bedrängen können und damit die sich nicht so leicht verirren bringe ich immer eine Trennwand in der Voliere an, die gerade so hoch seien sollte das die erwachsenen Wachteln sie leicht überspringen können. So kann der Hahn sich zurück ziehen.
Hier im Bild hinten rechts sieht man die Öffnung.

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Auf der den Küken unzugänglichen Seite ist auch das Sandbad, den da sollten die kleinen nicht hingelangen weil sonst Gefahr besteht das sie Sand fressen und mit vollem Kropf verhungern.

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Wen die Küken dann groß genug sind das die ersten um ihren Eltern zu folgen das Brettchen überspringen und nicht mehr so intensiv gewärmt werden müssen wird es von mir entfernt und die ganze Voliere steht zur Verfügung, so wird es auch mit den heranwachsenden Küken nicht zu eng.

http://s6b.directupload.net/images/090603/6dxx79fz.jpg

Sie sind nun etwa drei Wochen alt und damit wird es Zeit sie zu beringen.
Mit ca. sechs Wochen gebe ich sie frühestens ab.
Ich hoffe ich konnte einen Überblick verschaffen, ich nehme mal an jeder hat hier seine eigenen Erfahrungen gemacht und so würde ich mich über Ergänzungen freuen.

LG
Nelje
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Nelje,
ein sehr schöner und ausführlicher Bericht - habe wieder einiges gelernt.
Ich spiele schon seit langem mit dem Gedanken, mir Zwergwachteln anzuschaffen und jetzt bin ich mir sicher.
Hast du schon mal probiert, die Wachteln mit anderen Vögeln zusammen zu halten? Reagieren die kückenführenden Wachteln aggressiv gegenüber anderen Vögeln?
 
Hallo Nelje

danke genau sowas hatte ich mir vorgestellt. Jetzt nur noch festnageln unter wichtige Themen!
Zum Futter wäre ich dir dankbar wenn du gleichwohl noch was kurz dazu schreiben würdest.

beste Grüsse
Fabian
 
Hallo Nelje,
großes Dankeschön für den tollen Bericht :freude:
Mit dem Futter möchte ich mich Fabian anschliessen, möchte auch gerne wissen wie du fütterst :zwinker:
 
Gut, was ich füttere kann ich natürlich schreiben, aber nagelt mich dan nicht darauf fest das das die beste Fütterung überhaut ist, ich bin da selbst am ausprobieren.
Im Moment bin ich sehr zufrieden mit Quiko Bob, das mische ich mit Blaumohn für die Kückenaufzucht, am Anfang 50% dan nehme ich langsam den Mohn zurück und ersetze ihn gleichteilig durch Exotenfutter.
Wen die Kücken voll befiedert sind, füttere ich nur noch zu einem drittel Bob, den es ist sehr teuer und gebe Exotenfutter als Haubtfutter.

Einige meiner Zwergwachteln teilen sich ihr Zuhause mit Binsenamadienen, Gouldamadienen oder Forbes, nie hat eine Zwergwachtel agressives verhalten den Vögeln gegenüber gezeigt, aber die Vögel sollten nicht zur Zucht bei Wachteln drin sein, den Wachteln halten Vogelkücken für lLeckerbissen.

Lg
nelje
 
...
Einige meiner Zwergwachteln teilen sich ihr Zuhause mit Binsenamadienen, Gouldamadienen oder Forbes, nie hat eine Zwergwachtel agressives verhalten den Vögeln gegenüber gezeigt, aber die Vögel sollten nicht zur Zucht bei Wachteln drin sein, den Wachteln halten Vogelkücken für lLeckerbissen.

Lg
nelje

Vielen Dank.
 
Ein Klasse Beitrag.:zustimm::zustimm::beifall::beifall:

Habe nur eine kleine Frage zu den Eiern.Sind diese mit einen Filzstift gekennzeichnet??Bleistift wäre besser und unschädlich.:zwinker:
 
Ich glaub das war ein CD stift, Bleistift überdauert bei mir die Brut nicht, und ich mache manchmal anhand der ungeschlüpften Eier, und der Schalen fest von welchen meiner Paare gerade küken geschlüpft sind, wie gesagt, ich hab keinen Brüter, ich nem also wen eine Henne die Brut ansetzt gern ein Paar Eier einer Jungen Henne drunter die noch nicht brütet dazu.
Aber ich will ja Buch führen können von welchen Eltern genau welches Jungtier ist, da hilft es zu wissen was geschlüpft ist.
Ich glaube nicht das der Stift so schädlich ist, ich hab eine schlupfrate von meißt 100% bei meiner Lieblingsglucke :zwinker: aber ich werde mal sehen ob ich einen Milderen und trotzdem halbaren Stift finden kann.

Lg
nelje
 
Hallo,
super Bericht ;):zustimm:
Schade das meine Zwergwachtel Henne noch ein bisserl zu jung ist um zu brüten:traurig:
zur Eikennzeichnung hätt ich noch ne Frage:

Wann beschriftest du denn die Eier, bzw tausch die alten aus?
Beim bau des Geleges oder bei den Futterpausen der Henne während der Brut?
 
Hallo,
Nein, vor der Brut, jeden Morgen wen ein neues daliegt, ich geb Futter und wärend sie das vertilgen kennzeichne ich das neue Ei. ich muß ja am Tag an dem sie mit der Brut beginnt schon die alten wegnehmen, dazu muß ich wissen welche die alten sind...dan wen sie angefangen hat zu brüten geb ich die fremden Eier drunter.

Lg
nelje
 
Prima Bericht, vielen Dank.
Meine eine Henne hat ihren ersten Brutversuch hinter sich, hatte gar nicht damit gerechnet, auf einmal saß sie in ihrem Häuschen "fest". Jedenfalls kamen aus 8 Eiern 4 Küken (Schlupfrate vermutlich eben weil sie nicht alle Eier bedeckt hat bedingt - sie hat zuviel Einstreu aus dem Häuschen gekratzt und kein richtiges Nest gebaut, so lagen die Eier z. T. auf dem blanken Boden und kullerten auseiander).
Leider haben 3 den zweiten Tag und Nummer 4 den dritten Tag nicht überstanden. Henne und Hahn haben sich auch schwer gezofft, so dass ich sie mit Sichtkontakt abgetrennt habe, damit die Kleinen nicht unter die Räder kommen. Da ich sie leider nicht den ganzen Tag beobachten konnte, weiß ich nicht,ob sie vielleicht Futter oder Wasser nicht gefunden haben, oder ob der Keimdruck in der Einstreu zu hoch war oder was immer. Die Henne hat jedenfalls gut bewacht und auch meine Hand angegriffen, wenn ich mal in die Voliere greifen musste. Schade, aber hier müssen wohl auch alle Beteiligten (Wachteleltern und ich auch) noch dazu lernen.
 
Wichtige Frage

HI! Hab da noch ne Frage:

Meine Zwergwachtel brüten jetzt eine gute Woche, heute war die Henne aber nicht mehr auf den Eiern und das Gelege nur noch in Zimmertemperatur.
Hat sie die Brut aufgegeben, oder ist es üblich, dass sie eine Pause macht und wann sind die Eier dann abgestorben und können entfernt werden?

Vielen Dank
 
Hab da auch mal eine Frage an Nelje!
Wie kriegst du die Ringe an die Beine? Ich hab mir Ringe besorgt, um meine Bruten auseinander halten zu können ( noch kann ich die Wachteln ohne Ring unterscheiden, aber wenn noch welche dazu kommen wird´s schwer) aber jetzt weiß ich nicht wie ich sie auf die Beinchen bekomme. Hab´Angst sie zu verletzen. Oder hab´ich vieleicht die falschen Ringe? Sind Spiralringe für Tauben.
 
Ach ja und noch was: Wie machst du das so mit deiner Voliere? Das sieht bei dir alles so super aus! Du hast so viele Späne und anderes Zeug drin. Ich habe aus Kostengründen den Boden mit Spanplatten ausgelegt und nur mehr ganz wenig Sägespäne drauf. Hab´nämlich 10m2 Bodenfläche und 12 Wachteln, 5 Wellis und 4 Nymphensittiche und da muß ich echt alle 3 Tage die ganzen Späne wechseln, weil die so viel sch....n. Wie und wie oft machst du sauber und gibts da a paar Tricks? Möchte auch gern so viel Streu und Steine u.s.w. rein tun.
 
Hallo, also erst mal für AngieSaar, ich fürchte das wars für die Eier, eine Zwergwachtelhenne verläst durchaus mal die Eier, mitunter auch für bis zu einer Stunde, aber wen die Eier erst mal abgekühlt sind dan ist da kein leben mehr drin. Warscheinlich waren sie nicht befruchtet wen die Henne sie nun aufgegeben hat, ab einem Gewissen Zeitpunkt sortiert die Henne ein paar Eier aus, ich habe diese immer geöffnet und sie waren stehts unbefruchtet. Ich nehme an sie kandie Kücken zu dem Zeitpunkt im Ei höhren oder duch bewegung merken.

psst77: Die spiralringe für Tauben halte ich für denkbar ungeeignet, ich kann mir vorstellen das die Wachtel da schnell hängen bleiben weil die ja immer ein loses Ende haben.
Ich beringe sie mit AZ-Ringen, diese bekommen sie um wen sie mit der Jungmauser anfangen und wachsen dan sozusagen rein, dh. der fuß wird so groß das der Ring nicht mehr abfallen kann. Zum farblichen Markieren nehme ich offene Plastikringe, die giebts im Onlineshop, diese in 0,4mm.

Meine Einrichtung muß auch einmal die Woche sauber gemacht werden, es ist mir allerdings wichtig auch was fürs Wohlsein der Wachteln zu tun, und letztendlich halte ich meine Vögel ja auch weil ich sie für eine Augenweide halte und zum schönen Tier gehöhrt ein schönes Umfeld. abgesehen davon habe ich in meinen Zimmervolieren nie mehr als 2 Wachteln pro qm und in den außenvolieren zur zeit 2 Wachteln und 4 Finken auf 2qm, also sind die Volieren wesendlich weniger besetzt, frei nach dem moto, eine Kuh macht muh, viele Kühge machen Mühe :zwinker:
Was die Kosten angeht hab ich neben meinem Studium einen Nebenjob der allein der finanzierung meines Hobbys der Vogelhaltung gild, das ist es mir wert.

Lg
nelje
 
Ich habe drei Fragen:
1. ab wann kann ich den Kleinen das Körnerfutter ganz anbieten (also ungemahlen)?
2. Wann sind sie komplett ausgefärbt? (mit 12 Wochen?)
3. und wie erkenne ich bei Weißen das Geschlecht außer mit einem vorgehaltenen Mehlwurm? Ich habe mal was gehört von der "Beckenbreite"?? Kann man es an den Kloaken unterscheiden?
 
Kann mir keiner meine Fragen beantworten?
Ich habe auch noch Eine:
Wie sehen weiße Küken im "Jugendkleid" aus? Meine sind seit dem Schlupf gelblich, kriegen mittlerweile aber irgendwie einen "Blaustich" (wenn ich mich nicht täusche, momentan sehe ich sie nur in (dunklem) Kunstlicht) aber nicht überall sondern nur Streifenweise. Werden es trotzdem Weiße?
Und die (die hoffentlich zimt bzw. Zimt-Schecken) Dunklen sind schwarz-braun-gestreift. Ist das auch nur das Jugendkleid?
 
Thema: Die Naturbrut

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