Jonas hat erst in Nester geguckt, dann in ein Nest gegriffen. Trotz Warnung vor möglichen Folgen, hat er nicht aufgehört, sein Verhalten immer mit einer angenommenen Notlage (evtl. verlassen, schwach, nur 1 Altvogel) der Vögel begründet, auf der Suche nach etwas, das seine Hilfe braucht. Dann wird das Ausfliegen des ersten Ästlings beobachtet, dieser gesucht und gefunden und da der sich aufnehmen lässt, wird das als Grund für Krankheit oder Schwäche verstanden. Fakt ist, jeder Singvogel-Ästling kann die ersten 1-2 Tage nach Ausfliegen aufgenommen oder aus dem Gebüsch gepflückt werden, das ist ja das Problem der ganzen Vogelfinderei.
Der Ästling muss doch was haben, also wird im Internet gesucht und ein Luftsackriss diagnostiziert, obwohl dazu jegliche Kompetenz fehlt. Aber Luftsackriss, so steht es im Internet, scheint dramatisch und ein endlich legitimer Grund, einen Wildvogel mitzunehmen.
Trotz der Versuche per PN aufzuklären und zu helfen durch Rockabella geschieht nichts weiter, als das der Vogel der Nachbarin übergeben wird, in einen Katzenhaushalt, wo der Ästling, ein mobiler Vogel, der nicht mehr still im Nestchen sitzt, in einen Karton gesetzt wird, der mit einem Handtuch bedeckt ist und so unbeaufsichtig stehen gelassen. Falsch, fahrlässig, vorprogrammiert.... Ich möchte mir nicht vorstellen, in welcher Panik der Ästling gekämpft hat, um sich aus dem Handtuch, das in den Karton gerutscht ist, zu befreien um dann am Stress durch Kreislaufversagen zu sterben, grade, wenn er es geschafft hat.
Durch das viele Hingehen, Hingucken, die Unruhe rund ums Nest werden Predatoren wie Rabenvögel, Marder, Katzen auf Neststandorte aufmerksam gemacht, sowie die Altvögel in konstanter Aufregung gehalten. Und dann tun einem die Altvögel ja so leid, wenn sie rufend herumfliegen, nachdem das Nest ausgeräumt wurde.
Trotz Erklärungen von mehreren Seiten handelt Jonas wiederholt gegen Rat von Erwachsenen, hält sich für fähig und berechtigt, den Gesundheitszustand eines Wildtieres zu beurteilen. Er entschuldigt die Folgen, die nicht er, sondern der Vogel erleidet, indem er sich auf die Kinderposition beruft (muss zur Schule, kann nicht Autofahren, habe kein Geld für den Tierarzt). Als Kind kann man Fahrrad oder mit dem Bus fahren, Erwachsene um Hilfe bitten und beim Tierarzt, sofern der überhaupt Geld genommen hätte, um Ratenzahlung bitten.
Ich halte es für falsch, Jonas dafür noch über den Kopf zu streicheln und zu schreiben, er hätte es ja nur gut gemeint. Das noch immer keine Einsicht in die Tragweite seines Handelns erfolgt ist, zeigen die Beiträge von ihm. Es handelt sich um ein typisches Negativbeispiel und das gehört nicht verharmlost.
Jonas kann unter Anleitung lernen, Tiere zu versorgen und kranke Tiere zu pflegen, bis er es mit ausreichend Theorie und Praxis selbständig übernehmen kann. Dazu kann er sich in einem Tierheim, Tierpark oder einer privaten Auffangstation engagieren, Praktika und Ferienjobs machen. Er kann Kontakt aufnehmen mit dem Förster oder Ranger seines Gebietes und mit diesem gelegentlich durchs Revier gehen und dabei und aus der Literatur viel über Biologie und Verhalten von Wildtieren lernen. Voraussetzung ist, dass es wirklich um Interesse an Wildtieren geht und der Ursprung für das "helfen und etwas schutzbedürftiges finden wollen", nicht woanders zu finden ist.