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Marianne
Guest
Hallo, liebe Tierfreunde,
nachdem erst unser Ziegensittich Bibo in der letzten Woche gestorben ist und ich damit noch ziemlich zu kämpfen habe, fiel mir am Donnerstagabend ein kleines Spatzenkind regelrecht vor die Füße. Wir haben unter unserer Regenrinne am Dach zwei Spatzennester, die seit dem Frühjahr ständig genutzt werden, und die ich auch immer mit Interesse beobachte. Wie fleißig sind doch die Spatzeneltern - und wie hunrig piepsen immer die Jungen.
Nun lag also der kleine Kerl da - ich habe ihn natürlich nicht fallen sehen, er lag auf dem Boden als ich heim kam. Er lebte noch, das war klar. Während ich noch überlegte, ob er den Sturz aus der immensen Höhe auf den Steinboden wohl unverletzt überstanden hat, sah ich, daß das Gelenk des rechten Beinchens etwas komisch aussah. Es war wohl gebrochen. Also nahm ich ihn mit ins Haus.
Ich machte ihm ein weiches Nestchen mit Zewa und Tempos in einem kleinen Karton. Also wollten wir es versuchen, ihn aufzupäppeln. Zunächst fing mein kleiner Sohn eine unserer Hausspinnen, die der kleine Spatz jedoch verschmähte. Dann versuchten wir es mit Regenwürmern. Die schmeckten ihm wohl. Da einige Würmer jedoch zu lang waren, mußte ich sie wohl oder übel... ähh, na ja, wenn ich dabei weggucke, kann ich mich überwinden sie durchzuschneiden. Ist schon ziemlich eklig, aber die kurzen Stücke passen besser in den kleinen Schlund. Habe schon überlegt, ob ich nicht besser Mehlwürmer kaufe.
Am nächsten Tag, nachdem er die erste Nacht glücklicherweise überstanden hatte, bin ich erstmal zu unserem Tierarzt, der sich zum Glück mit Vögelchen auskennt, dort wurde das Beinchen ruhiggestellt, so daß der kleine Kerl da erstmal nicht mehr so große Schmerzen hat. Danach ging es ihm auch schon bedeutend besser.
Nun ging es an die Futterzusammenstellung. Ich bekam von verschiedenen Leuten verschiedene Ratschläge: Gehacktes, Eigelb, Mehlwürmer, Aufzuchtfutter oder Fett-Alleinfutter von der Fa. Claus und Katzenfutter. Gehacktes habe ich nicht gekauft, weil ich als Kind damit schonmal ein Vögelchen aufpäppeln wollte, das jedoch starb - habe also negative Erfahrung damit gemacht. Also habe ich versucht dieses Futter von Claus zu bekommen, hatte jedoch keinen Erfolg. Ich beauftragte dann telefonisch meinen Mann damit, es mal im Dehner zu versuchen, da der von uns zuhause zu weit entfernt ist. Also habe ich erstmal ein Ei gekocht, den Dotter dann mit aufgeweichtem Weißen Teig vom Brötchen vermengt, so wie wir es auch unseren Sittichen gereicht haben, als sie ihre Brut aufzogen. Doch das wollte der kleine - mein Sohn hat ihn „Pieps" getauft - nicht annehmen. Also habe ich letztendlich eine kleine Dose Katzenfutter gekauft. Auch wenn ich skeptisch war. Aber das schmeckt unserem Pieps. Da geht der kleine Schnabel gar nicht mehr zu. Mein Mann brachte am Abend das Aufzuchtfutter und das Fett-Alleinfutter von Claus mit.
Nun rühre ich immer eine kleine Menge zu gleichen Teilen von den beiden Futtersorten mit Wasser an, damit das Futter schön quellen kann. Und schneide ein paar kleine Bröckchen Katzenkinder-Futter mit Rind, die ich mit warmem Wasser kurz übergieße (weil ich die Dose im Kühlschrank aufbewahre), das ich dann wieder abgieße, wenn die Bröckchen warm sind.
So, und das bekommt der kleine Pieps nun ca. 1 x die Stunde. Außerdem träufele ich ihm vor dem Essen mit einer Pipette zwei bis drei Tröpfchen Wasser in den Schnabel.
Nun hoffe ich, daß ich alles richtig mache. Als es gestern um Mittag herum auf unserem Balkon schön sonnig und warm wurde, habe ich den kleinen Karton rausgestellt, so daß ungefähr die Hälfte des Kartons Sonnenlicht bekam, und habe ein Küchenhandtuch darübergedeckt, mit einem kleinen Luftspalt. Ich dachte, das ist für Pieps die natürliche Umgebung: Sonnenlicht, Luft, und das Piepsen seiner Geschwister und seiner Eltern. Ich hatte auch den Eindruck, daß ihm das gut tat. Er antwortete seinen Geschwistern und war hungrig und quietschfidel.
Wenn die Sonne weggeht und es kühl wird hole ich Pieps rein und dann stelle ich den kleinen Karton auf unser Sofa, von Kissen eingerahmt und an die hintere Wand lehne ich eine Wärmeflasche, damit Pieps nicht friert. Ich habe zwar eine Rotlichtlampe, habe aber Angst, daß der Pappkarton zu heiß wird und vielleicht anfängt zu brennen. Also mit der Wärmflasche wird es im Karton angenehm warm.
Letzte Nacht bekam ich allerdings einen gewaltigen Schrecken: als ich die Wärmflasche wechseln wollte sah ich, daß Pieps gekotet hatte, als ich ihn in die Hand nehme um das Papier zu wechseln, merke ich, daß er sich ganz heiß anfühlt, und beim atmen ein Geräusch macht. Oh nein, denke ich, hat er sich etwa draußen erkältet!? Habe ich jetzt einen furchtbaren Fehler gemacht?! Hat er Fieber, braucht er da jetzt eher Kühlung oder trotzdem Wärme?! Was jetzt?! Also ich versuchte einen Kompromiß zu machen. Ich legte ihn in sein gesäubertes Nestchen, und stellte eine nicht so sehr warme Wärmflasche in etwa Ein-Finger breitem Abstand an den Karton. Handtuch mit Luftloch drüber und jetzt hoffen, daß es der Kleine übersteht. Ich wußte nicht, wie ich ihm in dem Moment hätte helfen können und dachte, wenn die Natur es will, wird er überleben, ansonsten...
Also habe ich in der Nacht nochmal nach ihm geschaut, er lebte und atmete aber immer noch so etwas rasselnd. Ich wechselte die Wärmflasche nochmal und wartete den Morgen ab.
Als ich gegen 7.00 zum Füttern aufstand und nach ihm sah, schlief er noch. Aber er lebte! Er hatte die Nacht geschafft. Als er wach wurde wirkte er etwas matt. Nachdem ich sein Futter vorbereitet hatte und ihn auf die Hand nahm spürte ich, daß er sich immer noch ziemlich heiß anfühlt. Ich wechselte sein Papierchen, und er kotete mir auch nochmal - fast - auf die Hand, also die Verdauung funktioniert auf jeden Fall noch - das ist schon mal gut. Als ich ihn anpiepste und mit der Pipette kam, fing er an zu piepsen und riß seinen Schnabel weit auf. Also Hunger hat er auch noch - das ist gut. Es scheint ihm also relativ gut zu gehen, außer daß er sich recht heiß anfühlt. Sein Atem geht wieder ruhiger.
Jetzt hätte ich eine Frage an Euch: Hätte ich ihn nicht auf den Balkon stellen sollen? Hat er vielleicht ein wenig Zug bekommen? Zum Papierchen wechseln mußte ich ihn auch draußen mal auf die Hand nehmen. Stimmt die Futterzusammenstellung vielleicht nicht - wie ist das mit dem Katzenfutter, hat da noch jemand Erfahrung? Ich weiß, daß Insekten das beste für ihn wären, aber ich bin sehr ungeschickt im Fangen von Fliegen, Mücken und Spinnen, und das Zerteilen von Regenwürmern dreht mir den Magen um. Gibt es da noch andere Möglichkeiten?
Ich habe hier jetzt ja einen richtigen Roman geschrieben, aber in der Hoffnung, daß vielleicht jemandem von Euch etwas auffällt, was ich auf keinen Fall tun darf, oder was ich noch tun muß!
Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Euch dazu äußern könntet. Mein Mann, mein Sohn und ich sind über jeden Ratschlag dankbar, der dazu mithilft, daß unser Pieps überlebt und ein großer Spatz wird. :-)
Viele liebe Grüße
Marianne
nachdem erst unser Ziegensittich Bibo in der letzten Woche gestorben ist und ich damit noch ziemlich zu kämpfen habe, fiel mir am Donnerstagabend ein kleines Spatzenkind regelrecht vor die Füße. Wir haben unter unserer Regenrinne am Dach zwei Spatzennester, die seit dem Frühjahr ständig genutzt werden, und die ich auch immer mit Interesse beobachte. Wie fleißig sind doch die Spatzeneltern - und wie hunrig piepsen immer die Jungen.
Nun lag also der kleine Kerl da - ich habe ihn natürlich nicht fallen sehen, er lag auf dem Boden als ich heim kam. Er lebte noch, das war klar. Während ich noch überlegte, ob er den Sturz aus der immensen Höhe auf den Steinboden wohl unverletzt überstanden hat, sah ich, daß das Gelenk des rechten Beinchens etwas komisch aussah. Es war wohl gebrochen. Also nahm ich ihn mit ins Haus.
Ich machte ihm ein weiches Nestchen mit Zewa und Tempos in einem kleinen Karton. Also wollten wir es versuchen, ihn aufzupäppeln. Zunächst fing mein kleiner Sohn eine unserer Hausspinnen, die der kleine Spatz jedoch verschmähte. Dann versuchten wir es mit Regenwürmern. Die schmeckten ihm wohl. Da einige Würmer jedoch zu lang waren, mußte ich sie wohl oder übel... ähh, na ja, wenn ich dabei weggucke, kann ich mich überwinden sie durchzuschneiden. Ist schon ziemlich eklig, aber die kurzen Stücke passen besser in den kleinen Schlund. Habe schon überlegt, ob ich nicht besser Mehlwürmer kaufe.
Am nächsten Tag, nachdem er die erste Nacht glücklicherweise überstanden hatte, bin ich erstmal zu unserem Tierarzt, der sich zum Glück mit Vögelchen auskennt, dort wurde das Beinchen ruhiggestellt, so daß der kleine Kerl da erstmal nicht mehr so große Schmerzen hat. Danach ging es ihm auch schon bedeutend besser.
Nun ging es an die Futterzusammenstellung. Ich bekam von verschiedenen Leuten verschiedene Ratschläge: Gehacktes, Eigelb, Mehlwürmer, Aufzuchtfutter oder Fett-Alleinfutter von der Fa. Claus und Katzenfutter. Gehacktes habe ich nicht gekauft, weil ich als Kind damit schonmal ein Vögelchen aufpäppeln wollte, das jedoch starb - habe also negative Erfahrung damit gemacht. Also habe ich versucht dieses Futter von Claus zu bekommen, hatte jedoch keinen Erfolg. Ich beauftragte dann telefonisch meinen Mann damit, es mal im Dehner zu versuchen, da der von uns zuhause zu weit entfernt ist. Also habe ich erstmal ein Ei gekocht, den Dotter dann mit aufgeweichtem Weißen Teig vom Brötchen vermengt, so wie wir es auch unseren Sittichen gereicht haben, als sie ihre Brut aufzogen. Doch das wollte der kleine - mein Sohn hat ihn „Pieps" getauft - nicht annehmen. Also habe ich letztendlich eine kleine Dose Katzenfutter gekauft. Auch wenn ich skeptisch war. Aber das schmeckt unserem Pieps. Da geht der kleine Schnabel gar nicht mehr zu. Mein Mann brachte am Abend das Aufzuchtfutter und das Fett-Alleinfutter von Claus mit.
Nun rühre ich immer eine kleine Menge zu gleichen Teilen von den beiden Futtersorten mit Wasser an, damit das Futter schön quellen kann. Und schneide ein paar kleine Bröckchen Katzenkinder-Futter mit Rind, die ich mit warmem Wasser kurz übergieße (weil ich die Dose im Kühlschrank aufbewahre), das ich dann wieder abgieße, wenn die Bröckchen warm sind.
So, und das bekommt der kleine Pieps nun ca. 1 x die Stunde. Außerdem träufele ich ihm vor dem Essen mit einer Pipette zwei bis drei Tröpfchen Wasser in den Schnabel.
Nun hoffe ich, daß ich alles richtig mache. Als es gestern um Mittag herum auf unserem Balkon schön sonnig und warm wurde, habe ich den kleinen Karton rausgestellt, so daß ungefähr die Hälfte des Kartons Sonnenlicht bekam, und habe ein Küchenhandtuch darübergedeckt, mit einem kleinen Luftspalt. Ich dachte, das ist für Pieps die natürliche Umgebung: Sonnenlicht, Luft, und das Piepsen seiner Geschwister und seiner Eltern. Ich hatte auch den Eindruck, daß ihm das gut tat. Er antwortete seinen Geschwistern und war hungrig und quietschfidel.
Wenn die Sonne weggeht und es kühl wird hole ich Pieps rein und dann stelle ich den kleinen Karton auf unser Sofa, von Kissen eingerahmt und an die hintere Wand lehne ich eine Wärmeflasche, damit Pieps nicht friert. Ich habe zwar eine Rotlichtlampe, habe aber Angst, daß der Pappkarton zu heiß wird und vielleicht anfängt zu brennen. Also mit der Wärmflasche wird es im Karton angenehm warm.
Letzte Nacht bekam ich allerdings einen gewaltigen Schrecken: als ich die Wärmflasche wechseln wollte sah ich, daß Pieps gekotet hatte, als ich ihn in die Hand nehme um das Papier zu wechseln, merke ich, daß er sich ganz heiß anfühlt, und beim atmen ein Geräusch macht. Oh nein, denke ich, hat er sich etwa draußen erkältet!? Habe ich jetzt einen furchtbaren Fehler gemacht?! Hat er Fieber, braucht er da jetzt eher Kühlung oder trotzdem Wärme?! Was jetzt?! Also ich versuchte einen Kompromiß zu machen. Ich legte ihn in sein gesäubertes Nestchen, und stellte eine nicht so sehr warme Wärmflasche in etwa Ein-Finger breitem Abstand an den Karton. Handtuch mit Luftloch drüber und jetzt hoffen, daß es der Kleine übersteht. Ich wußte nicht, wie ich ihm in dem Moment hätte helfen können und dachte, wenn die Natur es will, wird er überleben, ansonsten...
Also habe ich in der Nacht nochmal nach ihm geschaut, er lebte und atmete aber immer noch so etwas rasselnd. Ich wechselte die Wärmflasche nochmal und wartete den Morgen ab.
Als ich gegen 7.00 zum Füttern aufstand und nach ihm sah, schlief er noch. Aber er lebte! Er hatte die Nacht geschafft. Als er wach wurde wirkte er etwas matt. Nachdem ich sein Futter vorbereitet hatte und ihn auf die Hand nahm spürte ich, daß er sich immer noch ziemlich heiß anfühlt. Ich wechselte sein Papierchen, und er kotete mir auch nochmal - fast - auf die Hand, also die Verdauung funktioniert auf jeden Fall noch - das ist schon mal gut. Als ich ihn anpiepste und mit der Pipette kam, fing er an zu piepsen und riß seinen Schnabel weit auf. Also Hunger hat er auch noch - das ist gut. Es scheint ihm also relativ gut zu gehen, außer daß er sich recht heiß anfühlt. Sein Atem geht wieder ruhiger.
Jetzt hätte ich eine Frage an Euch: Hätte ich ihn nicht auf den Balkon stellen sollen? Hat er vielleicht ein wenig Zug bekommen? Zum Papierchen wechseln mußte ich ihn auch draußen mal auf die Hand nehmen. Stimmt die Futterzusammenstellung vielleicht nicht - wie ist das mit dem Katzenfutter, hat da noch jemand Erfahrung? Ich weiß, daß Insekten das beste für ihn wären, aber ich bin sehr ungeschickt im Fangen von Fliegen, Mücken und Spinnen, und das Zerteilen von Regenwürmern dreht mir den Magen um. Gibt es da noch andere Möglichkeiten?
Ich habe hier jetzt ja einen richtigen Roman geschrieben, aber in der Hoffnung, daß vielleicht jemandem von Euch etwas auffällt, was ich auf keinen Fall tun darf, oder was ich noch tun muß!
Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Euch dazu äußern könntet. Mein Mann, mein Sohn und ich sind über jeden Ratschlag dankbar, der dazu mithilft, daß unser Pieps überlebt und ein großer Spatz wird. :-)
Viele liebe Grüße
Marianne