Einsamem Graupapagei helfen

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Tralalix

Neuling
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Hallo,
ich habe mich hier gerade registriert, um nach ein paar Denkanstößen zu suchen.
Kurze Vorgeschichte: Habe bislang gar keine Erfahrung mit Vögeln, bislang nur mit Hunden und Pferden zu tun gehabt. Da meine Kinder (2 und 5) Tiere mögen und zumindest der Große auch gerne was eigenes hätte, wir aber so oft unterwegs sind, dass wir Eltern gerade keine eigenen Haustiere haben wollen, haben wir schon ein paarmal Hunde zur Ferienbetreuung aufgenommen, Kontakte kamen über Ebay-Kleinanzeigen.

Nun haben wir eine Woche einen Graupapagei in Pflege - Einzeln, im 50x50cm-Käfig, starker Rupfer :-(
Spricht und lässt sich vom Besitzer durchs Gitter streicheln, aber sonst wohl nicht wirklich handzahm.
Die Besitzer sagen, er hatte ja früher einen größeren Käfig, aber wenn er zur Ferienbetreuung wo anders hin geht, ist es so praktischer, und seit sie umgezogen sind hätten sie ja in der Wohnung auch nicht mehr so viel Platz.
Unsere Anleitung, was er braucht, war recht kompakt - trockenes Körnerfutter und Wasser täglich tauschen, und mal ein bisschen Zeitung zum Knabbern reingeben würde reichen.
Dass 12 Stunden Nachtruhe sinnvoll sind, habe ich vorhin erst gelesen, nachdem er uns zwei Abende lang mehrfach Gute Nacht gewünscht hat. Mich hat das zwar nicht gewundert, da die Besitzer das vorher auch schon erzählten, dass er gerne abends Gute Nacht sagt - aber dass das evt heißt dass er gerne Dunkelheit hätte und schlafen möchte, scheinen sie selber nicht zu wissen.

Das Tier tut mir so leid, habe jetzt viel nachgelesen und ihm schon Äpfel, Möhren und verschiedenes ungiftiges Grünzeug aus dem Garten gegeben. Da frisst er nicht viel davon, scheint er nicht zu kennen, aber immerhin ist es mal was anderes zum Zerpflücken. Die Käfigtür lasse ich offen stehen wenn die Kinder nicht da sind, aber er macht überhaupt keine Anstalten raus zu kommen.
Für die Kinder ist es trotzdem toll, sie können mithelfen beim Füttern, freuen sich wenn er redet, und ich verschweige auch nicht, dass ich einen Papagei nie so halten würde.

Habt ihr noch Ideen, wie ich den Aufenthalt die Woche bei uns so angenehm für den Grauen wie möglich machen kann, und wie weit würdet ihr gehen, den Besitzern für die Zukunft "ins Gewissen zu reden"?
Da sie ja aus Platzgründen schon nur noch den kleinen Käfig haben, werden sie sicher nicht noch einen zweiten Grauen dazuholen wollen, aber abgeben werden sie ihn vermutlich auch nicht - älteres Ehepaar, haben den Guten schon seit 30 Jahren, ...
Vielen Dank schonmal!
 
Ich glaube nicht, dass Ihr da noch etwas mit gutem Zureden erreicht. Sagt Ihnen, dass diese Haltung ein Grund ist, den Vogel von Amtes wegen Beschlagnahmen zu lassen.
Und wenn sie nichts ändern, veranlasst eben genau das übers Veterinäramt.
Das ist genauso schlimme Tierquälerei, wie einen Hund lebenslang an einer 1m Kette zu halten und täglich zu schlagen. Das fänden sie sicher schrecklich, ihrem Vogel tun sie aber ebenso schlimmes an.
Die Leute gehören für ein paar Jahre einzeln in eine Telefonzelle gesperrt!
Ich höre besser auf, mit ist hier im Laufe der Jahrzehnte das Wohlwollen abhanden gekommen.
 
Danke, ja in die Richtung habe ich auch schon überlegt, fühlt sich halt so falsch an jemandem Fremden so weit zu drohen,
aber zurückgeben möchte ich das Tier da hin auch nicht ...
 
Ich würde garnicht lange fackeln und das Veterinäramt informieren.
Dafür sind sie u.a da. Solchen Leuten kann man mit gut zureden meist nicht beikommen.
Vielleicht ja aber doch. @Marion L. hat da so ein Händchen für misshandelte Graue den Leuten abzuquasseln :D
Sie hat bestimmt einige Tipps parat.
Wie Ingo schon sagte, wenn man eine Katze Zeit ihres Lebens in einem Transportkäfig hält, bis sie völlig plemmplemm ist und nicht mehr gehen kann, schlägt jeder sofort die Hände überm Kopf zusammen. Bei Vögeln ist das leider immernoch Standard in vielen Haushalten und stillen Kämmerlein.
 
in die Richtung habe ich auch schon überlegt, fühlt sich halt so falsch an jemandem Fremden so weit zu drohen

Das einzige was hier falsch ist, ist die Haltung dieses armen Grauen! Also...keine falschen Hemmungen bitte.

Vor ein paar Jahren haben mein Mann und ich einen Grauen in genauso einem kleinen Käfig auf einem Balkon gesehen. Der Käfig völlig verdreckt, eine Stange und zwei Futternäpfe, das war alles. Der Kleine stand in der prallen Sonne, die lauten Töne, die er von sich gegeben hatte, sind uns immer noch im Gedächtnis. Heute noch bereuen wir, dass wir in diesem Fall nichts unternommen haben und schämen uns dafür.


Du hast hier und jetzt diese Möglichkeit zu handeln. Mach bitte nicht den gleichen Fehler, den wir damals gemacht haben!!!

LG
 
Hallo,
ich verstehe euch ausgezeichnet. 30 Jahre Einzelknast ist für einen Grauen die Hölle. Zusätzlich scheint sich sein Leben ja auch noch weiterhin zu verschlimmern. Ein noch kleinerer Käfig ist es nun geworden. Das ist Folter.
Ich habe schon einige solcher Tiere rausgekauft oder abgeschwatzt und im besten Falle ( immerhin schon 5 x) die bisherige Situation erheblich verbessern können. Ich schaue da auch GERNE auf einen Kaffee vorbei. Bin trotz allem bei den Leuten nicht so angeeckt, das ich die Tür vor die Nase bekomme. Nee, wir trinken einen Kaffee und ich schaue immer mal wieder nach dem Rechten.
Viele, speziell alte Leute, kennen die Vogelhaltung nur so. Körnerfutter, Käfig, Wasser.... Das es inzwischen selbst für Wellensittiche, Kanarienvögel und Co. besser geworden ist, liegt an entsprechender Aufklärung.
Den Leuten ist nicht bewußt, das dieser Kerl da, trotz der 30 Lebensjahre, immerhin noch einmal so alt werden kann. Ich höre dann immer, der machts doch eh nicht mehr so lange. Wie bitte? selbst wenn er nur noch 1 Jahr zu leben hätte, dann doch bitte artgerecht und richtig. Ja, wie sollte es denn richtig sein??? Der ist doch ganz zufrieden so.

Ich pflege die Leute dann immer zu einem netten Grillabend oder Kaffeetrinken heim zu laden. Zeige ihnen, wie es besser geht. Ich habe viele Menschen schon weinend erlebt, die begreifen dann, wenn sie meine Tiere auf dem Arm haben oder in den Außenanlagen stehen, was sie ihrem Tier in 30 Jahren angetan haben. Das ist dann oftmals der Punkt der Wendung. Entweder sie rücken die Tiere raus, man hilft sie gut zu vermitteln. Oder bietet Hilfe an es daheim besser zu gestalten. Uneinsichtige habe ich schon angezeigt und die Tiere gewaltsam rausholen lassen.
Wenn du also den Platz hast und den Grauen bei dir unterbringen möchtest, biete ihnen das an. Sie scheinen gerne zu verreisen, das Tier ist ihnen eine Last. Hake da ein. Bei dir würde er es gut haben. Man kann geschickt vorgehen und das Tier dort rausholen. Wenn du ihn nicht zu dir holen willst, sie den Grauen nicht in eine bessere Haltung geben wollen, dann mußt du leider zu drastischeren Mitteln greifen und das Tier dort rausholen lassen.
Die Frage, die bei dir durchklingt, scheint ja eine Aufnahme bei dir zu sein. Mit etwas Geschicklichkeit kann man das bestimmt erreichen. Aber, du mußt schon für dich sicher sein, dass du diese Aufgabe auch wirklich übernehmen willst.
Ich bin dir gerne behilflich, mit ein wenig Menschenkenntnis kann man viel bewirken. Dann darfst du nicht mit dem Gummihammer loskloppen. Dann fährt sich diese Kiste böse gegen die Wand. Versuche einen Übernahmevertrag zu machen. Du bietest Hilfe an, siehst ja, er ist ihnen lästig und immer so alleine...

Melde dich gerne per PN, wenn du einen Schlachtplan benötigst.
 
Vielen Dank für eure Antworten - vor allem an Marion!
Tierschutz als "letzte Option" in der Hinterhand zu haben, finde ich ja ok, aber die Vorgehensweise von Marion mit "geschickt vorgehen" "Menschenkenntnis" "nicht mit dem Gummihammer" klingt super!
Eigentlich wollten wir uns ja gerade nicht durch Tiere an zu Hause binden lassen - lieber wäre mir, wenn man die Besitzer überzeugen könnte, den Papagei in andere gute Hände abzugeben. Aber ich werde mit meinem Mann auch mal darüber sprechen ob wir uns das vorstellen können, den Grauen aufzunehmen und Gesellschaft dazu zu suchen. Immerhin habe ich durch den Papagei erfahren, dass er als Kind mal Wellensittiche hatte ;-)
Und ich rufe mal hier beim Tierschutz an, was die so in der Region an Ideen haben, und schreibe dann die nächsten Tage mal meinen Schlachtplan, damit Marion (und wer noch möchte) mal drüber schauen kann :-)
 
das hört sich gut an,
vielleicht findet sich auch in er Nähe ein anderer Graupapageienhalter. Jemand der einen älteren Grauen sucht? Dazu müsste natürlich ein Geschlecht zweifelsfrei feststehen, obwohl so alte Herren auch gut mit einem anderen alten Hahn klarkommen können.
Situation verbessern... Reden, Hilfe bieten, eventuell selber aufnehmen und vorsichtig vorgehen. Nach 30 Jahren Einzelknast kommt es auf 1 oder 2 Wochen ja auch nicht unbedingt an, sofern ihr eine Besserung für ihn erreichen könnt.
Sind die Besitzer schon sehr alte Leute? Die Option ihn bei euch auch besuchen zu dürfen hilft, die Aussicht auf Besserung und einen Kumpel an seiner Seite, der Hinweis, das der Vogel eventuell erst die Hälfte seines Lebens hinter sich hat ....Den Zusammenhang mit seiner Rupferei und seiner Einsamkeit, Die Aussicht, das er wieder seine Federn stehen lässt, wenn er glücklicher wird....
Hoffe sehr, es sind nicht total uneinsichtige Menschen.
Schön, das du dich kümmern wirst. Er wird es dir danken auf seine Art und Weise. Das ist, was mich immer an diesen Aktionen so sehr berührt. Die Grauen verzeihen und gehen wieder auf den Menschen zu, sie öffnen sich obwohl man so übel mit ihnen umgegangen ist. Und, sie lernen wirklich ihr ganzes Leben lang.
Es kann nur besser werden für ihn.
 
Gestern abend durfte ich Kopf streicheln - erst durch die Gitterstäbe, dann sogar durch die geöffnete Käfigtür.
Man merkt auch, dass der Stress durch den Ortswechsel weg geht - frisst besser, Kot wird wieder fester.
Und wir formulieren fleißig unsere Bitte um ein Gespräch über bessere Haltungsbedingungen
 
Es ist soooo schön zu lesen was du geschrieben hast.
Der Graue fasst Vertrauen....wunderbar!!! :freude:

Bleibt am Ball...bin schon gespannt wie es weiter geht...drücke ganz fest die Daumen....ihr schafft das!

Liebe Grüße und danke dir für das dein Feedback :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Gespräch lief ganz gut, aber erstmal ohne konkretes Ergebnis.
Momentan ist es wohl so, dass er arbeitet und dadurch nicht viel zu Hause ist, es ist aber sein Papagei, lässt sich nur von ihm streicheln, es hängt auch nur er daran. Sie ist zu Hause, hat die Arbeit damit, ohne wirklich Kontakt zu finden.
Sie würde ihn sofort abgeben, er muss sich mit dem Gedanken noch anfreunden, schien aber auch nicht ganz abgeneigt zu sein - hat wohl auch eingesehen, dass es kein guter Zustand so ist, und dass sie in Zukunft eher noch mehr verreisen möchten.
Ich schicke den beiden jetzt noch ein bisschen Infomaterial und suche schonmal nach ein paar Anzeigen, wo jemand eine Partnerin für einen älteren Hahn sucht, um ein Gefühl zu bekommen, wie leicht oder schwer das wird, und dann schreiben oder telefonieren wir in den nächsten Tagen nochmal.
Also wenn jemand eine Idee hat, wo eine ältere Graupapagei-Dame unterkommen könnte, am besten nicht allzu weit von PLZ 38 entfernt, dann gerne her damit :-)
LG
 
Und wenn Du auf die Schnelle keinen guten Platz findest, hat er sicher bei Euch vorübergehend eine liebevolle Bleibe :zwinker:
 
Thema: Einsamem Graupapagei helfen

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