J
Julita
Guest
Kennt jemand vielleicht noch diese "Domino-Bücher"? Das sind so Bücher, meistens Sachbücher, die früher (so 70er Jahre) anscheindend in Reihe rauskamen, sind eher an Jugendliche gerichtet vom "Domino-Verein zur Förderung wertvollen Jugendschriftums"
Ich habe hier noch einige herumzuliegen, die waren mal von meiner Mutter oder Tante. Neulich beim Ausmisten des Bücherschranks fiel mir eines davon in die Hände: "Wenn Tiere reden - Verständigung und Signale in der Tierwelt". Erscheinungsdatum 1971. Beim Durchblättern bin ich auf folgende Stelle gestossen:
"Papageien sind begehrte Hausfrende, und zwar wegen ihrer exotischen Buntheit, sicher aber vor dallem deshalb, weil wir dei "sprechenden" Vögel besonders vergnüglich finden.
Diesem "Sprechen", das neben den Papageien auch die Rabenvögel und einige andere Vögel beherrschen, liegt eine erstaunliche Nachahmungsfähigkeit zugrunde. (...) Die zahmen Vögel aber entwickeln sicher infolge des Fehlens normaler Betätigungsmöglichkeiten ihre Sprachbegabung. Da sie, wie es in der Verhaltensforschung heisst, auf Menschen "geprägt" sind, schnappen sie verschiedene menschliche Wörter, ja sogar ganze Sätze auf und bauen diese in ihr Geplapper ein. (...)
Die Einzelhaltung von Papageien - zu diesen gehören auch die kleinen Wellensittiche - ist eine grobe Tierquälerei. Die ausgesprochenen Gesellschaftsvögel leiden unter Einsamkeit. Gerade dann, wenn wir den Vogel plappernd auf und ab trippeln sehen, ist er nicht vergnügt, sondern höcht unglücklich. Der Einzelvogel balzt nämlich seinen menschlichen Gefährten an, was für das Tier im Endziel natürlich erfolglos und Enttäuchend sein muss. Wenn man auch weiss, das in Gemeinschaft lebende Vögel weniger menschliche Wörter nachplappern, so sollte man sie doch grundsätzlich nur paarweise halten."
Erstaunlich für ein Buch das vor mehr als 30 Jahren erschienen ist, oder? Das könnte glatt hier aus dem Forum stammen Wenn man bedenkt das Jahre später immer noch in 90% der Vogelratgeber stand Einzelhaltung wäre ok... (und immer noch Bücher herauskommen die das behaupten) :(
LG, Julia
Ich habe hier noch einige herumzuliegen, die waren mal von meiner Mutter oder Tante. Neulich beim Ausmisten des Bücherschranks fiel mir eines davon in die Hände: "Wenn Tiere reden - Verständigung und Signale in der Tierwelt". Erscheinungsdatum 1971. Beim Durchblättern bin ich auf folgende Stelle gestossen:
"Papageien sind begehrte Hausfrende, und zwar wegen ihrer exotischen Buntheit, sicher aber vor dallem deshalb, weil wir dei "sprechenden" Vögel besonders vergnüglich finden.
Diesem "Sprechen", das neben den Papageien auch die Rabenvögel und einige andere Vögel beherrschen, liegt eine erstaunliche Nachahmungsfähigkeit zugrunde. (...) Die zahmen Vögel aber entwickeln sicher infolge des Fehlens normaler Betätigungsmöglichkeiten ihre Sprachbegabung. Da sie, wie es in der Verhaltensforschung heisst, auf Menschen "geprägt" sind, schnappen sie verschiedene menschliche Wörter, ja sogar ganze Sätze auf und bauen diese in ihr Geplapper ein. (...)
Die Einzelhaltung von Papageien - zu diesen gehören auch die kleinen Wellensittiche - ist eine grobe Tierquälerei. Die ausgesprochenen Gesellschaftsvögel leiden unter Einsamkeit. Gerade dann, wenn wir den Vogel plappernd auf und ab trippeln sehen, ist er nicht vergnügt, sondern höcht unglücklich. Der Einzelvogel balzt nämlich seinen menschlichen Gefährten an, was für das Tier im Endziel natürlich erfolglos und Enttäuchend sein muss. Wenn man auch weiss, das in Gemeinschaft lebende Vögel weniger menschliche Wörter nachplappern, so sollte man sie doch grundsätzlich nur paarweise halten."
Erstaunlich für ein Buch das vor mehr als 30 Jahren erschienen ist, oder? Das könnte glatt hier aus dem Forum stammen Wenn man bedenkt das Jahre später immer noch in 90% der Vogelratgeber stand Einzelhaltung wäre ok... (und immer noch Bücher herauskommen die das behaupten) :(
LG, Julia