Arbeit, Arbeit, Arbeit..
lotko schrieb:
//was interessieren mich die Arbeitsplätze//
hallo,
so dumm kann nur einer daherreden, der nicht von arbeitslosigkeit betroffen ist.
Eine kurze Anmerkung zu diesem Thema sei mir gestattet: Es ist ja in dieser Gesellschaft oftmals nicht nur der Umgang des Menschen mit Tieren
unter aller Sau, sondern
miteinander sieht's ja auch nicht wesentlich besser aus.
Da gibt es in diesem Land z.B. über 6 mio. Leute, welche zur Produktion gar nicht mehr
benötigt werden. Die Regale in den Läden sind mit Gütern aller Art übervoll,
ohne dass es der
Arbeitskraft dieser Leute überhaupt bedürfte. Deswegen besteht im Übrigen die vielbeschworene "Wirtschaftskrise" auch nicht in einem
Mangel (es gibt von irgendetwas
zu wenig), sondern in einem
Überfluss (es gibt von allem zu viel, als das
Wachstum -darauf ist dieses System idiotischer weise angewiesen- möglich wäre. Der volkswirtschaftswissenschaftliche fachbegriff dafür lautet übrigens
Überakkumulation. Unter anderem hat Prof. Dr. Klaus Peter Kisker der FU Berlin hierzu einige Arbeiten veröffentlicht
http://www.wiwiss.fu-berlin.de/w3/w3kisker/.
Und gerade auch gegen diese zur
Produktion nicht mehr benötigten Leute erfolgt z.Zt. seitens Medien und Politik eine Hetze sondergleichen. Hinaus läuft diese im Grunde immer auf die Essenz:
Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen-
Dies sei deshalb erwähnt da es zeigt, das die derzeit in dieser Gesellschaft bestehende Abhängigkeit von "Arbeit" und "Auskommen" in hochindustrialisierten, hoch
produktiven Gesellschaften scheitern
muss . Der Unfug von Umgestaltung und Potential einer "Dienstleistungsgesellschaft" ist im Grunde als solcher auf den ersten Blick ersichtlich. Zum einen braucht es keine Jobs im Sinne von "Einkaufstüten-Vollpacker", "Schuhzubinder", "Einem-den-Hinter-Hinterherträgern". Zum anderen vermögen solche Arbeiten kaum denjenigen zu ernähren, der sie ausübt (vgl. Stichwort "The working poor").
Es ist deshalb grundlegend verkehrt, wie im konkreten Fall, eine Sauerei damit rechtfertigen zu wollen, dass "
an dieser Arbeitsplätze hingen".
Es wird sich in Zukunft deshalb darum handeln (
müssen!), die Begriffe "Arbeit" und "Auskommen" zu separieren aus ihrem derzeit hergestellten synthetischen Kontext zu isolieren.
Aber dies nur als kleine Randbemerkung.
Gruß,
Werner