Das Problem ist, dass wir begrenzte Flächen haben.
Jede Massnahme zugunsten einer Art, benachteiligt eine Andere.
Da unser Flüsse heute nicht mehr für die entsprechenden Veränderungen sorgen können, müssen Wohl oder Uebel ,wir diese Aufgabe übernehmen. Die Gewässer kommen und gehen nicht mehr wie früher unter natürlichen Bedingungen.
Das ist auch der Grund , wesshalb man ein Naturschutzgebiet nicht mehr einfach sich selber überlassen kann. Es wächst zu, verbuscht, schlussendlich entsteht ein Auwald und dann Wald.
Nun ist einfach die Frage: Welcher Lebensraum ist ohnehin schwach vertreten. Was will man fördern.
Wäre alles noch naturbelassen, würde es keine Rolle spielen.
In einer Kulturlandschaft, gilt es aber die Lebensräüme zu schaffen, die Mangelware sind. Oder man nimmt in Kauf, dass die spezialisierten Arten halt langsam verschwinden.
In dem Gebiet, das ich seit 20 Jahren mitbetreue, wird das mit dem Schilf so gehandhabt, dass jedes Jahr, auf abwechselnden Flächen ca 1 /3 des Schilfs gemäht wird. So erhalten wir die grösstmögliche Vielfalt. Alle etwa 10 Jahre, fährt aber auch der Bagger wieder auf und sorgt für neue gänzlich offene Flächen.
Vor allem in trockeneren Bereichen werden so auch Goldrutenbestände wieder beseitigt. Alles Streumaterial wird aus dem Gebiet entfernt, um den Nährstoffeintrag zu reduzieren.
Aber wie Anfangs erwähnt,: Allen Bewohnern kann man es auf einer begrenzten Fläche nicht recht machen und jede Massnahme birgt das Risiko, dass wir damit auch etwas verschlechtern. Für uns optisch kann ein Gebiet wohl viel besser aussehen, aber trotzdem kann es ehemaligen Bewohnern dann plötzlich nicht mehr passen.
Bei vielen Arten fehlt uns die Detailkenntnis, wesshalb es ihnen an einem Standort, der in unseren Augen super aussieht, nicht passt, und an einem anderen ,doch viel schlechteren, klappt es wunderbar.
Also alles immer eine heikle Sache.