A
arja
Guest
hallo, ihr fleissigen Futtersammler!
In einem anderen thread kam das Thema auf diese Frage. Rüdiger regte an, diese wichtige und immer wieder konträr diskutierte Frage in einem eigenen thread zu eröffnen. Und ich möchte gleich mit der physikalischen Begründung starten, Strassenränder als Futterquelle zu meiden:
Immer wieder gibt es auch Empfehlungen (z.B. von Rosemary Low), dass die Strassenränder gar nicht so stark schadstoffbelastet seien, wie man meist annimmt. Man muss bei dieser Argumentation allerdings genau differenzieren nach der Art von Schadstoff-Ausstoss. Zum Teil hat z.B.Rosemary Low gar nicht mal unrecht, genauso aber eben auch nicht.
Rein von der physikalischen Ausbreitung der gasförmigen(!) Schadstoffe her, ist die Flora an der Strasse nur bedingt höher belastet. Zur Schadstoffausbreitung von gasförmigen Substanzen spielen einfach viele Faktoren mit eine Rolle, z.b. die Geländeform (anschaulich z.b. in einem Talkessel), Windrichtung, -stärke, Grad der Verwirbelung,Temperaturen (z.b. des Asphaltes, so dass ein nicht zu unterschätzender Aufwind entsteht) . Auch das Wetter spielt neben dem Wind eine entscheidende Rolle, sobald zur gasförmigen Phase eine weiter Phase, nämlich Wasser in flüssiger Form als Tropfen (Regen, Nebel, Tau) dazukommen, liegen völlig andere Bedingungen vor.
Diese Ausbreitung zu bestimmen, ist eine hochkomplexe Aufgabe. Unter günstigen Bedingungen und professionellen Vereinfachungen lässt sich die Ausbreitung relativ sicher abschätzen. Dann gibt es wieder Fälle, in denen die Berechnungen zu stark ins Nichtlineare (also bereits in den Bereich der Chaostheorie) laufen.
Und so ist häufig wirklich nicht die direkte Nachbarschaft am stärksten von den gasförmigen Schadstoffen betroffen, sondern oft durchaus weiter entfernte Gebiete. (wo wir dann unsere Gärten haben und unsere Geier-Zweige schneiden... )
Allerdings ein sehr wichtiger Punkt spricht unbedingt gegen strassennah gepflücktes Vogelfutter:
die Partikel-Emission, vor allem von Russ-Agglomeraten.
Russ-Partikeln sind relativ schwer und lagern sich ganz sicher in der direkten Umgebung ab! Und diese Teilchen sind nachgewiesen cancerogen, nicht allein für unsere Geier, sondern auch für den Menschen. Und Russ-Ablagerungen lassen sich halt auch nicht mal locker mit dem Gartenschlauch abspülen, denn sie sind nicht wasserlöslich. Dies macht u.a. auch ihre Gefährlichkeit aus, weil sie lungengängig sind, d.h. in die Lungen wandern, und dort aber nicht mehr vom Körper ausgeschieden werden können. Die Lungen können sie weder durch Lösen in Schleim ausscheiden, weil sie nicht wasserlöslich sind, noch mechanisch ausstossen, denn dafür sind sie teils zu gross und haften zu gut im Gewebe.
(Das ist übrigens auch der Grund für die Forderung an die Automobil-Industrie, wann endlich der Russ-Filter bei Dieselmotoren Standard wird!)
Mein Rat als Strömungsmechaniker ist daher:
Finger weg vom Strassenrand!
In einem anderen thread kam das Thema auf diese Frage. Rüdiger regte an, diese wichtige und immer wieder konträr diskutierte Frage in einem eigenen thread zu eröffnen. Und ich möchte gleich mit der physikalischen Begründung starten, Strassenränder als Futterquelle zu meiden:
Immer wieder gibt es auch Empfehlungen (z.B. von Rosemary Low), dass die Strassenränder gar nicht so stark schadstoffbelastet seien, wie man meist annimmt. Man muss bei dieser Argumentation allerdings genau differenzieren nach der Art von Schadstoff-Ausstoss. Zum Teil hat z.B.Rosemary Low gar nicht mal unrecht, genauso aber eben auch nicht.
Rein von der physikalischen Ausbreitung der gasförmigen(!) Schadstoffe her, ist die Flora an der Strasse nur bedingt höher belastet. Zur Schadstoffausbreitung von gasförmigen Substanzen spielen einfach viele Faktoren mit eine Rolle, z.b. die Geländeform (anschaulich z.b. in einem Talkessel), Windrichtung, -stärke, Grad der Verwirbelung,Temperaturen (z.b. des Asphaltes, so dass ein nicht zu unterschätzender Aufwind entsteht) . Auch das Wetter spielt neben dem Wind eine entscheidende Rolle, sobald zur gasförmigen Phase eine weiter Phase, nämlich Wasser in flüssiger Form als Tropfen (Regen, Nebel, Tau) dazukommen, liegen völlig andere Bedingungen vor.
Diese Ausbreitung zu bestimmen, ist eine hochkomplexe Aufgabe. Unter günstigen Bedingungen und professionellen Vereinfachungen lässt sich die Ausbreitung relativ sicher abschätzen. Dann gibt es wieder Fälle, in denen die Berechnungen zu stark ins Nichtlineare (also bereits in den Bereich der Chaostheorie) laufen.
Und so ist häufig wirklich nicht die direkte Nachbarschaft am stärksten von den gasförmigen Schadstoffen betroffen, sondern oft durchaus weiter entfernte Gebiete. (wo wir dann unsere Gärten haben und unsere Geier-Zweige schneiden... )
Allerdings ein sehr wichtiger Punkt spricht unbedingt gegen strassennah gepflücktes Vogelfutter:
die Partikel-Emission, vor allem von Russ-Agglomeraten.
Russ-Partikeln sind relativ schwer und lagern sich ganz sicher in der direkten Umgebung ab! Und diese Teilchen sind nachgewiesen cancerogen, nicht allein für unsere Geier, sondern auch für den Menschen. Und Russ-Ablagerungen lassen sich halt auch nicht mal locker mit dem Gartenschlauch abspülen, denn sie sind nicht wasserlöslich. Dies macht u.a. auch ihre Gefährlichkeit aus, weil sie lungengängig sind, d.h. in die Lungen wandern, und dort aber nicht mehr vom Körper ausgeschieden werden können. Die Lungen können sie weder durch Lösen in Schleim ausscheiden, weil sie nicht wasserlöslich sind, noch mechanisch ausstossen, denn dafür sind sie teils zu gross und haften zu gut im Gewebe.
(Das ist übrigens auch der Grund für die Forderung an die Automobil-Industrie, wann endlich der Russ-Filter bei Dieselmotoren Standard wird!)
Mein Rat als Strömungsmechaniker ist daher:
Finger weg vom Strassenrand!