Wildvogel
Neuling
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Liebe Forenmitglieder!
Zu aller erst möchte ich mich kurz vorstellen.
Mein Name ist Michael, ich wohne aktuell am Stadtrand von Linz in Oberösterreich und stamme vom diebischen Bergvolk im Salzkammergut ab.
Mit Wildvögel hatte ich schon als kleiner Bub zu tun, meist in Begleitung meines Großvaters, welcher allerdings Vogelfänger war. Eine regionale Tradition, die ich nicht lebe. (Auch wenn mit den Tieren vorsichtig umgegangen wurde, das Ausstellen von Zig Vögeln in einem Raum in dem dann ebenfalls Zig oder mehr Leute rein- und durchgehen, die Vögel aus nächster Nähe beobachten ... das ist Cortisol pur.)
Seit ein paar Jahren wohne ich nun am Eck eines Hauses, umgeben von viel Grün, Wald/Wasser im Nahbereich. Wer schon mal im JKU Park war, weiß wie Artenreich die Vögel hier vertreten sind.
In den Jahren zuvor hatte ich aber nicht direkt mit den Vögeln zu tun und sie kamen auch nicht von sich aus.
Da ich immer einige Chilis am Balkon züchte, ist es dementsprechend grün, aber das reichte wohl nicht.
Heuer habe ich allerdings den Balkon mit Holz verbaut und von dann an wurde er ständig angeflogen.
In diesem Thread werde ich ab und an meine Beobachtungen posten, aber zunächst gilt es den Ort und die Gäste zu veranschaulichen.
Das Revier...
Was vor 200 Jahren noch reine Wiesen und Felder waren, ist nun vom Menschen bebaut.
Die Siedlung in der ich wohne entstand wohl in den 70ern.
Zwischendurch wurde aber Raum gelassen und so finden sich Felder und gut angelegte Parks zwischen den Häusern.
Auch die Flora ist gut vertreten.
Traubenkirsche, Zierkirsche, Vogelkirsche, Nelkenkirsche, Wacholder, Hagebutten, Holunder, Beerensträucher.... von den Bäumen rede ich gar nicht.
Leider wurden die beiden ehemaligen Felder umgewidmet, womit nun viele Insekten wegfallen dürften.
Zuvor waren dort "Mietgartenparzellen" und dementsprechend viel gepflanzt.
...und seine Bewohner
Oberste Lufthoheit besitzt ein Rabenpaar, dieses Jahr sind sie deutlich ruhiger, zuvor waren sie ziemlich territorial, wohl der Grund warum man nie Sperber-Warnrufe hört. Eine Elster ist selten hier, die war einmal am Balkon und hat sich umgesehen.
Ebenso umgesehen hat sich dieser Besuch, welcher zur Freude meiner Stammgäste allerdings seitdem fern blieb.
(Leider hatte ich nur mein billiges Outdoorhandy zur Hand, stand 150cm davor.)
Täglicher Wiesen- und Baumgast sind die Grünspechte. Im Salzkammergut sah ich die nie, wunderschön.
Dann leben hier ein paar Kleiber, kamen anfangs einzeln, nun auch zu zweit.
Sehr witzig anzusehen wie sie sich gegen die zahlenmäßig klar überlegenen Meisen behaupten am Futterplatz.
Reiner Bluff.
Eine ziemliche Amselansammlung lebt auch hier, eine davon war schon 2 mal auf meinem Balkongeländer und hat mich vorwurfsvoll angeschnattert. Sie hatte keine Angst gezeigt und mir kam vor als würde sie sich beschweren, dass die kleineren hier gefüttert werden aber es kein bodennahes Futterfeld gibt. *g* (Heute gab es Apfel, Wasser und Würmer)
Tatsächlich erzählte mir der Nachbar, dass vor einigen paar Jahren welche zahm wurden und dann an den Fenstern geklopft haben für Apfelstücke und Rosinen.
Hausrotschwanz sah ich auch und Spatzen, bei dem Rest muss ich allerdings auch schon nachsehen, so gefestigt bin ich nun nicht in der Bestimmung.
Wie aber erwähnt, bilden die Blau- und Kohlmeisen die Basis der Stammgäste.
Fütterer und Futter
Es gibt einige Vogelfütterer hier, allerdings sah ich auch schon unfeine Sachen und habe auch schon Wasserstellen umgedreht, weil sie nicht erneuert wurden. Auch Meisenknödel mit Netzen und Brotfütterer sieht man immer wieder leider. (Habe mir vorgenommen die Netze dieses Jahr abzumachen und eine Alternativbefestigung mit Hinweis zu hinterlassen.)
An Futter habe ich nun einiges besorgt, nachdem ich mich informiert hatte. Nichts schlimmeres als mit einer gut gemeinten Tag schlechtes zu tun.
Wenn man 10 Kohlmeisen da hat, haben sie dennoch 5 Vorlieben.
//Aktuell gibt es auf dem Speiseplan//
Mehlwürmer lebendig
Mehlwürmer getrocknet
Hanfsamen
Schwarze Sonnenblumenkerne ganz
Sonnenblumenkerne geschält
Weizenflocken
Haferflocken grob
Haferflocken fein
Glanzsamen
Gelbhirse
Rollhafer
Leinsaat
Negersaat
Rothirse
Erdnüsse
Walnüsse
Haselnüsse
Erdnussmus
Zedernmus
Futterkuchen aus (Topfen, Kokosfett, Haferflocken, Nussmehl)
Obst wegen Wespen nicht, sind allerdings viele Beeren-Sträucher in der Umgebung.
In der Brutzeit muss dann umgesattelt werden, die Nüsse und Würmer werden zu Mehl gerieben und in den Kuchen verarbeitet.
Dafür wird es wohl ein paar Bienenmaden geben zur Aufzucht.
Für Input bin ich bei dem Thema immer zu haben.
Der Balkon
Angeboten wird dies alles an mehreren Futterstellen am Balkon, zusätzlich gibt es 2 kleine und eine große Wasserstelle (15 und 30 cm Untersetzer). Mehrere Stellen wegen Abwechslung, aber auch um Reibereien zu reduzieren.
Abgesehen von den vielen Pflanzen und Töpfen gibt es noch einige Äste aus dem Wald, einen Wippstab, einen Schaukelstab und einen Vierkantleiste (keine Ahnung warum sie da so gerne darauf sitzen?). Das klingt alles als würde ich für Wellis ausrüsten, aber das kam nach und nach als ich sah was ihnen gefällt. Und ja, sie blödeln rum mit all dem.
Als Futterschalen dient wiederum ein großer 30cm Untersetzer, zusätzlich an anderer Stelle eine Holzschale, ein Topf lediglich für Lebendfutter und deren Futter sowie eine dicke Kieferrinde zum drauf sitzen, einige weitere kleine Verstecke die Spaß machen beim Erkunden, wie zB eine Presskartonhöhle in der Nüsschen warten.
Ich werde demnächst mal ein Video oder Fotos aufnehmen um das alles besser zu zeigen.
Wie kam es dazu?
Ungeplant. Als ich den Verbau fertig hatte, begann es direkt dass nach und nach Vögel sich das ansehen wollten.
Ich fand es herzig aber habe mich gewundert was sie wollten.
Als ich einen im Blickfeld hatte wie er auf einer meiner Chilis saß, freute ich mich bis er eine kleine Schote vom Ast trennte und damit weggeflogen ist.
Mit den großen passierte dieses:
Erst wollte ich den Schaden bei der Landwirtschaftskammer Oberösterreich melden.
Allerdings würden die mich auf EU Ebene verweisen, da die Kohlmeisen teils Wanderer sind und somit die Herkunft des Täters nicht eindeutig geklärt ist.
Somit entschied ich mich für Plan B - Futter auslegen.
Machen wir uns nichts vor und nennen das Kind beim Namen: Ich zahle seither Tribut und meine Chilis bleiben ganz.
Allerdings forderten sie immer mehr Raum und im Grunde gehört mir der Balkon nun nicht mehr.
Morgens werde ich geweckt vom Morgenschmaus, dann warte ich bis es ruhiger wird um kurz raus zu können.
Kaum habe ich die Wasserschalen getauscht kommt meist schon der erste Anflug.
Aber noch etwas sauber machen und Futter ausbringen..
Wenn ich dabei gesehen werde, wird es wohlwollend quittiert; möchte ich Stimmung aufheizen knacke ich öffentlich-wirksam ein, zwei Walnüsse am Balkongeländer und schäle sie.
Manchmal fliegen sie so ungeduldig her, dass ich dann nur zurückweiche, sage "bin schon weg", dann warten sie außer Armreichweite in den Pflanzen ab und sobald ich im Raum sitze füllt sich nach und nach der Balkon.
Mir gefällt dieses ganze Spektakel sehr gut und ich bin gerne bereit den Tieren ein leichteres Leben zu ermöglichen.
Es ist sehr schön zu sehen, dass sie sich hier sicher fühlen. (Die Raben und Co trauen sich ja nicht an mich ran)
Sie hopsen auch sehr viel am Boden rum, was den Eindruck noch verstärkt.
Mittlerweile gleicht das Ganze einen Theme Park und die Vögel nehmen es auch so an.
Nur das reinfliegen in die Wohnung ist nun so eine Sache. So werden nun auch 1-2 Mal täglich kleine Verfolgungsflüge in den Wohnraum hinein geführt wenn sie ausgelassen sind.
Dies kostete mich nicht nur den Balkon, sondern auch die Rollos sind auf Halbmast damit es keinen Vogelschlag gibt.
Wunderbar ist es halt die Tiere fast durchgängig den ganzen Tag so nah zu sehen.
Der Kleiber, wenn er sich frech durchdrängt, schnell 10-15 mal mit dem Schnabel nach Körnern greift und diese einlagert.
Wenn er alleine ist, isst er sich erst an Ort und Stelle voll, bevor der Vorrat aufgestockt wird, heute sah ich sicherlich um die 20-25 Mal einen Kleiber Futter holen.
Letztens hat eine Kohlmeise einer Blaumeise was weggenommen und sie verjagt. Kurz darauf landete die (Vermutung) Blaumeise wieder, Schopf aufgestellt, sah sich um, ich sagte nur "auweh, der ist auf Ärger getrimmt" da sah sie die Kohlmeise und verstaubte sie.
Oder Unterwerfungsgesten o.ä. aus einem halben Meter Entfernung beobachten...
Ich schreibe schon wieder zu viel, nun denn.
Jedenfalls möchte ich in Zukunft hier ein paar der Impressionen teilen.
Bisher habe ich lediglich mit dem Handy ein paar Aufnahmen gemacht, dachte auch schon daran eine Überwachungskamera mit Bewegungsmelder zu installieren (wobei hier fast ein Livestream lohnen würde).
Allerdings haben wir Wildtier-Fotografen in der Familie und ich werde mich vorher erkundigen ob sie etwas alte Ausrüstung hergeben möchten, damit ich ein paar feine Aufnahmen machen kann. (Kleiber Kopfüber beim Essen etc.)
Bis Bald bei den Geschichten vom Balkon!
Zu aller erst möchte ich mich kurz vorstellen.
Mein Name ist Michael, ich wohne aktuell am Stadtrand von Linz in Oberösterreich und stamme vom diebischen Bergvolk im Salzkammergut ab.
Mit Wildvögel hatte ich schon als kleiner Bub zu tun, meist in Begleitung meines Großvaters, welcher allerdings Vogelfänger war. Eine regionale Tradition, die ich nicht lebe. (Auch wenn mit den Tieren vorsichtig umgegangen wurde, das Ausstellen von Zig Vögeln in einem Raum in dem dann ebenfalls Zig oder mehr Leute rein- und durchgehen, die Vögel aus nächster Nähe beobachten ... das ist Cortisol pur.)
Seit ein paar Jahren wohne ich nun am Eck eines Hauses, umgeben von viel Grün, Wald/Wasser im Nahbereich. Wer schon mal im JKU Park war, weiß wie Artenreich die Vögel hier vertreten sind.
In den Jahren zuvor hatte ich aber nicht direkt mit den Vögeln zu tun und sie kamen auch nicht von sich aus.
Da ich immer einige Chilis am Balkon züchte, ist es dementsprechend grün, aber das reichte wohl nicht.
Heuer habe ich allerdings den Balkon mit Holz verbaut und von dann an wurde er ständig angeflogen.
In diesem Thread werde ich ab und an meine Beobachtungen posten, aber zunächst gilt es den Ort und die Gäste zu veranschaulichen.
Das Revier...
Was vor 200 Jahren noch reine Wiesen und Felder waren, ist nun vom Menschen bebaut.
Die Siedlung in der ich wohne entstand wohl in den 70ern.
Zwischendurch wurde aber Raum gelassen und so finden sich Felder und gut angelegte Parks zwischen den Häusern.
Auch die Flora ist gut vertreten.
Traubenkirsche, Zierkirsche, Vogelkirsche, Nelkenkirsche, Wacholder, Hagebutten, Holunder, Beerensträucher.... von den Bäumen rede ich gar nicht.
Leider wurden die beiden ehemaligen Felder umgewidmet, womit nun viele Insekten wegfallen dürften.
Zuvor waren dort "Mietgartenparzellen" und dementsprechend viel gepflanzt.
...und seine Bewohner
Oberste Lufthoheit besitzt ein Rabenpaar, dieses Jahr sind sie deutlich ruhiger, zuvor waren sie ziemlich territorial, wohl der Grund warum man nie Sperber-Warnrufe hört. Eine Elster ist selten hier, die war einmal am Balkon und hat sich umgesehen.
Ebenso umgesehen hat sich dieser Besuch, welcher zur Freude meiner Stammgäste allerdings seitdem fern blieb.
(Leider hatte ich nur mein billiges Outdoorhandy zur Hand, stand 150cm davor.)
Täglicher Wiesen- und Baumgast sind die Grünspechte. Im Salzkammergut sah ich die nie, wunderschön.
Dann leben hier ein paar Kleiber, kamen anfangs einzeln, nun auch zu zweit.
Sehr witzig anzusehen wie sie sich gegen die zahlenmäßig klar überlegenen Meisen behaupten am Futterplatz.
Reiner Bluff.
Eine ziemliche Amselansammlung lebt auch hier, eine davon war schon 2 mal auf meinem Balkongeländer und hat mich vorwurfsvoll angeschnattert. Sie hatte keine Angst gezeigt und mir kam vor als würde sie sich beschweren, dass die kleineren hier gefüttert werden aber es kein bodennahes Futterfeld gibt. *g* (Heute gab es Apfel, Wasser und Würmer)
Tatsächlich erzählte mir der Nachbar, dass vor einigen paar Jahren welche zahm wurden und dann an den Fenstern geklopft haben für Apfelstücke und Rosinen.
Hausrotschwanz sah ich auch und Spatzen, bei dem Rest muss ich allerdings auch schon nachsehen, so gefestigt bin ich nun nicht in der Bestimmung.
Wie aber erwähnt, bilden die Blau- und Kohlmeisen die Basis der Stammgäste.
Fütterer und Futter
Es gibt einige Vogelfütterer hier, allerdings sah ich auch schon unfeine Sachen und habe auch schon Wasserstellen umgedreht, weil sie nicht erneuert wurden. Auch Meisenknödel mit Netzen und Brotfütterer sieht man immer wieder leider. (Habe mir vorgenommen die Netze dieses Jahr abzumachen und eine Alternativbefestigung mit Hinweis zu hinterlassen.)
An Futter habe ich nun einiges besorgt, nachdem ich mich informiert hatte. Nichts schlimmeres als mit einer gut gemeinten Tag schlechtes zu tun.
Wenn man 10 Kohlmeisen da hat, haben sie dennoch 5 Vorlieben.
//Aktuell gibt es auf dem Speiseplan//
Mehlwürmer lebendig
Mehlwürmer getrocknet
Hanfsamen
Schwarze Sonnenblumenkerne ganz
Sonnenblumenkerne geschält
Weizenflocken
Haferflocken grob
Haferflocken fein
Glanzsamen
Gelbhirse
Rollhafer
Leinsaat
Negersaat
Rothirse
Erdnüsse
Walnüsse
Haselnüsse
Erdnussmus
Zedernmus
Futterkuchen aus (Topfen, Kokosfett, Haferflocken, Nussmehl)
Obst wegen Wespen nicht, sind allerdings viele Beeren-Sträucher in der Umgebung.
In der Brutzeit muss dann umgesattelt werden, die Nüsse und Würmer werden zu Mehl gerieben und in den Kuchen verarbeitet.
Dafür wird es wohl ein paar Bienenmaden geben zur Aufzucht.
Für Input bin ich bei dem Thema immer zu haben.
Der Balkon
Angeboten wird dies alles an mehreren Futterstellen am Balkon, zusätzlich gibt es 2 kleine und eine große Wasserstelle (15 und 30 cm Untersetzer). Mehrere Stellen wegen Abwechslung, aber auch um Reibereien zu reduzieren.
Abgesehen von den vielen Pflanzen und Töpfen gibt es noch einige Äste aus dem Wald, einen Wippstab, einen Schaukelstab und einen Vierkantleiste (keine Ahnung warum sie da so gerne darauf sitzen?). Das klingt alles als würde ich für Wellis ausrüsten, aber das kam nach und nach als ich sah was ihnen gefällt. Und ja, sie blödeln rum mit all dem.
Als Futterschalen dient wiederum ein großer 30cm Untersetzer, zusätzlich an anderer Stelle eine Holzschale, ein Topf lediglich für Lebendfutter und deren Futter sowie eine dicke Kieferrinde zum drauf sitzen, einige weitere kleine Verstecke die Spaß machen beim Erkunden, wie zB eine Presskartonhöhle in der Nüsschen warten.
Ich werde demnächst mal ein Video oder Fotos aufnehmen um das alles besser zu zeigen.
Wie kam es dazu?
Ungeplant. Als ich den Verbau fertig hatte, begann es direkt dass nach und nach Vögel sich das ansehen wollten.
Ich fand es herzig aber habe mich gewundert was sie wollten.
Als ich einen im Blickfeld hatte wie er auf einer meiner Chilis saß, freute ich mich bis er eine kleine Schote vom Ast trennte und damit weggeflogen ist.
Mit den großen passierte dieses:
Erst wollte ich den Schaden bei der Landwirtschaftskammer Oberösterreich melden.
Allerdings würden die mich auf EU Ebene verweisen, da die Kohlmeisen teils Wanderer sind und somit die Herkunft des Täters nicht eindeutig geklärt ist.
Somit entschied ich mich für Plan B - Futter auslegen.
Machen wir uns nichts vor und nennen das Kind beim Namen: Ich zahle seither Tribut und meine Chilis bleiben ganz.
Allerdings forderten sie immer mehr Raum und im Grunde gehört mir der Balkon nun nicht mehr.
Morgens werde ich geweckt vom Morgenschmaus, dann warte ich bis es ruhiger wird um kurz raus zu können.
Kaum habe ich die Wasserschalen getauscht kommt meist schon der erste Anflug.
Aber noch etwas sauber machen und Futter ausbringen..
Wenn ich dabei gesehen werde, wird es wohlwollend quittiert; möchte ich Stimmung aufheizen knacke ich öffentlich-wirksam ein, zwei Walnüsse am Balkongeländer und schäle sie.
Manchmal fliegen sie so ungeduldig her, dass ich dann nur zurückweiche, sage "bin schon weg", dann warten sie außer Armreichweite in den Pflanzen ab und sobald ich im Raum sitze füllt sich nach und nach der Balkon.
Mir gefällt dieses ganze Spektakel sehr gut und ich bin gerne bereit den Tieren ein leichteres Leben zu ermöglichen.
Es ist sehr schön zu sehen, dass sie sich hier sicher fühlen. (Die Raben und Co trauen sich ja nicht an mich ran)
Sie hopsen auch sehr viel am Boden rum, was den Eindruck noch verstärkt.
Mittlerweile gleicht das Ganze einen Theme Park und die Vögel nehmen es auch so an.
Nur das reinfliegen in die Wohnung ist nun so eine Sache. So werden nun auch 1-2 Mal täglich kleine Verfolgungsflüge in den Wohnraum hinein geführt wenn sie ausgelassen sind.
Dies kostete mich nicht nur den Balkon, sondern auch die Rollos sind auf Halbmast damit es keinen Vogelschlag gibt.
Wunderbar ist es halt die Tiere fast durchgängig den ganzen Tag so nah zu sehen.
Der Kleiber, wenn er sich frech durchdrängt, schnell 10-15 mal mit dem Schnabel nach Körnern greift und diese einlagert.
Wenn er alleine ist, isst er sich erst an Ort und Stelle voll, bevor der Vorrat aufgestockt wird, heute sah ich sicherlich um die 20-25 Mal einen Kleiber Futter holen.
Letztens hat eine Kohlmeise einer Blaumeise was weggenommen und sie verjagt. Kurz darauf landete die (Vermutung) Blaumeise wieder, Schopf aufgestellt, sah sich um, ich sagte nur "auweh, der ist auf Ärger getrimmt" da sah sie die Kohlmeise und verstaubte sie.
Oder Unterwerfungsgesten o.ä. aus einem halben Meter Entfernung beobachten...
Ich schreibe schon wieder zu viel, nun denn.
Jedenfalls möchte ich in Zukunft hier ein paar der Impressionen teilen.
Bisher habe ich lediglich mit dem Handy ein paar Aufnahmen gemacht, dachte auch schon daran eine Überwachungskamera mit Bewegungsmelder zu installieren (wobei hier fast ein Livestream lohnen würde).
Allerdings haben wir Wildtier-Fotografen in der Familie und ich werde mich vorher erkundigen ob sie etwas alte Ausrüstung hergeben möchten, damit ich ein paar feine Aufnahmen machen kann. (Kleiber Kopfüber beim Essen etc.)
Bis Bald bei den Geschichten vom Balkon!