Ich nochmal,
wenn das auf Freiflug trainieren hier mit ein Auswahlkriterium sein sollte, wären wohl die großen Aras aus meiner Sicht mit am geeignetsten.
Deren Haltung setzt aber wirklich sehr große
Volieren voraus, was sich aber allein von der Körpergröße und Spannweite der Tiere hoffentlich von allein erklärt. Paarweise sollten natürlich auch sie mind. gehalten werden.
Auch die Nachbarn sehr tollerant sein, was das laute Geschrei anbelangt, gilt aber natürlich auch für Graue, wobei Kakadus und Aras da schon besonders laut sind und schon so manchen Nachbarschaftsstreit hervorgerufen haben, der nicht selten die Abgabe der Tiere zur Folge hatte.
Graue sind aus meiner Sicht für das Freiflugtraining nicht so die optimalen Tiere, da sie wie schon oben erwähnt, von ihren Charaktereigenschaften eher schreckhaft und nicht so ortsansässig sind.
Es gibt aber auch Fälle, wo es mit Grauen klappt.
Beim Freiflugtraining setzen viele unabhängig von der Art eher auf
Handaufzuchten, da sie sich sicher um einiges leichter an ein Geschirr gewöhnen lassen, was oftmals zu Anfangs im Training noch zum Einsatz kommt. Ob
Handaufzucht oder Naturbrut ist aber wieder ein anderes, sehr weitreichendes Thema....
Generell sollte man aber auch auf die Eigenschaften jedes einzelnen Tieres beachten, da es hier auch innerhalb jeder Art unterschiede gibt und sich daher nicht jedes Tier für Freiflug eignen tut.
Eher schreckhafte Tiere sind beispielsweise dafür nicht geeiget, egal welcher Art sie angehören.
Gerade Fluggeschirren werden noch lange nicht von jedem Tier wirklich akzeptiert und wenn dem so ist, sollte man sie auch niemals da hinein zwängen, sondern das Training damit für solche Tiere besser streichen.
Man würde sonst nur das Vertrauen zum Halter trüben, was aber generell bei jedem Training und auch im täglichem Umgang Grundvoraussetzung sein sollte.
Solche Geschirre sind auch nicht ganz unumstritten, wie du
hier nachlesen kannst (bitte die Links dort auch lesen).
Richtiger Freiflug birgt zusätzlich ebenfalls so einige Risiken, dessen man sich bewußt sein sollte.
Selbst sehr erfahrenen Trainern sind schon Vögel beim Freiflug abhanden gekommen, was man auch nicht verschweigen sollte.
Zusätzlich sind unsere einheimischen Greifvögel auch nicht zu unterschätzen.
Mir kommt in dem Zusammenhang immer wieder die Geschichte eines auf Freiflug trainierten Nymphensittichs in den Kopf, der vor den Augen seines Besitzers von einem Greifvogel geschlagen wurde.
100 % Sicherheit gibt es da einfach nicht, da spielt immer auch ein gewisses Risiko mit.
Für einen Habicht oder ähnlich großen Greif ist es ein leichtes, einen Graupapagei oder Rosakakadu in der Luft zu schlagen, da beide Arten von der Größer nicht viel größer wie Tauben sind, die mit zum natürlichen Nahrungsspektrum dieser Greifvögel zählen.
Bei uns hier im Westerwald ist die Greifvogeldichte z.B. sehr hoch, was ja auch erfreulich ist.
Ich sehe eigentlich bei jedem Gassigehen welche, weshalb mir persönlich Freiflug hier vor Ort zu gefährlich wäre.
Es erfordert auch wirklich intensives und fachgerechtes Training über lange Zeit, bevor man überhaupt den ersten freien Flug starten kann. Da sind oft 1 - 1 1/2 Jahre "Vortrainigszeit" durchaus realistisch.
Am besten holt man sich wirklich fachkundige Anleitung, wenn man diesen Weg wirklich einschlagen möchte.