Hilfe für Tauben?

Diskutiere Hilfe für Tauben? im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Hallo, ich brauche Ratschläge wegen einem Taubenproblem. Ich arbeite momentan in einem Maiswerk, wir beizen Mais, Raps und Roggen als Saatgut...
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Murmeltier3583

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Hallo, ich brauche Ratschläge wegen einem Taubenproblem.
Ich arbeite momentan in einem Maiswerk, wir beizen Mais, Raps und Roggen als Saatgut.

Wegen der Unmengen an Futter (selbst wenn wir es in den Hallen lagern, es fällt immer was ab), haben wir eine recht vermehrungsfreudige Taubenpopulation auf dem Hof.

Da wir ein lebensmittelzertifizierter Betrieb sind ist das allerdings strengstens verboten und demnächst werden die Tauben deshalb (wie anscheinend jedes Jahr (ich arbeite nur als Aushilfe und bin noch nicht so lange da)) eingefangen und umgebracht.

Nun habe ich keine Ahnung von Tauben, weiß aber das Einfangen und woanders Raussetzen wahrscheinlich den Hof nicht lange taubenfrei hält.

Gibt es eine Methode,(vielleicht Einfangen und eine Zeit woanders gefangenhalten+füttern) die auch Erfolg haben könnte?

Es handelt sich um ca.15 Tauben verschiedener Farben, die meisten grau-schwarz, aber auch ein oder zwei rötliche bis weiße.
Davon sind immer 2-3 Tauben, ich glaube man nennt sie Türkentauben, gesondert unterwegs.

Abgesehen vom rechtlichen Standpunkt, glaub nicht das das Vorgehen überhaupt erlaubt ist, finde ich es einfach barbarisch sie so zu töten!

Bitte meldet Euch wenn Ihr eine Idee habt was man unternehmen könnte.
Liebe Grüße, Lisa
 
Hallo Lisa,

ich hoffe, Almut meldet sich noch, die rechtlich ziemlich versiert ist.

Meines Erachtens hat der Betrieb dafür Sorge zu tragen, dass die Lebensmittel so gelagert werden ohne mit Wildtieren in Berührung zu kommen.
Futtern die Tauben nur an kurz vor dem Lager oder der Produktionsstätte "verloren" gegangenen Körnern, sollte das kein Problem sein!
Gelangen die Tauben allerdings in die Halle, wo das Saatgut gelagert oder weiterverarbeitet wird, muss der Betrieb Abhilfe schaffen OHNE die Tiere zu schädigen. Das kann z. B. in Form von Kettenvorhängen, Netzen oder ähnlichem geschehen, die einen Einflug für die Tauben unmöglich machen.

Ggfs. kann der örtliche Tierschutzverein helfen, die eingefangenen Tauben in betreute Schläge oder anderweitig unterzubringen. (Ausgenommen die Türkentauben, die als Wildtiere in die Freiheit gehören.) Allerdings muss dann auch immer damit gerechnet werden, dass der Partner irgendwo brütet.

Von woher kommst Du denn? Vielleicht gibt es bei Dir in der Nähe jemanden, der Dir helfen kann. Einige Städte haben einen Arbeitskreis Stadttauben, die Dir vor Ort sicher mit Rat und Tat zur Seite stehen können.

LG, Sabine

PS: Schön, dass Du Dich kümmerst!
 
Hallo murmeltier,

Zum vorbeugenden Schutz vor dem Eindringen von Nagern und Insekten gehört das Abschotten der Produktionsräume gegenüber der Außenwelt, d. h. u. a. das Anbringen von Fliegengittern vor allen Öffnungen ins Freie sowie gut schließende und geschlossen zu haltende Türen und Rolltore. Diese vom Betrieb zu ergreifenden Maßnahmen verhindern wirkungsvoll auch das Eindringen von Vögeln. Darüber hinaus ist das Futterangebot auf dem Betriebsgelände zu minimieren (keine offenen Abfall- oder Konfiskatbehälter, keine Müllansammlungen, möglichst abgedeckte Dunglegen), durch das Vögel (und Ratten) häufig überhaupt erst angelockt werden. Die Tötung von Tieren im Außenbereich ist auf Dauer als alleinige Maßnahme wenig erfolgreich, da die infolge der Tötung frei werdenden Nischen rasch wieder von zugewanderten Tieren besetzt werden. (nach Lebensmittelhygienegesetz).

Eine Tötung dürfen nur Personen durchführen die einen Sachkundenachweis haben. Allerdings reicht der allein nicht aus. Man benötigt auch die Genehmigung der Behörden und die tötung muß begründet werden.

Schon erstaunlich das ein zertifizierter Lebensmittelbetrieb scheinbar kein Qualitätsmangement besitzt, zu dem auch die Abwehr (nicht immer gleich Tötung) von Schädlingen(ausnahmsweise zähle ich Taube, speziell in diesem Fall, mal dazu) zählt (HACCP-Konzept). Hier werden scheinbar mal wieder Kosten gespart und die Tauben sollen es mit ihrem Leben büßen.

Wer führt die Tötungen überhaupt durch? Wer ist für den Fallenfang verantwortlich?
Und: Wie wärs mal mit etwas mehr Sauberkeit, d.h. Das Futter auf dem Hof mal schnell zusammenkehren? Mögliche Brutnischen lassen sich verschließen (Brüten die überhaupt da? Scheint sich ja nicht um verwilderte Stadtauben zu handeln). Gehört auch zur Sorgfaltspflicht eines Lebensmittelbetriebes.
Weiterhin kann ich mich Sina nur anschließen.

MfG
 
Hallo Ihr,
danke für Eure Ratschläge, werde mich gleich mal in Freiburg an die Stadtverwaltung wenden und fragen wer da für die Tauben verantwortlich ist und ob er mir ein paar Tipps hat.
Diese Dinge wie Futtermöglichkeiten zu minimieren, zusammenkehren, Nistmöglichkeiten einzuschränken sind sie im Betrieb schon fleissig dran, aber bei ein paar hundert Tonnen Saaten und Mais und schusseligen Landwirten und Staplerfahrern fällt leider immer was ab.
Zum Glück wurden jetzt die Fallen- und Vergiftungspläne erstmal zurückgestellt, die Saatmaisernte hat begonnen und da ist so ein Stress, da fällt das Taubenproblem erstmal unter den Tisch.
Aber ich werd schauen das sie im Betrieb mal ganzjährig mit "milden" Mitteln versuchen die Tauben wenigstens etwas zu vergraulen und nicht ein-oder zweimal im Jahr panikartig (wenn es dann wirklich zu viele werden) zu solchen harten Mitteln zu greifen.
Gäbe es denn die Möglichkeit gefangene Tauben woanders anzusiedeln?
Hab, wie gesagt,keine Ahnung von Tauben und Taubenverhalten..
 
Hallo,

schön, dass Du Dich um die Tauben kümmerst.

Tauben woanders anzusiedeln ist sehr schwierig, da sie auf ihren Standort geprägt sind und sehr standorttreu sind. Selbst wenn sie woanders untergebracht werden, ist das keine Garantie, dass sie dort bleiben. Manchmal klappt es für einige Tage und Wochen und dann sind sie plötzlich verschwunden, zurück zum alten Platz. Ideal ist, wenn sie sich an einem neuen Standort verpaaren. Das klappt aber nicht mit bereits existierenden Partnerschaften. Umsiedeln ist sehr schwierig bis unmöglich. Es sei denn sie würden für immer eingesperrt - das kann es aber auch nicht sein.

Handelt es sich um Stadttauben, so wäre ein (in diesem Fall vermutlich kleiner) Taubenschlag ideal in dem sie leben können, gefüttert und vor allem die Eier gegen Attrappen ausgetauscht werden. Für wilde (Ringel- und Türkentauben) Tauben ist das System unbrauchbar. Da helfen lediglich die von anderen bereits erwähnten Hindernisse gegen den Einflug.

Bei uns (NRW) gibt es inzwischen Initiativen, die solche Schläge für Unternehmen, Wohnungsbaugesellschaften, Seniorenheime etc. gegen Bezahlung bauen und betreuen.

Ein schönes Beispiel (da südlicher) ist die Uni Karlsruhe, die früher pro Jahr €100.000,-- für Reinigung, Vergrämung und Reparaturen ausgab. Nun dank Schlag € 500,-- Futterkosten im Jahr.

Frage ist, wie das Unternehmen dazu steht. Außerdem, wie weit Du Dich traust, Dich einzubringen.

Bei Fragen bzgl. kontrollierter Taubenschläge findest Du über Google viele Initiativen und Infos. Z.B. stadttauben-nrw.de, das Tierheim Hanau (unter Stadttauben), Menschen für Tierrechte etc.

Viel Glück, Erfolg und Mut!
Jose
 
Thema: Hilfe für Tauben?

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