Hallo Gisela,
ich habe ebenfalls zwei GB, inzwischen 5 Jahre alt. Was Deine Verhaltensbeschreibungen angeht hört sich das ähnlich an, wie es damals bei mir auch war: Beide haben sich von Anfang an verstanden, haben zusammen geschlafen, Gefiederpflege betrieben und sich auch manchmal gefüttert. Geschrei gibt es bei uns auch immer wenig. Ich kann Dir nur empfehlen: Genieße diese ersten zwei Jahre mit Deinen Tieren! Ich habe mich anfangs immer gut und viel um beide gekümmert; damals waren sie auch noch im Wohnzimmer im Freiflug, so daß viel Kontakt da war. Nachdem es dann nicht mehr so lustig war, wenn vier Geier sich auf das Abendessen stürzten (zwei Graupapageien gehören noch zu der Gruppe), haben wir das Zimmer geräumt und es den Tieren überlassen. Durch meine Arbeit etc. hatten sie eh dann ihre Zeit für sich. Ich habe mich weder bewußt zurückgehalten noch mich gekümmert, habe dennoch sehr viel und auch jeden Tag Zeit mit ihnen verbracht und bin trotzdem auch mal drei Wochen in den Urlaub gefahren.....Und in diesen ersten zwei Jahren lernt man als Halter als auch als Papagei so unglaublich viel was Verhalten des anderen angeht, wann ich/Papagei was darf, wie ich/Papagei auf bestimmte Situationen reagiere etc. Die Tiere lernen sich auch untereinander kennen und es ist einfach klasse.
Bei mir kam es dann ab dem dritten Jahr zu ersten Hormonschüben (bei den Geiern! :-) ), die wieder einen Lernprozess bei beiden Seiten in Gang setzten. Ich lernte, wann ich die beiden besser in Ruhe lasse und wie sie reagieren, wenn ich das mal nicht mache ("aua"). Sie ließen sich beide zwar noch sehr gut händeln, aber die Knuddeleien wurden eben weniger, hörten aber nie ganz auf.
Als sie gut ein Jahr alt waren, haben ich eine Naturstammnisthöhle aufgehängt. Ich bin der Meinung, daß die Tiere ihre Natürlichkeit so weit wie möglich ausleben können sollten. Und letztes Jahr haben sie dann im zarten Alter von knapp 5 Jahren erfolgreich gebrütet und ohne meine Hilfe ein Jungtier bis zum Schluß großgezogen.
Beide Tiere lassen sich auch während des Brutgeschäftes sehr gut händeln, wobei ich sie weitesgehend auch in Ruhe lasse und meine Dame z.B. im Nistkasten niemals störe.
Was auch immer negatives über
Handaufzuchten erzählt wird: Ich habe hier die absolut gegenteiligen Erfahrungen gemacht und bin froh, daß ich die beiden Aras, so wie sie sind, hier sitzen habe und mit ihnen zusammenleben darf.
Gruß
Axel