Jungen Grünspecht vor Elstern gerettet

[Evy]

Mimon Baraka, es wäre toll, wenn Du dieser Tage bei Eurer Auffangstation anrufen würdest, um Dich nach dem Befinden des kleinen Spechts zu erkundigen, ob es ihm gut geht, ob er es geschafft hat oder nicht. Finde ich immer persönlich wichtig zu wissen.
Nach ein paar Tagen in einer Arche habe ich dort angerufen, wie es unserem geretteten Blaumeisenkind geht (war eine ähnliche Situation, nur nicht so dramatisch) und mich wirklich gefreut: Es kann inzwischen fliegen und frisst schon selbstständig, wird bald zusammen mit anderen ausgewildert. Das ist doch großartig zu wissen Gibst Du uns bitte Bescheid?

 

[Mimon Baraka]

Mimon Baraka, es wäre toll, wenn Du dieser Tage bei Eurer Auffangstation anrufen würdest, um Dich nach dem Befinden des kleinen Spechts zu erkundigen, ob es ihm gut geht, ob er es geschafft hat oder nicht. Finde ich immer persönlich wichtig zu wissen.
Nach ein paar Tagen in einer Arche habe ich dort angerufen, wie es unserem geretteten Blaumeisenkind geht (war eine ähnliche Situation, nur nicht so dramatisch) und mich wirklich gefreut: Es kann inzwischen fliegen und frisst schon selbstständig, wird bald zusammen mit anderen ausgewildert. Das ist doch großartig zu wissen Gibst Du uns bitte Bescheid?

Ja kann ich gerne machen

 

[GroßstadtNatur]

Verstehe den Ansatz aber ich werde den Vogel in seinem jetzigen Zustand nicht den Elstern zum Fraß vorwerfen. Der Vogel wird zukunftsnah an einem sicheren Ort freigelassen, wenn er körperlich wieder fit ist.

Da bin ich ganz auf deiner Seite. Wozu hast du ihn denn gerettet, um ihn jetzt wehrlos den Elstern zum Fraß vorzuwerfen?
Ich bin grundsätzlich immer auf der Seite der Schwächeren und würde sie immer beschützen.
Und die "armen" Elstern werden sicher nicht verhungern, nur, weil sie nun den kleinen hilflosen Specht nicht massakrieren dürfen. Der kleine Grünspecht hat auch ein Recht auf Leben.
Alles richtig gemacht
Hoffe, du erzählst uns, wie es ihm weiter ergeht? Bin gespannt.

 

[Eric]

Biologie hin oder her. Hier gabs letzthin eine Fotoreihe wo ein Ornithologe Aufnahmen gemacht hat wie Krähen einen Rotfussfalken killen. Klar , Krähen brauchen auch was. Muss aber nicht grad ein Rotfussfalke sein, so natürlich das Verhalten auch ist. Auch da hätte ich eingegriffen.
Es ist nicht überlebenswichtig für den Krähen oder Elsternbestand sich solcher Beute zu bedienen, auch wenn es noch so natürlich ist. Es sind Opportunisten , die dank unserer Zivilsation zur Gewinnerseite gehören. Anderen Arten machen wir das Leben schwer. Also auch legitim, dass wir da auch mal eingreifen.
Wären wir in einer völlig intakten unberührten Umwelt, ok, dann würde ich auch nichts machen.
Da wir aber ohnehin schon massiv eingegriffen haben, kann man getrost auch den Elstern mal einen Grünspecht vorenthalten.
Und wenn desswegen nun eine Elster fasten muss, dafür ein Grünspecht überlebt, na das finde ich nun auch nicht so tragisch. Ist doch auch nur natürlich, dass auch nicht alle Elstern übeleben oder nicht ?
Habe böswilligerweise schon dafür gesorgt, dass ein Waldkauzkasten Mardersicher ist, dabei wärs doch ganz natürlich, dass er mal was ausräumt. Hab auch schon den Maden ihr Mal versaut, indem ich einen verletzten Uhu versorgte. Schlimm? Wär doch nur natürlich gewesen wenn der langsam eingegangen wäre und dann verweest wäre.
(Nur einer von ein paar hundert Fällen in den letzten Jahren). Aber klar , man kann auch sagen alles nur Natur. Hab grad heute wieder einen abgestürzten jungen Milan hereinbekommen. Soll ich den nun auch rausschmeissen für die Füchse ? Wär doch fies ihnen ihr Mal nicht zu gönnen.
Und ich böser hab sogar Steinadler, Wanderfalken, Eisvogel, Kuckuck etc. wieder verarztet und nicht einfach anderen zum Frass überlassen. Gaaanz übel sowas.

 

[Evy]

Das leidende Wesen ist es - das, das Schmerzen und Todesangst hat oder bekommen wird, und da ist es mir persönlich herzlich egal, um was es sich handelt. Wer leidet, dem wird geholfen oder Leid gleich vornweg verhindert - sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Und wenn es nur ein Schneckle ist, das man von der Straße in den Grünstreifen trägt, bevor einer drauftappt (heute waren das über zehn, nachdem der sehnlich erwartete Regen alle rausgelockt hat ).

Hat der kleine Specht überlebt?