Kanarienvogel in "Bodenhaltung"

Diskutiere Kanarienvogel in "Bodenhaltung" im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Hallo, vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. Ich habe vor ein paar Tagen per Zufall einen stark vernachlässigten Kanarienvogel mitgenommen...
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Venaska

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Hallo, vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. Ich habe vor ein paar Tagen per Zufall einen stark vernachlässigten Kanarienvogel mitgenommen (zwangsenteignet sozusagen). Das Tierchen kauerte auf dem Boden, war fast verdurstet (kein Wasser mehr im Käfig, aber massenhaft Körnerfutter - und ein unerreichbares Vogelbad hoch oben) und wirkte schon halbtot. Wie ich feststellen musste, kann der Vogel überhaupt nicht mehr auf einer Stange sitzen oder klettern, denn beide Füßchen sind verkrüppelt. War mit ihm gleich beim Tierarzt - ein Bein (Klumpfüßchen) hat keinen Greifreflex mehr, das andere nur klein wenig, und dieses ist auch völlig verbogen. Laut Tierarzt kann man da nichts mehr machen. Fliegen kann der Vogel scheint's auch nicht (wenn er es denn jemals konnte bzw. durfte), nur etwas rumflattern. Es ist und bleibt also ein Fußgänger, und auch das mit ziemlichen Schwierigkeiten (fällt beim Putzen und Kratzen immer um). Ansonsten humpelt er eben auf dem Boden rum ...

Daher nun meine Fragen: Wie kann ich dem Tierchen noch ein lebenswertes Dasein bieten? Inzwischen frisst und trinkt es wieder - und badet auch gerne. Ab und zu gibt es jetzt auch Gezwitscher von sich, hat sogar einmal ein bisschen gesungen (als er die Vögel draußen hörte), ist aber immer noch sehr ängstlich (daher noch keine Geschlechtsbestimmung - das Krallenschneiden beim Tierarzt hat erst einmal gereicht an Stress. Alter weiß ich auch nicht). Zwar ist der Vogel schon viel munterer geworden in den paar Tagen, aber er entwickelt natürlich eine ziemliche Angst vor meiner Hand, weil ich ihm sein Futter und Wasser von oben reinstellen muss - und ihn auch bisweilen greifen muss, zum Beispiel für das Raussetzen zum Saubermachen. Auf der Stange "parken", kann er ja nicht. Ich habe ein Brettchen ans Gitter geschraubt, aber trotzdem muss ich ihn eben mit der Hand draufsetzen ...

Wie richte ich denn den Käfig für "Bodenhaltung" ein? Da alles auf dem Boden stehen muss, weil der Vogel sonst nicht rankommt, ist es auch schwierig mit dem Badewännchen, da ich dieses ja nicht durch die winzigen Türchen kriege und den ganzen Käfig abnehmen muss. Schon das stresst den Vogel erst einmal. Und wenn ich dann hinterher den Käfigboden wieder trockenlegen muss (sonst läuft er ja im nassen Sand rum bzw. schleift mit dem Bäuchlein im Sumpf), muss ich wieder greifen und woanders parken, da es ja auf einer Stange nicht geht - wieder Stress für den Vogel.
Und: Weil Einzelhaltung ja eigentlich nicht ok ist, frage ich mich auch, was passieren würde, wenn ich einen zweiten dazusetzen würde. Ich habe die Befürchtung, dass dieser/diese das kleine Krüppelchen dann fertigmacht ... Inzwischen pickt und schnäbelt er mit seinem (schemenhaften) Spiegelbild an den Bodenwänden - soll ich das irgendwie verhindern?
Hat jemand Erfahrungen mit einem "schwerbehinderten" Kanarienvogel? Oder kann mir jemand ein paar Tipps geben, wie ich das Tierchen etwas glücklicher machen kann? Der Tierarzt konnte mir hier keine weiteren Hinweise geben ("Solange er frisst und trinkt ...").
Ist irgendwie eine rechte Herausforderung - die ich aber gerne annehme, ebenso wie hilfreiche Tipps zur besagten "Bodenhaltung".
Danke im Voraus! Ich hoffe inständig, irgendjemand kann mir da weiterhelfen ... Helfen würden mir auch Tipps zu Ansprechpartnern, die ich fragen könnte.
 

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hallo
Willkommen im Forum
Schön das du dem Kleinen noch eine schöne Zeit geben willst.
An deine Hand muss er sich gewöhnen wenn er weis das ist die Hand die Futter gibt wird er etwas ruhiger
Ich würde auch erst mal alleine halten
Bei Amazon hab ich dies gefunden evtl kommt er nach einiger Zeit so auf ein Brettchen
https://www.amazon.de/dp/B008OQ4580...9Y2xpY2tSZWRpcmVjdCZkb05vdExvZ0NsaWNrPXRydWU=

dein Foto kann man nicht öffnen
 
@Venaska
Hallo und willkommen bei den Kanarien.
Ich schließe mich da Ulrike an und würde den kleinen zunächst allein halten.
Vlt. sollte man mit ihm den Greifreflex üben, dazu gehört natürlich ständiges raus fangen um die Beinchen und Füßchen zu stabilisieren, eine Art Gymnastik so zu sagen, jedoch hernach zerstört man mehr als dass man gut macht.
Ich finde es ebenfalls ganz großsartig, dass du dich so rührend um das arme Wesen kümmerst.
 
ich kann das Bild nicht sehen, habe es auch auf dem anderen PC probiert
seht ihr es?

aha 1x 1 Pixel, kein Wunder, dass man nichts sehen kann:

Kanarie.jpg
 
Darf ich nach den Maßen des Käfigs fragen ? Vielleicht kann der Kleine nicht richtig fliegen, weil er bisher keinen Platz dafür hatte und seine Flugmuskeln verkümmert sind. Falls man in "trainieren" könnte und er sich wenigstens wieder fliegend fortbewegen kann, würde das vieles erleichtern.
Am besten wäre ein Käfig der mehr Länge als Höhe hat. Dort kann man dann eine Art erste Etage einrichten. Ein breites Sitzbrettchen zum Beispiel, welches man mit dem Boden mit einer Art Hühner- oder Nagerleiter verbindet.
Ich habe Dir mal ein Beispiel verlinkt. leiter nager - Bing
Es wäre für ihn sicher angenehmer, nicht immer unten sitzen zu müssen. So kann er auch mal vor Deiner Hand flüchten.
Als Einstreu würde ich erst mal Küchenrolle empfehlen, die saugt Feuchtigkeit schnell auf und lässt sich schnell wechseln.
Wenn das Baden zur Zeit für Dich und ihn so viel Stress bedeutet, dann biete es doch erst mal nur alle paar Tage an, bis er sich an Dich gewöhnt hat.

Wenn sich alles eingespielt hat, könnte man nach einen ähnlich behinderten Kanarie als Gesellschaft Ausschau halten.

*
 
Zuletzt bearbeitet:
Herzlichen Dank für eure Antworten! (Ein Bild hatte ich übrigens gar nicht eingestellt, da muss mir ein Fehler unterlaufen sein - pardon.) Ich hatte ganz früher mal Wellensittiche, aber mit Kanarien habe ich bisher gar keine Erfahrung. Doch glücklicherweise gibt es heute das Internet - und so ein Forum wie dieses hier. Sonst wäre ich mit dieser neuen Aufgabe völlig überfordert.

So wie ich verstehe, ist es nicht so scheußlich/grausam, den Vogel erst einmal alleine zu halten (obwohl ich dabei ein mieses Gefühl habe). Das mit einem zweiten Fußgänger (zu gegebener Zeit freilich) ist eine gute Idee. Wie wichtig ist dabei das Geschlecht? Es gab wohl mal einen zweiten, aber der starb vor mindestens 1 Jahr, soweit ich weiß. Bis dahin bekomme ich vielleicht auch raus, ob es ein Hahn oder eine Henne ist. Kann man das am "Gesang" erkennen? Ich spiele ihm morgens manchmal Vogelgezwitscher vor (Waldvögel, keine Kanarien, da tillt er ein bisschen zu sehr). Dann singt er für rund eine halbe Stunde eifrig mit, wenn er mag - hat ein beträchtliches Repertoire drauf! - bis er nicht mehr mag. Nervös scheint er dabei nicht zu werden, frisst zwischendurch, trinkt und putzt sich. Ist diese "Singstunde" ok oder nicht? Mitsingen tut er übrigens auch, wenn ich staubsauge (hatte mich erst kaum getraut) ...

Der Käfig ist übrigens vergleichsweise groß - leider in der Höhe und nicht am Boden (LxTxH 50x38x60 cm). Ich habe einen flacheren Nagerkäfig bestellt und eine Plattform mit Rampe - dann war das ja schon mal nicht falsch :-). Da ist die Bodenfläche um einiges größer. Die Gitterabstände sind aber garantiert zu groß (2 cm), das muss ich erst absichern (mit Drahtgitter außen oder Zwischendraht), damit er sich nicht verletzen kann. Dieser neue Käfig hat dann eine große Tür vorne, so dass ich nicht immer "steil von oben" reingreifen muss. Ich hatte ihm schon die Vogelleiter behelfsweise mit Strukturtapete umwickelt und nicht zu steil am Wannenboden eingehängt, um zu testen, ob er das schafft. Hat ihn nicht interessiert - bis gestern Abend, als ich den Fernseher anmachte (ca. 3 Meter entfernt vom Käfig): Da plötzlich saß er oben, schaute sich durchs Gitter um (jedoch nicht auf den Fernseher) und hat sich dort bis zur Schlafenszeit eingerichtet. Und vor meiner Hand, als ich Futter und Wasser reinstellte, ist er auch drauf geflüchtet - das klappt also schon mal

Das mit dem Spiegeln und Picken an der Käfigwanne: Soll ich ihm das "durchgehen lassen" oder die Wannenseiten matt machen? Dass Spiegel die Vögel verrückt machen können, wusste ich bisher nicht - man lernt doch immer wieder dazu.

Irgendwie hoffe ich, dass ich den Vogel mit der Zeit aus seinem Kellerloch hochholen kann - und er vielleicht auch mal außerhalb des Käfigs rumliegen/-flattern kann.

Noch etwas: Wie lange braucht so ein Vögelchen in etwa, bis es sich "eingewöhnt" und nicht mehr so viel Angst hat? Ich möchte ihm nicht allzu viel zumuten, sondern eher das Neue so dosieren, dass der Stresspegel für ihn möglichst gering bleibt ...

Und nochmal danke für euer Interesse und die Tipps!!! Hilft mir ungemein weiter, mit dieser neuen und unverhofften Verantwortung umzugehen.
 
Der Käfig ist übrigens vergleichsweise groß
Der Käfig sollte wie bereits von @finchNoa@Barbie erwähnt, mehr lang als hoch sein.
Der Vogel sollte schon ein paar Flügelschläge darin machen können,es sind keine Senkrechtstarter.
Insofern würde ich einen Käfig von mind, 80cm Länge , immer mehr Länge als Höhe voschlagen, keinen Turm!!!
Die Gitterabstände sind aber garantiert zu groß (2 cm),
Das sehe ich auch so.
Noch etwas: Wie lange braucht so ein Vögelchen in etwa, bis es sich "eingewöhnt" und nicht mehr so viel Angst hat?
Es gibt Vögel, welche so traumatisiert sind, dass es sehr lange dauern kan, ruhige Bewegungen und leises Sprechen mit ihm ist sehr gut, Staubsauger mögen die meisten, wenn er dazu singt, ist es ein Hahn. ;)
Wichtig ist jetzt auch eine gute Ernährung, also ein hochwertiges Körnerfutter.
Die Kanarienseiten in diesem Forum sind voll von guten Ratschlägen.
Ich würde ihm eine kleine Vorrichtung, kleines Tischchen o.ä. vor seinen Käfig stellen mit einem kleinen Landeplatz seinen Möglichkeiten angepasst, evt. mit etwas Chicoree o.ä. bestückt, diese Vögel sind sehr neugierig und erkunden gern alles.
In 14 Tagen weißt du mehr. :)
Als erstes würde ich allerdings einen anderen Käfig besorgen und den eben behinderten gerecht einrichten.
Dass Spiegel die Vögel verrückt machen können, wusste ich bisher nicht -
Wellis lieben Spiegel, vereinsamte Kanarein nehmen aus Verzweiflung ab und an auch einen als letzten Ersatz.
Ich hoffe, du bekommst noch viele gute Tipps und Ratschläge.
Es gibt Käfige welche du von oben öffnen kannst, allerdings wäre das nur für ich von Vorteil.
Das Angebot bei Google für Kanarienkäfige ist immens!!!!
Jetzt zum Ende der Brutzeit gestalten sich auch die Preise diesbezüglich moderater.
LG
SJ
 
Zuletzt bearbeitet:
@SamanthaJosefine: Danke für deine Antworten und Infos! Der neue Käfig (wurde gerade geliefert) hat leider keine 80 cm Länge, nur 65, ist aber auch 10 cm breiter. Länger würde ich hier auch zurzeit nirgends in der Wohnung unterkriegen außer in Bodennähe (Dachwohnung, fast nur schräge Wände). Dafür kann ich nun die Vorderseite hochklappen und Futter und Wasser flacher reinstellen. Ich hoffe, dass diese Größe und eine zweite Etage mit Rampe erst einmal ausreichen. Später sehe ich mich nach einem anderen bedarfsgerechten um. Irgendwie muss ich dann eben meine Wohnung etwas umbauen (ist schon in Planung).
Ein bisschen Probleme machen mir nur die Gitterabstände - da habe ich noch keine wirklich schlaue Idee, wie ich das geschickt absichere. Das extra gekaufte Drahtgitter hat sich nämlich als zu steif erwiesen (und ich habe jetzt fast meine ganze Pflasterpackung verbraucht beim Versuch, es anzubringen :-)). Könnte ich auch ein Fliegengitter benutzen? Reicht das aus, wenn ich es fest genug spanne? Oder sehen Vögel da nicht richtig durch? Als ich den Käfig mitnahm war da außen eine Art "Gardinensack" dran, nicht sonderlich transparent, aber das war vielleicht eher als Staubschutz gedacht ... Den Umzug mache ich erst dann, wenn alles einigermaßen passt.
Das mit der "Außenterrasse" ist übrigens eine super Idee - auch für die Bademöglichkeit.
Und danke für den Hinweis, dass es ein Hahn ist. Dann muss ich nicht extra "nachsehen".
Bei der Ernährung - außer dem besagten Körnerfutter, probiere ich noch, was da an Frischkost so genehm sein könnte. Zu kennen scheint er nicht viel ... Ich gehe eben die für Kanarienvögel empfohlenen Sachen nach und nach durch. Ich hatte ihm auch ein wenig Vitamintropfen ins Wasser getan, weil er anfangs so den Seilen hing.
... und jetzt google ich schon mal Kanarienkäfige und plane gedanklich den Wohnungsumbau :-) - danke für den Tipp!
 
Es gibt Kleintierkäfige für Hamster. Die haben einen kleineren Gitterabstand und sind 1 Meter lang. Dafür sind sie eher flach gehalten. Da geht bei Dachschrägen nicht so viel Platz verloren.
 
Danke für den Hinweis! Ich habe dummerweise einen Nagerkäfig gekauft für größeres Getier. Das wird auch mit Bastelei nichts Anständiges. Wird also zurückgeschickt. Und suche jetzt gleich mal nach einem Hamsterkäfig :-)
 
Ein bisschen Probleme machen mir nur die Gitterabstände -
@Venaska
Ich stehe da jetzt etwas auf dem Schlauch. Die Vögel sind doch nicht blöde und hängen sich an die Stäbe...:+keinplanHauptsache der Abstand ist nicht so breit, dass ein Köpfchen hindurch passt.
Wieso Fliegengitter? :?
Vit. Tr.ins Trinkwasser ist Mist, bestelle dir bitte das Korvimin, mittlerweile gibt es das als Streudose (musst du mal googeln) sogar bei Fressnapf, ansonsten über Amazon und in der Apotheke. Vitamine immer nur über das Körnerfutter geben, Trinkwasser sollte immer sauber bleiben.
Wenn ich nur einen kleinen Schimmer hätte, wie der Vogel sich überhaupt fort bewegen kann, ist für mich sehr schwierig nach zu vollziehen.
 
@SamantaJosefine: Danke für die Info mit den Vitamintropfen!!! Werde ich auf keinen Fall mehr machen und mir gleich Korvimin besorgen. Oh, was bin ich froh, dieses Forum hier gefunden zu haben - genau das habe ich gebraucht: Hilfe und Rat von denen, die sich wirklich auskennen, statt mit Informationen irgendwo im Netz zusammenzusuchen und prompt die falschen zu erwischen ... und ich habe ziemliche Sorge, zu viel falsch und noch mehr "kaputt" zu machen, als es eh schon ist.
Hättest du mir auch eine Empfehlung, welches Körnerfutter hier das beste ist? Es war eine Blechdose mit Futter dabei, aber ohne Etikett, also weiß ich die Marke nicht.

Der Abstand der Stäbe war bei dem neuen Käfig doch so groß, dass das Köpfchen locker durchpasste. Ist schon auf dem Retourenweg. Ob sich der Vogel überhaupt an Stäbe hängen kann, ist fraglich. Das rechte Füßchen ist nur noch ein Klumpen, die Zehen sind fest zusammengeballt nach hinten und lässt sich nicht mehr auseinander biegen. In diesem hat er überhaupt keinen Reflex mehr. Er läuft quasi auf dem Fußgelenk. Das Bein selbst funktioniert aber noch, denn er kratzt sich damit am Hals (was aber nicht sonderlich effektiv zu sein scheint). Das andere Füßchen ist seitwärts verbogen und schief, Zehen stehen etwas übereinander, mit geringem Reflex (beim Tierarzt nur ein leichtes Zucken). Damit kann er, soweit ich sehe, zwar ein bisschen (mit einer Zehe) greifen, z. B. am Rand der Futterschale, aber nicht um eine Stange. Fortbewegen tut er sich also humpelnd, eher hoppelnd und den Klumpfuß nachziehend.

Ich bin aber einigermaßen zuversichtlich, dass sich das vielleicht verbessern wird, wenn er sich mehr bewegt. Anfangs saß er nur in einer Käfigecke, Futter und Wasser standen in nächster Nähe, sodass er nicht weiter laufen musste. Und es war Nistmaterial drin, das habe ich rausgenommen Ich habe dann Futter und Wasser an je eine Käfigecke gestellt. Er bewegt sich nun schon weit mehr, hoppelt im ganzen Käfig herum. Und beim Putzen und Kratzen fällt er nicht mehr, wie am Anfang, volle Kanne um, sondern fängt sich wieder und findet irgendwie die Balance.

Die Rampe kommt er auch schon besser hoch. Gestern habe ich ihm am Ende dieser Behelfsleiter ein Brettchen montiert in Höhe der Wannenkante. Und gegen Abend krabbelte er er dann hoch und saß um sich schauend auf dem Brett. Das erste Mal fiel er zwar runter (ich hatte den Boden drunter sicherheitshalber mit etwas Vlies abgepolstert), stieg aber sofort wieder auf die Leiter und hat es sich dauerhaft auf dem Brett bequem gemacht. Also deute ich das so, dass er eigentlich auch gerne aus seinem Kellerloch raus möchte ... Was mir noch aufgefallen ist: Wenn er dort sitzt, wird er nicht nervöser, wenn ich nah an den Käfig herangehe, sondern bleibt völlig gelassen. Ich denke also, dass das mit der Etagenwohnung klappen wird.

Noch eine Frage: Meinst du, es macht Sinn, mal zu gegebener Zeit einen Ast auf den Käfigboden zu legen, um zu sehen, wie der Vogel damit zurecht kommt? Wenn er immer nur auf dem platten Boden läuft, lässt sich das ja schwer beurteilen. Und denkst du, dass der geringe Greifreflex im gesünderen Füßchen sich mit der Zeit verbessern lässt mit Training? Laut Tierarzt lässt sich da zwar nichts mehr machen - aber nach jetzt 1 Woche sehe ich doch schon deutliche Verbesserungen: Der Vogel ist nicht nur viel lebendiger geworden, sondern bewegt sich auch aktiver und vor allem aus eigenem Antrieb ...
 
Inzwischen habe ich rausgefunden, dass der Vogel nie frei fliegen durfte. Also ist seine Flügelmuskulatur wohl verkümmert. Lässt sich das mit der Zeit wieder trainieren?
 
Einen kleinen Zweig würde ich schon auf den Käfigboden legen. Oder auch auf das Brettchen. Und vielleicht ein Büschel Grassämereien. Meine zupfen da stundenlang dran rum. Sie haben sogar die Rinde von Weidenzweigen abgepickt. Flugversuche kommen in dem längeren Käfig von selber.
 
@Venaska
Wenn ich das alles lese, dreht sich mir das Herz im Leibe um.:traurig:
Er war sicher ein Einzelkind, von der Mutter platt gehudert und die Besitzer außer stande sich zu kümmern.
Du wirst sehen, er sird jetzt von Tag zu Tag mehr Aktivitäten und Zutrauen hervor bringen.
Du bist sein Partner.
Zum Futter: Ich füttere seit vielen Jahren das Witte Molen ohne Rübsen, auch das Eifutter z.t. nicht dringend notwendig) von WM und auch den Grit bekomme ich von dort.
Bei Hungenberg kannst du es bestellen, es ist dasWittte Molen Positur o. Rübsen. Grit ist sehr wichtig.
@www.birdsandmore.de
@Kleo@Kiwi hat die Frage schon beantwortet. Danke auch von mir.:0-
Das Korvimin wird ihm ganz sicher sehr gut tun und deine Zuwendung wird ihr übriges dazu beitragen.:trost:Zuwendung und Ansprache sind ein sehr wichtiger Faktor.
Die Vögel sitzen sehr gern auf dem höchsten Aussichtsturm in ihrem Käfig, ich habe für meine Racker ausreichend Sitzstangen in gleicher Höhe angebracht.:jaaa: Je höher desto besser.
Wenn du keinen Sand verwenden möchtest, so findest du bei b&m entsprechende Einstreu, damit kenne ich mich allerdings nicht so aus, da ich ausschließlich Sand verwende.
Anbei noch ein Anhang, da siehst du wie das Futter aussehen sollte.
Du kannst dem Kleinen auch grünes geben, Chicoree, Gurke, Äpfelchen ( nicht sauer)
Ich würde ihm jedoch ein Schüsselchen mit Vogelsand in den Käfig stellen denn gerade Kanarien lieben es darin zu picken. Wie gesagt, Grit ist sehr wichtig.



LG
SamJo
 

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Zuletzt bearbeitet:
Als Einstreu nehme ich schon mal Hanfeinstreu. Es ist recht weich und Kot verschwindet darin . Sand und Grit dann wie schon von Samjo geschrieben extra. Von einer Stange Staudensellerie bleibt auch nichts über. Fenchel geht auch
 
Es wird! Dem kleinen Kerl (er heißt jetzt Yaya - einigermaßen türkisch für "Fußgänger" - die Vorbesitzer waren Türken, daher passt's) geht es von Tag zu Tag besser. Hüpft und hoppelt sehr munter in seinem Käfig rum - auch auf der 2. Etage (Leiterchen mit latexfreier Haftbandage umwickelt - war ein Supertipp hier im Forum!), frisst und trinkt gut (die selbstgezogenen Sprossen aus seinem Körnerfutter liebt er sehr) und zwitschert nicht nur, sondern legt mehrmals am Tag sogar erstaunliche Gesangsstunden ein (nicht nur beim Staubsauger). Auch die Angst ist weitaus geringer. Wenn ich mit der Hand in den Käfig fasse, geht er zwar mit einem empörten Quieks in seinen Schutzraum unter die Etage, ist aber nicht mehr sonderlich gestresst. Ansonsten stört er sich an mir jetzt herzlich wenig, egal wie nahe ich dem Käfig bin, guckt mich nur an und legt dabei den Kopf schief. Vielleicht habe ich es ja mit dem anfänglichen Packen doch nicht endgültig mit ihm verschissen ...

Der neue Käfig (80 cm lang, 45) ist auch schon da. Baue aber noch daran, weil die Wanne zu tief ist und ich den Boden höher legen muss, damit er rausschauen kann. Ich muss das nur noch irgendwie abdichten, damit ich nicht jedes Mal beim Putzen die diversen Styroporblöcke unter den Boden rausbauen muss, um die verstreuten Körnchen zu entfernen. Hat 2 Etagen - eine ist schon drin als "Test". Beim bevorstehenden Umzug wir er mich wahrscheinlich wieder mit diesem seeeehr vorwurfsvollen Blick anschauen, der nur schwer auszuhalten ist - aber ...

Im Übrigen: Mit einem Füßchen (wenn auch verkrüppelt) kann er schon irgendwie auf einer Stange oder einem unebenen Untergrund (wie einer Holzrinde) sitzen, ohne dass es ihn zu viel Mühe kostet - da ist wohl noch Potenzial drin.

Baden ist jetzt auch einfacher. Im Käfig: Komplette Überschwemmung danach - Stress wegen Auswechseln des "Bodenbelags". Nun benutzen wir eine transparente Plastik-Obstschale (sozusagen Recycling), in die steigt er ein, ich kippe ein bisschen, dann setze ich ihn in seiner externen Badeanstalt wieder aus. Rückwärts genauso. Ohne Greifen - da hätte ich auch echt früher drauf kommen können. Und (außer dem berüchtigten vorwurfsvollen Blick) macht's kaum Stress. Danach wird geschüttelt, intensiv geputzt - und schließlich erst mal ausgiebig gevespert.

Ja, ich bin erstaunt, wie sich dieses anfangs komplett inaktive Tier nun entwickelt. Von einem in der Ecke auf dem Boden kauernden, nahezu willenlosen Wesen in ein quicklebendiges Vögelchen mit echt eigenem Willen (das gefällt mir!). Ich arbeite weiter dran - damit es mal soweit ist, ihn zu vergesellschaften. Denn ich bin ja nicht der Ersatz für einen anderen Vogel, nur der "Versorger" :-) Und mein Ziel ist ja nicht ein zahmer Vogel, sondern ein zufriedener, falls ihr versteht, was ich meine.

Noch etwas: Ich fürchte, in nächster Zeit steht da eine Mauser an - die Flaumfedern fliegen schon rum nach der Putzaktion. Hat jemand Tipps, wie ich dem Vogel dabei helfen kann bzw. wie mit ihm in dieser besonderen Zeit umzugehen ist?

Am Rande notiert: Der Vogel ist gebadet, der Käfig tiptop - ich bin's nicht, meine Wohnung ist es auch nicht. Ja, der Haushalt und die Eigenpflege haben ziemlich gelitten ... Aber gottlob muss ich ja nicht mehr jeden Tag gestylt ins Büro und kann mich auch mal hintenan stellen - es lebe die Altersteilzeit! Ab nächster Woche versuche ich, Vogel und mich diesbezüglich etwas gleichrangiger zu behandeln ;-)) Nichtsdestotrotz: Yaya viel zufriedener, lebendiger und entspannter (ich hab mir sogar eine Kamera zur Fernüberwachung per Smartphone angeschafft!), neugieriger übrigens auch - das ist so ziemlich alles wert ...

Viel Geplapper, pardon. Aber ich hätte es selber nicht gedacht, dass aus diesem fast bewegungslosen Federknäuel mal so ein "lebendiges Individuum" wird.

Nachsatz: Für Mauser-Tipps aus Praktikersicht wäre ich echt dankbar! Infos im Netz und in Büchern sind ziemlich unterschiedlich ...
 
Für Mauser-Tipps aus Praktikersicht wäre ich echt dankbar!
Unterstützen mit Korvimin, Eifutter in einem separaten Näpfchen anbieten, Gurke und Chicoree, keine ZUgluft und jede Menge Zuwendung, wenn das überhaupt möglich ist.:zwinker:
Die Mauser kann ca 6-8 Wo dauern.
:trost:Ich freue mich, dass der kleine Wutz so eine tolle Mama hat.:zustimm: :freude:
 
Die gute Nachricht: Der kleine Yaya ist inzwischen recht munter und rege - trotz Mauser, aber mit Hilfe von bestmöglicher Ernährung, (danke für die Hinweise!!!) viel Zuwendung usw. Er ist auch ziemlich zutraulich geworden, allerdings nur, was meine Stimme und mein Gesicht angeht - manchmal "schnäbeln" wir sogar ein bisschen, dann kommt er ganz nah hergehoppelt und pickelt mir ein bisschen an der Nase - bloß eine Hand darf nicht im Spiel sein, nicht mal ein Finger.
Ich habe nach einigen Recherchen den Verdacht, dass seine kaputten Füßchen nicht von Anfang an so waren (er konnte wohl schon auf Stangen sitzen und auch von einer zur anderen hüpffliegen - mehr war ja in dem kleinen Käfig nicht drin), sondern dass man das eine beim Fangen gebrochen hat und das andere sich wegen der Bodenhaltung quasi plattgetreten hat. Vielleicht daher diese große Angst vor dem Greifen ...

Die schlechte Nachricht: Seit ich so auf Tuch- bzw. Schnabelfühlung mit ihm darf, fiel mir immer mal wieder ein mal mehr oder weniger starkes Knacken im Atemrhythmus auf (die Ohren sind dadurch ja auch näher dran). Da ich nicht wusste, ob er das mit dem Schnabel macht oder es beim Atmen entsteht, ging's heute zum Tierarzt (dank neuer Transportbox geringeres Problem, solange ich währenddessen ständig vor mich hin brabbelte und darin Kolbenhirse und etwas Grünzeug zur Verfügung standen). Fazit: Das Kerlchen hat ein Problem mit der Lunge. Ich musste aber feststellen, dass ich es mir (noch) nicht zutraue, so wie dort den Vogel "brutal" zu packen, ihm den Kiefer aufzuklemmen und das Medikament in den Schnabel zu streichen. Also muss ich das delegieren und fahre eben die nächsten 4 Tage dorthin zur Behandlung. Wenigstens lässt der Schock relativ schnell nach, denn als ich ihn zu Hause wieder in seinen Käfig setzte, hat er erstmal freudig quietschend alles inspiziert, ob alles noch da ist, wo es für ihn sein soll - war's natürlich.

Hat jemand irgendwelche Erfahrungen mit solchen Lungenproblemen? Yaya singt (manchmal aus vollem Halse sozusagen), "räuspert" sich zwar vereinzelt, bis auf dieses Knacken kann ich aber nichts feststellen. Was er für ein Medikament bekommt, habe ich vor lauter Aufregung vergessen zu fragen (ich hatte nur im Kopf, dass es mir jetzt noch nicht gelingen würde, ihn so zu maltraitieren, auch wenn's zu seinem Besten ist). Hole ich morgen nach ...

Ich hoffe sehr, das wird wieder. Denn ich möchte - auch wenn das ein bisschen sonderbar klingt - ein wenig all das Schlimme, das ihm in seinem bisherigen Vogelleben widerfahren ist, versuchen auszugleichen durch die bestmögliche Behandlung, soweit es eben machbar ist. Dennoch: Die (schon in der Region angeleierte) Partnersuche habe ich erst einmal verschoben, bis ich mehr weiß.

Und: Ich habe echt Angst um ihn ... was kann ich noch tun? Ich möchte den kleinen (obwohl ich ihn erst knapp 4 Wochen habe), schon jetzt auf keinen Fall mehr missen. Er ist so ein feines Kerlchen und, egoistisch gesagt, eine echte Bereicherung in meinem Leben. Ein kleines Individuum eben mit eigenem Kopf und eigenen Bedürfnissen. Das finde ich klasse :-)
 
Thema: Kanarienvogel in "Bodenhaltung"

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