Sie schriebt doch von mehreren Tagen, wie lange hält ein Vogel denn aus ohne Wasser?
Die Frage kann ich Dir nicht pauschal beantworten. Mehrere Faktoren spielen eine Rolle: die Kondition/ der Zustand des Vogels, die Jahreszeit/ Temperaturen. Bei 40 Grad sicherlich kürzer als bei 5 oder 0 Grad.
@joisenand :
bitte füttere keine SB-Kerne, keine Nüsse oder sonstiges fetthaltiges und damit schwerverdauliches dem geschwächten Vogel. Einen ausgezehrten Vogel musst Du langsam und vorsichtig wieder aufbauen. Du kannst die von finchNoa@Barbie erwähnte Elektrolythe-Ersatzlösung anrühren: 200 ml abgekochtes, erkaltetes Wasser mit 1 Teel. Traubenzucker und 1 Prise Salz. Diese Lösung nutzt Du um entweder zarte Haferflocken einzuweichen und zu verfüttern, oder Du kaufst laktosefreien Mehrkorn-Menschenbabybrei, rührst diesen mit einem Teil der Lösung an und verfütterst diesen entweder, indem Du ihn so dick anrührst, dass Du kleine Kugeln formen kannst oder Du musst per 1ml Spritze füttern. Da das Riskio der Aspiration sehr hoch ist bei Spritzenfütterung, würde ich Dir die Kugel-Variente empfehlen. Das Futter, gleich in welcher Form, darf nicht kalt verfüttert werden sondern muss handwarm sein.
Ein für Dich einfacher Indikator für den Zustand des Vogels ist sein Kot. Kot eines gesunden Singvogels ist geformt/ fest und enthält weiße und braune Anteile. Ist der Kot weich, flüssig, grünlich, schleimig, ist die Verdauung noch nicht wieder in Ordnung. Stabilisiert sich die Verdauung, kannst Du festere Nahrungsbestandteile einführen, zunächst eingeweichte Getreidekörner, werden diese gut verdaut, einen Tag später neben den eingeweichten auch feste Körner zufüttern.
Du hast Recht, dass es im Dezember in Deutschland, von wo Du wie ich annehme schreibst, keine Jungvögel der Singvogelarten gibt und dazu können auch keine Meinungen auseinandergehen. Es zählen wissenschaftliche Fakten zur Brutbiologie und nicht Meinungen. Das Brutgeschehen wird nicht beeinflusst von Außentemperaturen, sondern von Tageslichtlänge und Futterangebot. Zudem fördert die Tageslichtlänge die Erhöhung von Wachstumhormonen in den Eiern im Körper des Altvogels während der Eiproduktion und beeinflusst die Embryogenese maßgeblich.
Stieglitze führen eine Brutehe und können zwischen März/ April und Juli/ August 2-3 Gelege haben. Danach trennen sich die Paare und leben in einem kleinen Verbund mit anderen Stieglitzen, Girlitzen, Grünfinken zusammen.
Würden Singvögel sich von Außentemperaturen beeinflussen lassen käme es nicht zu Balz, Nestbau und Eiablage, wenn es im März/ April zu einem Wintereinbruch kommt, in dessen Folge Gelege und Brut aufgegeben werden müssen, weil es keine Nahrung gibt.
Die Relevanz des Faktors Licht wird noch einmal verdeutlicht, durch das Beispiel der gezielten Manipulation der Brutbiologie von Vögeln, z. B. sogenanntem Nutzgeflügel, durch Kunstlicht: Siehe Legebatterien zur Massenproduktion von Eiern.