A
Azzurro
Guest
Am19.06. war ein besonderer Tag, ein besonders trauriger. Als ich ein kleiner Junge war, bekam mein vier Jahre älterer Bruder einen Nymphensittich zum 12. Geburtstag.
Der Vogel war wie ein Familienmitglied, lebte schliesslich bei meiner Mutter und hat sich vor ein paar Jahren vermutlich durch Knabbern an einem 220 Volt-Kabel so verletzt, das er nur mehr krabbeln konnte. - Das tat ihm aber keinen Abbruch! Er war lebensfroh wie eh und je!
Er wuselte durch die Wohnung, suchte den menschlichen Kontakt. Hatte er genug, zog er sich zurück. Manchmal nahm ich ihn in die Hände und ließ ihn in meinen Händen die Schwerkraft fühlen. Er breitete dann die Flügel aus, erst den Gesunden und dann den verletzten Flügel und genoss das Auf und Ab.
Wir haben ihm nie das Sprechen, er uns aber sein Pfeifen und es zu verstehen beigebracht. Nun ging es ihm schon maches mal Schlecht. Meine Mutter ist für vier Wochen in Spanien und so kümmerte ich mich um ihn.
Gestern kam er mir etwas seltsam vor, war aufgeplustert, meistens, schon vor ein paar Tagen um das linke Nasenloch etwas dunkel, dann um beide, wirkte etwas schwerfällig. - Ich machte mir Sorgen.
Am 19.06.07 saß er dann unter dem Tisch, wo er sich gern spiegelt, in den Chromschienen und sank etwas vorn über, immer wieder. Er hatte mich nicht wie sonst durch Pfeifen beim Öffnen der Haustür begrüßt. Dann, weil ich frühstückte, trapste er zu seinem Käfig, um es mir wie immer gleich zu tun.
Ich hörte ein unruhiges Geräusch, dann verließ er den Käfig unverzüglich wieder, stapste auf mich zu und hustete fünf sechs mal. Ich habe ihn in den ganzen 34 Jahren nur niesen, niemals husten gehört.
Ich nahm ihn in die Hand und hörte wie schwer und schnell er atmete. Da beschloss ich ihn zum Tierarzt zu bringen, war aber in Rennradmontour da, so legte ich ihn gezwungener massen vorsichtig an seinen Lieblingsplatz und eilte los, Tierärztin rausgesucht, angerufen, umgezogen und mit Auto wieder bei ihm gewesen, in etwa 20 Minuten.
Er lag an der gleichen Stelle auf dem Rücken und hatte das kleine Köpfchen bereits zu Seite gedreht, tot.
Nach einer Trauerstunde des nicht fassen könnens, habe ich ihm vorsichtig die Äuglein geschlossen, ein letztes Mal seinen Duft genossen, ihn dann sehr bewegt beerdigt, in einer angenehmen Lage, ihm ein Blatt auf den Kopf gelegt, wegen dem Sand in der Erde.
Es sagt sich immer so leicht, wenn man selbst nicht betroffen ist, aber Tiere können einem so ans Herz wachsen. Und natürlich frage ich mich, was ich hätte tun können, eher zum Arzt, war es das Alter, war es eine Lungeninfektion oder Krebs ... ich ass hin und wieder Brötchen mit Kümmel die auf den Teppich gefallen waren, ist es denkbar, hat er möglicherweise Körner gefressen, die er nicht vertrug? - Solch ein erfahrener Vogel?
Tiere sind so liebenswert! - Hilflos wie Kinder und oft geht es Ihnen bei ihren Menschen nicht gut!
Er trat in mein Leben als ich acht Jahre war. Ich liebte seinen Geruch, habe ihm unzählige Male mit der Nase seinen Nacken gekrault, seine Gefühle und Wünsche an seinem Verhalten abzulesen gelernt ...
Später sah ich bei diesem Erlebnis die Parallelen zum Englischen Patient.
Ich leide wirklich unter der Vorstellung, nicht achtsam genug gewesen zu sein! - Es ist verrückt!
Cäsar, ich danke Dir für die lange schöne Zeit!
http://www.online-grab.eu/ShowGrave.php?graveNo=UC-569
Der Vogel war wie ein Familienmitglied, lebte schliesslich bei meiner Mutter und hat sich vor ein paar Jahren vermutlich durch Knabbern an einem 220 Volt-Kabel so verletzt, das er nur mehr krabbeln konnte. - Das tat ihm aber keinen Abbruch! Er war lebensfroh wie eh und je!
Er wuselte durch die Wohnung, suchte den menschlichen Kontakt. Hatte er genug, zog er sich zurück. Manchmal nahm ich ihn in die Hände und ließ ihn in meinen Händen die Schwerkraft fühlen. Er breitete dann die Flügel aus, erst den Gesunden und dann den verletzten Flügel und genoss das Auf und Ab.
Wir haben ihm nie das Sprechen, er uns aber sein Pfeifen und es zu verstehen beigebracht. Nun ging es ihm schon maches mal Schlecht. Meine Mutter ist für vier Wochen in Spanien und so kümmerte ich mich um ihn.
Gestern kam er mir etwas seltsam vor, war aufgeplustert, meistens, schon vor ein paar Tagen um das linke Nasenloch etwas dunkel, dann um beide, wirkte etwas schwerfällig. - Ich machte mir Sorgen.
Am 19.06.07 saß er dann unter dem Tisch, wo er sich gern spiegelt, in den Chromschienen und sank etwas vorn über, immer wieder. Er hatte mich nicht wie sonst durch Pfeifen beim Öffnen der Haustür begrüßt. Dann, weil ich frühstückte, trapste er zu seinem Käfig, um es mir wie immer gleich zu tun.
Ich hörte ein unruhiges Geräusch, dann verließ er den Käfig unverzüglich wieder, stapste auf mich zu und hustete fünf sechs mal. Ich habe ihn in den ganzen 34 Jahren nur niesen, niemals husten gehört.
Ich nahm ihn in die Hand und hörte wie schwer und schnell er atmete. Da beschloss ich ihn zum Tierarzt zu bringen, war aber in Rennradmontour da, so legte ich ihn gezwungener massen vorsichtig an seinen Lieblingsplatz und eilte los, Tierärztin rausgesucht, angerufen, umgezogen und mit Auto wieder bei ihm gewesen, in etwa 20 Minuten.
Er lag an der gleichen Stelle auf dem Rücken und hatte das kleine Köpfchen bereits zu Seite gedreht, tot.
Nach einer Trauerstunde des nicht fassen könnens, habe ich ihm vorsichtig die Äuglein geschlossen, ein letztes Mal seinen Duft genossen, ihn dann sehr bewegt beerdigt, in einer angenehmen Lage, ihm ein Blatt auf den Kopf gelegt, wegen dem Sand in der Erde.
Es sagt sich immer so leicht, wenn man selbst nicht betroffen ist, aber Tiere können einem so ans Herz wachsen. Und natürlich frage ich mich, was ich hätte tun können, eher zum Arzt, war es das Alter, war es eine Lungeninfektion oder Krebs ... ich ass hin und wieder Brötchen mit Kümmel die auf den Teppich gefallen waren, ist es denkbar, hat er möglicherweise Körner gefressen, die er nicht vertrug? - Solch ein erfahrener Vogel?
Tiere sind so liebenswert! - Hilflos wie Kinder und oft geht es Ihnen bei ihren Menschen nicht gut!
Er trat in mein Leben als ich acht Jahre war. Ich liebte seinen Geruch, habe ihm unzählige Male mit der Nase seinen Nacken gekrault, seine Gefühle und Wünsche an seinem Verhalten abzulesen gelernt ...
Später sah ich bei diesem Erlebnis die Parallelen zum Englischen Patient.
Ich leide wirklich unter der Vorstellung, nicht achtsam genug gewesen zu sein! - Es ist verrückt!
Cäsar, ich danke Dir für die lange schöne Zeit!
http://www.online-grab.eu/ShowGrave.php?graveNo=UC-569